Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Schraubenschlüssel, Hammer und Meißel - und der ganze Rest
2-Zylinder
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Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von 2-Zylinder »

Hallo, die Kolleginnen und Kollegen (sind hier eigentlich Frauen im Forum?).

Ich fertige mir gerade mal wieder neue Bowdenzüge an, dabei ergibt sich wie immer folgende Problematik: Vor dem Verlöten der Zugnippel sollte man ja den Zug aufspleissen damit die Drähte sich schön in den Nippel legen und nicht durchrutschen können. Das klappt mit diversen Hilfsmitteln nicht so wirklich gut. Ein Schrauberkollege hatte mal ein tolle Zange, die die Drähte fast kugelförmig aufgepilzt, verdreht und dann verpresst hat. Leider wusste er nicht mehr, woher er das Teil hatte und es stand auch kein Hersteller drauf. Weiß jemand, wie man das Werkzeug nennt und wo man's beziehen kann? Eine Webrecherche hat mir bislang keine Treffer geliefert, aber das kann auch am falschen Suchbegriff gelegen haben...

Noch 'nen schönen Sonntag-Abend!

Georg
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Ralph G.Wilhelm
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

Bei Venhill nennen sie das Bird cage former, is sauteuer

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Phil
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Phil »

Hoi Georg,

ich hab' so ein Ding aus den Niederlanden, so richtig billig ist das zwar auch nicht, aber günstiger als das von Venhill.

So ein Zangending ist mir leider nicht bekannt.

Grüße

Ph.
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edwardturner
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von edwardturner »

Phil hat geschrieben:...ich hab' so ein Ding aus den Niederlanden...
...tolle Sache das! In den letzten vier Jahrzehnten hab ich Dutzende Bowdenzüge selber gemacht und nie gewußt daß es so ein Werkzeug gibt! Das versuch ich morgen mal nachzubauen, kann ja keine so große Sache sein.
Ich werde vom (Miß?-)Erfolg berichten!

Gruß
Eddie
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Phil
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Phil »

edwardturner hat geschrieben:......tolle Sache das! In den letzten vier Jahrzehnten hab ich Dutzende Bowdenzüge selber gemacht und nie gewußt daß es so ein Werkzeug gibt! Das versuch ich morgen mal nachzubauen, kann ja keine so große Sache sein.
Ich werde vom (Miß?-)Erfolg berichten!...
Hehehehehe, da hatte ich auch länger drüber nach gedacht, mir dann aber so ein Ding gekauft. Es lag aber um die 60,- Mäuse, IIRC.

Wenn Du magst, kann ich Dir mein Werkzeug als Vorlage schicken, kopieren mag einfacher sein, vor allem bei den Stempeln...

Grüße

Ph.
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beaufort
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von beaufort »

Schwuppdiwupp kostets 80.- …
Es nervt….
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Phil
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Phil »

beaufort hat geschrieben:Schwuppdiwupp kostets 80.- …
Es nervt….
Hoi Klaus,

soooo, ich hab' nochmal nachgesehen. Am 19.12.2020, also ziemlich genau vor 2 Jahren hatte das Teil 65,- € gekostet.

Das ist jetzt schon teurer, aber ich denke nicht, dass die Leute da bis zum Ellbogen rein gelangt hätten.

Und im Vergleich zu dem Venhill-Teil ist es ein echtes Sonderangebot. :shock: :shock: 132,53 GBP zzgl. Fracht zzgl. EUSt. zzgl. handling fee, da liegst Du weit über 200,- €, bis das auf der Türschwelle liegt, wie Ralph G. Wilhelm ja schon durchblicken ließ.

Schöne Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Dienstag 20. Dezember 2022, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
Alexander
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Alexander »

Braucht man das denn Tatsächlich ? Ich Löte meine Züge schon ewig selber . Bislang haben die auch ohne solch ein Werkzeug gehalten
Man muss natürlich ein wenig geschickt und sorgsam Arbeiten . :wink:
Die Leute sind so ..
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Phil
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Phil »

Alexander hat geschrieben:Braucht man das denn Tatsächlich ? I...
Brauchen tut man es nicht, es geht auch ohne. Nur hilfreich isses schon, weil das Aufspleißen halt leichter geht udn der Zug als solcher besser im Nippel sitzt.

Grüße

Ph.
Uwe Karstens
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Uwe Karstens »

Sowas im Prinzip habe ich mir selbst gebaut 2 6mm Abfall Alublechstücke zusammen gebohrt für 1 Paar 6,0mm Paßstifte, dann diesemit diesen zusammengesetzt, hochkant in den Maschinenschraubstock gespannt und entsprechende Löcher für die Bowdenkabel gebohrt, also in den kleinen Spalt der Bleche. Theoretisch also 50% links, 50% rechts ins Blech. Dann in dieses ein 4,0mm Loch ca. 15 mm tief gebohrt. Dann habe ich mir einen Dorn mit Rezess gedreht unten etwas dünner als die Bohrung, 3,8mm, den dickeren Teil gerändelt, was aber nicht unbedingt sein muß. Nun kann ich das Blech auseinanderdrücken, den Zug in die dünne Bohrung einlegen, die Bleche im Schraubstock zusammenpressen und mit dem Dorn und Hammer den aus dem "Drahtloch" herausguckenden Bowdwdenzug in die Bleche treiben. Das geht einfach und es kommt eine schöne "Tulpe" dabei heraus.
Falls das nicht zu verstehen ist, könnte ich noch ein Bild beifügen.
Ein wenig blöd zu bohren ist das kleine Loch je zur Hälfte in die Bleche. Ich habe da mal rumexperimentiert und herausgefunden, das es besser geht, wenn ich die Bleche genau anreisse und dann je zur Hälte eine Nut mit der Dreikantfeile einfeile, bis der Zug vernünftig klemmt.
Bowdenzugabfall hat man schnell mal übrig, um zu üben.
Und gehärtet brauch das Werkzeug nicht sein.
Gruß Uwe
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bosn
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von bosn »

@Uwe : :top:
Bos´n

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Öko
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von Öko »

edwardturner hat geschrieben:
Phil hat geschrieben:...ich hab' so ein Ding aus den Niederlanden...
...tolle Sache das! In den letzten vier Jahrzehnten hab ich Dutzende Bowdenzüge selber gemacht und nie gewußt daß es so ein Werkzeug gibt! Das versuch ich morgen mal nachzubauen, kann ja keine so große Sache sein.
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Gruß
Eddie
Ich denke mal auch des es aus Alh oder POM relativ einfach nachzubauen ist.
Bisher habe ich den neuen Zug durch den Lötnippel gefüht, entfettet, sachte in Schonbacken gepannt, mit dem Madendreher aufgesplißt, den Lötnippel mit einem gutem Lötkolben oder Gasbrenner erwärmt, das Lötzin oben angelegt und so lange nachgeführt bis es unten zum Vorschein kommt und noch nicht den Bowdenzug tiefer durchdringt, wegen der dann entstehenden" Sollbruchstelle".
Das hat auch als Pannenhilfe unterwegs mig nem Gaslötkolben geklappt bei nem anderen moped mit ausgerissenem Kupplungszug instandsetzen, bei meiner Bonnie auch auf Arbeit so instandgesetzt.
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woody63
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von woody63 »

Öko hat geschrieben: Das hat auch als Pannenhilfe unterwegs mig nem Gaslötkolben geklappt ....
Was manche so alles im "Bordwerkzeug" haben :shock: =D>
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edwardturner
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von edwardturner »

So,
heute hab ich mal den Nachbau des Werkzeugs angegangen und ich muß sagen es hat gut geklappt. Das Bohren genau in der Formtrennung hat auch keinerlei Schwierigkeiten gemacht (bis auf den abgerissenen 1,5er Bohrer nach 2/3 der Tiefe :pale: , deswegen mußte ich dann unten noch ein Eck wegsägen...). Beim Bohren hab ich ein 0,5mm Messingblech zwischen die Hälften gelegt damit der Zug nachher auch ordentlich klemmt. Für den 3,0mm Zug (ja den kann ich mit meinem auch machen im Gegensatz zum käuflichen :pfeiffen: ) muß man den Schraubstock aber schon ordentlich zuknallen daß er nicht nach unten rausrutscht beim anformen des Pilzes.
Bowdenzugwerkzeug1.JPG
Ich hab nur zwei verschiedene Stempel gemacht: 4mm für den 1,5er und 2,0er und 6mm für den 2,5er und 3,0er. Man sieht aber daß sich der Draht schon in die Oberfläche der Senkung einarbeiten will also werd ich die Stempel an der Senkung noch härten.
Und so sehen die Testexemplare aus:
Bowdenzugwerkzeug2.JPG
Ich denke die ca. eine Stunde Arbeit haben sich gelohnt und die gesparten 80-150€ kann ich in Gas investieren damit es bei mir wenigstens im Wohnzimmer mal mehr wie 17° hat...

Gruß
Eddie
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woody63
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Re: Anfrage Bowdenzugwerkzeug

Beitrag von woody63 »

Das Ergebnis sieht doch sauber aus :zustimm:
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