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Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 08:32
von Klaus Thoms
Frage : was soll der Halbmondkeil auf der Getriebeeingangswelle , der Kupplungskern muss ja schliesslich nicht stellungsbestimmt montiert sein , die Kraftübertragung findet ohnehin nur über den Presssitz des Konos statt , und wenn der nicht hält , schert im günstigsten Fall der Keil ab , im ungünstigsten zerstört der die Welle und die Kupplungsnabe. Der Keil ist also überflüssig , oder ??
Klaus

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 08:45
von Martin
Klaus Thoms hat geschrieben:Frage : was soll der Halbmondkeil auf der Getriebeeingangswelle , der Kupplungskern muss ja schliesslich nicht stellungsbestimmt montiert sein , die Kraftübertragung findet ohnehin nur über den Presssitz des Konos statt , und wenn der nicht hält , schert im günstigsten Fall der Keil ab , im ungünstigsten zerstört der die Welle und die Kupplungsnabe. Der Keil ist also überflüssig , oder ??
Klaus

Kann es sein, dass Du Deinen Keil verloren hast und nun der Hoffnung nachgehst, man erteilt Dir hier die Freigabe zu keillosen Montage? Und dass Du Deiner Frau dann im Brustton der Überzeugung erzählen kannst, Du hättest den Keil aus Gründen der Gewichtsersparnis weit weit weg geworfen?
Ich denke auch, dass der Keil nichts hält und weg bleiben kann.
Ich denke in der Konstrukteursschule ist es einfach Standard, an sämtlichen Wellen irgendwelche Keile einzusetzen.
Gruß, Martin
PS: Gleich wird hier aber mit Sicherheit dieser Nortonverseuchte Oberklassentheoretiker aufschlagen und uns gehörig den Po pudern für den Frevel, einen Keil weglassen zu wollen

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 09:06
von Goldstar
PS: Gleich wird hier aber mit Sicherheit dieser Nortonverseuchte Oberklassentheoretiker aufschlagen und uns gehörig den Po pudern für den Frevel, einen Keil weglassen zu wollen

Von mir werdet ihr jedenfalls nichts hören, ich hab ja sowieso immer Recht, auch wenn ich keine Ahnung hab.

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 13:04
von Psycho-Ed
Vorschlag: Macht euch doch einfach mal die Arbeit....baut alles auseinander.....baut den Primär wieder zusammen.....
-.... lasst den Keil weg.........und schon bei dem Versuch des "Ankickens" wirds "schwuppdiwupp" ein "Ende" mit dem Kraftschluss haben......macht man Jungs....mir glaubt ihr ja sowieso nicht. Ohne Keil geht GAAAAAR NIX...niente...nothing...nada.....
Viel Spass bei diesem sinnvollen Experiment....

....man könnte natürlich auch mal versuchen, seine Bonnie ohne Kipphebel zu fahren.....
Mir ist ein abgescherter Keil erst EIN EINZIGES MAL "begegnet"....und dann natürlich auch noch bei meiner eigenen Bonnie.
Hartes und vor allen Dingen RUCKARTIGES Beschleunigen unter Rennbedingungen war der Grund.
Es ging dabei jedoch nichts in die Binsen.....weder Hauptwelle noch Nabe......nur der Keil halt. Die eine Hälfte steckt dann in der
Wellen-Nut.....die andere in der Nabe. Wo soll der denn auch hin....wie...was ??????
Da geht NIX KAPUTT.....da RUTSCHT die Kupplung halt "mal anders".....nämlich komplett. Da der Kraftschluss jedoch zur Gänze unterbrochen ist, kann man also sowieso nicht weiterfahren.......es wird also nix "zerfräst".
Ahoi
Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 14:00
von Martin
Also Deine Aussage, lieber Eddie, stützt meiner Meinung nach eher die andere Theorie. Nämlich, dass der Keil nix hält...
Durch Konen werden große Kräfte übertragen.
Was hab ich schon geflucht wenn ich den Kupplungsabzieher mal wieder ruiniert habe...
Meine Standardmethode:
Abzieher unter Spannung setzen, das ganze erwärmen und dann bei Notwendigkeit noch nen Schlag mit dem 8,7 KG Hammer, beidhändig mit Anlauf....

(Na ja fast...9
Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 15:23
von Psycho-Ed
........und ich sach noch: ...macht man mal ohne Keil.....ihr werdet euch wundern.....

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 15:38
von jan
Na ja, es fehlt hier halt der Tim. Hat der nicht erst vor Kurzem irgendwo etwas zum Besten gegeben von wegen "Kegelpressverbund" und Kraftübertragungen im 100.000-kiloNewton-Bereich?! By the way hält z.B. das konisch aufgepresste Antriebszahnrad meines Zündmagneten auch ohne Keil (der übrigens offiziell "Scheibenfeder" heißt, siehe auch DIN-irgendwas [find´ ich gerade nicht]). Geht auch gar nicht anders, sonst könnt´ ich ja gar nicht die Zündung einstellen.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wieder irgendwo in der Mitte, in Abhängigkeit von Fertigungsgenauigkeit, Flächenpressung, Anzugsdrehmoment, Einsatzzweck (Magnet ja, Kupplungskorb nein), Mondphase, Klimakterium des Mechanikers (bzw. seiner Frau) usw. usf.
Also Tim, Butter bei die Fische!!
Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 15:54
von Martin
Die Psychopharmakaapotheke hat geschrieben:........und ich sach noch: ...macht man mal ohne Keil.....ihr werdet euch wundern.....
Also ich habe keine Ambitionen es zu probieren... Aber... Hast Du vieleicht schon Erfahrungen damit gemacht...
jan hat geschrieben:Na ja, es fehlt hier halt der Tim. Hat der nicht erst vor Kurzem irgendwo etwas zum Besten gegeben von wegen "Kegelpressverbund" und Kraftübertragungen im 100.000-kiloNewton-Bereich?! By the way hält z.B. das konisch aufgepresste Antriebszahnrad meines Zündmagneten auch ohne Keil (der übrigens offiziell "Scheibenfeder" heißt, siehe auch DIN-irgendwas [find´ ich gerade nicht]). Geht auch gar nicht anders, sonst könnt´ ich ja gar nicht die Zündung einstellen.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wieder irgendwo in der Mitte, in Abhängigkeit von Fertigungsgenauigkeit, Flächenpressung, Anzugsdrehmoment, Einsatzzweck (Magnet ja, Kupplungskorb nein), Mondphase, Klimakterium des Mechanikers (bzw. seiner Frau) usw. usf.
Also Tim, Butter bei die Fische!!
Das mit der Kraftübertragung durch den tollen "Kegelpressverbund" stimmt in jedem Fall...
Jetzt könnten natürlich die Bedingungen dafür bei der Kupplung ungünstig sein. Ruckförige Bewegungen, schnell wechselnde Drehzahlen oder was weiß ich....
Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 16:58
von jan
So, hier ist, was ich vorhin nicht fand... von wegen "Halbmondkeile"!!
Wie Ihr es von mir gewohnt seid - geballte Information!!

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Montag 12. Juli 2010, 19:00
von Tim
jan hat geschrieben:Also Tim, Butter bei die Fische!!
Wieso, is' doch alles gesacht....
Nee, ernsthaft, bei einem korrekt berechneten, gefertigten und montiertem Kegelpressverb
and ist eine Scheiben- oder Passfeder der berühmte Hosenträger zum Gürtel - allerdings meist unterdimensioniert, wenn der KPV mal versagen sollte. Und mal abgesehen davon, dass der grade eben aufwendig gefertigte Kegel dann auch noch zerstört ist, wenn man die Nut reinflext. War aber nunmal so üblich damals, ich vermute mal, weil die Konstrukteure wohl eher den Mechanikern in freier Wildbahn nicht trauten..... weglassen würde ich das Ding nicht, es schadet ja auch nicht wirklich, ein durchrutschender KPV ist meist eh schon angefressen, bevor die Feder abschert. Abgesehen davon, dass ohne das Ding auch eher eine Unwucht zusätzlich reinkommt.
Aber dass der Martin den Ed als Nortonverseuchten Oberklassentheoretiker beschimpft, also wirklich....
Tim
Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Dienstag 13. Juli 2010, 20:56
von Klaus Thoms
Schön das es hier hoch hergeht , also auch noch mein Senf dazu.
Pass - oder Scheibenfedern werden konstruktiv nur eingesetzt wenn entweder das Bauteil stellungsbestimmt montiert werden muss, oder die Anlageflächen nicht sicherstellen das nach dem anziehen die Reibkraft das zu erwartende Moment aufnehmen kann ( Flanschdurchmesser zu klein ).
Schon bei einem Wellendurchmesser von 18mm ist eine Scheibenfeder nach DIN 6mm breit. Mann nimmt dabei aber Kerbwirkung in Kauf und muss die Welle grösser dimensionieren als es eigentlich notwendig wäre .
In einem Konuspressverbund ist eine (ohnehin zu schwache wie hier , sonst würde die ja nicht abscheren , nicht wahr ) Scheibenfeder heute ein konstruktiver Kunstfehler.
Und ja ich habe das schon merhfach so montiert. Konus und Kupplungskern mit Schleifpaste einschleifen säubern und montieren ( BSA B44 + B50 + CCM ) , also nix Experiment.
Die eventuelle Unwucht ist gar nicht da , da bei Wuchtberechnung je 50% von Passfeder oder Scheibenfeder dem entsprechendem Bauteil zugeschlagen werden.
Wenn man dazu bedenkt wie die Kupplungsscheiben im Korb rumfliegen
Und dem Konuspressverbund ist es auch egal ob die Welle antreibt oder das umlaufende Bauteil.
Also auch "Arny Schwarzenegger" kann ordentlich kicken.
Schönes Beispiel auch der Morsekegel an grösseren Bohrern , der daran befindliche Lappen ist nicht etwa ein Mitnehmer sondern dient nur dazu den Bohrer wieder aus der Spindel zu bekommen , den kann man abfräsen , das bohrt sich genauso , nur der Bohrerwechsel ist etwas aufwändiger .
Aber jeder wie er glaubt oder möchte.
Brauch jetzt etwas Bölkstoff , war zu anstrengend.
Tschau
Klaus

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Dienstag 13. Juli 2010, 23:09
von jan
Na, das find´ ich ja wieder mal prima!!
Erst hier unschuldig "auf blöd" `ne Frage in den Raum stellen, und dann am Ende aller Diskussionen selber `ne astreine Erläuterung zu dem Thema schreiben.
Also echt, Klaus - nee, nee!!
P.S.: Hätte zu all dem jetzt bitte gerne noch die einschlägigen physikalischen Formeln, Nenngrößen, Berechnungen... Oder dürfen wir Dir jetzt alle unsere Koni (= Plural von Konus) zum Bearbeiten schicken?!
Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Mittwoch 14. Juli 2010, 21:56
von Klaus Thoms
Nee Jan , da tust du mir unrecht , als ich die Diskussion angeregt hatte , war ich noch nicht so sicher , aber die doch sehr unterschiedlichen Antworten haben mich gereizt , und deshalb hab ich mich schlau gemacht .
Und die Berechnungsformeln weiss bestenfalls der von dem ich das Wissen habe , und da bleiben die auch

, da holst du und auch ich mir nur ´nen geistigen Muskelriss .
Gruß
Klaus

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Donnerstag 15. Juli 2010, 20:43
von bosn
na,Senf und gut....
Fertigungsgenauigkeit und Sauberkeit spielen halt ´ne Rolle-deswegen wohl der Hosenträger
der Hasenkonstrukter.
Aber-und da hat Ed recht-probiert es ohne...es wird nicht halten.
Für den %tigen Verbund gähnt da nu ein Loch-da geht nix mehr.
Man kann ja nu gerne beides nachfertigen und ohne Nut ausstatten
Fein-Bohrmaschinen sind auch mit Konus (es heißt KONUS ) ausgestattet.
die Bohrfutter gehen auch mal gern flöten

Re: Halbmondkeil an Getriebeeingangswelle
Verfasst: Freitag 16. Juli 2010, 21:52
von Klaus Thoms
bos´n hat geschrieben:na,Senf und gut....
Fertigungsgenauigkeit und Sauberkeit spielen halt ´ne Rolle-deswegen wohl der Hosenträger
der Hasenkonstrukter.
Aber-und da hat Ed recht-probiert es ohne...es wird nicht halten.
Für den %tigen Verbund gähnt da nu ein Loch-da geht nix mehr.
Man kann ja nu gerne beides nachfertigen und ohne Nut ausstatten
Fein-Bohrmaschinen sind auch mit Konus (es heißt KONUS ) ausgestattet.
die Bohrfutter gehen auch mal gern flöten

Doch hält , garantiert.
Das Loch im Verbund ist ohne oder mit Scheibenfeder da.
Nachfertigen wird auch schon so gemacht , allerdings für HD Alteisen .
Und den Konus von Spindel und Futter deiner " FEIN" Bohrmaschine musste mal einschleifen , da wirste aber überrascht sein
Gruß
Klaus
