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Gottlose englische Drecksgurke

Verfasst: Dienstag 19. Juni 2007, 07:10
von Wiener Wilhelm
Kommt uns ein alter Freund in der Werkstatt besuchen, ein Triumph-Heizer der ersten Stunde, mit seiner T100.
Hat sie nach jahrelanger TRI-Abstinenz erst vor Kurzem gekauft, bei der ersten Ausfahrt Schwungmassenloslösung mit allen Folgen, wie neues Gehäuse, Pleuel, Kolben, Zylinder, gleich noch neue Magnetspule mit Kontakt und Schleifring neu, soll ja eine Weile halten.
Kommt der gestern daher, beklagt sich, daß sie seit 2 Kilometer unrein läuft, besonders bei höherer Drehzahl.
Na, rauf auf die Hebebühne.
"Wo hast denn Deine Nummerntafel?" Sch....., verloren, abvibriert.
Unterbrecherabstand ca. 2mm. 2mm??? Der wird doch eher weniger!
Lager, Kontakt, alles fest.(K2F)
Zündversteller lässt sich nur 1 cm weit verdrehen, das auch noch. Raus den Unterbrecher. Liegt da unten drinnen unter dem Nockenring in der Verstellausnehmung ein Metallplatterl, ca. 1 mm stark.
Hat es doch vom Kontakt, von der Verstellschraube, das Kontaktplatterl abgelöst, daher grosser Kontaktabstand, daher Drehhebel teilblockiert.
Hab ich in 45 Jahren noch nicht erlebt.
Nach Austausch des Kontaktes auf einmal: Jööööö---schau!!!
Rechte hintere Strebe zur oberen Federbeinbefestigung, ganz unten auf Schwingenhöhe, das Rohr einfach ganz gerade abgerissen.
War das ein Gewürge, Rohr schlitzen, anbohren, Innenrohr drehen, einbauen, schweissen.

Ich glaub, jetzt hab ich ihn soweit, jetzt kauft er meine Guzzi, damit er endlich mal weiter als 30 Kilometer wegfahren kann.
Beste Grüsse
:D :D :D

Re: Gottlose englische Drecksgurke

Verfasst: Dienstag 19. Juni 2007, 09:49
von Martin
Wiener Wilhelm hat geschrieben:
Ich glaub, jetzt hab ich ihn soweit, jetzt kauft er meine Guzzi, damit er endlich mal weiter als 30 Kilometer wegfahren kann.
Beste Grüsse
:D :D :D
Für solche Aussagen in einem Engländerforum kann man auch mal wochenlang gesperrt werden... :steinigung: :twisted:

Verfasst: Dienstag 19. Juni 2007, 10:25
von Wiener Wilhelm
Mein Kopf ist (fast) schlohweiss, pro Engländer, der mich in meinem Leben schon gehunzt hat, ein Haar, ein weisses.
Da darf man das, nein, da kann man gar nicht anders. 8)

Übrigens: Die Beschreibung Schwungmassenloslösung war nicht ganz richtig:
Richtig müsste es heissen: Eine der Schrauben, die die Schwungmasse halten, ist abgerissen und der austretende Teil hat gewütet wie eine Sau.
Grüsse

Verfasst: Dienstag 19. Juni 2007, 18:14
von Martin
Merke :!: Schlohweißes Haar ist Ausdruck einer königlichen Weis(ß)heit und Erfahrung und demnach als Zeichen stetiger Fortentwicklung und Wissensansamlung zu sehen. Dass die britische Motorradindustrie diese Komponente in ihrer königlichen Technik hat einfließen lassen zeugt davon, dass sie doch so viel weitsichtiger war, als vielerorts angenommen. Die gewollte Beschäftigung mit ihrer Technik und die gewonnene Erfahrung durch mitunter nicht offensichtliche notwendige Lösungsstrategien tragen zu einer persönlichen Weiterentwicklung des Individuums "Mechaniker" bei und stärken demnach die Gesamt-Technologie auf globaler Ebene. Dies gilt es zu würdigen und nicht zu verdammen.
Die engliche Motorradindustrie und ihre Technik ist das Beste, was uns zu unserer Weiterentwicklung passieren konnte. Möglicherweise würden wir ohne britische Motorräder noch heute Feuer mit Steinen schlagen und in Höhlen wohnen :idea:

Verfasst: Dienstag 19. Juni 2007, 19:14
von Wiener Wilhelm
Ich kann Deinen Überlegungen folgen.
Weil die englischen Feuersteine so funktionierten, als ob sie vom Herrn Lucas gebaut worden wären, mussten wir die Sicherheitszündhölzer erfinden, odddrrrr?
Und die finsteren, ungemütlichen Höhlen waren alle schon von englischen Motorradspezialisten besetzt.

Verfasst: Mittwoch 20. Juni 2007, 17:24
von Uli
Was für ein Glück für uns, dass der Forenchef ein Sozialpädagoge ist !

Welche Selbsthilfegruppen betreust Du eigentlich beruflich, Martin ? :wink:

heutemalwiederguzzifahrendeweilnortonfußrastenumbauproblememachende Grüße von

Uli

Verfasst: Mittwoch 20. Juni 2007, 17:44
von Wiener Wilhelm
Wieso betreuen?
Wir sind doch die Selbst-Selbsthilfegruppe par excellence!
Alle jammern, keiner hört zu, und wunderbarerweise geht dann doch alles wieder irgendwie.

Sosehr wir auch über die -na sagen wir mal höflich - unübliche Anwendung aller technischen Erfahrung der letzten 100 Jahre jammern, gibt es auch den umgekehrten Effekt.

Haben wir doch einem unserer Freunde eine Ducati Monster auf Rechtsschaltung und Linksbremsung umgebaut, (Erste natürlich rechts oben) damit er nicht mit seinen Engländern durcheinanderkommt.
Das aufgrund leidvoller Erfahrung meinerseits bei einer Matchless Competition - Ausfahrt nach zwei Jahren Nur - Guzzifahren.
Zack - Peng - Rummmms!
Daß wir ihm bei diesem Umbau gleich eine Seite der Doppelscheibenbremse vorne stillgelegt haben, nur so nebenbei erwähnt. Er hat nämlich Angst, wenn er von der Dominator auf die Ducati umsteigt, daß er dann bei der ersten Bremsung einen Salto schlägt.
Beste ...

Verfasst: Montag 29. Oktober 2007, 19:44
von Higgins
Was ist das eigentlich für ein Symptom, wenn man 20 Jahre Engländer fährt (und schraubt) und die Haare werden immer weniger ?
Matthias

Verfasst: Montag 29. Oktober 2007, 20:20
von ajay01
Daß wir ihm bei diesem Umbau gleich eine Seite der Doppelscheibenbremse vorne stillgelegt haben, nur so nebenbei erwähnt. Er hat nämlich Angst, wenn er von der Dominator auf die Ducati umsteigt, daß er dann bei der ersten Bremsung einen Salto schlägt.
Beste ...[/quote]

Ja hast du den Handbremshebel nach links verlegt? 8) [/quote]

Verfasst: Montag 29. Oktober 2007, 20:43
von Wiener Wilhelm
Mein letztes Posting irgendwann im Juni, jetzt die Antwort, na sowas... :D :D

Handbremshebel ist auch bei den Engländern auf derselen Seite, wie Du weisst, aber die Ducati bremst mit einer Scheibe doppelt so gut wie dierCommando mit einer Scheibe und erst recht die Dominator mit ihrer Trommelbremse.

Und was die Haare betrifft: Die wurden so schnell weiss, daß sie gar keine zeit hatten, auszugehen. Also weisser Vollhaarkopf. :twisted:

beste..