A 65 Firebird Scrambler
Verfasst: Donnerstag 24. November 2016, 22:35
Hallo Leute,
ich hab' eine neue Errungenschaft.
Es ist eine Firebird Scrambler, Juli 71 gebaut.
Hübsch ist sie, keine Frage....
Sie ist mir aus den Niederlanden zugelaufen, zuerst wollte ich sie eigentlich TÜV-en und verhökern, aber in dem Erhaltungszustand ist das Modell eher selten. Wenn ich sie weg gäbe, würde ich wohl kaum mehr an sowas rankommen. Sie ist erstaunlich original, bis hin zu den folding footrests. Sie hat das volle elektrische Lucas-Programm mit Unterbrecherzündung, Z-Diode und Gedöns. Vor 25 Jahren hat es das Mädel (haste gelesen, Gerd? ) aus Amiland nach NL verschlagen, und sie wurde nach Angaben der Erben des Besitzers wohl aufwändig überholt. Den Ausdruck Restaurierung vermeide ich jetzt mal. Whatever...
Ich hab' jetzt mal angefangen, mich der Sache anzunehmen. Kurz, sie ist hübsch, aber es steckt eine ganze Menge Arbeit drin. Der Typie, der das Ding anno Tobak aufgebaut hat, der war echt recht leger...
Nach dem Transport war der linke Gabelholm klatschnass. Es sind aber nicht nur die Simmerringe, nein die Standrohre sind auch tot. Dafür hat der Schrauber die Dichtscheibe unten am Dämpfereinsatz nur auf einer Seite verbaut, warum auch immer.
Und wenn ich so ein Mädel so hübsch mache, warum zentriere ich dann die Räder nicht gleich sauber? Die Naben und die Ankerplatte sind gepulvert, sogar die Einsteller sind neu verzinkt, warum verbaue ich dann alte, abgelatschte Bremsbeläge und einen Bremszug mit gebrochenen Einzelseelen?
Der Tank sieht innen übel aus, ich hab' ihn zur Kur gegeben und hoffe, dass ich ohne Beschichtung klar komme. Hoffentlich muss man nicht schweißen, weil er nach dem Gleitschleifen durch ist.
Vergaser war rechts ein 932, links ein 930. Mal ehrlich, welcher Vollpfosten macht denn sowas? Witzigerweise hatte ich bei der Besichtigung gesehen, dass der rechte Vergaser ein 932 war, links habe ich nichts gefunden. Da ist der AMAL aber auf der Innenseite mit 930 gestempelt, das hatte ich bis dato noch nie gesehen.
Im Mom hänge ich am Primärkasten. Entweder habe ich doch eine Schraube vergessen, oder irgendeine Schafsnase hat den Kasten angeklebt, ich bekomme ihn nicht ab. Eigentlich war ich guter Dinge, dass ich nur mal ein Manometer anbaue, den Druck messe und falls der vernünftig ist, einfach mal fahre. Das hat sich als Illusion erwiesen, weil die Kurbelwelle irgendwas zwischen 1,5 mm und 2 mm Axialspiel hat.
Das große Besteck wird wohl nötig werden, den Moder raus und spalten. In Anbetracht der Nonchalancen, die ich bis dato gesehen habe, ist das wahrscheinlich auch kein Fehler. Ach ja, ich hatte mich ja schon mal über meine Bedenken, einen nassen Rahmen zu strahlen ausgelassen. Den werde ich wohl auch tüchtig putzen und spülen müssen, um die Rückstände des Strahlgutes rauszubekommen, die da zu sehen sind.
Mal schauen, wie das top end beschaffen ist. Barrel? Korrosionsringe? Kolben? Ventile? Führungen? Wie schaut die Nockenwelle aus? Gut ist, dass das Ding so spät ist, dass eigentlich schon eine gusseiserne Pumpe verbaut sein sollte. Vielleicht kann ich mir dann die Knete für die SRM-Pumpe sparen.
Whatever, ich will nicht meckern, so ein Moped herzurichten hat ja etwas Kontemplatives, n'est-ce pas? Und mein Sohnemann hat sich großzügigerweise bereit erklärt, das Ding dann auch zu fahren, wenn es fertisch ist...
Danke fürs Zuhören.
Besten Gruß
Ph.
ich hab' eine neue Errungenschaft.
Es ist eine Firebird Scrambler, Juli 71 gebaut.
Hübsch ist sie, keine Frage....
Sie ist mir aus den Niederlanden zugelaufen, zuerst wollte ich sie eigentlich TÜV-en und verhökern, aber in dem Erhaltungszustand ist das Modell eher selten. Wenn ich sie weg gäbe, würde ich wohl kaum mehr an sowas rankommen. Sie ist erstaunlich original, bis hin zu den folding footrests. Sie hat das volle elektrische Lucas-Programm mit Unterbrecherzündung, Z-Diode und Gedöns. Vor 25 Jahren hat es das Mädel (haste gelesen, Gerd? ) aus Amiland nach NL verschlagen, und sie wurde nach Angaben der Erben des Besitzers wohl aufwändig überholt. Den Ausdruck Restaurierung vermeide ich jetzt mal. Whatever...
Ich hab' jetzt mal angefangen, mich der Sache anzunehmen. Kurz, sie ist hübsch, aber es steckt eine ganze Menge Arbeit drin. Der Typie, der das Ding anno Tobak aufgebaut hat, der war echt recht leger...
Nach dem Transport war der linke Gabelholm klatschnass. Es sind aber nicht nur die Simmerringe, nein die Standrohre sind auch tot. Dafür hat der Schrauber die Dichtscheibe unten am Dämpfereinsatz nur auf einer Seite verbaut, warum auch immer.
Und wenn ich so ein Mädel so hübsch mache, warum zentriere ich dann die Räder nicht gleich sauber? Die Naben und die Ankerplatte sind gepulvert, sogar die Einsteller sind neu verzinkt, warum verbaue ich dann alte, abgelatschte Bremsbeläge und einen Bremszug mit gebrochenen Einzelseelen?
Der Tank sieht innen übel aus, ich hab' ihn zur Kur gegeben und hoffe, dass ich ohne Beschichtung klar komme. Hoffentlich muss man nicht schweißen, weil er nach dem Gleitschleifen durch ist.
Vergaser war rechts ein 932, links ein 930. Mal ehrlich, welcher Vollpfosten macht denn sowas? Witzigerweise hatte ich bei der Besichtigung gesehen, dass der rechte Vergaser ein 932 war, links habe ich nichts gefunden. Da ist der AMAL aber auf der Innenseite mit 930 gestempelt, das hatte ich bis dato noch nie gesehen.
Im Mom hänge ich am Primärkasten. Entweder habe ich doch eine Schraube vergessen, oder irgendeine Schafsnase hat den Kasten angeklebt, ich bekomme ihn nicht ab. Eigentlich war ich guter Dinge, dass ich nur mal ein Manometer anbaue, den Druck messe und falls der vernünftig ist, einfach mal fahre. Das hat sich als Illusion erwiesen, weil die Kurbelwelle irgendwas zwischen 1,5 mm und 2 mm Axialspiel hat.
Das große Besteck wird wohl nötig werden, den Moder raus und spalten. In Anbetracht der Nonchalancen, die ich bis dato gesehen habe, ist das wahrscheinlich auch kein Fehler. Ach ja, ich hatte mich ja schon mal über meine Bedenken, einen nassen Rahmen zu strahlen ausgelassen. Den werde ich wohl auch tüchtig putzen und spülen müssen, um die Rückstände des Strahlgutes rauszubekommen, die da zu sehen sind.
Mal schauen, wie das top end beschaffen ist. Barrel? Korrosionsringe? Kolben? Ventile? Führungen? Wie schaut die Nockenwelle aus? Gut ist, dass das Ding so spät ist, dass eigentlich schon eine gusseiserne Pumpe verbaut sein sollte. Vielleicht kann ich mir dann die Knete für die SRM-Pumpe sparen.
Whatever, ich will nicht meckern, so ein Moped herzurichten hat ja etwas Kontemplatives, n'est-ce pas? Und mein Sohnemann hat sich großzügigerweise bereit erklärt, das Ding dann auch zu fahren, wenn es fertisch ist...
Danke fürs Zuhören.
Besten Gruß
Ph.