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T140, Nebelwerfer

Verfasst: Donnerstag 7. November 2013, 10:29
von hellmut
Hallo !
erlebe gerade eine interessante Geschichte mit meiner T140 .....

Habe den Motor neu aufgebaut, alle Innereien im Kopf (jetzt übrigens Einvergaser) neu, neue Kolben, Kurbelwelle komplett neu gelagert usw. usw..... Verdichtung für meine 75 kg auf dem Kicker grenzwertig.
Bei den ersten Probeläufen lief er wirklich sehr schön, mechanisch absolut leise (na ja Öl wurde ja noch nicht wirklich richtig warm) und ab den ersten Takten RAUCHFREI.

Die Probeläufe wurden ohne Primärdeckel durchgeführt, da hört man es aus dem Kurbelgehäuse richtig schnorcheln ......

Gestern den Primärdeckel montiert und nun habe ich einen richtigen Nebelwerfer, das nebelt so richtig aus den Auspufftöpfen und im Brennraum "rinnt" das Öl von den Zylinderwänden und sammelt sich an den Kolbenrändern.

Unterschied zu den ersten Probeläufen : die Entlüftung ?
Habe an Stelle des originalen D-förmigen Entlüfterschlauches der am hinteren Kotflügel entlang geführt wird einen so schönen Gewebeschlauch angebaut, der hat natürlich einen geringeren Innendurchmesser.

Bevor ich jetzt alles bis auf Zylinder wieder abbaue möchte ich auf jeden Fall nochmals ohne Primärkasten bzw. ohne den Verschlusskappen (Alternator, Kupplung, Kettenspannungskontrollöffnung) und dann mit dem originalen Entlüfterschlauch probieren, ob es wirklich die Entlüftung ist

Wie bringe ich das Öl aus den Brennräumen ohne den Kopf abzunehmen od. durch Verbrennen mir im neuen Motor die erste Ölkohlenschicht aufzubauen ?

liebe Grüße
Helmut

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Donnerstag 7. November 2013, 23:18
von Phil
Hallo Helmut!

IMHO liegt das Nebelwerfen an der im Vergleich zu den Probeläufen fehlenden Megaentlüftung in Verbindung mit den noch nicht eingelaufenen Kolbenringen.
Blow by ist das Stichwort.

Bau' das mal so zusammen, wie sich das gehört, kleinerer Schlauch ist niggese gut für Entlüftung.

Dann guck' Dir einen halbwegs schönen Tag aus und lass' die Dame mal richtig laufen, wechselnde Drehzahlen, wechselnde Last. Das im Stand rumtuckern ist eh nicht das Wahre. So kriegste die Ringe nie eingelaufen. Nach 200 km spätestens sollte das Qualmen weg sein, und die Ringe sollten tragen. In der Vergangenheit habe ich die Zylinder eh fast trocken montiert bei mir, und Öl habe ich nur unterhalb der Ringe ans Kolbenhemd gegeben. Die Laufbahnen sind im Betrieb eh fast trocken, das Öl hält sich nur im Honbild. So ist die Einlauferei dann nach 30 km fast gegessen.

Wenn der Nebel nach den benannten 200 km dann immer noch nicht weg sein sollte, dann haste ein größeres Problem, weil Du einen Ring gebrochen hast, das Stoßspiel einen Kilometer groß oder sonst eine Schweinerei am Motor ist.

Um das jetzt in der Bohrung stehende Öl würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Das brennt sich weg.

Schöne Grüße

Ph.

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Montag 11. November 2013, 11:35
von Martin M.
Hallo Hellmut,
genau so war es bei mir auch:
Ich habe von einem Bekannten eine T140 gekauft, bei der ebenfalls der Kopf von einer "Fachwerkstatt" auf Einvergaser umgebaut wurde d.h. ein ehemals Zweivergaserkopf wurde relativ aufwendig dazu verwendet. Dabei wurden die ehemaligen geschraubten Stahl Ansaugstutzen entfernt und durch bündige Alustutzen ersetzt. Zur Befestigung der Einvergaser Ansaugbrücke (Stehbolzen) sind dann neue Gewinde geschnitten worden, die z.T hälftig im Kopf und in den Alustutzen waren. Beim Bohren der Kernlöcher ist nun das Malheur passiert: es wurde zu tief nämlich bis in den Ventilbereich gebohrt und so mit konnte Öl vom Zylinderkopf über die Alustutzen direkt angesaugt werden! Ich habe mit Kaltmetall diese Öffnungen verschlossen, danach war ruhe.
Hoffe, das es bei Dir nicht so ist!
Grüße vom Bodensee
Martin

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Montag 11. November 2013, 22:14
von bosn
hallo Martin!
Das hört sich ja "Brutal" an.
Ich weiß jetzt nich inwieweit das mit der Stelle aussiehz,aber ob hier Kaltmetall dauerhaft hält ?

:nixweiss:

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Dienstag 12. November 2013, 20:07
von RoadRocket
Phil hat geschrieben:Hallo Helmut!

IMHO liegt das Nebelwerfen an der im Vergleich zu den Probeläufen fehlenden Megaentlüftung in Verbindung mit den noch nicht eingelaufenen Kolbenringen.
Blow by ist das Stichwort.

Bau' das mal so zusammen, wie sich das gehört, kleinerer Schlauch ist niggese gut für Entlüftung.

Dann guck' Dir einen halbwegs schönen Tag aus und lass' die Dame mal richtig laufen, wechselnde Drehzahlen, wechselnde Last. Das im Stand rumtuckern ist eh nicht das Wahre. So kriegste die Ringe nie eingelaufen. Nach 200 km spätestens sollte das Qualmen weg sein, und die Ringe sollten tragen. In der Vergangenheit habe ich die Zylinder eh fast trocken montiert bei mir, und Öl habe ich nur unterhalb der Ringe ans Kolbenhemd gegeben. Die Laufbahnen sind im Betrieb eh fast trocken, das Öl hält sich nur im Honbild. So ist die Einlauferei dann nach 30 km fast gegessen.

Wenn der Nebel nach den benannten 200 km dann immer noch nicht weg sein sollte, dann haste ein größeres Problem, weil Du einen Ring gebrochen hast, das Stoßspiel einen Kilometer groß oder sonst eine Schweinerei am Motor ist.

Um das jetzt in der Bohrung stehende Öl würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Das brennt sich weg.

Schöne Grüße

Ph.

echt gut geschrieben und so sehe ichs auch.

gruss von phil an phil

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Donnerstag 14. November 2013, 10:11
von hellmut
Hallo !

vielen dank für die Hinweise und Ratschläge .....

Ich habe inzwischen die original Entlüftungsleitung wieder montiert, den Ölinhalt des Kurbelgehäuses (wet sumping) ein zweites mal gemessen, rd. 200 ml, 863 m gefahren ...... habe ja noch keine Nummer ......

Was mich irgendwie irritiert ist die sehr gute Kompression (auch als der Brennraum noch ohne Öl war, ich muss mit meinen 75 kg da schon ordentlich in die Luft springen und Schwung holen) aber auch der Hohe "Luftdruck" im Kurbelgehäuse. Mit der Originalentlüftung muss ich den Daumen ordentlich auf die Primärkettenspannungskontrollöffnung pressen und dann pfeift da immer noch die Luft ab.

Ich werde den Zylinder nochmals ziehen und die Kolbenringe und den Kopf kontrollieren .......

Und die von Martin (hallo Martin, ich bins, der AJS/Matchlessfahrer aus Rankweil) angesprochene Fehlerquelle scheidet bei mir nur insofern aus, da ich ja den Bonnevillekopf gegen einen originalen Tigerkopf getauscht habe ...... aber den Kopf werde ich mir trotzdem genauer bezüglich Risse, Bohrlöcherschwachstellen anschauen .......

Gruß
Helmut

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Donnerstag 14. November 2013, 10:32
von Phil
hellmut hat geschrieben:...Ich werde den Zylinder nochmals ziehen und die Kolbenringe und den Kopf kontrollieren .......
Nun, nach 850 m und etwas im Stand laufen, ist das wohl etwas früh. Da können die Ringe nie im Leben richtig tragen. Meinste nicht, dass Du das erst noch etwas einfahren solltest?
IME werden die Gewinde und alles nicht besser, wenn man ohne Not auseinander- und wieder zusammenschraubt.

Beste Grüße

Ph.

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Donnerstag 14. November 2013, 14:10
von jan
hellmut hat geschrieben:rd. 200 ml, 863 m gefahren
Phil hat geschrieben:Nun, nach 850 m und etwas im Stand laufen, ist das wohl etwas früh.
Ach, und ich dachte, Helmut sei 200 miles gefahren und hätte das nur mit der Umrechnung etwas verdaddelt...

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Dienstag 3. Dezember 2013, 11:53
von chinakohl
Hallo,

Minutenring (2. Kolbenring) verkehrt herum montiert? Aufdruck (Prägung) auf dem Ring in Nähe des Stoßes immer nach oben (also zum Kolbendach) montieren.

Ist nur so`ne momentane Idee.

MfG
Arvid

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Dienstag 3. Dezember 2013, 12:50
von Öko
Habe gerade hier n ersatzmotor zerlegt mit ner linksseitigen 1mm tiefen Spur des se vom gewanderten kolbenbolzen, der zu dem noch anders ist wie der Rechte.
Schrauber mit drei linken Daumen am Werk und dazu ein Tauber und Blinder kutscher :wall:

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2013, 10:19
von chinakohl
Hallo,
das ist aber sehr bedenklich.
Anbetracht der Tatsache, das jeder Kolbenbolzen in der Regel durch beidseitig einem Sicherungsclip daran gehindert wird eben dieses zu tun.
Da stellt sich die Frage: Wo ist der/die Sicherungsclip(s).

MfG
Arvid

Re: T140, Nebelwerfer

Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2013, 11:04
von Klaus Thoms
Wenn ein Kobo rauswandert ist was krumm an dem Motor , nur dadurch entstehen ja Seitenkräfte , wo sollen die sonst herkommen.
So meine Erfahrungen .