Seite 1 von 2
Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Donnerstag 15. September 2011, 12:21
von Ledinger
Hallo!
Ich baue gerade eine Norton Commando mit einem Fiberglas-Tank auf. Da ja die neuen Kraftstoffe den Tank angreifen, habe ich nach einem geeigneten Mittel gesucht, das den Kraftstoff verträgt, gut haftet und absolut Dicht sein soll. Hatte schon einen Fehlversuch bei einem Kunststofftank (zum Glück nur bei einer Suzuki DR500) mit dem Mittel von Bill Hirsch. Hier zeigten sich schon nach ein paar Tagen wieder Blasen im Lack.
Jedenfalls habe ich mich jetzt für das Produkt von Caswell aus USA entschieden für ca. USD 45,--. War aber aus USA nicht zu bekommen wegen der neuen Flugbestimmungen und hat dann aus England (zwar mit Versand) satte GBP 80,-- gekostet. Ist mir zwar für den einen Tank egal, da ich aber vorhabe den Rest meiner Sammlung ebenfalls mit dem Mittel zu versiegeln, würde ich nach einer günstigeren Bezugsquelle oder Alternative suchen. Bei dieser Art von Versiegelung möchte ich schon bleiben, da es recht leicht in der Verarbeitung ist und auch keine klinisch saubere Oberfläche benötigt.
Vielleicht ist ja ein Chemiker unter Euch der dieses Mittel kennt (wird auch Phenol Novolac Epoxy genannt) oder ein Alternativprodukt aus unseren Breitengraden empfehlen kann. Angeblich wird das Mittel auch als Vergussmasse verwendet.
Schöne Grüsse
Ewald Ledinger
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Donnerstag 15. September 2011, 17:24
von Klaus Thoms
Warum machst du nicht erstmal eine Test mit einer geringen Menge , die du abzwackst , aushärtest , und in E 10 einlegst , das ist das Sicherste , finde ich

Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Donnerstag 15. September 2011, 19:23
von Tim
Ledinger hat geschrieben:Ich baue gerade eine Norton Commando mit einem Fiberglas-Tank auf. Da ja die neuen Kraftstoffe den Tank angreifen, habe ich nach einem geeigneten Mittel gesucht, das den Kraftstoff verträgt, gut haftet und absolut Dicht sein soll.
Glückwunsch, Deine Suche ist zu Ende - so ein Mittel gibt es nicht. Das Thema ist durchgekaut, für Hintergünde empfehle ich die Forensuche und gerne auch das schwarze Ami-Commando-Forum.
Tim
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Samstag 17. September 2011, 19:59
von Ledinger
Dann werd ich mich mal überaschen lassen und zur Not einen Blechtank anfertigen, der unter den Fiberglastank passt. Dass es aber in der heutigen Zeit kein Mittel gibt um einen Kunststofftank undurchlässig zu machen finde ich irgendwie schon arg. Soll uns aber nicht den Spass am Fahren nehmen.
Gruß
Ewald
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Sonntag 18. September 2011, 12:17
von Nörtn ut stall
Meiner Meinung nach ist das alles mehr oder weniger Epoxidharz. Ich kauf mein Zeug für Motorboot bei diesem
Verkäufer hier. Einfach mal anrufen, was er meint, welches Harz mit welchen Fließeigenschaften etc. da gehen könnte. Dann kannst Du ja erst mal ne Probe machen, um zu gucken, wie sich der Harz verhält.
Ich hab meinen Tank dieses Jahr mit
Tankcare gemacht. Das war auch nichts anderes als Epoxidharz. Würde heute konventionelles E-Harz nehmen. - Oder guck mal
da ....
Nörtn

Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Sonntag 18. September 2011, 14:59
von Lupo1776
Hallo Ledinger,
mit dem Tanksiegel von Ammon (
http://www.tanksiegel.de/) habe ich bisher beste Erfahrungen - allerdings nur mit
Stahlblechtanks: 2x Auto, 4x Motorrad, teilweise über 15Jahre. Alles bestens, wenn man sauber entrostet und nach Anleitung vorgeht.
Hier (
http://www.tanksiegel.de/data/uploads/tipps.pdf) steht auf Seite 4, dass es auch bei GFK funktionieren soll. Sogar bei Kleinflugzeugen.
Ich bin da skeptisch und neige zu Tims Einschätzung. Andererseits ist die Investition nicht soo groß, und der GFK-Tank ist sowieso nur noch fürs Regal gut. Vielleicht einen Versuch wert?
Die Ammons sind auf allen grösseren Teilemärkten (zumindest im Süden der Republik) vertreten. Da würde ich mal nachfragen.
Gruß,
Lupo
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Sonntag 18. September 2011, 16:22
von Ledinger
Hallo!
Das mit dem Epoxidharz war auch schon meine Vermutung, da das Zeug von Caswell genau danach aussah. Es dürfte sich angeblich aber um ein besonders resistentes Mittel handeln. Mir hat halt u.a. zugesagt, dass es sich recht dick auftragen ließ und sehr gut haftet. Klebt auch wie verrückt an dem Eisbecher, in dem ich es abgerührt hatte. Da wären alle anderen Sachen die ich besher kenne gleich wieder abgeblättert. Einen Versuch ist es meiner Meinung nach trotz der 80,-- engl. Pfund wert gewesen. Mich hätte halt interessiert, ob hier schon jemand genau dieses Produkt in Verwendung hatte. In der Suche konnte ich dazu leider noch nichts finden.
Gruß Ewald
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Sonntag 18. September 2011, 16:28
von Klaus Thoms
Die Tankversiegelung " Krem " , egal welche Farbe , gibt es ja schon ewig , und den bisherigen Sprit hält die locker aus , und das ist ja seit Jahren immerhin " E5 " aber ob die dann auch " E10 " lange klaglos erträgt
Und das ist übrigens
kein Epoxydharz sondern :
Polyurethan , daher ist das auch immer etwas elastisch , Epoxydharz wir knallhart und platzt irgenwann ab , kleine Beule und Vib´s genügen da , selbst erlebt , Kacke das .
Trotzdem mein Vorschlag : testen , alles andere ist lau .
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Sonntag 18. September 2011, 18:34
von royal wedding
Hallo,
"Krem" habe ich jetzt seit 3 Jahren in meinem GFK-Tank. Tanke kein E10. Bislang alles in Ordnung. Ich schau halt regelmäßig nach, ob sich etwas löst. Hoffe dann keinen zweiten GFK-Tank "anzulösen".
Etwas wirklich sicheres gibt es aus meiner Sicht nicht, da die Langzeiterfahrungen einfach fehlen.
Grüße
Frank
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Montag 19. September 2011, 08:23
von Tim
Ledinger hat geschrieben:Das mit dem Epoxidharz war auch schon meine Vermutung, da das Zeug von Caswell genau danach aussah. Es dürfte sich angeblich aber um ein besonders resistentes Mittel handeln.
*seufz* Na gut, nochmal in Kurzform dat janze...
Es sind meistens modifizierte Epoxidharze, und kein Epoxidharz ist wirklich dauerhaft Ethanol-fest. Zudem hängt die Widerstandsfähigkeit maßgeblich vom Vernetzungsgrad des Harzes ab, und das bedeutet, dass damit behandelte Tanks eigentlich getempert werden müssten - bei den wirklich chemiefesten Harzen aber bei Temperaturen, die die GFK-Tanks selbst nicht aushalten würde, weil das über deren Glasübergangtemperatur ist. Mit dem Schritt von E5 zu E10 wird dann offensichtlich eine kritische Konzentration überschritten.
Bei der Verarbeitung, wie sie die Hersteller angedacht haben, kommt noch hinzu, dass ein GFK-Tank ein ziemlich undefiniertes Substrat darstellt. Das Ding hatte im Zweifel jahrzehnteland Sprit mit diveresen Zusätzen drin, was alles schön ins Laminat diffundieren konnte. Das widerspricht der Forderung einer definierten Oberfläche für die Verklebung.
In der Suche konnte ich dazu leider noch nichts finden.
Die Caswell-Produkte sind im
schwarzen Commando-Forum auch ausdiskutiert, nein, sie halten ebensowenig wie die ganzen anderen Sachen - obwohl es Phenol-Formaldehyd-Harze sind (aka Novolac). Nach zwei Jahren war bislang bei allen Versuchen dann doch das böse Erwachen angesagt, das zeichnet sich sehr deutlich ab, und das Problem ist meistens, dass die Schicht an der Klebefläche versagt, unterwandert wird und dann das Laminat doch zerstört wird. Bei den billigeren Harzen kommt hinzu, dass die vom Ethanol angelöst werden und dann die gelösten Verbindungen schön gallertartig das Spritsystem zusetzen.
Ein AN-Forenmitglied im UK ist grade daran, neue GFK-Tanks mit Novolac als Matrix zu bauen, die entsprechend getempert werden. Das ist das Material, aus dem Bodentanks gebaut werden, und bei korrekter Verarbeitung ist das das einzige, was ich bei einem GFK-Tank akzeptabel finde. Trotzdem wird der nie so lange halten wie ein Metalltank.
Tim
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Montag 19. September 2011, 10:20
von Klaus Thoms
*seufz* Na gut, nochmal in Kurzform dat janze...
Tim[/quote]
Ja , du hast es schon richtig schwer mit uns....

Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Montag 19. September 2011, 10:26
von Martin
Also wird es wohl über kurz oder lang darauf hinauslaufen, die GFK Tanks aufzuschneiden und als Dummi über einen extra Stahltank, der dafür angefertigt werden muss zu setzen um die original Optik zu behalten...?
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Montag 19. September 2011, 12:28
von Ledinger
Danke Tim,
daß Du nochmals alles zusammengefasst hast. Ist sicher auch für zukünftige Leser interessant gleich alle Infos gesammelt und auf deutsch zu haben. So weiss ich z.B., dass ich besonderes Augenmerk auf die Sache haben muss bevor ein Stahltank unter den Fiberglasstank kommt .
Ist die Sache mit dem "relativ bleifreien" Flugbenzin, von dem ich auch schon öfters gelesen habe, eigentlich auch schon von euch getestet worden. Der würde ja keinen Biosprit enthalten.
Gruß
Ewald
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Montag 19. September 2011, 13:13
von Tim
Martin hat geschrieben:Also wird es wohl über kurz oder lang darauf hinauslaufen, die GFK Tanks aufzuschneiden und als Dummi über einen extra Stahltank, der dafür angefertigt werden muss zu setzen um die original Optik zu behalten...?
Ich würde eher dazu tendieren, die Tanks gleich richtig nachzufertigen, wenn's geht in Stahl und notfalls eben in GFK mit einer passenden Matrix. Bei einer Commando Roadster dürfte bei der Tank-in-Tank-Methode sechs Liter netto bei rumkommen. Da würde ja eine Eifeltour schon zur Mutprobe, von Teilen Brandenburgs ganz zu schweigen ....
Tim
Re: Fiberglas Tankversiegelung mit Caswell
Verfasst: Montag 19. September 2011, 17:46
von Klaus Thoms
Ledinger hat geschrieben:Danke Tim,
daß Du nochmals alles zusammengefasst hast. Ist sicher auch für zukünftige Leser interessant gleich alle Infos gesammelt und auf deutsch zu haben. So weiss ich z.B., dass ich besonderes Augenmerk auf die Sache haben muss bevor ein Stahltank unter den Fiberglasstank kommt .
Ist die Sache mit dem "relativ bleifreien" Flugbenzin, von dem ich auch schon öfters gelesen habe, eigentlich auch schon von euch getestet worden. Der würde ja keinen Biosprit enthalten.
Gruß
Ewald
Gibt´s nicht ( mehr ) an Flugplätzen gibt´s nur noch eine Sorte : Av Gas 100 LL , ist verbleit ( 0,56 g/L Tetraethylblei ) und kostet mindestens 2,50 € Liter , und da Flugplätze nicht häufiger sind als Tankstellen , ist das wohl keine Alternative , oder
