Getriebeprobleme A65L

The most popular motor cycle in the world
Antworten
JungSiegfried
Four Stroker
Beiträge: 23
Registriert: Samstag 20. Juni 2009, 12:15

Getriebeprobleme A65L

Beitrag von JungSiegfried »

Moin Leute,

meine 69er Lightning macht Probleme. Das ist eigentlich ja soweit normal und auch immer gerne als Herausforderung angenommen, aber in diesem Fall komme ich nicht so richtig weiter.

Folgendes: In Neutralstellung kommen heftige Geräusche aus dem Bereich Getriebe/ Primärtrieb. Hört sich an, als ob Zähne in einander greifen wollen, aber nicht können oder so. Bei gezogener Kupplung schwächt sich das Geräusch stark ab, verschwindet aber nicht ganz. Während der Fahrt ist es auch wahrnehmbar, klingt aber irgendwie anders/ harmloser. Gänge lassen sich alle schalten.
Weiter klemmt der Kichstarter manchmal, sprich er lässt sich nicht treten. Gang rein, ein bisschen hin und herjuckeln, Gang raus und wieder gut. Keine Ahnung, ob da ein Zusammenhang besteht, diese Problem hat meine Triumph auch, läuft aber ansonsten normal.

Was ich bisher gemacht habe:
Kupplung zerlegt und neu gelagert (also diese Rollen und die Anlaufscheibe ersetzt) -> nix. Aufgefallen ist mir aber, dass die Kupplung ziemlich stark eiert.
Beide Deckel auf der Steuerseite abgebaut und Schaltmechanismus und Kichstarter geprüft -> auch nix.

Viel bewegt habe ich die BSA noch nicht (hab sie halt noch nicht lange), aber auf den ersten Metern war das Geräusch m. E. nicht vorhanden.

Ach ja, die Suppe, die aus dem Getriebe kam, sah aus wie eine Kombination aus dünnflüssigem Rapsöl und irgendeinem ekligen pilzartigen Glibberzeug, das mehr oder weniger am Stück rauszuziehen war.

Hilfe! Will fahren.
Gruß Axel
Benutzeravatar
Klaus Thoms
Zündkontakt Ayatollah
Beiträge: 1291
Registriert: Dienstag 9. Dezember 2008, 11:34
Wohnort: Hedwig-Holzbein

Re: Getriebeprobleme A65L

Beitrag von Klaus Thoms »

Ich tippe mal darauf , das die Lager im Getriebe ex sind , das auf der rechten Seite garantiert , deshalb auch das übermäßige Spiel der Kupplung .
Ich tät aber alle erneuern , die Buchsen und Torrington Nadellager auch.
Das erklärt auch das Problem mit dem Kickstarter , da ist so viel Luft , das das Kickstartersegment sich mit dem Ratchetrad verklemmt .

Gruß
Klaus 8)
Gott schütze mich vor meinen Freunden , mit meinen Feinden werde ich schon allein fertig .
Benutzeravatar
Phil
SuFu Fetischist
Beiträge: 7670
Registriert: Samstag 5. August 2006, 16:20
Wohnort: Celle

Re: Getriebeprobleme A65L

Beitrag von Phil »

JungSiegfried hat geschrieben:Hilfe! Will fahren.
Moin Axel,

wollen das nicht alle hier? ;-D

Ernsthaft, das hört sich nicht allzu gut an. Klaus hatte das in letzter Zeit durch, Getriebeteile sind nicht wirklich leicht zu kriegen und auch relativ teuer.
Wenn es rattert, ist was faul. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, warum das so sein könnte.
Wenn Du Glück hast, ist es nur die Feder an der Schaltwelle, und die Schaltmimik legt die Gänge nicht richtig ein.
Dass der Kicker hakt liegt meistens an der kicker ratchet-Mimik, die läuft gerne ein.
Was Du machen/prüfen könntest, ist mal die Kupplung runter, den inner timing cover ab, und dann mal an der Hauptwelle ziehen/wackeln. Falls das dann Spiel aufweist, ist es sicher so, dass die Lager schlecht sind. Aber das bringt Dich evtl. nicht wirklich weiter, wenn Du dann hinterher mangels Ausstattung und schrauberischen Fähigkeiten erst wieder zum Profi traben musst. Ich würde Dir empfehlen, hier professionelle Hilfe zu suchen.
Die Kupplung wackelt ausgerückt auf dem clutch hub. Eingekuppelt sollte da aber nichts schlabbern. Das wäre ein klares Indiz für ausgeschlagene Getriebelager.

Von wo kommst Du denn?

Schöne Grüße

Ph.
JungSiegfried
Four Stroker
Beiträge: 23
Registriert: Samstag 20. Juni 2009, 12:15

Re: Getriebeprobleme A65L

Beitrag von JungSiegfried »

Klaus, Phil, vielen Dank für eure Antworten.

Der Schaden trat nach kurzer Fahrt spontan auf, so dass ich, wenn es denn tatsächlich die Lagerung sein sollte, mir das nur mit einem gebrochenen Käfig erklären kann. Das Moped stand mehrere Jahre, bevor ich es in die Finger bekommen habe. Dementsprechend vielleicht auch der Zustand des Öls und als Konsequenz ein Käfigbruch?

Wie auch immer, offensichtlich muss dann wohl das Getriebe gezogen werden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Schrauben kann ich wohl schon ein bisschen, nur stellt sich mir jetz die Frage, ob a) der Motor dafür komplett raus muss (das Getriebe geht ja wohl so raus, aber wie steht es mit den Lagern?) und b) ob Spezialwerkzeuge von Nöten sind, um die Lager und die Buchsen zu wechseln. Wäre beides doof, weil mir eigentlich gerade zu aufregend.

Ach so, komme aus Ratzeburg, der nahegelegendste BSA-Spezi ist da wohl Rainer "Düse" Traupel. Möche das aber eigentlich, wenn möglich, selber in den Griff bekommen.

Erzählt doch mal bitte, worauf da genau zu achten ist bzw. was an Werkstattausrüstung erforderlich ist.

Danke!
Axel
Benutzeravatar
Phil
SuFu Fetischist
Beiträge: 7670
Registriert: Samstag 5. August 2006, 16:20
Wohnort: Celle

Re: Getriebeprobleme A65L

Beitrag von Phil »

Hey Axel,

nö... Spezialwerkzeug bedarf es für das Getriebe nicht. Es ist eigentlich nur eine Fleißarbeit. Motor kann auch drin bleiben.
Die ganzen Lager lassen sich leicht tauschen, einzig das Nadellager der Nebenwelle im Motorgehäuse, selbiges rauszukriegen ist ein Gefummel. Und gerne vergessen wird auch das Schaftrad nebst Buchse, das stecken bleibt, wenn Du das Getriebe ziehst.
Die schwierigste Aufgabe ist, wie immer, zu beurteilen, was noch gut und was tot ist.
Wenn das Moped lange genug gestanden, am Ende noch draußen, kondensiert halt Wasser im Getriebe und emulgiert im Öl, wenn Du dann wieder fährst. So richtig defektauslösend, wird das aber nicht sein, zumindest nicht meiner Meinung nach.

Jepp, Rainer Traupel ist eine Alternative der professionellen Hilfe, aber auch der Psycho mit seiner Brando's-Butze, Singles and Twins, oder es erbarmt sich einer der Forumskollegen hier und assistiert Dir bei der Instandsetzung... :ebiggrin: :ebiggrin:

Schöne Grüße

Ph.
Antworten