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Gabelölpegel vs. Reifenverschleiß

Verfasst: Samstag 7. November 2009, 11:28
von Dominik.
Hallo zusammen.

Wenn die Vorderradgabelholme einen unterschiedlichen Ölpegel haben, so soll sich der Vorderreifen einseitig abfahren.
Nun frage ich mich, wie das ist:
Fährt sich der Reifen auf der Seite ab, wo sich weniger Öl befindet oder umgekehrt?? Ich könnte nun vermuten, dass dort, wo sich weniger Öl befindet, der Holm weicher ist und demzufolge auch weiter "einfedert" und sich dort der Reifen weniger abnützt, weil und so weiter...,stelle ich mir das mal bildlich vor.
Weiß hierüber jemand Bescheid, bitte?

Hüstel :oops: An meiner MZ TS tauschte ich vor 1,5 Jahren die Simmerringe und das Gabelöl. Als ich Ende März meinen Unfall hatte, stand sie 6 Wochen unbenutzt und einer der Holme ölte plötzlich, es war aber bald wieder weg und kam auch nicht mehr vor. Um nun das Gabelöl wieder zu tauschen, müssten die Holme wieder raus, um sie auszukippen, da sie keine Ablassschrauben hat. Und das möchte ich zur Zeit nicht. Nun habe ich im August erst einen kompletten Ersatz-Motor gerichtet und eingebaut (300er), nach und nach Teile neu lackiert, Edelstahlspeichen eingespeicht etc, nun ist mal genug und bin obendrein every day on the road mit der Sächsin. Und wenn ich dann weiß, wo ich nur 20ccm nachkippen brauche...

Tut mir sorry, so langsam mach ich hier ein MZ-Forum draus :twisted: Aber die meisten unserer Ladies rollen ja auch mithilfe von Teles über die Straßen und vielleicht machte jemand von euch ähnliche obige Erfahrung.

Viele Grüße und danke euch,
Dominik.

Re: Gabelölpegel vs. Reifenverschleiß

Verfasst: Samstag 7. November 2009, 12:21
von Wiener Wilhelm
Servus,

Kann mich an die MZ nicht mehr so erinnern, kannst Du die oberen Verschlußschrauben des Gabelholmes entfernen und dann die Gabel ganz zusammenfahren? (Die Federn werden rauskommen, und die Gabel zusammengesunken bleiben?)
Dann kannst Gabelöl gleich hoch einfüllen, eventuell messen mit einem Staberl.
Diesen Tipp hat mir einer der Herren Techniker des KTM-Werkes gegeben, als ich das Werk anrief wegen Gabelölmenge einer alten 125er Penton. Hatte er keine Unterlagen mehr, nur diesen Tipp.
Dann kann nicht zuviel Öl drinnen sein, weil weiter zusammenfedern kann sie nicht. Und zuwenig auch nicht, wenn man maximale Menge (seine Worte: Bis auffi) einfüllt.

Und wieso glaubst Du, daß bei unterschiedlicher Ölmenge ein Gabelholm weiter einfedert? Mit unterschiedlichen Ölmengen oder Viskosität kann man die Federung nicht beeinflussen, nur die Dämpfung.
Z.B. durchschlagende Federn schlagen durch, ganz gleich, mit welchem oder gar keinem Öl.

Und wie soll da mit der angezogenen Achse funktionieren, wenn ein Hax'n weiter einfedert? Eine unterschiedliche Abnützung des Reifens kann ja nur erfolgen, wenn sich durch unterschiedliche Dämpfung, allerhand an der Gabel und/oder am Rahmen verbiegt.

IMHO

Re: Gabelölpegel vs. Reifenverschleiß

Verfasst: Samstag 7. November 2009, 13:00
von Martin
Es ist einfacher als man denkt.

Schraub oben die Stopfen ab. Ni.m eine lange M5/M6 Gewindestange und tunk die ein. Rausziehen und Du siehst den Ölstand wie beim Peilstab im Automotor.
Das Gleiche machst Du auf der anderen Seite. Dann kippst Du Öl nach, bis beide gleich stehen.
Die genaue Menge... nun gut... Du könntest natürlich auch zur Tankstelle fahren und das Öl mit dem dortigen Gerät komplett absaugen. Von oben. Funktioniert auch ganz manierlich.

Übrigens: Normalerweise gibt es unten immer eine Ablassschraube. Manchmal muss man dazu die Steckachse ziehen. Die in der DDR waren zwar nicht auf dem neusten Stand der Technik, aber Vollidioten waren die auch nicht. Ganz im Gegenteil.

Das mit dem einseitigen Abfahren der Reifen halte ich ja mal für ein Gerücht. Überleg doch mal... Dann müsste die Fuhre ständig zu einer Seite ziehen. Und durch die Schräglagen wird so ein Reifen eher Dreieckig als unterschiedlich abgefahren... :twisted:

Re: Gabelölpegel vs. Reifenverschleiß

Verfasst: Samstag 7. November 2009, 13:46
von Wiener Wilhelm
Dazu ist noch zu bemerken: Es mag manchmal gefärlich sein, die Achse zu entfernen und dann die innere Schraube (mit Dichtscheibe) zu öffnen. Weil die hält normalerweise den Unterteil des Dämpfers. Und wennst die dann nicht mehr reinkriegst, und den Dämpferteil nicht gegenhalten kannst zum Anziehen, kannst die Gabel erst recht ganz zerlegen.

Auch die Yamaha FJ 1200, bei der ich manchmal herumschraube, hat keine Ölablasschraube (an der Gabel).
Und die Upside-Down-Gabeln IMHO meistens sowieso nicht.

Re: Gabelölpegel vs. Reifenverschleiß

Verfasst: Sonntag 8. November 2009, 14:50
von Dominik.
Hallo Jungs, danke für eure Antworten.
Das mit dem Ölmessstab werde ich mal machen. Die TS 250/0 hat wirklich keine Ablassschrauben, auch unter der Achse nicht. Die TS 250/1 ab 76 und alle ETZ-Modelle in den 80ern hatten diese aber wieder.

Zum stark unterschiedlichen Reifenverschleiss:
Dieses Phänomen hatte ich auch bei meiner ehemaligen MZ 660 Skorpion. Als es mit ihr dem Ende zu ging, hatte ich keine Lust mehr den undichten Gabelsiri zu wechseln. Der eine Holm war quasi leer während der andere die vorgeschriebene Ölmenge intus hatte. So fuhr ich fast ein Jahr herum. Folge: Der Vorderreifen war auf der einen Seite nahezu ganz abgenützt während auf der anderen Seite noch 3/4 Profil drauf waren!! Mit diesem Motorrad bin ich knapp fünf Jahre und knapp 100.000km gefahren, und da trat so etwas vorher nie auf, erst als die Ölpegel ubnterschiedlich waren.
Später hörte ich mal von diesem Phänomen und meine auch, mal etwas darüber gelesen zu haben. Weiß aber leider nicht mehr, wo.
Nachher schau ich mal nach den Ölpegeln und kann euch dann nochmals Bescheid geben, wie es aussah. Bin noch etwas klamm und schon wieder schrauben, kamen vorher mit den Emmen (mein Vater mit seinem 850er Diesel-Twin-Emmengespann) vom Wildsautreffen im Nordschwarzwald.

Viele Grüße und danke euch,
Dominik.