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Radnarbenfederung

Verfasst: Dienstag 14. Februar 2012, 21:21
von urowü
Hallo Leute,
bin gerade dabei meine 650er Thunderbird wieder flott zu machen. Motor ist mittlerweile dicht
( zumindest so das ich damit leben kann).Nun bin ich beim Hinterrad. Als ich die Maschine 1990
zusammengebaut habe, hatte ich alles bis auf die Radnarbenfederung zerlegt.Jetzt frage ich mich ob ich mir das diesmal antue oder nicht. Wenn ich mir die vielen Schrauben so ansehe scheint mir da ganz schön Dampf auf dem Kessel zu sein. Gefedert hat das Teil noch nie ,jedenfalls hab ich nichts gemerkt. Kann man da viel dran ändern ?
Hat schon mal einer so ein Ding zerlegt?

Gruß aus Oberbayern Gerd

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 07:31
von Wuselwahnwitz
Moin!
Soweit ich informirt bin steht auf der Nabe: "Achtung Gefahr! Nicht öffnen"...oder so ähnlich.

Für jemanden, der das noch nie gemacht hat ist das öffnen dieser Nabe ein (Lebens!)gefährliches Unterfangen. Das da ÜBERHAUPT mal jemand die Nabe geöffnet hat, habe ich in 30 Jahren weder gehört noch gesehen. Lager wechseln usw. sollte ein kleines Problemchen ergeben, aber nix wirklich schlimmes.......aber INNEN??
Mein Tip: Lass es sein.
Falls da wirklich gar nix mehr federn sollte, such Dir ne andere Nabe.

Gruß

Wusel

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 08:16
von urowü
Hallo Wusel,
danke für den Tipp. Steht zwar nichts drauf,aber hab mir schon sowas in der Art gedacht.
Es gibt Sachen die kann man sich besser erzählen lassen ,statt sie aus zuprobieren.
Da das Ding eh nicht federt ist auch egal .Hauptsache läuft rund.

Gruß Urowü

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 08:43
von Wuselwahnwitz
Urowü!
Nicht das wir uns falsch verstehen:
Auf der Nabe selbst steht nix 'drauf.
Du kannst aber das innere Teil, in dem die Achse und die Federn stecken, seitwärts aus der Nabe holen.
Da siehst Du auch die 1m80 :mrgreen: Durchmesser grossen Lager.
Auf diesem, leicht bananenförmigen, Teil (ca 15 cm breit) steht auf jeden Fall der Hinweis.
Beim zerlegen soll sich dem Mythos nach schon der ein- oder andere Mechaniker ebenfalls zerlegt haben. Auf den Federn ist WIRKLICH derbe Bums 'drauf!
Allerdings wüßte ich ad hoc auch keinen, der die Dinger rapariert. Kann ja sein das Federn gebrochen sind, oder einfach alles "nur" festgegammelt ist...

Bis später

Wusel

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 08:54
von Tim
urowü hat geschrieben:....Radnarbenfederung ....
MEEEEEEEEEP!!! :evil:

Die Narbe kommt erst beim Zerlegen .... ernsthaft, im Handbuch ist der Apparillo abgebildet, mit dem das Teil ge- und entspannt wird. Sieht schwer danach aus, dass es direkt aus dem Hexenhammer übernommen wurde. Guxdu Seite 136 hier.



Tim

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 09:25
von Norton
Ja, ja die Narbe. Taucht irgendwie immer öfter auf.

In einem Testartikel war sie mal als Bouncing Bomb bezeichnet. Passende Bezeichnung. Welch kranken Hirn das wohl entsprungen ist (nicht die Bezeichnung, die Konstruktion).
Mit dem Bouncer wurden im zweiten Weltkrieg die Möhne- und Edertalsperren zerstört.
http://www.google.de/search?q=bouncing+ ... 80&bih=878

Aber im Lancaste Bomber war ja auch ein Triumph Motor als Stromaggregat. So schließt sich wieder der Kreis.


Gruß. Martin.

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 13:43
von Uli
:-k
Wenn ich mir das spillerige Folterinstrument (also das Zerlegungswerkzeug, nicht die Nabe. Obwohl...) so ansehe,
müsste man das ganze doch mit einer hydraulischen 10 t-Werkstattpresse gedrückt und langsam entspannt bekommen.
Mehr Dampf wird wohl nicht auf den Federn sein.
Ich persönlich würd mir dann überlegen, ob man statt der Wackelvorrichtung (aka Federn) nicht besser etwas massives einbaut...

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 14:24
von Martin
Die Nabe (es bereitet mir IMMER körperliche Schmerzen stattdessen NaRbe lesen zu müssen) war mel gesucht für Chopperumbauten. Mittlerweile sind die Teile schlecht zu bekommen, werden aber auch nicht mehr wirklich gesucht, wie ich das so mitbekomme.

Man muss solche Entwicklungen immer im Kontext der damaligen Zeit betrachten. UNd dan ist das sehr wohl etwas, das logisch erscheint um es auszuprobieren. Man war damals mit Starrrahmen unterwegs und zwar nicht freiwillig wie manche Chopperfreunde heute, sondern gezwungenermaßen.
Wenn in der Vergangenheit nicht viele Entwickler bereit gewesen wären auch zu scheitern, dann wären wir heute noch nicht so weit wie wir sind. Try and Error. Man braucht halt die Praxis um zu überprüfen, ob die Theorie funtkioniert. Triumph hat dann meines Wissens auch die Entwicklung der Federnabe nicht weiter betrieben und ist wie alle anderen auch beim Schwingenfahrwerk gelandet.

Dieses zynische Triumphingenieur-Gebashe @Norton-Martin geht mir schon ein wenig auf den Sack. Wenn die damals grundsätzlich nur Unsinn entwickelt hätten, wäre Triumph nicht die letzte der alten englischen Motorradindustrie gewesen.

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 17:01
von Gerd M.
Hallo Gerd,
ich hatte mal vor langer Zeit etwas zu dieser interessanten Federung gesammelt.
Ich hänge das mal hier an.(Originalbezeichnung: Sprung Hub)
Vielleicht hilft es Dir ja bei der Reparatur.

Gruß
Gerd aus dem Vogtland

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 17:31
von Tim
Martin hat geschrieben:Die Nabe (es bereitet mir IMMER körperliche Schmerzen stattdessen NaRbe lesen zu müssen) ...
AOL, aber sowas von! :mrgreen:
Triumph hat dann meines Wissens auch die Entwicklung der Federnabe nicht weiter betrieben und ist wie alle anderen auch beim Schwingenfahrwerk gelandet.


Jetzt verstehe ich das: Damit die Lächerlichkeit der Sprung-in-der-Schüssel-Nabe nicht ganz so deutlich wird, hat man erstmal schwindelige Einrohrrahmen gebaut. 8)
Dieses zynische Triumphingenieur-Gebashe @Norton-Martin geht mir schon ein wenig auf den Sack.
Ja, finde ich auch - als ob jemals ein Ingenieur bei dem Laden gearbeitet hätte. Lachhafte Vorstellung ... :twisted:
Wenn die damals grundsätzlich nur Unsinn entwickelt hätten, wäre Triumph nicht das letzte der alten englischen Motorradindustrie gewesen.


Ich hab das mal für Dich verbessert, ist schon schwieritsch mit die Artikels. :twisted:

Aber mal ernsthaft: Klar kann man die Nabe gangbar machen, einmal komplett die Toleranzkette durchlaufen (das, was der Angelsachse so gern mit "blueprinting" bezeichnet), vielleicht auch mit modernen Materialien noch was rausholen etc., das volle Programm eben. Nur ob es sich für die 20-40mm Federweg lohnt und v.a. wie exakt die vertikale Führung vons Janze dann am Ende ist, uh, ich würde sagen man sollte das Teil als netten Irrweg abhaken und gut is'.






Tim

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 18:09
von Gerd
Schön sind auch die Preise für die Radlager dieser Fehlkonstruktion. :mrgreen:

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 18:15
von Wuselwahnwitz
Atlas750 hat geschrieben:Jetzt verstehe ich das: Damit die Lächerlichkeit der Sprung-in-der-Schüssel-Nabe nicht ganz so deutlich wird, hat man erstmal schwindelige Einrohrrahmen gebaut. 8)
Patsch!
Atlas750 hat geschrieben:Ja, finde ich auch - als ob jemals ein Ingenieur bei dem Laden gearbeitet hätte. Lachhafte Vorstellung ... :twisted:
KLATSCH !
Atlas750 hat geschrieben: Wenn die damals grundsätzlich nur Unsinn entwickelt hätten, wäre Triumph nicht das letzte der alten englischen Motorradindustrie gewesen.
Ich hab das mal für Dich verbessert, ist schon schwieritsch mit die Artikels. :twisted:
PIFF PAFF !

Backpfeifen voraus!!!

Alleine die Idee IN einer Nabe einer Art Federung zu verbauen (wenn auch ohne Dämpfung), den Federweg im Bogen verlaufen zu lassen (Kettenspannung!!) ist schon mal grrroßartig.......
Aber dafür sind die Herren Ingenieure der heutigen Zeit ja noch nicht mal imstande auch nur annähernd 'drüber nachzudenken!!!
Scheuklappen-Tim....SCHEUUUUKLAPPEN-TIIIIM !!!!
So.
Uli hat geschrieben:Wenn ich mir das spillerige Folterinstrument (also das Zerlegungswerkzeug, nicht die Nabe. Obwohl...) so ansehe,
müsste man das ganze doch mit einer hydraulischen 10 t-Werkstattpresse gedrückt und langsam entspannt bekommen.
Und dieses spillerige Instrument ist eben so ausgeführt das halbwegs der Winkel der Federn zueinander passt und eben auch der Körper der Federungseinheit gesichert ist....

Immer schön aufpassen Mädels ;-D

Wusel

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 19:49
von Tim
Wuselwahnwitz hat geschrieben:Patsch!...KLATSCH !...PIFF PAFF !
Pah, Du und wieviele von Deinen Freunden? :mrgreen: Nein, die Forumsmutti zählt nicht! :twisted:
Alleine die Idee IN einer Nabe einer Art Federung zu verbauen (wenn auch ohne Dämpfung), den Federweg im Bogen verlaufen zu lassen (Kettenspannung!!) ist schon mal grrroßartig.......
Naja, das war aber schon damals eine ziemlich naheliegende Sache, schon bei den ersten Schwingenrahmen von Indian und Co. 1912 oder so sind die auf den Trichter gekommen, mit den Schwingendrehpunkt die Kettenspannung zu beeinflussen. Insofern waren die Plunger ein Rückschritt.

Trotzdem ist die Sprung hub mit einigen Fehlern behaftet, das Ding hat z.B. einfach nicht genug Stützweite, und ich bin auch etwas skeptisch, dass mit Nachkriegstechnik in der Serie die nötigen Toleranzen hinzubekommen sind.


Tim

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 22:37
von Uli
Wuselwahnwitz hat geschrieben:Und dieses spillerige Instrument ist eben so ausgeführt das halbwegs der Winkel der Federn zueinander passt und eben auch der Körper der Federungseinheit gesichert ist....

Immer schön aufpassen Mädels ;-D
Schon klar, aber da kann man ja was bauen. Drücken müsste wohl nicht unbedingt im Winkel erfolgen; es geht ja eigentlich nur um ein paar Milimeter, bis das Gehäuse entlastet ist. Ausweichen und davon hüpfen können die Federn eigentlich nicht, weil sie ja in dem Bananendings geführt werden.

Aber was solls, geht mich ja eigentlich nix an.

Kauft euch doch ordentliche Kräder! :zunge:

So.

;-D

Re: Radnarbenfederung

Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 23:03
von Norton
Dieses zynische Triumphingenieur-Gebashe @Norton-Martin geht mir schon ein wenig auf den Sack. Wenn die damals grundsätzlich nur Unsinn entwickelt hätten, wäre Triumph nicht die letzte der alten englischen Motorradindustrie gewesen.[/quote]

Das ausgerechnet Triumph am längsten überlebt hat, hatte wohl weniger mit damit zu tun, daß sie soviel besser waren. Ich finde die Triumphen sehr schön, echte Hingucker. Damit haben sie ihrer Kundschaft einfach den Kopf verdreht.
Aber, den muß ich jetzt noch los werden: Mit Norton Motoren sind zumindest Drohnen geflogen, Triumph Motoren haben halt nur als Aggregatsmotoren gereicht. Immerhin konnte man mit den übriggebliebenen noch Rennmotorräder bauen.
Wie hat mein schottischer Kumpel mit seinem schönen Azent gesagt: Änd thhey putt itt in to the Lancastar and thii wholle Airrcrraftt wass vibrratting.

So Martin, kannst mich jetzt steinigen :steinigung: .

Gegen unsre schönen Norton wird ja schließlich auch gewettert. [carton]


Gruß. Martin.