Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

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Chris Zet
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Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Chris Zet »

Hallo liebes Forum!

Ich hab mich entschieden bei der 1963 Bonneville die ich für einen Kumpel herrichte neue Mikuni VM 32er rauf zu bauen.

Ich hab den in den Zylinderkopf eingeschraubten Ansaugstutzen außen und innen gemessen.
Außendurchmesser des Rohres ist 34.9mm
[das dürfte dann wohl 1 3/8 Zoll sein....sollte 20TPI sein, kann ich aber noch nicht sagen weil ich derweil keinen Schlüssel mit ca. 38mm Schlüsselweite habe und denn Ansaugstutzen noch nicht ausbauen konnte].
Innendurchmesser des Ansaugstutzens ist ca. 28mm [die Vergaser sind auch 928er MK1er]

Der Durchmesser des Ansaugkanals im Zylinderkopf, dort wo es den Bund gibt wo der Stutzen dann ansteht, ist auch 28mm...

Schematischer Schnitt wie es ist:
Bild


FOLGENDES PROBLEM bzw.FRAGE.......
wenn ich einen 32mm ID Ansaugstutzen da verbau dann hab ich eine Kante wo es sich auf 28mm verjüngt.
Muß ich diese Kante im Zylinderkopf fasen....oder den Ansaugkanal gar auf 32mm aufbohren im Zylinderkopf?

Kurzum: bringt mir der 32mm Venturi-Querschnitt nichts weils hinten im Zylinderkopf eh auf 28mm verjüngt?!?


Schematischer Schnitt mit 32mm ID Ansaugstutzen, angesprochene Kante eingewolkt:
Bild

Ich hoff Ihr könnt mir da helfen oder vielleicht habt Ihr das auch schon gemacht und bereits Erfahrungswerte gesammelt.
LG, Chris
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Öko
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Öko »

Mach dir mal kein so sehr großen Kopp beid er Rennmaschiene.
Habe VM 34 auf meinem 800er Bonniemotor und TM32 auf dem 650er Tiger....das passt und löppt recht gut...my Verwirbelungen kannst fast vernachlässigen.
30 Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 7.-9. August 2026 30 jähriges Bestehen :laola:
chinakohl
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von chinakohl »

Hallo,

auf jeden Fall die Kante entfernen. Am besten besorgst du dir einen Dremel oder besser noch eine Proxxon minimot mit langem Schaft vorne - damit du mit dem Fräser auch bis in den Kanal kommst.
Vorher solltest du die Kante wenn möglich anzeichnen, damit du weißt, wie viel Material du abtragen kannst (oder du stopfst den Kanal im ZK hinter der Kante aus und sprühst kurz und vorsichtig mit der Farbsprühdose `rein - natürlich sofort den Stutzen danach mit Verdünnung auswaschen).

Mit dem Fräskörper nicht das Material vollends entfernen - lasse etwas Material stehen, denn im nachfolgenden Arbeitsgang muss/ solltest du die gefräste Stelle mit einem Silikatschleifteller (gibt`s ebenfalls von Proxxon - das sind die hellblauen runden Schleifscheiben. Durchmesser etwa 25mm, ca 8 Stück + Aufspanndorn in der Verpackung) überschleifen, bis alles schön glatt ist und seidig schimmert.
Wichtig ist beim Fräsen, das du das Werkzeug ohne Druck auf das abzutragende Material hälst, sonst gibt`s Rattermarken (welche zu entfernen manchmal recht mühselig ist und schlimmstenfalls zuviel Material abträgt).

Das Ergebniss sollte ein schöner und glatter Übergang sein, denn jede Kante - auch wenn sie mit der Strömungsrichtung verläuft - behindert den Gasstrom weil sich dort Verwirbelungen/ Gegenströmungen bilden, die den Querschnitt verringern (stelle dich mal bei starkem Wind direkt hinter eine Hausecke - du wirst deutlich spüren, wie`s dort zieht).

Auch wird ein Verrunden der Kante nicht ausreichen (die Querschnittsverjüngung ist ja trotzdem noch vorhanden), arbeite die Stelle schön flach und trichterförmig aus - du kannst das ruhig angleichen in dem du noch etwas weiter in die Kanalführung hineinarbeitest, das wirkt dann noch geringfügig als Luftbeschleuniger (so ähnlich wie im Venturirohr des Vergasers).

Anbei mal Fotos von einem von mir bearbeiteten Rotax 5 Ventil Zylinderkopf. Die Unregelmäßigkeiten im Schleifbild sind keine Unebenheiten, sondern ergeben sich aufgrund von Lichtspiegelungen im Schleifbild und sind völlig normal.
Polieren der Kanäle ist übrigens kontraproduktiv, eine Restrauhtiefe von wenigen Mikron sollte erhalten bleiben (weil sich dort feine Mikrowirbel bilden und das strömende Medium gegen die Kanalwände quasi abschirmen. So kann das Medium schneller "fließen" - ähnlich wie bei der Haifischhaut - und nimmt weniger Verbrennungswärme vom ZK auf).

Allerdings sollte - wenn du`s "richtig" machen möchtest - ebenfalls der Auslasskanal bearbeitet/ erweitert werden um den Staudruck im Auslasstrakt zu minimieren. Vor allem bei Verwendung von Nockenwellen mit geänderten/ "schärferen" Steuerzeiten unumgänglich.


MfG
Arvid
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Zuletzt geändert von chinakohl am Mittwoch 22. Januar 2014, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
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chinakohl
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von chinakohl »

"Bringen" tut`s in jedem Fall etwas.
Wenn die Möglichkeit besteht, die/den Ansaugstutzen anzupassen, ist das quasi genau so gut. Es macht ja keinen wesentlichen Unterschied, wo die "Anpassung" erfolgt (mal abgesehen von der "Längenresonanz" im Ansaugtrakt - aber das dürfte bei dir unerheblich sein und kommt fast ausschließlich bei ausgesprochenen Höchstleistungsaggregaten etwas zum tragen).
Wichtig ist lediglich der "störungsfreie" Übergang vom Saugrohr zur Kanalführung.
Merke: Die ersten ein bis zwei PS (können in der Realität auch schon mal mehr sein) bekommt man durch angleichen/ ausgleichen von Fertigungstoleranzen quasi "geschenkt". Jedes weitere PS kostet dann richtig Geld (oder Schweiß, wenn man`s selber macht)
MfG
Arvid

P.s: Wer dazu etwas Litertur haben/lesen möchte, dem empfehle ich folgende Bücher:

Penners Viertakt Tuning Fibel - von Ulf Penner, erhältlich bzw. zu bestellen unter http://WWW.tuning-fibel.de
Praxishandbuch Zylinderköpfe - von Peter Burgess & David Gollan, erschienen im Heel Verlag

Der "Apfelbeck" ist übrigens bereits mehrere Jahrzehnte alt und somit schon fast "überholt" - seit Erscheinen des Buchs haben sich in der Praxis bereits mehrere anders lautende Erkenntnisse ergeben (trotzdem sind die grundlegenden Zusammenhänge natürlich die gleichen geblieben).
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Chris Zet
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Chris Zet »

Vielen lieben dank für die Antworten......die helfen mir sehr weiter!!!!!

lg, chris
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Goldstar
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Goldstar »

Die Fiebel vom Penner kannst du dir schenken :juggle:

Merke, nie scharfe Kanten oder überstehende Dichtungen und möglichst große Radien.
Konisch von 32 auf 28 ist richtig.
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Coreman
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Coreman »

hmm...

ich ich würd das Problem (wie Thomas es beschrieben hat) auch über konische Ansaugstutzen lösen... die vernünftig von 32 auf 28mm verjüngen, polieren stellt meines Erachtens nach ne recht gute Lösung ohne ewiges gefrickel da...

der Norman
(der aber nur 2 linke Hände mit je 5 Daumen hat, die alle nach oben abknicken)
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Coreman
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Coreman »

joa das habsch gelesen und auch begriffen... ok, polieren war evtl die Falsche Wortwahl.... worauf ich hinaus wollte, war die Tatsache das es auf den Maschinenpark ankommt, wo man das fertigt. Wenn nämlich die Steigung zu gering ist, kanns beim ausdrehen zu hässlichen Riefen kommen...
(Hatten wir uff arbeit als ich nen Übergang von 32 auf 30mm brauchte, aber eben über gute 20cm... und da war die Oberfläche ziemlich rau und man hat haufenweise riefen drin gehabt.... das sollte eben nich sein)

Norman
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Goldstar
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Goldstar »

tommy hat geschrieben:Hi Norman,

das mit dem polieren lass man sein. Wie Arvid in seinem letzten Absatz schon schrieb, ist das eher kontraproduktiv. Ne geschliffene Fläche wirkt sich da eher positiv auf das Strömungsverhalten aus.

Thomas

Ja genau, das kannst du dir auch sparen.
Konisch 2 Grad ist glaube ich optimal.
Sollte dir jeder Dreher hinbekommen \:D/
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von chinakohl »

Hi,

mit dem konisch ausdrehen bin ich eher skeptisch. Nicht, das es nicht funktionieren könnte, aber ich persönlich mache so etwas lieber "von Hand".
Bei meinem Ex - Arbeitgeber stand mir eine Drehbank sowie eine Präzisions- Horizontalfräsbank mit Rundteiltisch zur Verfügung - trotzdem habe ich es immer lieber mit `nem Schnellläufer und dem geeigneten Einsatzwerkzeug von Hand gemacht. Ist bei Stahl oder Grauguss zwar eine elende Arbeit und dauert gefühlsmässig ewig aber ich habe dabei ein wesentlich besseres Gefühl. Wenn du mit der Drehbank danebenhackst oder Rattermarken zurückbleiben, hast du die "Torte im Gesicht" - das wieder glatt zu bekommen (ohne dabei zuviel Material abzutragen) ist eine Bestrafung.

MfG
Arvid
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Coreman »

genau davon sprach ich eben... ;) da warens die Tattermarken... zum Glück wars Edelstahl... und das grüße Glück hatte ich, denn ich bin keen Dreher, somit hatte ich nich die besagte Torte im Gesicht... ;)

mfg Norman
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Wuselwahnwitz »

Mein Senf:
Ich find's immer wieder drollig....
Ganz ehrlich: Klatsch die Mikunis da 'dran und gut.
Falls der Kollege schnell (Im Sinne von Goldie-Goldstar) fährt, wäre die Triumph (auch mit Mikunis) die falsche Wahl.
Fährt er "nur" mal eben Landstraße (vielleicht auch etwas zügiger) dann kann man den ganzen Kram getrost vergessen.
Selbst WENN (und das wage ich zu bezweifeln) es ein oder zwei PS mehr gäbe, merkte er DEN Unterschied nur im Kopf.

Passende Literatur ist übrigen der Stenton.
Seine jahrzehntelange Erfahrung mit TRIUMPH Motoren hat schon so manches Moped SCHNELL werden lassen.

Andererseits seid ihr natürlich von meiner Warte aus herzlich dazu eingeladen tun und lassen zu können was ihr wollt... ;-D

Cheers

Wu
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bosn
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von bosn »

..denn Wu weiß was Ihr braucht.....und Er besorgt es! :biggthumpup:
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Wuselwahnwitz
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Wuselwahnwitz »

Du besorgst es mir doch auch...äääh..und ich habe es schon vielen glücklichen Triumph Fahrern besorgt....ähhmmmm......also...... :facepalm2:
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Ralph G.Wilhelm
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Re: Triumph Ansaugstutzen von 28mm auf 32mm

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

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