Steuerzeiten T140 V

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Hans-Jörg
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Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Hans-Jörg »

Hallo,

der Motor meiner Bonnie wurde teilüberholt, neue Kolben und Zylinderkopf überholt. Nun habe ich folgendes Problem, die Einlaßventile stoßen an den Ventiltaschen der Kolben an, die Spuren sieht man deutlich. Der Kopf wurde auch geplant (ca. 0,4mm) weshalb ich zunächst vermutete daß dies der Grund sei. Nachdem ich zum testen zwei Dichtungen montiert habe (ca. 2,5mm) und die Ventile immer noch anstoßen tippe ich auf die Steuerzeiten. Im manual sind zwei verschiedene Stellungen der Camshaft pinions erwähnt, die Stellungen änderten sich ab der Motornummer CX*****, mein Motor beginnt mit GX*****, weshalb ich die spätere Stellung benutzte und bei welcher die Ventile nun anstoßen. Probeweise habe ich die alten Kolben montiert und es änderte sich nichts.
Zum testen bin ich dann auf die frühe Einstellung der Camshaft pinions gegangen und siehe da die Ventile laufen frei.
Nun meine Frage, weiß jemand weshalb sich die pinion Stellung mit der Motor Nr. CX***** änderte und könnte es sein daß bei mir evtl. noch die früheren Teile (Kurbelwelle or what ever) verbaut sind? - Vielleicht noch zu erwähnen daß die aftermarket Kolben die gleichen Maße haben wie die Originalkolben, und die neuen Stößelstangen ca. 2-3mm länger sind.

Für Ideen und Ratschläge dankbar,

Grüße, Hans-Jörg.
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Volker Koch
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Volker Koch »

Moin Hans-Jörg,
Deine Fragestellung gibt zunächst erstmal Rätsel auf und ist auf den ersten Blick ziemlich unverständlich.
Um Dich nicht total zu verwirren, ist es schwierig, Dir per Ferndiagnose eine Lösung zu vermitteln.
"Normale" 750er Nockenwellen kann man mit 8,6:1 Kolben i.d.R. bis zu einem Zahn vor unter hinter den jeweiligen Markierungen "timen", ohne daß es Salat gibt und sich Kolben und Ventil berühren.
Deine Stoßstangen sind länger, als die originalen und lassen sich trotzdem korrekt auf´s passende Spiel 0,15mm Einlaß und 0,2mm Auslaß einstellen?
Ein voll geöffnetes Ventil sollte noch etwa 2-2,5mm Luft bis zum Kolben haben, damit es im Standardbetrieb kein Kleinholz gibt. Vielleicht hat Dein Vorbesitzer den Kopf ja auch auch schon ein paar Mal nachgeplant.
Ventile sind sehr empfindlich, wenn die einmal richtig gegen den Kolben geschmettert sind, dann sind die schnell schonmal krumm. Dichten sie noch?
Besonders die Zwei-Komponenten-Kopfdichtungen (haben) den Nachteil, daß sie den Kopf im Mittelstegbereich stark absenken. Wenn man sowas dreimal nachplanen läßt, dann kann es schon eng werden. Sowas kann man z.B. an der Restbreite der Quetschkante sehen.
Sollte sowas der Fall sein, dann würde es sich anbieten, die Taschen an den Kolben entsprechend nachfräsen zu lassen.
Du siehst, eine Lösung zu finden, ist im Dunkeln stochern ...
Trotzdem viel Erfolg,
Volker
Hans-Jörg
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Hans-Jörg »

001.jpg
Hallo Volker,

ich weiß es klingt ein bißchen verwirrend. Auf dem Einlaß-Nockenrad sind 2 Markierungen, ein Strich und ein Punkt, jeweils ein drittel Zahradumfang versetzt. Laut manual ist der Strich für mich relevant wg. Motor Nr. GX****. Vor CX**** sei der Punkt zu nehmen. - Der Sache traue ich allerdings nicht. Vielleicht sind schon mal andere Teile verbaut worden.
Ich versuche die Seite vom manual hochzuladen, hoffe es klappt.

Gruß, Hans-Jörg
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Volker Koch
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Volker Koch »

Hi,
die Markierungen verschieben die Öffnungszeiten nur um etwa 3-4°und sind für Baujahr abhängig unterschiedliche Nockenwellen gemacht.
Ich muß gestehen, daß ich grade ´n bißchen zu faul bin, um Unterlagen zu wälzen, kann Dir aber zuverlässig aus eigener Erfahrung sagen, daß es definitiv nicht weiter weltbewegend ist, welche Markierung Du verwendest oder ob Du sogar einen Zahn vor oder hinter den Markierungen landest. In keinem Fall berühren die Ventile i.d.R. die Kolben, die einzige Auswirkung ist gewöhnlich nur eine mehr oder weniger starke Veränderung der Motorcharakteristik.
... es sei denn irgendwas paßt komplett überhaupt nicht ...
Du kannst die Ventilsteuerzeiten aber auch noch anders checken. Die Ventile sollten bei den T140V mit Originalnockenwellen im o.T. wie folgt offen stehen(vorher Spiel auf 0 mm drehen):
Einlaß - 4,83mm
Auslaß - 3,27mm
Wenn Du keine Meßuhren zur Verfügung hast, dann geht das grobe Messen auch mit dem Tiefenfühler einer Schieblehre -
Ventil zu -> mit dem Tiefenfühler die Länge der entspannten Ventilfedern messen, knapp 5mm rausnehmen und Schieblehre feststellen, KW voooorsichtig weiterkurbeln und gucken, wo die Einlaßventile ~ 5mm komprimiert sind. OT? Weit vor o.T. ?
Muß nachjusiert werden, was zur Fixierung der Ein- und Auslaß-Zahnräder(Holz o.ä.) klemmen, Zwischenrad vorsichtig raus und Nockenwelle entsprechend nachjustieren -> aber denk dran, 30-40kg Federdruck sind nich von schlechten Eltern, ggf. die Einstellschraube lösen und dann bei gehen ... leider weiß ich nich mehr, wieviel Öffnung in mm ein Zahn bringt, aber Du wirst es sehen... hoffentlich sind die Ventile noch dicht ...
Wie gesagt, viel Glück und Erfolg,
Volker
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Volker Koch
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Volker Koch »

Oha ... ich krich n Schreck ... das kann natürlich nich sein ...
Du hast natürlich - natürlich!!! - jeweils nur die Markierung verwendet, hinter der der Fixierungshalbmond von der Nockenwelle steckt, ne?
Hans-Jörg
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Hans-Jörg »

Hallo Volker,

habe einmal mit Strich auf Strich gehabt (inlet cam pinion to intermediate pinion) wie im oberen Beispiel auf der manual Seite, Folge Kolben stößt an.
Das andere mal wie unten auf der Seite abgebildet Punkt auf Punkt (inlet cam pinion to intermediate pinion), Folge alles läuft frei. Habe allerdings noch nichts nachgemessen, aber der Motor scheint gute Kompression zu haben.
Hoffe auch daß kein Ventil verbogen ist, allerdings habe ich den Motor nur sehr vorsichtig durchgedreht, weil ich schon mit sowas gerechnet habe.

Hans.
Malte F.
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Malte F. »

Hallo
Stößelstangen gibts in unterschidlichen längen.
Ich glaube 650 und 750 unterscheiden sich da um wenige Millimeter.
Vielleicht weiß da ja auch noch jemand genaueres.
Gruß Malte
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Volker Koch
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Volker Koch »

Hey Malte,
Du hast absolut recht! ...
Aber soweit ich das in Erinnerung habe, sind die 650er Stoßstangen eher 1-1,5cm! länger als die 750er Teile, passen also überhaupt nicht ... aber man könnte sie natürlich passend kürzen ... anyway ...
Beste Grüße in den hohen Norden,
Volker
Hans-Jörg
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Hans-Jörg »

Hallo,
ist es nicht egal ob die Stößelstangen was länger sind solange man noch genug Luft hat um das Ventilspiel einstellen zu können?
Hans.
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Volker Koch
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Volker Koch »

Hm ... wie war das noch mit Radio Eriwan?
Im Prinzip ja ... aber ... es verändert den Winkel des Kipphebels bei der Ventilöffnung ... und ... drängt die Frage auf, warum das so ist ... ansonsten fällt mir zu dieser Uhrzeit grade auch nichts weiter dramatisches dazu ein ... etwas längere Ventile machen das auch ... hmm ... mal sehen, wie´s morgen ist ...
Bis dann erstmal,
viele Grüße,
Volker
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Klaus Thoms
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Klaus Thoms »

Ich meine das die richtige Stösselstangenlänge sauwichtig ist.
Bei halber Ventilöffnung muss/soll die Einstellschraube genau senkrecht auf das Ventilende drücken , wenn nicht entstehen
seitliche Druckkräfte auf das Ventil , und die Führungen leiden darunter.
Selbst solche Kugelpfannen nutzen da nichts , die Krafteinleitnug ist einfach zu schräg.
Oder :-k
Und der Hub verändert sich auch .
Gott schütze mich vor meinen Freunden , mit meinen Feinden werde ich schon allein fertig .
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Tim
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Tim »

Klaus Thoms hat geschrieben:Selbst solche Kugelpfannen nutzen da nichts , die Krafteinleitnug ist einfach zu schräg.
Oder :-k
Jein, diese "Kugelpfannen" haben den kleinen Vorteil, dass die Kraftübertragung auf den Ventilschaft mit Flächen- statt Kantenpressung erfolgt. Wenn dann entsprechend über Oberflächengüte und Schmierstoffe daür gesorgt ist, dass der Reibwert niedrig ist, wird vergleichsweise schon deutlich weniger Querkraft übertragen. Die Steigerung davon sind dann Rollenkipp- oder -schlepphebel, aber die sind dann wieder ungünstig hinsichtlich der Trägheiten.

Wenn man sich die Schlepphebel in modernen Motoren anschaut, hat sich da allerdings was anderes durchgesetzt: Das Ventilspiel wird hydraulisch ausgeglichen, z.B. über eine Anhebung des Gegenlagers, und zum Ventilschaft hin haben die Hebel ein Kreissegment, so dass zwar ein Linienkontakt entsteht, der radial über den Schaft wandert, aber zumindest keine Kante in den Schaft drückt.



Tim
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Volker Koch
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Volker Koch »

Nur der von den Nockenhöhen vorgegebene Hub, der verändert sich nicht.
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Ralph G.Wilhelm
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

Volker Koch hat geschrieben:Nur der von den Nockenhöhen vorgegebene Hub, der verändert sich nicht.
was nocht lange nicht bedeutet, dass Nockenhub = Ventilhub ist. :wink:
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Volker Koch
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Re: Steuerzeiten T140 V

Beitrag von Volker Koch »

Grmblrml ... naja sätt schtümms ...
Wobei sich aber durch längere Stoßstangen auch an dem Verhältnis nichts ändert, weil das ja wiederum die Kipphebelgeometrie fest vorgibt.
1 zu 1.1 bleibt deshalb trotzdem immernoch gleich, meinste nich auch???
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