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Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 20:32
von haraldT120V
Hallo zusammen!
Beim Kontrollieren der Primär-Kettenspannung sind mir kleine Kunstoff-Flakes an den Fingern hängen geblieben. Also, Inspektionsdeckelchen runter und mal Rotor-Stator Spiel gecheckt. Postkarte geht nicht sauber rundum, bleibt stecken. Primärdeckel runter, Stator abgebaut, selbiger ziemlich zerrieben, überhitzt, verschmort etc. Also für die Tonne! Der Rotor scheint ordentlich fest zu sitzen und hat kein Spiel etc. Magnetismus ist auch gut, schweres Werkzeug bleibt dran hängen. Aber das Kunststoffzeug vom Stator klebt dran. Frage also, kann ich den Rotor dran lassen, weiterverwenden und wenn ja, wie bringe ich das verbrannte Kunststoffzeug runter? Seltsamerweise erzeugte diese Combo aber trotzdem ausreichend Ladestrom. Die Ursache für diese rasche Zerstörung des Stators lag vermutlich am zu geringen oder falschen Spiel. Rotor und Stator sind erst 2 Jahre alt und von Wassel.
LG
Harald

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 21:29
von holsteiner
haraldT120V hat geschrieben: Rotor und Stator sind...von Wassel.
Da klingeln die Alarmglocken.
Ich würde den Rotor auf jeden Fall auch erneuern und dann gegen ein Produkt aus anerkannt guter Herkunft.

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 21:38
von Phil
holsteiner hat geschrieben:
haraldT120V hat geschrieben: Rotor und Stator sind...von Wassel.
Da klingeln die Alarmglocken.
Ich würde den Rotor auf jeden Fall auch erneuern und dann gegen ein Produkt aus anerkannt guter Herkunft.
Nope, zumindest bei mir funzt die Kombo Wassell Stator und Rotor ohne jedwede Probleme.
Interessant wäre herauszufinden, ob der mangelnde Freigang an den Statorbolzen liegt, so denn der T 120-Primärkasten keine per Guss definierte Lage des Stators hat, oder ob vielleicht der Kurbelwellenstumpf eiert oder das Lager Radialspiel aufweist.

Beste Grüße

Ph.

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 02:04
von Volker Koch
Hallo ... hallo ... hallo ... ?
Stop und alles!!!
Daß Rotor und Stator gelegentlich schonmal miteinander kuscheln, gehört zum gelegentlichen Triumph-Alltag.
Du hast jetzt die zweifelhaft ehrenvolle Aufgabe, an den langen Stehbolzen, auf denen der Stator verschraubt wird, solange mit Engelsgeduld rumzupruckeln(Gripzange, Gummihammer mit Holzverzielung und sowas alles ...), bis zwischen Statorwicklungskernen und Rotor wieder mindestens 0,2mm Luft ist.
Bis vor kurzem gab es bei diversen Supermärkten 1,5l O-Saft-Plastikflaschen mit etwa 75mm Durchmesser, aus denen man sich gut ein Montagewerkzeug schnitzen konnte, damit der Stator bei der Montage überall den gleiche Abstand zum Rotor hat...
Die Kunstharzreste kannst Du mit Benzin oder irgendwelchen Alternativlösungsmitteln abwaschen, solange noch genug Saft aus den Statorkabeln kommt, kannst Du die Schönheitsfehler auch stumpf ignorieren. Wer letztenendes den Stator gewickelt hat, spielt für die Funktion nun wirklich keine Rolle, ansonsten -> SuFu

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Samstag 27. Februar 2016, 23:41
von haraldT120V
Danke mal für Eure Antworten.
Hab heute mal den Rotor gesäubert und mit dem Dremel poliert. Das passt soweit wieder, ging ganz gut runter das Zeug. Wie gesagt der Rotor ist ordnungsgemäß festgedrallert, die Rotor-Mutter sitzt bombenfest und ist zumindest ohne Schlagschrauber nicht zu lösen. Radialspiel kann ich keines feststellen, allerdings ganz leichtes Axialspiel der Ku-We wenn ich am Primärrritzel samt Rotor vor und zurück rüttel. Ein Kollege hatte noch einen alten Stator den ich raufsteckte um das Spiel zu checken. 0,2mm Fühlerblatt geht rundum, wenn auch nicht ganz gleichmäßig. Die engere Stelle wandert mit dem Drehen der Ku-We. Ergo scheint der Ku-We Stumpf ein bisschen zu eiern. Ich befürchte mit einem neuen ( nicht runtergeschliffenem ) Stator klemmt mir dann das 0,2 Blatt. What shall I do now? :-k

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Samstag 27. Februar 2016, 23:59
von chinakohl
@ Phil

da würde zumindest ich auch zunächst mal das KW - Lager verdächtigen. Ebenso einen "krummen" Lagerzapfen/Wellenstumpf der KW (aus welchen Gründen auch immer dieses passiert sein soll).
Jedenfalls sagt mir die Aussage des TE´s das abhängig vom Drehwinkel der KW sich der Freigang zwischen Rotor und Stator mit verändert/verschiebt, dort etwas im Argen liegt - und nicht bei der Positionierung des Stators.
Sollte jedoch der Rotor wirklich so ungenau gefertigt sein, ließe sich dieses mittels einer Prismenschiene, einer durch den Rotor gesteckten Welle sowie einer radial angeordneten Meßuhr relativ simpel ermitteln.

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 08:52
von Martin
Na ja. Je nachdem... Der Kern des Rotors ist eingepresst. Da kann die Unrundheit auch her kommen.
Eine Messuhr kann Aufschluss bringen.

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 08:55
von haraldT120V
Die Aussage des TE's.... Kannst auch gerne Harald zu mir sagen! :facepalm2:

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 09:00
von haraldT120V
Martin hat geschrieben:Na ja. Je nachdem... Der Kern des Rotors ist eingepresst. Da kann die Unrundheit auch her kommen.
Eine Messuhr kann Aufschluss bringen.
Ja das wäre auch denkbar, kann man prüfen. Betreffend dem erwähnten Axialspiel, darf das sein?

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 09:06
von Phil
haraldT120V hat geschrieben:..... Ein Kollege hatte noch einen alten Stator den ich raufsteckte um das Spiel zu checken. 0,2mm Fühlerblatt geht rundum, wenn auch nicht ganz gleichmäßig. Die engere Stelle wandert mit dem Drehen der Ku-We. Ergo scheint der Ku-We Stumpf ein bisschen zu eiern. Ich befürchte mit einem neuen ( nicht runtergeschliffenem ) Stator klemmt mir dann das 0,2 Blatt. What shall I do now? :-k
Hoi Harald,

Du hast in Deiner Schreibe schon noch Annahmen drin, siehe oben.

Ich an Deiner Stelle, ich würde mir eine Messuhr und ein Stativ besorgen und diese so anmontieren, dass Du mal verifizierst, ob und wieviel der Rotor eiert. Ggf. den Rotor auch mal abbauen, aufspannen und schauen, ob der Rotor denn auch richtig rund ist. Je nach Ergebnis würde ich mich dann entscheiden, ob die Chose raus muss, oder Du drehst den Rotor ein wenig runter.
Die BSA-Mädels schreiben im workshop manual, dass der Mindestfreigang Rotor-Stator .015" resp. 0,38 mm sein muss. Mehr raubt Dir halt Lichtmaschinenleistung, aber mit 0,45 mm reicht das IMHO sicher auch noch.

Sprich: messen, wo das Eiern her kommt, bei einem Schlag von 3 oder 4/100 mm am Kurbelwellenstumpf würde ich per Rotor abdrehen einen Freigang von 0,35 mm bis 0,45 mm herstellen und fahren.

Axialspiel: Hmmmm... Eigentlich sollte die Triumph doch ein Los- und ein Festlager haben und deshalb gar kein Axialspiel... Das würde mich etwas nervös machen. Auch hier würde ich mal messen, wieviel das denn nun wirklich ist. Aber das wissen die Triumph-Mädels hier sicher besser als ich.

Beste Grüße

Ph.

Tante Edit hat jetzt nochmal den Rechenfehler beim Freigang richtig gestellt. Sorry...

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 09:40
von haraldT120V
Danke Phil für Deine kompetenten Ausführungen.
In der Tat, das Axialspiel macht mich nervös!
Mann oh mann. Der Motor wurde vor erst 1000km komplett neu gemacht. Auch die Ku-We Lager!
Ich muss das mit meinem Triumphmann hier, der mir den Motor vor 2 Jahren gemacht hat besprechen.
Danke, LG

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 10:14
von Phil
haraldT120V hat geschrieben:... In der Tat, das Axialspiel macht mich nervös!...
Miss erst mal, da ist immer ein Hauch Luft im Lager in axialer Richtung, die Kugeln klemmen ja nicht. Die Frage ist nur, wieviel das sein darf. Jetzt wart' halt mal, bis die Triumph-Mädels sich dazu äußern. :mrgreen:

Tante Edit sagt auch noch, dass bei der T 120, deren workshop manual ich gerade zur Hand habe, .003" bis .017" betragen darf. Das sind mehr als 4/10 mm. Könnte also passen... :mrgreen: Schau' halt mal richtig nach...

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 11:06
von jan
haraldT120V hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:Na ja. Je nachdem... Der Kern des Rotors ist eingepresst. Da kann die Unrundheit auch her kommen.
Eine Messuhr kann Aufschluss bringen.
Ja das wäre auch denkbar, kann man prüfen. Betreffend dem erwähnten Axialspiel, darf das sein?
AXIALspiel ist in dem Zusammenhang nicht (so) schädlich. Du musst auf das RADIALspiel achten. Wenn der Wellenzapfen und/oder der Rotor so stark eiert, dass es zur Tuchfühlung zwischen Rotor und Stator kommt, hast Du ein Problem. Ein RADIALspiel-Problem.

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 15:21
von hellmut
Hoi Harald !

Meßuhr und Stativ um das Radial- und Axialspiel zu messen, liegen bei mir in der Garage .......

LG Helmut

Re: Rotor/Stator 72er T120V

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 15:25
von Martin
jan hat geschrieben:
haraldT120V hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:Na ja. Je nachdem... Der Kern des Rotors ist eingepresst. Da kann die Unrundheit auch her kommen.
Eine Messuhr kann Aufschluss bringen.
Ja das wäre auch denkbar, kann man prüfen. Betreffend dem erwähnten Axialspiel, darf das sein?
AXIALspiel ist in dem Zusammenhang nicht (so) schädlich. Du musst auf das RADIALspiel achten. Wenn der Wellenzapfen und/oder der Rotor so stark eiert, dass es zur Tuchfühlung zwischen Rotor und Stator kommt, hast Du ein Problem. Ein RADIALspiel-Problem.
Es ging hier um zwei verschiedene Dinge. Sowohl, als auch :schlaumeier: