Ölsabberei A65

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Manxman
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Ölsabberei A65

Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

23.Jul.2004 9:28

Irgendwo am Kopf meiner A65 sabbert es gewaltig - allein, ich finde nicht heraus, wo. Schon nach kurzer Zeit zieht sich eine deutliche Ölspur aus der Mitte des Kopfes links und rechts Richtung hintere Kopfschrauben und verteilt sich durch den Fahrtwind munter nach hinten. Sobald ich einige Kilometer gefahren bin, lässt das Ganze nach: Manchmal sieht es so aus, als würde sich Öl unter den Beilagscheiben der Hinteren Kopfschrauben heraus drücken - aber wenn ich mir den Aufbau des Motors vergegenwärtige, dürfte es an der Stelle keine Ölverbindung geben.... und dennoch sabbert es weiter. Der Ventildeclel ist übrigens völlig clean - auch zwischen Kopf und Zylinder ist es trocken.
Bin deshalb dankbar für alle Vermutungen.

Ralf
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Ralf,

mhhhh....
Also richtig gefallen würde mir das auch nicht. Was mich etwas nervös macht, ist die Tatsache, dass da eigentlich kein Öl raussabbern kann, weil es in dem Bereich kaum etwas ölführendes gibt. Hoffentlich hat der Kopf keinen Riss.
Was evtl. sein könnte ist, dass der Kopf überölt. Hast Du 20-50 oder dünner drin? Hast Du einen Ölfilter angeschlossen und evtl. den Abgang zum Kopf vor dem Filter? So könntest Du nämlich die Menge des Öls, das in die rocker feed -Leitung deutlich steigern...
Hast Du den rocker feed-Anschluss umgemodelt? Normalerweise ist da eine Begrenzung eingebaut durch einen definierten Durchmesser, der kleiner als die Rückförderleitung ist...
Ist der split-pin im Anschluss an seinem Platz? Falls nicht, könnte evtl. das Öl auf seinem Weg im Stößeltunnel nach unten auf der Kopfdichtung stehenbleiben und sich so nen Weg nach draußen suchen...
Kannst Du evtl. mal ein pic mailen, das den leckenden Zustand zeigt?
Hast Du schon mal mit Puder oder Talkum gestäubt, um den definitiven Ausgangspunkt der Leckage festzustellen?
Kommt das Öl von Anfang an, oder muss der Motor erst heiss sein?
Tja, ich weiss, dass das mehr Fragen als Antworten sind, aber vielleicht hilft es Dir trotzdem weiter.

Erzähl mal noch ein wenig mehr, vielleicht kommt jemand doch noch drauf..
btw, wo wohnst Du? Vielleicht kann ja mal einer vorbeischauen und beim suchen helfen.
Gruß Phil
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Das mit dem Riss habe ich auch schon gedacht und daraufhin den Kopf bei der letzten Montage eingehend kontrolliert. Nach Augenschein ist da alles in Ordnung.

Der Tip mit der Überölung des Kopfes ist gut. Habe nämlich irgendwann den vergurkten Originalanschluss durch einen Anschluss mit Ringschraube und Kupfersteigleitung ersetzt: Möglich, dass da wirklich zu viel Öl ankommt. Der Ölfilter sitzt hinter dem Abzweig der Kopfleitung in der Rückförderleitung. Bleibt noch die Möglichkeit des Split-pins. Werde nach dem Urlaub mal genauer forschen....
Vielen Dank für die Tips schon mal für weiteres bin ich weiterhin dankbar.

Ralf Herbertz
Kerpen bei Köln
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Ralf,

wenn der Abgang der rocker feed-Leitung vor dem Filter sitzt und keine Querschnittsverengung am Anschluss vorhanden ist, geht das Öl den Weg des geringeren Widerstands und Du schaffst Dir so einen zweiten Kreislauf zwischen Kopf und Sumpf...
Schliess mal die Leitung zum Kopf nach dem Ölfilter an, damit das ganze Öl durch den Filter muss. An meiner 69er A 65 L habe ich den Abgang am oil manifold einfach mit einer Blindleitung zugemacht und den rocker feed nach dem Filter mit einem T-Stück abgezweigt. Funktioniert gut und ist sogar dicht....
Dann bau mal zusätzlich eine Querschnittsverengung in die Leitung zum Kopf. Manche Leute in Ami-Land sagen, dass 1 mm Bohrung als Versorgung für die Kipphebel reicht, mir persönlich kommt das aber ein wenig knapp vor, vor allem bei Einbereichsöl SAE 50, das meine Dame sehr gerne mag und deshalb auch bekommt. Ich denke, das 2 mm okay sind. Originalmaß der Bohrung im Anschlussstück ist ca. 2,5 mm. Dann setze auch einen Splint in die Bohrung zum Stößeltunnel hin, irgendwas dünnes, so wie für den Bolzen an der Duplexstange der Vorderbremse, denn Du möchtest ja auch, dass Öl an den rockern ankommt und nicht wieder den Weg des geringsten Widerstandes in den Stößeltunnel des Zylinders geht. Wenn Du magst, kann ich ja mal den Durchmesser des original eingebauten Splints messen. Dieser teilt, zugegebenermaßen auf eine sehr primitive Weise, den Ölfluss zwischen den rockern und den Stößel auf. Großer Splint=viel Öl zu den Kipphebeln, kleiner Splint=mehr Öl auf die Stößel.
That‘s British engineering.....
Wenn jetzt auch noch die Cu-Kopfdichtung ein wenig in den Stößeltunnel im Zylinder, da wo die Stoßstangen laufen, ragt, wie ich das von meiner Kopfdichtung in Erinnerung habe, können die von Dir geschilderten Umstände durchaus eintreten und die Symptome, wie Du sie geschildert hast, eintreten. Voraussetzung ist hierbei, dass die Dichtung eher außen an ihrer Dichtfläche trägt. Die Bohrungen für die Stehbolzen und die Schrauben des Zylinderkopfs sind nicht O-Ring-bewehrt, wie das im modernen Motorenbau üblich ist.
Probier das mal aus und halt uns auf dem laufenden.
Good luck
Phil
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Benno
Four Stroker
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Beitrag von Benno »

Hallo Ralf
Vieleicht ist dir das Öl schon ausgegangen, trotzdem hier noch eine Möglichkeit. Das Öl steigt tatsächlich an den Stehbolzen hoch und zwar kann das passieren an ausgebuchsten Zylindern spez 750cc big bore -Devimead als auch SRM. Der Radius liegt sehr nahe an den Stehbolzen und der Radius durchläuft die Bohrungen - für die Stehbolzen - in der Kopfdichtung. Bei minimalem Verzug zwichen Zylinderaussenmantel und Buchse kann das Öl/Nebel aus dem Kurbelgehäuse tatsächlich hochgedrückt werden und unter den Muttern aussen am Kopf austreten. Ob ein Zylinder ausgebuchst ist oder nicht ist oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen - eine gute Lupe hilft. Ist das Ölproblem aktuell, kann man die Büchse gut erkennen wenn der Zylinder leicht erhitzt wird (Heissluft oder Lötlampe).
Ein gerissener Kopf ist mir bisher noch nicht unter gekommen.
Schönen Gruss Benno
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