Tank-Restaurierung

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Simon
Manxman
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Tank-Restaurierung

Beitrag von Simon »

Tach zusammen,
jetzt im Winter möchte ich meinen Bonnie-Tank restaurieren. Problem ist, dass derselbige innen schon gut korrodiert ist und es sich anbieten würde, da etwas zu unternehmen. Hat jemand Tipps, wie man das möglichst einfach und effektiv machen kann?
Freue mich schon auf Antworten, damit ich bald loslegen kann... Simon
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jan
Julio Matchlesias
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Beitrag von jan »

Hallo Simon,

nicht weit von Dir, im schönen Oppenheim, residiert Wolfgang Pühler. Der lackiert die Tanks alter Motorräder 1a und hat auch einen sehr guten Tank-Sanierer an der Hand.

Kontakte Wolfgang mal über seine Website http://www.puehler-oppenheim.de/2.html, vielleicht kommt Ihr ins Geschäft. Es ist in jedem Falle gut angelegtes Geld!

Wenn Du mehr der Do-it-yourselfer bist, habe ich leider keine prickelnden Tips für Dich - in so sensiblen Bereichen wie Blechsanierung und Lack vertraue ich mich immer den geschickten Leuten mit Feingefühl an...

Viele Grüße, Jan
May our engines never run out of oil, fuel and sparks!
Wiener Wilhelm

Beitrag von Wiener Wilhelm »

Na, wenns keiner schreibt, mach ich es:
Tank mit scharfkantigen Schrauben oder Metallteilen (so klein als möglich, hab auch schon Beilagscheiben, Spaks, sogar Glasscherben genommen)
befüllen, so 2 bis 3 Handvoll hinein.
Tank in dicke Decke einhüllen, in den Betonmischer, und einen Tag mit wechselnden Richtungen und Schrägstellungen rotieren lassen.
Dann alles raus, zur Tankstelle, und mit heissem Dampfstrahler alle Rückstände und den roten Staub vom Rost rausspülen.
Heißluftpistole in den Tankeinfüllstutzen stecken, NICHT auf ganz heiss stellen und solange warm-heisse Luft hineinblasen, bis der Tank innen GANZ trocken ist.
Jetzt: Ca. 0,5 bis 1 Liter 5%ige Phosphorsäure rein, alle Löcher verschliessen, und immer wieder schwenken, daß der ganze Tank innen schön befeuchtet ist. Nach mehreren Stunden bildet sich ein schwarzer Belag innen, der Rost wurde umgewandelt.
Säure raus, auswaschen, heisse Luft , siehe voriger Absatz.
Dann gute Tankversiegelung kaufen, (Tankerite oder Ähnliches, am besten ein Zweikompnentenzeugs), und laut Vorschrift in den Tank damit.
Übrigens: Statt der Phosphorsäure kannst auch den Rostumwandler nehmen, der bei einigen Tankbeschichtungssets dabei ist, ist dasselbe laut meinem Chemikerfreund.
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Simon
Manxman
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Beitrag von Simon »

Danke für die Antworten. Das Problem ist dass ich den Lack drauf lassen und nur unten ausbessern will, wo Rost entstanden ist. Der Lack ist zwar nicht mehr wie neu aber immer noch gut und sieht originaler aus als eine neue "Speckschwarte", so schön sie auch glänzt. Ich muss also die Korrosion im Innern behutsam entfernen ohne den Lack dann doch zu verhunzen. Gibts da vielleicht so eine Art "Tankrost-Umwandler" ?
Wiener Wilhelm

Beitrag von Wiener Wilhelm »

Simon hat geschrieben:Danke für die Antworten. Das Problem ist dass ich den Lack drauf lassen und nur unten ausbessern will, ...............im Innern behutsam entfernen ohne den Lack dann doch zu verhunzen. Gibts da vielleicht so eine Art "Tankrost-Umwandler" ?
Wo hast den Rost - unten oder innen?
Liest Du überhaupt, was Andere schreiben?
Trag den Tank zu einem Professionisten.
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Simon
Manxman
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Beitrag von Simon »

Aber Hallo, natürlich lese ich was Andere schreiben !
Mit "unten" ist die Tankunterseite gemeint, mit "Innen" die Tankinnenseite.
Rost ist an der Unterseite, v.a. an den Schweißnähten und innen im Tank als flächige Korrosion. Gibt es kein Mittel das man für Innen anwenden kann ohne den Lack, v.a. um den Einfüllstutzen herum, zu beschädigen ? Wie gesagt, so eine Art Rostumwandler ?
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Uli
Puristenpolizei
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Beitrag von Uli »

Tach Simon.

Es gibt ein Mittel; nämlich genau das, was Wilhelm schon beschrieben hat.
Außen (unten!?) ist das Beste abschleifen und neuer Lackaufbau oder zumindest (wenns nur kleine Steinschläge sind)
diese mit "Fertan" umwandeln (ist im Prinzip auch nix anderes als Phosphorsäure, nur in der Anwendung angenehmer) und mit Hartwachs versiegeln.

Für innen: Siehe Wilhelms Vorgehensweise; nur vor der Phosphorsäure würde ich noch den kompletten Rost-Rest
im Tank mit 10 - 15 %ige Salzsäure auflösen. Reinschütten, Tank immer wieder drehen und immer einwirken lassen.
Beseitigt garantiert jeden Rost.
Man merkt dann auch sofort, wenn der Tank irgendwo "durch" ist.
:roll:
Danach spülen und phosphatieren.
Die Säuren kann man nach extremer Verdünnung per Kanalisastion entsorgen, auch wenn mancher jetzt aufschreien mag.
Salzsäure haben wir Säugetiere z.B. alle im Magen.

Und natürlich der Hinweis für die BG:

Immer für gute Durchlüftung sorgen, Schutzbrille und säurefeste Handschuhe tragen und nicht gerade den Sonntags-Bellstaff anziehen.
Dämpfe nicht einatmen (aber das lässt man eh´ schnell bleiben :wink: ).
Und beim Verdünnen dran denken:
"Erst das Wasser, dann die Säure, sonst....."

Den Lack schützt Du mit einer dicken Vaselineschicht und einer Plastikfolie, Benzinhahnborungen gut abdichten und vor allem:

Gaaaaanz vorsichtig arbeiten.

Hab´ damit erst neulich einen schön erhaltenen 78er XT 500-Tank blitzblank bekommen.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, kannst Du danach den Tank innen noch mit "Kreem-Weiß"
oder anderen Tankinnenbechichtungen versiegeln.
Dann hast Du Ruh auf immer.

Grüße

Uli
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