T120: Frage an die Spezialisten

[Karlson]

Ich würde meiner T120 OIF gerne etwas mehr Temperament anerziehen.Daß das bei der Schwungmasse und zudem als Langhuber eingeschränkt ist leuchtet mir ein.Zu meiner Frage:Hat schon mal wer versucht die Auslaßnockenwelle um einen Zahn in Richtung mehr Überschneidung(gegen den Uhrzeigersinn) zu verstellen?.Mir ist bekannt daß das Einlaßnockenwellenzahnrad zu diesem Zweck 2 Markierungen hat.
Konkret:Was passiert wenn man die Einlaßnockenwelle auf den Strich und die Auslaßnockenwelle wie oben erwähnt um einen Zahn gegen Uhrzeigersinn verstellt?
Danke schon mal!
Karlson

[bosn]

Das Mittelrad hat zwei Markierungen für die KW,eine für den Auslaß und zei für den Enlaß (frühe5T,6T und späte 750er haben nur eine Einlaß Version eingeschlagen)
Die Strichmarkierung ,die Symmetrich zur Auslaß Markierung ist verwenden.
Dies war bei allen Sportmodellen so.
Schlappere Tourenversionen verwendeten den Punkt (er ist ein Zahn weiter von der KWmarkierung weg als die Auslaßmarkierung).
Diese Version bringt Dampf von unten macht aber meist bei 6000 zu.
Wir haben sie auch schon erfolgreich bei 750ern probiert...grundsätzlich bei allen Varianten mit der symmetrischen beginnen
(16Z vom KW Punkt)

so der SD-Kommentar...

Auf der Suche nach Dampf kannst du die 650er (70-9989-V) verwenden-mehr Dampf und durchzug.

[Karlson]

Bos´n - das war nicht die Frage!
Bitte nochmal durchlesen!

Karlson

[bosn]

Ähm-ich habe noch keinen Motor anders als Standard gestellt.

Nach hinten (Später) ´n Zahn kann ich auch noch nachvollziehen.(Tourer)
Bei anderen Motoren ist es meist auch so das nach hinten geht nach vorn verschoben-springt da nich mal mehr was an...

Öko hatte glaub ich diese Prob.

Also ich denk dat is einfach nur dumm Tüch was du da vorhast-so rein gedanklich erstml für mich

Hab da noch jede Menge verschiedenster Schemen der Steuerzeiten -könnt ich dir faxen-hat Mario auch geholfen...

Leistung? nö da geht nix außer schlapper/oder Charakteristikveränderung

[Karlson]

Muss ich dir mal energisch widersprechen!
Stell dir mal vor was passiert wenn du auch die Auslassnockenwelle verstellst.Zum Beispiel im Gegenuhrzeigersinn - wie ichs oben andachte.Im Grunde genommen ist das in etwa das Gleiche wie wenn Du die Einlassnockenwelle im Uhrzeigersinn verstellst.Du erreichst damit mehr Überschneidung und somit evtl eine bessere Füllung bei höheren Drehzahlen.Dies wird täglich von erfahrenen Tunern praktiziert.In der Regel erarbeitet man sich die einstellbaren Werte mit der Gradscheibe und der Messuhr oder aber man hat Erfahrungswerte auf die man zurückgreifen kann.Diese hätte ich für einige Kawasaki und Yamaha Motoren aber nicht für die T 120.In der Regel sind die Nockenwellenzahnräder mit Langlöchern versehen somit man die Nockenwellen entsprechend den Erfordernissen (fein)verstellen kann(oftmals beide !).Manchmal kann man diese auch um einen ganzen Zahn verstellen - wie zum Beispiel besagte Einlassnockenwelle bei der Triumph oder aber auch die Auslassnockenwelle bei einer Yamaha YZ/WR 400/450 womit man dann eine gänzlich andere Charakteristik erreicht.So wird - um bei dem Beispiel WR - YZ zu bleiben aus einen rel.zahmen Enduro-Motor ein agressiver Cross-Motor ohne weitere Änderungen(in diesem Fall wird die Auslassnockenwelle verstellt-oder aber auch beide).Warum sollte das nicht auch bei der T 120 möglich sein? Evtl könnte es Probleme mit sich berührenden Ventilen geben oder aber ein Ventil könnte Kolbenbodenkontakt bekommen.Das muss man ausprobieren.Entweder im Versuch oder aber jemand hat´s schon rausgefunden-dann könnte ich mir den Aufwand sparen!
Soviel zum dumm Tuch.
Karlson

[bosn]

Die NW haben selbst noch 3 Passfedernuten um das was zu verstellen.(Gegenöber den Steuerrädern)
Diese sind zur Feineinstellung gedacht-hab da gerad aber nix Literaturmäßiges im Kopp.
Damit kann man den Zahnkranz zu´nem !/3 Zahn verdrehen.

Viel Spass beim basteln.

[Karlson]

Richtig erkannt! im Grunde genommen ersetzen die 3 Nuten die Langlöcher in den herkömmlichen Nockenwellenzahnrädern. Jetzt wäre es nur interessant zu wissen ob es auch möglich ist die Auslassnockenwelle um einen ganzen Zahn zu verstellen.so wie das ja auch bei der Einlassnockenwelle der Fall ist. Würde ´ne Menge Arbeit/Aufwand ersparen.Ich erhoffe mir etwas mehr Pep im Bereich um die 3-5000U/Min.
Wenn´s denn noch keiner probiert hat werde ich wohl in den sauren Apfel beissen müssen.
Gruss Karlson

[Phil]

Würde ´ne Menge Arbeit/Aufwand ersparen.Ich erhoffe mir etwas mehr Pep im Bereich um die 3-5000U/Min.
Wenn´s denn noch keiner probiert hat werde ich wohl in den sauren Apfel beissen müssen.

Moin Karlson,

die Arbeit mit der Gradscheibe und Knetgummi wegen Freigang wird Dir keiner abnehmnen. Ich habe allerdings Zweifel, dass Du nur mit der Änderung der Steuerzeiten der Auslass-NW bzw. Überschneidung aus dem Ackergaul ein Rennpferd machen wird, zumindest nicht ohne den Ventilhub deutlich mitzuverändern.

Bei Merc. haben sie mit dem W124 angefangen, die Einlass-NW zu verstellen. Der Klapperatismus bei denen ist aber recht kompliziert geraten, weil sie von Leerlauf spät auf früh bis 5 krpm und dann wieder Richtung spät stellen., Gesamtverstellung 34° KW.

Ist es nicht die Füllung, die Du zu verbessern gedenkst? Warum willst Du dann den Auslass früher zu machen anstatt den Einlass früher, länger und weiter auf?

Frohes Fummeln wünscht

Ph.

[Volker Koch]

Karlson hat geschrieben:
Konkret:Was passiert wenn man die Einlaßnockenwelle auf den Strich und die Auslaßnockenwelle wie oben erwähnt um einen Zahn gegen Uhrzeigersinn verstellt?

Ouh Mann ... warum muß sich bloß ewig alles wiederholen?
Ja Karlson ... was passiert dann wohl? Was hast Du effektiv überhaupt vor?
Was passiert, wenn die Einlaßnocke früher zu und damit früher auf macht???
Beschränken wir uns auf den ersten Teil ... die E-Nocke macht früher zu ... sagen wir statt 125° schon 132°v.o.T?
Das Ganze jetz nach Sinus und seinem Cousin präzise auszurechnen, hab ich grad keine Lust, aber wenn der Einlaß früher zu macht, dann setzt logischerweise der Kompressionsdruck auch früher ein ... die effektive Verdichtung erhöht sich und der Motor hat mehr Bums - solange, wie die eingesogene Gassäule keine kritische Geschwindigkeit erreicht und sich nicht mit der Auslaßgassäule in die Wolle kriegt - im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Für das, was Du angesprochen hast, ist das genau das Richtige, denn Du willst ja einen Touring-Charakter mit mehr Druck im mittleren Drehzahlbereich und nicht ab 5.500Umin aufwärts. Die Auslaßnocke laß lieber da, wo sie ist.
Wenn Du die E-Nocke früher getimed hast, dann kann´s Dir passieren, daß Du die Vergaser etwas fetter abstimmen mußt, weil der Motor sonst beim Beschleunigen klingelt. Insgesamt ist es aber eher unkritisch, ´ne Bonnie-E-Nocke auf ´nem halben bis ganzen Zahn früher zu timen. Die Einlaßventile sollten dann halt nur noch mindestens rund 2mm Luft bis zum Kolben haben, um hier bei höheren Drehzahlen kein teures Geschepper abzuliefern, naja und so weiter und sofort ... wir haben uns da so etwa vor sechs Jahren schonmal bis in die letzte Ecke drüber ausgelassen.
Guck´mal unter "Scharfe Nocke"
Viel Spaß beim Rumheizen,
viele Grüße,
Volker