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Zylinderkopf
Verfasst: Sonntag 28. Dezember 2014, 18:52
von Tom
Hallo Leute,
hab mal über die Feiertage meinen Kopf demontiert. Eigentlich weil ich ja nur die Dichtungen der Hüllrohre ersetzen wollte.
Da ist mir doch gleich aufgefallen, daß die Kolben nicht so dolle aussehen....voller verkrustetem Ruß, Ebenso die Kopfinnenseite.
Häng mal n paar Bildchen dran. Kann das sein, dass da Öl mit in den Brennraum kommt? Können die Ventilführungen dafür verant-
wortlich sein? Ebenso sehn die Einlasskanäle (bzw.die Ventile da drin) komisch aus.
Die Laufbuchsen sehn gar nicht so übel aus..oder!?
Das Öl zwischen den Zylindern....ist das normal?
Ebenso hab ich den Eindruck das die Ventile ein wenig am Kolben anstehn (blanke Stelle auf Kolben)
Bin noch nicht so firm was das Motoreninneleben angeht....aber noch durchaus lernfähig
Über eure Meinungen und Tips würd ich mich freuen.
Grüße aus KA
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Sonntag 28. Dezember 2014, 19:48
von Öko
Entweder Kopfüberölung oder Ventilführungen nicht mehr on top
Federn raus nehmen Seiten Spiel und Sitzbild feststellen
Ansonsten mit Atzeton abwaschen
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 08:35
von Goldstar
Hi Tom,
wie du schon recht vermutest sieht das nicht so dolle aus.
Ölkolhle in einem normalen Mass ist ja ok, aber wenn das Öl schon in den Ventiltaschen steht ist da was im Argen.
Auch die blanken Stellen an den Ventiltaschen sind nicht normal und führne über kurz oder lang zu Ventilbrüchen mit den verherenden Folgen.
Vermutlich sind aber nur die Ventilführungen ausgeschlagen.
Es bleibt dirwohl nichts anderes übrig als die Federn auszubauen um zu sehen wie weit die Führungen ausgenudelt sind.
Bei den Zylindern ist es das gleiche, ohne demontage kann man keine vernünftige Aussage machen.
Aber mal was anderes, wie lange hast du dasMotorrad schon? Hat es übermäßig Öl verbraucht? Ungewöhnliche mechansiche Gegräuche von sich gegeben? Wurde der Motor mal gemacht und von wem?
Grüße Klaus
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 11:08
von jan
Hallo Tom,
freunde Dich einfach mit dem Gedanken an, dass da 'ne ganz normale Motorrevision ansteht.
Cheers, Jan
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 17:41
von Ulmer
Goldstar hat geschrieben:Hi Tom,
Vermutlich sind aber nur die Ventilführungen ausgeschlagen.
Es bleibt dirwohl nichts anderes übrig als die Federn auszubauen um zu sehen wie weit die Führungen ausgenudelt sind.
Bei den Zylindern ist es das gleiche, ohne demontage kann man keine vernünftige Aussage machen.
Aber mal was anderes, wie lange hast du dasMotorrad schon? Hat es übermäßig Öl verbraucht? Ungewöhnliche mechansiche Gegräuche von sich gegeben? Wurde der Motor mal gemacht und von wem?
Grüße Klaus
...nur die ventilführungen!? bei mir hatten die ventile einen fühlbaren absatz am schaft. also wenn, dann nicht nur die führungen neu sondern auch die ventile, sonst hält das nicht lange. hat sie stark gequalmt wen sie lief? zylinder ziehen und genau nachschauen, kolben und zylinder vermessen, schauen ob du am zylinder jeweils einen absatz am umkehrpunkt vom kolben hast, war bei mir so. am ende war es ne komplette revision, so wie es jan schon andeutet

....es ist winter, hast also zeit
gruß ruschie
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 17:44
von Ulmer
...kann es sein das die steuerzeiten nicht richtig passen. wie lief der der bock so im allgemeinen?
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 18:11
von Goldstar
Ulmer hat geschrieben:...kann es sein das die steuerzeiten nicht richtig passen. wie lief der der bock so im allgemeinen?
Hey ruschi,
natürlich sind die Ventile nach einem Touchdown mit den Kolben auch zu wechseln, auch wenn die Schäfte nicht eingelaufen sind.
Ich kenn mich mit trumpen nicht aus, aber du könntest mit den Steuerzeiten recht haben, da reicht ja ein Zähnchen aus. Esmuß sich ja auch nicht gleich hörbar, bemerkbar machen, sondern erst wenn der Motor warm ist, oder die Ventilfedern zu schwach geworden sind, oder auch ein kleiner Verschalter reichen da durchaus aus. So ein Ventil kostet vielleicht 20 euro, ein abgerissenes gut und gerne 500.
Will nur sagen, bitte nicht am falschen Ende sparen. Ich hab mein Lehrgeld schon bezahlt, daher der gute Rat.
Grüße Klaus
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 18:51
von Tom
Danke mal für die reichlichen Antworten....auch wenns das nicht war, was ich hören wollte
Komm wohl nicht drum rum da doch mehr arbeit reinzustecken. Hab die TR6 seit letztem Jahr im August. Mein
Vorgänger hat den Motor mal revidiert. Alles penibel in einem Tagebuch festgehalten. Seit ich sie habe bin ich ca.
1500 miles gefahren. Geraucht hat sie nie groß....allerhöchstens mal im Stand....wenn sie länger mal nicht gelaufen war.
Kumpel hatte mal berichtet das ein Zylinder etwas Rauch von sich gibt....und das sie ab und an bissl nach Sprit
duftet. Das mit dem Spritgeruch hab ich abgestellt indem ich ne kleinere HD im Gaser plaziert hab. Dann noch ne
neue Zündspule, Kerzen, etc. und der Spritgeruch war weg. Komische...ungewohnte Geräusche hab ich höchstens
ab und an mal beim Gas wegnehmen vernommen. So ein kurzes klappern......
Ansonsten lief sie eigentlich immer gut....lief auch kalt spätestens beim 2.kicker an....nahm Gas gut an. Der
Ölverbrauch hielt sich in Grenzen. Hab in der Zeit vielleicht 2,5l nachgegossen.
Allerdings....und das schrieb ich schon in nem anderen Tread...hab ich das Problem von zuviel Druck im Gehäuse...
mir kommt zuviel Öl aus der Entlüftung (eigentl.nur wenn ich
richtig schnur gebe)

. Kann das auch auf verschlissene Ventilführungen bzw. schlechte
Kolbenringe deuten?
Ich glaub aber das mit den Ventilen schaff ich nicht im Privatmodus. Hatte vor den Kopf mal bei BritishBike Weigelt
vorbei zu bringen. Was hört man so von dem?
Also....Ventilführungen, Ventile, evtl. Federn (da haperts beim Spannen...hab kein Werkzeug dazu).
Werd dann mal noch die Zylinder entfernen um zu sehen ob ich einen Absatz am Umkehrpunkt finde.
Naja....wenn die Kurbelwelle im Gehäuse bleiben kann bin ich schon etwas erleichtert

Über weiter Tips and Tricks würde ich mich freuen.....
Viele Grüße aus dem (Wunder)verschneitem Karlsruhe (oder gleich daneben)
Tom
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 20:35
von Wuselwahnwitz
Moin Tom,
Das klappern beim Gaswegnehmen könnte (!!) auf ausgejackelte Führungen hinweisen, das habe ich auch schon mal feststellen dürfen
1L auf 1000KM (umgerechnet) Öl ist okay soweit.
Und das Ventile ausbauen ist easy:
Hast Du eine Schraubzwinge???
Hast Du ein Stück Rohr??
Okay, aus dem Rohrstück (DM nicht größer als der obere Ventilteller

) schneidest/schleifst Du ein Fesnter, welches Dir erlaubt die Keile herauszunehmen.
Ansatzbügel der Schraubzwinge auf das Ventil, Schraubteil der Zwinge mit dem schicken Rohrstück auf die "Federseite" des Ventils, zuuuuuschrauben, Keile 'rausnehmen, entlasten und FLUPP....issas Ventil 'raus
Dann kann man wenigstens schonmal schauen.
Peter Weigelt macht gute Arbeit, sofern er noch was macht...
Gutes Gelingen!!
Wu
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 20:48
von Öko
Wenn der Vorbesitzer den Motor revidiert haben soll...dürften die Ventilführungen nicht so viel Öl durchblasen.
Mein gemachter Bonniemotor verbaucht von Ölwechsel zu Ölwechsel (alle drei Jahre/5-6TKm) kein halben Liter Öl..der Motor sieht öfter auch höhere Drehzahl.
Mit den Aufsetzer der Ventile auf den Kolben habe ich auf dem Handy nicht recht gesehen...wenn da die Steuerzeiten gestimmt haben sollen...dann gute Nacht.
Ich bezweifel ernsthaft die Qualität der letzten Revision.
Mein Tip, habe auch Lehrgeld gelassen.....nimm dir die Muße...zerlege den gesammten Motor und Getriebe, vermesse die Bauteile und reinige die Schlammhülse.
Gib im Zweifel neue Lager und Lagerschalen sowie Kolbenringe zum Dichtsatz.
Dann sauber zusammenbauen und weitere 40-100TKm Kilometer schadfrei fahren können, ohne jeden Augenblick ein Magneten am Moped hinterher ziehen zu müssen.
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 21:04
von Goldstar
Wuselwahnwitz hat geschrieben:Moin Tom,
Das klappern beim Gaswegnehmen könnte (!!) auf ausgejackelte Führungen hinweisen, das habe ich auch schon mal feststellen dürfen
1L auf 1000KM (umgerechnet) Öl ist okay soweit.
Und das Ventile ausbauen ist easy:
Hast Du eine Schraubzwinge???
Hast Du ein Stück Rohr??
Okay, aus dem Rohrstück (DM nicht größer als der obere Ventilteller

) schneidest/schleifst Du ein Fesnter, welches Dir erlaubt die Keile herauszunehmen.
Ansatzbügel der Schraubzwinge auf das Ventil, Schraubteil der Zwinge mit dem schicken Rohrstück auf die "Federseite" des Ventils, zuuuuuschrauben, Keile 'rausnehmen, entlasten und FLUPP....issas Ventil 'raus
Dann kann man wenigstens schonmal schauen.
Peter Weigelt macht gute Arbeit, sofern er noch was macht...
Gutes Gelingen!!
Wu
Ventile raus geht noch einfacher mein lieber DR. Wu
Brauchst nur 300gr Hammer, ein Holzbrett, besagtes Rohr ca 20 cm lang, ohne Ausschnitte und einen Putzlappen
Kopf auf das Holzbrett legen, das Rohr auf den Ventilteller setzen und dabei den Putzlappen um Rohr und Ventilfedern legen, am besten das Rohr unten mit umwickelt. Läßt sich leichter halten. Dann einen oder manschmal auch zwei drei satte Schläge auf das Rohr. Durch die Massenträgheit lösen sich die Ventilkeile. Der Lappen ist dazu da, das die Keile nicht in der Gegend rumfliegen. So hast du in 5 min alle Ventile raus. Einbau ist ein anderes Thema. Wenn du ne Ständerbohrmaschine hast ist das auch einfach. Ansonsten ist die WU Methode angesagt, nur in umgekehrter Reihenfolge.
Soviel ich weiss macht Weigelt nichts mehr selbst, er vergibt die Arbeiten an andere.
Grüße Klaus
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 21:12
von holsteiner
Goldstar hat geschrieben:... das Rohr auf den Ventilteller setzen ....
Du meinst den Federteller, richtig?
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 21:47
von Goldstar
holsteiner hat geschrieben:Goldstar hat geschrieben:... das Rohr auf den Ventilteller setzen ....
Du meinst den Federteller, richtig?
Jo, den kann man auch nehmen

Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 21:50
von Öko
Ventilmontagewerkzeug (Spindel mit passenden Aufsätzen)bekommt man ab 35€
Damit klappt die sichere Montage recht entspannt.
Re: Zylinderkopf
Verfasst: Montag 29. Dezember 2014, 21:59
von holsteiner
Öko hat geschrieben:Ventilmontagewerkzeug (Spindel mit passenden Aufsätzen)bekommt man ab 35€
Damit klappt die sichere Montage recht entspannt.
Alle Versuche meinerseits, da was vernünftiges zu bekommen, sind an einer zumeist grottigen Qualität oder sogar völligen Ungeeignetheit des sog. Werkzeugs gescheitert. Eine stabile Schraubzwinge und eine Alurohrhülse mit Ausschnitt war bisher immer besser bzw. stabiler als dieses Werkzeug.
Ich lass mich da aber gerne eines Besseren belehren...