Towner hat geschrieben:Hi El,
sehr schön gemacht - da kann sich so mancher Lackierprofi eine Scheibe von abschneiden !
Der große Öltank ist m.E. nicht erforderlich, man kann ja froh sein wenn das Öl bei Kurzstrecken warm wird. Ich würde sagen, so 15-20km warmfahren mit dem normalen Tank.
Ich bin auch ein absoluter Gegner von diesen Wetsumping-Ventilen, aber ich möchte dazu keine Diskussion eröffnen.
Ralf
Hallo Ralf,
Danke Dir für den Hinweis. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Wenn tatsächlich der Norton Motor ein relativ ,,kalter´´ Motor ist und man diese zusätzliche Ölmenge nicht braucht, dann könnte ich auch einen kleineren Tank einbauen. Habe einen ovalen Öltank günstig aus den Staaten bekommen.
Ein herzliches Hallo in die Runde,
die Commando ist seit vielen Wochen fertig und steht fahrbereit da- zwar noch im Keller, aber es muss nichts mehr daran geschraubt werden.
Der Auspuffbau war die letzte große Hürde. Um herauszufinden, welche Biegeradien für die Krümmer ich brauche, habe ich die Bildbearbeitungsimulation benutzt. Auf den Zentimeter Genauigkeit kommt es nicht an und dafür war diese Grafikskizze völlig ausreichend.
So kam das Material an.
Es ist nicht schwer Krümmer selber zu bauen- nicht hinsichtlich Krümmerverlauf die so hinzubekommen wie man es haben möchte. Als Vorlage diente wie erwähnt die obige Computerskizze, deren Maße ich abgriff und damit Krümmer in verschiedenen Radien bestellte. Leider sind die Krümmerbögen nicht gut hergestellt worden. Die Radien stimmten alle, aber der runde Rohrquerschnitt war danach oftmals sichtbar oval oder gar viereckig.
Um eine zum Radienmittelpunkt ausgerichtete Schnittfläche zu bekommen, habe ich eine Rolle Isolierband genommen und die Mittellinie als Schnittlinie markiert. Bei Bogenmarkierungen links und rechts vom Isolierband Linien gezogen und danach die mittige Linie dazwischen als Schneidlinie genommen.
Bevor der Bau begann saß ich Tage vor dem Motor und ging den Krümmerverlauf durch. Entgegen der Simulation habe ich mich dazu entschieden, den Krümmerverlauf auf die linke Fahrerseite zu verlegen- so wie es Norton bei der Commando S auch getan hat. Warum dann nicht gleich die original Commando S Krümmer nehmen? Die gefallen mir nicht, weil die Führung eine Biegung zuviel hat.
Ich hatte viel Respekt vor dieser Arbeit. Letzten Endes war es wirklich keine allzu große Herausforderung. Fast immer gelang der erste Schnitt auf anhieb.
Der Schwager von einem Kumpel aus der Türkei war so hilfsbereit und hat mir zwei Flansch für die Krümmer kostenlos gedreht. Die WIG Schweißnaht ist zwar nicht perfekt, aber mir genügt es.
Antriebsstrang mit Auspuff nicht vergessen zu entkoppeln.
Anfertigung Hitzeschild aus einem Rohr. Mit CAD eine Bohrschablone gezeichnet.
Mit einem Stufenbohrer Löcher rein.
In der Mitte mit der Flex aufgetrennt.
Falls jemand zweifelt, ob die Auspuffanlage evtl. oder gar wahrscheinlich Leistungsverlust verursacht, so kann ich dazu nichts sagen, weil ich vom Auspuffbau nicht die geringste Ahnung habe. Es ging mir hierbei nur um die Optik. Evtl. Leistungsverlust nehme ich in Kauf.
Danach die Edelstahlkrümmer im Hof poliert. Ich befürchte aber, dass wenn die Krümmer heiß werden, dass diese sich an den polierten Schweißnähten häßlich färben werden. Deshalb werde ich die wohl verchromen lassen müssen.
Ein Kumpel hatte mir irgendwann mal ein Aluschutzblech für seinen Scramblerumbau in die Hand gedrückt. Ich habe ihm unterstellt, dass diese nicht an seine Scram passen würde, was natürlich völliger Quatsch ist, und so landete diese bei mir an die Commando.
Scheinwerfer Lucas MCH66 (sehr schwer zu bekommen). Chrom mit Sandstrahl angerauht, darüber Epoxyprimer, Decklacht und Klarlack. Tachointegration wie damals bei meiner ersten Scram.
Rücklicht so nicht zu kaufen. Nummernschildhalterung ragt weit in das Schutzblech hinein, sodass der Hebelarm günstiger ist.
Mein langgehegter Wunsch: einmal hinten UND vorne Trommelbremsen.
Eine Arbeit, die ich gelegentlich sehr gerne mache, weil sie beruhigend wirkt.
Kettenschutz
Sitzbankgrundplatte.
,,Keine Lust auf Laminieren, weil es eine Drecksarbeit ist...?´´ So zumindest habe ich es immer wieder mal im Internet gelesen. Kann ich nicht behaupten. Nicht gekleckst, nicht verklebt und auch nicht geflucht dabei. Für den Innenbereich genügt Polyesterharz, Trennmittel, GFK Matte und Härter. Dann einen kleinen Rollerpinsel und ein Schälchen in welcher das Harz gegossen wird.
Atemmaske nicht vergessen.
Die vliesartige GFK würde ich nicht erneut nehmen, weil diese schwerer zu verarbeiten ist. Aus ihr kann man sehr schlecht Luftblasen beim Laminieren rausdrücken.
Mit Karton die Rahmenkonturen modelliert.
Motorrad mit Folie abkleben. Über Karton Panzertape und anschließend Wachs als Trennschicht zweimal auftragen.
Ich hätte nur diese Art von GFK Matte nehmen sollen. Es hätte völlig genügt. Aber ich habe gelesen, dass man auch noch eine Vliesschicht wegen größerer Stabilität in den Sandwichaufbau einbringen soll. Aber diese lässt sich sehr schlecht verarbeiten, weil Lufteinschlüsse hierbei nicht zu vermeiden sind.
Fertig. Die helleren Flecken sind Lufteinschlüsse. Insgesamt etwa 5mm Dicke aus vier Schichten.
Lässt sich wegen Trennmittel sehr gut abziehen.
Halterung Sitzbank
Mit einer Flex lassen sich die Konturen sehr gut nachfahren.
Sieht irgendwie lustig aus, aber damit kann man die Schaumplatte gut an die Grundplatte anpassen.
Geklebt wird mit Kontaktsprühkleber. Vom Groben ins Feine herausmodellieren.
Zündung. Es hat sich herausgestellt, dass die OT Makierungen für diesen Motor um vier Grad ungenau waren.
Für die Ermittlung des OT (Danke für den Hinweis Tim) habe ich eine alte Zündkerze umgebaut.
Das wars auch mit der Arbeit an der Commando. Momentan kann ich die Commando aber leider nicht fahren- wegen einem Schönheitsfehler. Zulassung vom TÜV ist kein Problem, weil das ist bereits alles besprochen. Die Commando wurde ab 1974 in Nigeria als Polizeitmotorrad eingesetzt. Der deutsche Käufer hat beim Import nach Deutschland im Jahre 1989 es nicht hinbekommen die Erstzulassung 1974 amtlich festlegen zu lassen, sondern hat das Importjahr als EZ eintragen lassen. Im Jahre 1987 (oder doch 1989) gab es für Motorräder zum ersten Mal ASU, d.h. auch diese Norton muss demnach wegen falscher EZ Eintragung die ASU nachweisen...
Diesen Fehler versuche ich seit sechs Monaten korrigieren zu lassen. Bislang keinen Erfolg gehabt. Die Zulassungsbehörden haben trotz einer schriftlichen Bestätigung vom Hersteller Norton, dass die Commando im Jahre 1974 nach Nigeria exportiert wurde und dort auch als Polizeimotorrad ihren Dienst tat, es nicht akzeptiert. Mal sehen...wie es weitergeht.
Sven Wedemeyer, der Reporter von
http://www.fuel-online.de/, hat bei mir ein paar Fotos geschossen, die hier gepostet werden dürfen. Die Tage komme ich endlich dazu, mit einem Kumpel die Commando auf der Strasse abzulichten. Diese Fotos werde ich nachreichen.
Beste Grüße und ich freue mich auf die Rückmeldungen von euch. Man lernt nie aus.
El