Mit dem Internet habe ich manchmal so meine Sorgen...
Es sieht zwar alles gaaaaaaaaanz toll aus, aber im Zweifel ist mir ein Laden lieber, der weiß, was er da verkauft und nicht nur eine professionelle hp hat.
Ein weiteres Problem beim Internetz ist, dass die Leute zum Teil sich im Fachhandel beraten lassen, dann im Netz Preise vergleichen bis zum Erbrechen und dann zu billigsten Billigheimer gehen, um da etwas zu kaufen, dass man dann im Zweifel so doch nicht wollte, oder das dann doch nicht so passt....
Umtausch/Service eher halblebig da.
Die Lagerspiele aus dem Owners manual sind okay. Das Hauptproblem ist aber, dass die Lagergassen oft im Werk nicht richtig fluchtend gebohrt wurden, auch in Bezug auf die Getriebehauptwelle. Es nutzt Dir nichts, wenn das Lagerspiel passt, die Chose aber schief gebohrt ist. So ist der schnellste Weg, die Anlaufscheiben an den Lagern platt zu machen.
Des Weiteren sind auch mal die Gehäusesitze der Rollenlager konisch, auch da muss unter Umständen nachgearbeitet werden.
Falls ich mir hier einen Ratschlag erlauben darf....
Das bottom end von einer A 65 sollte von jemandem vermessen, geprüft, instandgesetzt und zusammengebaut werden, der sowas öfter macht und das auch bewiesener Maßen kann.
Leider ist das aber nicht wirklich billig. Ich denke, dass ein Tausender da kaum reichen wird, selbst wenn nur wenig zu machen ist. Gleichzeitig hast Du aber ohne ein gutes bottom end absolut keine Freude an einer A 65.
Ergo: Messen lassen, Kostenvoranschlag holen, evtl. noch etwas sparen und dann erst das Moped fertig machen. Die Kolben sind im Vergleich dazu lächerlich billig und in gut 2 Stunden gewechselt. Daran solltest Du zuletzt denken.
Und zum Thema Ölpumpe:
Die Aludinger sind teilweise okay, was die Förderleistung angeht. Es gibt 3 oder 4 verschiedene Typen davon für die A 65. Ein Problem dabei ist aber: Wenn die nur einmal ungleich angezogen werden, verziehen sie sich und/oder es gibt Haarrisse, die dann erst im warmen Zustand auftreten, also auf einer Prüfbank für Pumpen nicht auffallen. Und dann haste richtig viel Ärger, wenn mit heißem Motor keinen Druck mehr da ist.
Bei mir haben 8 Meilen mit wenig Druck (ca. 15 psi) gereicht, um Hauptlagerbuchse, Nockenwelle und Stößel zu ruinieren. Und das mit einem Motor, mit dem zartest versucht wurde, nach Hause zu kommen nach der Jungfernfahrt. Also max. 300 rpm Drehzahl und ganz wenig Last. Die Kolbenbolzen waren danch auch schon angelaufen. Und die dabei verbaute Pumpe war aus Teilen zusammengebaut und hatte kalt prächtigen Öldruck. Warm aber eben leider nicht.
Alternativ also eine Alu-SRM-Pumpe (ziemlich teuer), eine Guss-MCA-Pumpe (tw. sehr schlechte Qualität, es gibt viele Leute, die damit Ärger hatten) oder Du kaufst Dir in Ami-Land einen Stahlpumpenkörper, den Du mit Deinen orginalen Zahnrädern wieder aufbaust. Das ist rel. günstig und sollte funktionieren.
Gruß aus Stuttgart
Ph.