Seite 1 von 2

Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Samstag 25. Juni 2016, 15:19
von Alfred
Hallo zusammen,

Donnerstagabend hat es hier im östlichen Ruhrgebiet nicht geregnet.
Ich bin deshalb mit einem Kumpel zu einer kleinen Runde um Hagen und Lüdenscheid
aufgebrochen. Es war noch so 30 Grad.
In der zweiten Hälfte der Ausfahrt habe ich dann bemerkt, dass beim Rausbeschleunigen
aus ca 3000 Touren ein deutliches, helles Klappern zu hören war. Da konnte ich bei einigen Steigungen
dann auch noch mal wiederholen.
Paranoid wie ich bin, habe ich dann jetzt den Zylinder runter. Auf den Kolben habe ich jetzt
auf der Vorher- und Hinterseite ein paar Riefen entdeckt. Ich habe mal ein paar Fotos gemacht.
Links (vorn und hinten)
IMG_1524.JPG
IMG_1526.JPG

Rechts (vorn und hinten)
IMG_1537.JPG
IMG_1539.JPG
Und jetzt die Frage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Riefen und Klapperei?
Besteht Handlungsbedarf (außer Zusammenbauen)? Honen, Schleifen und nächste Größe?
Oder bin ich total bekloppt?

Viele Grüße

Alfred

PS: Schöne Feierabendrunde übrigens

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Samstag 25. Juni 2016, 16:08
von holsteiner
Motor wieder zusammen bauen und die Zündung etwas zurück nehmen bzw Superplus tanken.
Die Spuren an den Kolben halte ich für unbedenklich.
Was Du gehört hast wird wohl ein thermisch bedingtes Beschleugungsklingeln gewesen sein.

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Samstag 25. Juni 2016, 18:38
von Martin
Paranoia ist doof... :facepalm2:
Die Riefen sind so erstmal nicht besonders schlimm. Hab ich schon deutlich schlimmer gehabt.
Jetzt aber bist Du selbstverschuldet in der Pflicht, die Kolben und LAufbahnen zu vermessen.

Runde um Lüd ist immer gut :-)

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 09:59
von Alfred
Zum richtigen vermessen fehlen mir die Mittel.
Das Handbuch sieht vor, den Ringspalt zu messen. Das habe ich über die Anteile
im Zylinder, die von den Ringen erreicht werden, getan. In beiden Zylindern
zwischen 0,30 und 0,35mm. Reicht, eher mal Kategorie "eingefahren"

Eine Bügelmessschraube habe ich, die für die Kolbenringe, nicht aber für den
Kolben reicht. Damit kann ich dann noch die Ringstärke vermessen. Ab da
erwarte ich bei dem Spalt nichts.
Sagt mal, die Dinger sollten doch "tapered" sein. Kann man die Schräge eigentlich
sehen oder vernünftig messen? Auf den Ringen ist übrigens nirgends ein "top" vermerkt,
wohl aber die Größe (020), wenn auch ziemlich blass.

Wenn Ihr noch Hausmittel zum Kolben- und Zylindermessen (Laufspiel) kennt, her damit
Sonst gehe ich morgen mal zum Motorenbauer.
Der Kinderpopo muss sowieso gehont werden.

Grüße

Alfred
Martin hat geschrieben:Paranoia ist doof... :facepalm2:
Die Riefen sind so erstmal nicht besonders schlimm. Hab ich schon deutlich schlimmer gehabt.
Jetzt aber bist Du selbstverschuldet in der Pflicht, die Kolben und LAufbahnen zu vermessen.

Runde um Lüd ist immer gut :-)

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 10:17
von Towner
Alfred hat geschrieben:...Sonst gehe ich morgen mal zum Motorenbauer...
Tu das !

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 18:23
von Alfred
Alfred hat geschrieben:Zum richtigen vermessen fehlen mir die Mittel.
Das Handbuch sieht vor, den Ringspalt zu messen. Das habe ich über die Anteile
im Zylinder, die von den Ringen erreicht werden, getan. In beiden Zylindern
zwischen 0,30 und 0,35mm. Reicht, eher mal Kategorie "eingefahren"

[...]
Kommando zurück. Zwischen den EM-Spielen eben noch in die Garage:

Kolbenringspalt linker Zylinder (unten/Mitte(oben): 0,50/0,60/0,55 (jeweils mm)
rechter Zylinder: 0,50/0,60/060
Mehr Auflösung geben meine Lehren nicht her.

Da war ich gestern in der Eile wohl zu verkantet unterwegs, sorry.

Also nicht mehr so richtig normal. Wie gesagt, dann mal zum Motorenbauer.

Grüße

Alfred

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 18:37
von holsteiner
Stoßspiel 0,6mm ist wohl ein bisschen zuviel, aber m.E. noch kein Grund da jetzt gleich mit Übermaßkolben zu drohen.
Bevor die Kolben zur Ölpumpe werden muss das Spiel noch deutlich größer werden.

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 18:43
von Martin
holsteiner hat geschrieben:Stoßspiel 0,6mm ist wohl ein bisschen zuviel, aber m.E. noch kein Grund da jetzt gleich mit Übermaßkolben zu drohen.
Bevor die Kolben zur Ölpumpe werden muss das Spiel noch deutlich größer werden.
Ich prophezeie aus der Entfernung locker 15/100... ;-)
Und das sag ich aus Erfahrung, nicht wegen des Ringspalts :pfeiffen:

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 20:02
von Goldstar
holsteiner hat geschrieben:Stoßspiel 0,6mm ist wohl ein bisschen zuviel, aber m.E. noch kein Grund da jetzt gleich mit Übermaßkolben zu drohen.
Bevor die Kolben zur Ölpumpe werden muss das Spiel noch deutlich größer werden.

Stoßspiel ist doch eher für blow by verantwortlich, nicht aber für die Ölpumpe.
Wenn die Kolbenringe Höhenspiel haben, dann kommt es dazu das Öl hochgepumpt wird.


Meine ich jedenfalls :gruebel:

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 20:16
von holsteiner
Wenn das Stoßspiel 4mm beträgt, bläst im Ansaugtakt jede Menge Öl aus dem Kurbelgehäuse nach oben in den Verbrennungsraum. Bei meiner Guzzi waren das 2 Liter / 800km!!!! :versteck:

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 21:40
von Goldstar
holsteiner hat geschrieben:Wenn das Stoßspiel 4mm beträgt, bläst im Ansaugtakt jede Menge Öl aus dem Kurbelgehäuse nach oben in den Verbrennungsraum. Bei meiner Guzzi waren das 2 Liter / 800km!!!! :versteck:

Nun ja, bei 4mm geb ich dir da recht :shock:

Das bei dem Ölverbrauch überhaupt noch ein Motor läuft ist schon erstaunlich.

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2016, 22:28
von bosn
Definiere klappern..

Dann baust du direkt den Moder auseinander ??? ???

Warum hast du nicht erstmal eine profane Kompressionsmessung gemacht ?

Das Laufspiel ist generell sehr gross 12/100 in etwa,das heißt das die Kolben erst nach 50km

da anliegen (wärme) - wo Sie eigentlich hingehören.....

Bügelmeßschrauben könnte ich dir leihen...

Die Hemden deiner Kolben haben ordentlich Korrosion durch ..? Feuchtigkeit

gesehen...komisch..

lange gestanden ?

Naja,jetzt hast den Rumpel ´runter...watt sacht er Kopp ?

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Montag 27. Juni 2016, 07:56
von Martin
Der Motor hat ewig beim Vorbesitzer im Keller verbracht. Hatte der sich so wie er mir sagte seinerzeit aus USA direkt mitgebracht.
War ein ganz schönes patiniertes Teil. Ich denke, dass eine Motorrevision keine schlechte Idee ist.
Die Kolben sehen aus, als seien das Korrosionsspuren, stimmt. Aber wohl eher von der Lagerung vor dem Einbau. Sonst wäre doch im Zylinder auch was zu sehen.
Wenn Du Kolben brauchst, nimm in jedem Fall die von Nüral (AE) und NICHT "New Hepolite"
Die sind sicher brauchbbar, aber wenn es Teile in Originalqualität gibt, dann sollte man die nehmen. ebay UK dürfte aktuell interessant sein ;-)

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Montag 27. Juni 2016, 11:30
von Alfred
Martin hat geschrieben:Der Motor hat ewig beim Vorbesitzer im Keller verbracht. Hatte der sich so wie er mir sagte seinerzeit aus USA direkt mitgebracht.
War ein ganz schönes patiniertes Teil. Ich denke, dass eine Motorrevision keine schlechte Idee ist.
Die Kolben sehen aus, als seien das Korrosionsspuren, stimmt. Aber wohl eher von der Lagerung vor dem Einbau. Sonst wäre doch im Zylinder auch was zu sehen.
Wenn Du Kolben brauchst, nimm in jedem Fall die von Nüral (AE) und NICHT "New Hepolite"
Die sind sicher brauchbbar, aber wenn es Teile in Originalqualität gibt, dann sollte man die nehmen. ebay UK dürfte aktuell interessant sein ;-)
Er hat vermessen:
Kolben: 71,36
Zylinder: >71,5

Das wären 14/100 und prima, aber:
Zylinder nicht mehr rund.
Es sind noch Rostspuren im Zylinder sicht-, nicht fühlbar. Die konnte der Motorenbauer mit der Honbürste nicht
entfernen (in einem Zylinder ging das, im anderen nicht). Er meinte, wenn er da jetzt mit der Maschine und mit
Honsteinen ranginge, dann wären weitere 1-2/100mm Material futsch, also wieder näher an der Verschleißgrenze,
Das will ich nicht tun.
Jetzt muss ich überlegen: Neue Kolben, oder gar neuer Zylinder und Kolben im Set.

Grüße

Alfred

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Montag 27. Juni 2016, 11:40
von Alfred
bos´n hat geschrieben:Definiere klappern..
Dann baust du direkt den Moder auseinander ??? ???
Naja, Paranoia gepaart mit dem Wissen um ein nicht vorhandenes Honbild.
bos´n hat geschrieben: Warum hast du nicht erstmal eine profane Kompressionsmessung gemacht ?
Ich hatte mehr Angst um den Ölfilm als um die Kompression.
Aber stimmt, hätte ich machen können.
bos´n hat geschrieben: Das Laufspiel ist generell sehr gross 12/100 in etwa,das heißt das die Kolben erst nach 50km
da anliegen (wärme) - wo Sie eigentlich hingehören.....
Ja, die 50 hatte ich zusammen. Im Kalten war das ja auch nicht der Fall.
bos´n hat geschrieben: Bügelmeßschrauben könnte ich dir leihen...
Die Hemden deiner Kolben haben ordentlich Korrosion durch ..? Feuchtigkeit
gesehen...komisch..
lange gestanden ?
Naja,jetzt hast den Rumpel ´runter...watt sacht er Kopp ?
Ja, da waren sogar fühlbare Rostspuren im Zylinder. Martin hatte ja Details.
Die fühlbaren Spuren waren dann irgendwann weg.
Ob der Vorbesitzer oder der Vorvorbesitzer zu lange hat stehen lassen ist
auch wurscht. Da sind die Aussagen von Vorbesitzern oft auch nicht konsistent.

Kopp-Foto habe ich zuhause. Reiche ich nach.

Grüße

Alfred