kurbewellenfrage

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Ulmer
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kurbewellenfrage

Beitrag von Ulmer »

hallo forum,

heute ist die neue gebrauchte kurbelwelle für die bonni (t140) gekommen. maße hubzapfen, lagersitze i.o., keilnuten, gewinde, verzahnung f. ritzel auch i.o....sieht gut aus das teil. nun hab ich mal die alte und die neue mal so nebeneinander gelegt, und mal verglichen. laut verkäufer soll sie einbaufertig sein, aber ich bin ein bissi verunsichert. die alte kw hat vier recht tiefe wuchtbohrungen, die neue nur eine. zudem sind diese zwei kerben an der neuen welle an einer ganz anderen stelle!!???? kann mir jemand eine erklärung geben. für die kerben gibt es ein tool zum feststellen der kw (welches ich auch selbst habe), aber haben die nicht auch was mit den steuerzeiten zu tun?
so..., sollte/muß ich die kw vorsichtshalber wuchten lassen, und was hat es mit den kerben zu tun?

...ein paar bilders gibts auch noch

Bild
...hier die wuchtbohrungen, rechts neue welle, links die alte...

Bild
...und dann och die sache mit den kerben, an völlig verschiedenen positionen. es handelt sich aber jeweils um eine kw einer t140, ....hoffe ich...
gab es da unterschiede zwischen den baujahren?

Bild

...gibts noch ein paar tips zum wuchten?

gruß ruschie
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Martin
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Martin »

Ich bin mir nicht ganz sicher an welcher Stelle, aber spätere hatten diese Bohrung für das Feststellwerkzeug an andere Stelle.
Das wäre auch nicht das Problem, mit den Motorsteuerzeiten hat das nichts zu tun. Das regelst Du einzig mit den Zahnrädern.

Die Bohrung benötigst Du lediglich zur Zündeinstellung. Da kann man sich auch anders behelfen.

Die Schwungmasseist übrigens demontierbar (theoretisch zumindest). Mit einer Presse und großer Hitze sollte das gehen. KAnn also ausgetauscht werden, wenn es Dir wichtig ist oder machst eigene Schlitze.

Über Wuchtfaktoren kannst Du mal die Suche bemühen, ich kann Dir nur was zu den 500ern sagen.
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Craig Vetter
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Norton »

An den Norton Kurbelwellen sitzen die Wuchtbohrungen auch bei jeder Welle an einer anderen Stelle. Deswegen sind das ja Wuchtbohrungen.
Wechselt man die Schwungmasse von einer Kurbelwelle zur anderen, MUSS die Welle neu gewuchtet werden, weil dann gar nix mehr zusammenpasst.
Tips zum wuchten?? Schier endloses Thema.
Für die Triumphen gab es fertige Meistergewichte als orginales Werkzeug. Irgendwo hab ich sogar die Gewichtsangaben mal gesehen. Ich meine bei Classicbikebiz, einfach mal durchwühlen.
Wuchtbock, statisch wuchten, gar nicht so schwer.

Gruß. Martin.
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Ulmer
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Ulmer »

...alla gut, hab mich mal durch die sufu durchgeschmökert und bin zum schluss gekommen die wurbel zu wuchten....äh wuchten lassen. wer ist zu empfehlen.....traupel....winckelmann...sonstwer??? ..statisch oder gleich dynamisch?

gruß
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Martin
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Martin »

Dynamisch.
Winkelmann ist ne gute Adresse.
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Craig Vetter
chinakohl
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von chinakohl »

Hallo,
baue die neue Kurbelwelle so ein, wie sie ist. Die unterschiedlichen Wuchtbohrungen beziehen sich auf speziell die Welle an der diese vorhanden sind und sind der Positionierung und der Anzahl nach nicht vergleichbar mit denen einer anderen Kurbelwelle.
Ein Einzylinder (oder ein Paralleltwin) läuft in diversen Drehzahlbereichen immer unwuchtig (Deswegen wuchtet man eine solche KW ja auch nicht auf 0, sondern stellt auf einem Teilapparat eine Massenausgleich um 60 - 70 % her).

MfG
Arvid
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Martin
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Martin »

Mein Hinweis auf wechseln der Schwungmasse bezog sich auch lediglich auf die richtige Positionierung der Markierungen. Meine Vorschreiber haben Recht, dann muss diese natürlich gewuchtet werden.
Arvid: Du bist in Theorie ja stark. Vielleicht bist Du in der Lage, mir das dynamische wuchten mal näher zu bringen. Also wie man das macht und woher diese Werte kommen... ;-)
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Craig Vetter
chinakohl
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von chinakohl »

Martin, soll ich jetzt den ganzen Kram wiederholen, den Speedy955 am 8. Febr. 2009 schon einmal eingestellt hat.
Alternativ dazu, kannst du die vorgehensweise auch im MZ Forum nachlesen - oder in Papierform im "Apfelbeck", Kapitel 13, Seite 160.

MfG
Arvid
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Ulmer
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Ulmer »

morgäääähhhhnnnnn!

... einbauen oder wuchten. also ich sach mal so. ich fahr die bonni sehr gerne, weil das ding richtig spaß macht. und nun hab ich den motor gerade auseinander, und mach da grad den doktor. ventile+führungen neu, neue kölbchen+hohnen, motormäßig alle lager neu, kurbelwelle ausgetauscht weil an der alten lagesitze und verzahnung nio., neue auslaßnocke von ner 650er, und jede menge kleinkram. von der kosmetik mal abgesehen steckt da schon bissi kohle drinn. der gedanke die wurbel so einzubauen kam mir auch, wahrscheinlich wär der motor schon zusammgeschraubt, aber auf der anderen seite, wenn es die möglichkeit gibt ein bissi mehr laufruhe da reinzubringen und die bad vibrtionen im zaum zu halten, why not! evtl tät ich mich im nachhinein ärgern, wenn das ding dann rüttelt wie sau. aber ich bin immer offen für andere meinungen und anregungen. es ist auch immer sehr interessant die ansichten von leute zu kennen die mehr ahnung wie ich haben. es gibt ja auch noch den sog. kosten-nutzen-faktor, sollte man ja auch nicht ausser acht lassen. die kolben haben jetzt das 3.übermaß, wie stark wirkt sich das auf den wuchtfaktor aus, sind ja schon ein bissi größer = schwerer!?

...einen schönen entspannten sonntach wünsch ich euch :halloatall:

grüße vom ruschie
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Martin
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Martin »

Ich kann nur sagen, dass MEIN Motorrad DEUTLICH weniger vibriert als vorher. Also quasi kaum noch.
Kann natürlich an dem heute besseren Zusammenbau als damals liegen. Vibrationen kaufst Du Dir ja nicht nur mit dem Kurbeltrieb ein, sondern auch über andere Dinge (Zündung, Abstimmung, Lagerung)
Wuchten alleine ist sicher auch nicht zu teuer. Eine gute Adresse hab ich aber ad hoc nicht.
Aber wenn Du es ganz richtig machen willst, würd ich das tun.
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Volker Koch
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Volker Koch »

Tach zusammen,
vielleicht helfen Dir folgende Hinweise nochmal etwas?!?
Wenn Du ´ne 750er Welle mit einem Wuchtfaktor von 74% mit anderen, schwereren Kolben betreiben willst ... +.060/3.Übermaßkolben wiegen ~ 70gr pro Stück mehr als Standardmaß-Kolben(amerikanische Schmiedekolben sind kurioserweise z.T. 100gr und mehr schwerer als Standardkolben mit ~330gr) ... dann sollte man den Wuchtfaktor schon etwas angleichen, wenn die Kiste hinterher immernoch so laufen soll, wie vorher.
Irgendwie sehen die Schwungmassen auf Deinen Fotos insgesamt etwas unterschiedlich aus, kann das sein oder liegt´s nur an den Perspektiven?
Standardwuchtgewicht für 650er/85% und 750er/74% sind die gleichen 689gr pro Seite, die aber generell schnell nur ein Annäherungswert werden und an der 750ern irgendwo auch ein wenig willkürlich gewählt wirken.
Wenn Du alle Bauteile vorher mal präzise wiegst, dann kann das Bezugsgewicht für 74% bei den 750ern schnell schonmal bei ... z.B. 620gr oder 630gr. landen, weil Pleuel z.B. allein schon zwischen 20/80 und 25/75% Gewichtsverteilung schwanken und Kolben manchmal leichte Gewichtsunterschiede haben oder eben wie die +.060 Kolben fast 400gr wiegen und damit Wuchtgewichte von ~ 725gr erforderlich machen.
Ja, und dann gibt´s natürlich immernoch die Glaubensfrage, wieviel % Auswuchtung für den späteren Zweck am sinnvollsten sind.
Anyway ... hoffentlich kannst Du mit den Hinweisen was anfangen. Meine Bonnie war z.B. frisch aus dem Laden auf 74% gewuchtet. Der Motor lief damit bis ca. 5.500 U/min nahezu vibrationsfrei, da drüber fing die Kiste dann in jeder Beziehung an zu "toben." Für sportliche Zwecke wäre das unkomfortabel geworden ...
Wie auch immer, Du solltest die KW auf die schwereren Kolben umwuchten lassen.
Viel Erfolg,
Volker
Zuletzt geändert von Volker Koch am Sonntag 3. August 2014, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
chinakohl
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von chinakohl »

Ich würde mal behaupten, das wenn nur eine andere Kurbelwelle (kompl. mit Schwungmasse - ist wohl logisch) verbaut werden soll und ansonsten alles beim alten bleibt (Standard- Serienkolben sowie Pleuel) es nicht zwingend nötig wird, die KW neu zu wuchten (vorausgesetzt die "neue" KW ist gewuchtet).
Bei anderen Pleuel oder/und Kolben würde ich ein erneutes Wuchten jedoch in Betracht ziehen.
Falsch kann es jedoch auch im ersten Fall nicht sein, sondern nur einen nicht unbedingt nötigen Kostenfaktor verursachen. Ob`s das aber "wert" ist, ist eine andere und für jeden persönlich zu entscheidende Sache - da werde ich mit Sicherheit keinem anderen einen Ratschlag geben wollen.

Völlig vibrationsfrei wird ein 2Zylinder- Paralleltwin jedoch nie laufen können (genau so wenig, wie ein Einzylinder), dagegen sprechen die oszilierenden Massen. Auch mit einer gegenläufig rotierenden Ausgleichswelle (wie bei manch anderen Motoren) lässt sich dieses nicht völlig abstellen.

Wer jedoch das Ansinnen hat, etwas diesbezüglich an seinem Motor zu verändern (Wuchtfaktor verändern), soll das ruhig tun - oder tun lassen. Wobei mir persönlich das "selbst- machen" besser gefallen würde.

MfG
Arvid
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Ulmer
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Ulmer »

Volker Koch hat geschrieben:Tach zusammen,
...Irgendwie sehen die Schwungmassen auf Deinen Fotos insgesamt etwas unterschiedlich aus, kann das sein oder liegt´s nur an den Perspektiven?...

Wie auch immer, Du solltest die KW auf die schwereren Kolben umwuchten lassen.
Viel Erfolg,
Volker
hallo volker,

die schwungmassen sind soweit gleich, bis auf die wuchtbohrungen, und die zwei kerben (wofür die auch gut sein sollen?) ich hab heut mal die neuen kolben und die einen alten gemessen (beides hepolite), weil ich mal wissen wollte wie groß der unterschied ist. tja, hat mich etwas überrascht....alter kolben (2.übermaß) 378gr., neuer kolben 375gr :!: zumindest wiegen beide neue kolben gleich viel.

grüße
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Volker Koch
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von Volker Koch »

Hmmm ...
Naja ... also wenn´s interessiert?!? .... meine Unterlagen geben dazu noch folgendes her:

Standard-750er Kolben je 330gr std - 396gr +.060“
750er Pleuel/neu je 468gr – 478,5gr std
Gewichtsverhältnis 93,5gr - 108,5gr oben, 370 - 375gr unten inkl. Schrauben und Lagerschalen = 19,98%-80,02% resp. 23%-77% std

+.060 = (2 x 396gr Kolben)+(2 x 93,5gr smallends) = 979gr für die bewegten Massen + (2 x 375gr bigends) = 1.729gr Gesamtmasse
979gr x 74% = 724,46gr + 750gr = 1.474,46gr : 2 = 737,23gr je Seite/74%

std. = (2 x 330gr Kolben)+(2 x 93,5gr smallends) = 847gr bewegte Massen + (2 x 375gr bigends) = 1.597gr Gesamtmasse
847gr x 74% = 627gr + 750gr = 1.377gr : 2 = 688,5gr je Seite/74% Std -> Werksvorgabe = 689gr

Weiter gesponnen würde sich in Deinem Fall pauschalisiert ergeben:
Kolben 375gr
Pleuel smallend ... sagen wir mal - Mittelwert ~ 101gr
Bigend Mittelwert ~ 372,5gr
2 Kolben/750gr + 2 smallends/202gr = 952gr bewegte Massen + 2 bigends/745gr = 1697gr Gesamtmasse
952gr x 74% = 704,48gr + 745gr = 1.449,48gr : 2 = 724,74gr je Seite -> das würde einen Wuchtfaktor von etwa so ungefähr 72% bedeuten

Du siehst anhand der Rechnereien oben und der schwankenden Bauteilmassen, daß der vorgegebene Wuchtfaktor selbst in der Regel auch nur ein Näherungswert ist. Ich würde die Welle im Rahmen der "Toleranzen" auch einfach so wie sie ist verbauen.
Angenehme Woche noch,
Volker
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Re: kurbewellenfrage

Beitrag von jan »

Ulmer hat geschrieben:(...), und die zwei kerben (wofür die auch gut sein sollen?)
Ooch, da ist bloß dem Vorbesitzer mal die Flex abgerutscht...

;-D
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