Neues von der Tigerfront

[jan]

Vor geraumer Zeit habe ich Euch ja mit meinen Deppenfragen auf Trab gehalten: zu einer 1972er Tiger, die ich dann doch nicht gegen meine G 12 getauscht habe. Dass das Tauschgeschäft seinerzeit nicht zustande kam, bedeutete aber keinesfalls, dass ich dieses Motorrad aus den Augen verliere... Am Samstag habe ich sie in ihr neues Quartier in der Südpfalz gebracht und bin erstmal drei Stündchen durch eine traumhafte Gegend direkt an der französischen Grenze gefahren (Bad Bergzabern, Wissembourg... ). Am Ortseingang des kleinen verschlafenen Kaffs, wo sie ihr neues Quartier gefunden hat - 300 Meter vor dem heimischen Stall - verlor sie auf einmal an Leistung, lief nur noch auf einem Topf und klickerte so komisch aus dem Ventiltrieb. Ich hab´ den Motor nicht abgestellt, dafür hörte es sich irgendwie mechanisch nicht brutal genug an, und hab´ sie dann mit letzter Kraft auf den Hof gefahren.
Nach einer halben Stunde war die Einlass-Rockerbox runtergebaut, und gefunden haben wir das hier:

IMAG1853.jpg

IMAG1855.jpg

Wie kann so was passieren? Zu viel Ventilspiel? Kann eine Stößelstange dann tatsächlich raushüpfen, sich seitlich verkanten, brechen?

Ich neige dazu - da sonst wirklich keinerlei Kollateralschäden zu sehen sind -, zwei neue Stößelstangen einzubauen, die Ventile einzustellen und den Motor wieder anzuwerfen. Unten auf die Tappets habe ich mit Hilfe eines Spiegels und einer Taschenlampe einen ausführlichen Blick genommen und nix Verdächtiges gesehen. Und mit der verbliebenen heilen Stößelstange haben wir auch ausprobiert, ob die Tappets der Nockenwelle folgen und sich auf- und abbewegen. Tun sie.

Die heile Stößelstange hat unten `ne leichte Macke abgekriegt, aber die würde ich ja sowieso mittauschen:

IMAG1859.jpg

So, und jetzt bräuchte ich bitte einen Satz Stößelstangen in 160 mm Länge:

IMAG1856.jpg

Ich tät´ auch alle vier nehmen (Einlass und Auslass), falls jemand von Euch die noch in "gut gebraucht" rumliegen hat und gerne zu Bargeld machen möchte. Oder soll ich neue kaufen?

Und wo wir gerade dabei sind: Die Tiger soll jetzt endlich auch gescheite Stoßdämpfer in 340 mm Länge bekommen. Welche soll ich nehmen (Hagon?) und wo soll ich kaufen (Peter Weigelt, Herbie Gubba, ... )?

Danke im Voraus für konstruktiven Input, und Cheers - Jan

[Ulmer]

hallo jan,

stößelstangen tät ich neue nehmen, kosten ja nicht die welt. stoßdämpfer hab ich mir letzte woche welche von ikon gekauft (baugleich mit den alten konis, aber koni baut keine motorraddämpfer mehr), machen einen sehr guten eindruck. von hagon ist mir abgeraten worden, die sollen nix taugen. bei ikon kann man glaub auch direkt bestellen http://www.ikonshocks.com/....die machen aber grad urlaub bis 5.august, mein ich mich zu erinnern...

...nochmal glück im unglück gehabt mit der tiger, das hät auch anderst ausgehen können!

gruß ruschie

[Goldstar]

Moin Jan,

so ein Bild mit ner gebrochenen Stösselstange würde mir etwas Bauchschmezen verursachen.
Bitte nicht den Sparheimer machen, sowas kommt später oft richtig teuer. Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Eine Stösselstnge verbiegt und bricht nicht ohne Grund. Zuerst war natürlich die Verbiegung und die hat einen Grund. Meiner Meinung nach hatte das Ventil einen touchdown mit dem Kolben, ein kleiner Verschalter in Verbindung mit laschen Ventilfedern reicht da.
Das Ventil selbst muß dadurch nicht wirklich verbogen sein und schließt auch vermeindlich sauber. Die Stößelstange hat die meiste Kraft aufgenommen und sich verbogen und ist erst im späteren Betrieb durchgebrochen.

Wenn man auf nummer sicher gehen will würde ich den Kopf ziehen zwei neue Ventile und neue Stösselstangen rein machen.
Die Stößelstangen kann man sich übrigens selber machen, brauchst nur ein Stängchen Alu, die Köpfe kannst du ja heissmachen und runterziehen. Ich hab meine für die A10 auch selbst gemacht aus alten VW Käfer Stösselstangen.
Bei der Gelegenheit würd ich auch mal die Ventilfedern prüfen ob die noch genug Kraft haben. Ein gutes Maß sind 80 kg bei voll geöffnetem Ventil und so 35 kg bei geschlossenem. Da kann man sich auch mal verschalten, denn die 80 g reichen auch für 7000 u/min und da ist man schnell mit nem Verschalter

Also nicht an 50 Euronen sparen und dadurcheventuell einen kapitalen Schaden provozieren.
Denn so ein abgeirssenes Ventil ist wirklich übelst.

Grüße Klaus

[Mineiro]

Hallo Jan,

ooohaaa das sieht nicht gut aus Gut das nicht mehr passiert ist. Die Stößelstangen würde ich neu nehmen. Bei Herby 11,30 Euro + MwSt. Ich fahre Hagons (von Herby) an meiner Bonnnie und bin mit denen sehr zufrieden. Aber die Stoßdämpferfrage dürfte ähnlich viele Meinungen zu Tage fördern wie die Fragen nach dem richtigen Motorenöl

André

[Goldstar]

Ach ja, Hagon taugen in der Tat nichts, schweine teuer und schnell im Arsch
Auch wenn man es nicht für Möglich hält habe ich gute Erfahrungen mit den Nachbauten die es so im Netz gibt gemacht.
Sind preisgünstig und halten auf jedenfall länger als die Hagons. Einziges Manko sind die Büchsen, die zu groß von der Bohrung her sind.


Gruß Klaus

[chinakohl]

Aua - so`n paar Hagon Street hab` ich auch an meiner Bonnie montiert. Wenn die "Käse" sind, schaue ich mich wohl am besten schon mal nach was "anständigem" um (das Thema hatte ich ja bereits in einem anderen Thread mal in die Waagschale geworfen). Das Konis (oder Ikon) gute Sachen baut, ist ja weitläufig bekannt.
Richtig klasse fänd` ich ja Öhlins - aber da gibt`s wohl nix für die Trumpfen. Ausserdem sind die Dinger zumeist richtig teuer.
Ich hatte ein Paar Öhlins damals mal ein einem Reisbrenner verbaut und die waren erste Sahne- die ließen sich stufenlos in der Federbasis einstellen und separat für Zug- sowie Druckstufe des Dämpfersystems.

Aber wie kann den eine Stoßstange (Jungs, die Dinger heißen "Stoßstange", nicht "Stößelstange". Das, was vorne und hinten am Auto hängt, heißt "Stoßfänger". Die kurzen Dinger, die direkt auf der Nockenbahn einer Nockenwelle laufen, heißen "Stößel") brechen?
Den Motor überdreht (Flattergrenze der Ventilfedern erreicht/ überschritten) oder Ventifedern "schlapp" ? Tappets (Stößel) oder "Mushrooms" angefressen?
Ventilspiel zu groß, glaub ich eher weniger - dann muß der Bock ja geklappert haben wie eine alte Waschmaschine (und dürfte kaum Leistung gehabt haben).

MfG
Arvid

[Goldstar]

Joo Arvid, mag ja sein das die Motoren Stosstangen haben. Aber so wirklich interessieren tut das hier wohl keinen wie die richtig genannt werden.
Denn davon ist das Problem oder die Ursache ja nicht behoben.
Vielleicht sollte man beim englischen bleiben, da gibt es dann keine Missverständnisse.

take care with fucking push rods

[Wuselwahnwitz]

Das mit den Stößelstangen ist mir schon ein paar Mal passiert.
Dank meiner krummen KW hatte sich einfach alles losvibriert

Jan: Nix mit: "Ich würde..." oder "Ich täte..." "...gebraucht.." Blabla.
Ruf' Joe an und lass Dir neue schicken. Falls nicht, gibt's nächstes Mal von mir auffe Backen, KLAR???

Los, feddichwerden!

grummel....

[jan]

Jan: Nix mit: "Ich würde..." oder "Ich täte..." "...gebraucht.." Blabla.
Ruf' Joe an und lass Dir neue schicken. Falls nicht, gibt's nächstes Mal von mir auffe Backen, KLAR???

Los, feddichwerden!

Sir, jawohl, Sir!!!

Greetz, Paula

[Wuselwahnwitz]

Jan: Nix mit: "Ich würde..." oder "Ich täte..." "...gebraucht.." Blabla.
Ruf' Joe an und lass Dir neue schicken. Falls nicht, gibt's nächstes Mal von mir auffe Backen, KLAR???

Los, feddichwerden!

Sir, jawohl, Sir!!!

Greetz, Schneewittchen

[chinakohl]

@ Wu

Bist du sicher, das der Kram im Ventiltrieb sich aufgrund von Vibrationen losgerappelt hat?
Ich kenn`ein ähnliches Problem vom Porsche 356 Carrera 2. Wenn da im timing- gear (Antrieb der Nockenwellen über Stirnräder) auch nur der geringste Steuerverzug auftrat, gab`s "Ventilsalat". Allerdings konnte man da auch unübersehbare Spuren auf den Zahnflanken der Steuerräder erkennen.
Ich schlage daher mal vor, alle am Ventiltrieb beteiligten Komponenten eingehend zu betrachten.
Eine Stoßstange verbiegt sich nicht einfach so - entweder ist der Motor mit Gewalt bei aufsetzendem Ventil mal über OT gedreht worden ( bei einer vorangegangenen unsachgemäßen Motorüberholung), oder die Flattergrenze des Ventiltriebs wurde überschritten (verschaltet - Motor überdreht, Ventilfedern "lahm"). Ausserdem würde ich aufgrund des Schadens nicht auf zu großes Ventilspiel, sondern eher auf zu geringes schließen (das nur mal nebenbei erwähnt).
Jedenfalls sollten ausser dem verbogenen/ gebrochenen "Pushrod" noch weitere Indizien vorhanden sein.

"Meckert" ruhig mit mir - aber das ist nicht das erste mal, das ich eine verbogene Stoßstange sehe. Bei Opel OHV- Motoren (Kadett B 1000 - 1200ccm) kommt das schon mal öfter vor - mit entsprechend wahrnehmbaren Spuren.

[speedtwin]

"Meckert" ruhig mit mir -

Arvid, jetzt mal im Ernst, das nervt langsam Entweder Du hast eine Meinung, oder nicht. Hier kann jeder sagen, was er will, aber man muss sich nicht schon im vorhinein für seine Beiträge entschuldigen. Wenn das Quatsch ist, wirst Du das schon zu hören kriegen. Aber das meiste was ich von Dir lese, ist ja kein Quatsch. Manchmal ein bißchen wortreich vielleicht...

Gruß, Wolfram

[holsteiner]

Die Stoßstange ist ziemlich genau in der Mitte gebrochen, die Stelle, die der stärksten Materialermüdung durch Schwingungen unterworfen ist.
Daher halte ich es auch für denkbar, dass der Bruch der Stange als erstes kam, danach hat sich die Bruchstelle im Hüllrohr verkeilt und dadurch ist die Stange verbogen.
Meine Idee...
Auf jeden Fall das Ventil überprüfen.

[chinakohl]

Ach Wolfram, leider wird das bei mir zur Gewohnheit (Entschuldigung ).
Klar habe ich eine Meinung - und wortreich wird`s immer dann, wenn ich eine klare Vorstellung habe, wie ich das Problem angehen würde.

Naja, wie auch immer - wer weiß, wie so`n OHV funktioniert, der weiß auch wo er suchen muss.

MfG
Arvid

P.s: Ich werde mich für geäusserten Schwachsinn in Zukunft auch nicht mehr im voraus Entschuldigen - wenn`s euch nicht passt, meckert den Wolfram an .

[chinakohl]

@ holsteiner

Glaub`ich eher weniger. In der Mitte wird die Bruchstelle deshalb sein, weil dort die Biegemomente aufgrund der Oberflächenspannung des Materials zusammenlaufen.
Versuch mal ein gleichförmig dickes Rundholz durch biegen zu brechen. Wo bricht es (bei einem gleichförmig homogenen Material) ?
Immer in der Mitte (oder zumindest sehr nahe dieser).