A50 Moder
- Phil
- SuFu Fetischist
- Beiträge: 7126
- Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
- Wohnort: Celle
A50 Moder
Hallo Leute,
der englische Patient ist ja am Freitag abgeholt worden, sprich: in der Werkstatt ist ein wenig Platz.
Beim Bastard stünden in erster Linie jetzt Blecharbeiten, Probemontagen der Blechteile und dann das Lackieren lassen an.
Leider wird das Gelacke wohl eher teuer werden, ich muss erst eine Bank überfallen.
Und außerdem hab' ich an meiner ollen Lightning was am Moder zu machen. Das alte Mädel säuft unbotmäßig Öl, da muss ich was machen. Damit sich die Fahrerei zum Instandsetzer mehr lohnt, hatte ich nach dem Forentreff bei Ralph seinen A50-Moder mit eingeladen, damit da mal was los geht.
Ihr mögt Euch erinnern, die A50 war mir vor 2,5 oder 3 Jahren zugelaufen, weil mich ein Typie wegen des BSA-Aufklebers an meinem Bussel angequatscht hatte. Er hätte auch eine BSA, die schon lange stünde, und die sollte weg. Das Moped hat sich als eine A50 heraus gestellt, ziemlich rott vom langen Stehen, aber mit drehendem Moder, deutschen Papieren, nummerngleich, der kleine Chromtank in gutem Zustand, die 8" tls-Bremse etc. pp. Und sie war so günstig, man konnte die wirklich nicht stehen lassen.
Good old Ralph war sehr an dem Moped interessiert, also hat er sie dann bekommen. Ich hätte das Mädel eh nur geschlachtet und die Teile vertickt.
Heute dann mal angefangen an dem Ding.
Der Moder ist im Oktober 1969 vom Band im Small Heath gelaufen.
So sah der sackschwere Klotz aus auf der Billich-Workmate.
Die ganzen Schrauben der Deckel sind noch die originalen Kreuzschlitzschrauben, die sich sogar haben los drehen lassen, nur bei zweien musste der mechanische Schraubschrauber ran.
Interessant ist, dass sowohl der Kopp als auch das barrel Verstärkungen zwischen den Rippen haben, um das Schwirren derselben zu vermeiden. Wie der Crawford ja schrieb, hatten die BSA-Leute spätestens Ende der 60-iger Jahre Schwierigkeiten mit dem Lärm ihrer Möhren, da ist das schonmal ein Schritt, um das Lärmniveau zu senken.
Es sieht so aus, als seien die Stege am Kopp mit angegossen, am barrel haben sie schräg Bolzen rein verschraubt. Leider ist an der linken Seite die obere Rippe da ausgebrochen. Nicht super schön, aber vergleichsweise leicht zu reparieren, da kommt man ganz gut ran. Und ein passendes 500-er barrel zu bekommen, das wäre eh richtig schwierig, weil die 70-iger A50 auch die 3/8"-Stehbolzen mit geänderten Positionen am Kurbelhaus hat, und das gab es halt nur ein Jahr, dann fiel die A50 aus dem Programm.
Dann ist fast ein Malheur passiert, weil ein Brett der Billich-Workmate gebrochen ist. Zum Glück ist der Moder nicht runter geknallt. Jetzt muss ich alt eine andere Suchen oder die reparieren, weil das Ding aber eh ziemlich ausgemergelt ist, wird es wohl auf eine Neuanschaffung raus laufen. Mal sehen, was die I-Bäh-Kleinanzeigen hergeben.
Dann hab' ich den Klotz auffe normale Werkbank gestellt vorerst.
Der Primärdeckel ist ab, und es ist ein antiker Rotor zu sehen.
Die Primärkette hat es auch hinter sich, ansonsten sieht das ganz manierlich aus.
Den Kopp ab und mal rein gesehen, jede Menge Dreck in den Zylindern.
Die Kolben sehen nicht mal schlecht aus, es sind +.040". Die sind nicht angerieben, nur ziemlich verdreckt.
Aus gibt es auf den ersten Blick keine Korrosionsringe in den Buchsen. Ich messe die Garnitur nach einer gründlichen Säuberung mal durch, ob es sich ggf. nur mit Durchhonen und neuen Ringen ausgehen könnte. Wobei auch +.060"-Kolben gibt es für die A50 ohne Muh und Mäh zu kaufen.
Auch am Kopp sieht man, dass die Chose wohl lange feucht gelagert wurde.
Nochmal das Detail mit den Stegen am Kopp.
Und der Kopp von innen. Ganz okay, nur versifft halt. Auch die rocker nebst shafts sind gut, es waren nur zwei falsche Anlaufscheiben montiert.
Was die Jungs aber gemacht hatten, die da zuletzt dran waren, sie haben statt der dicken U-Scheiben an der Kopfverschraubung fast überall normale dünne U-Scheiben genommen. Diese wiederum schüsseln doch deutlich, also muss das anders werden beim Zusammenbau.
Die Pleuel sind ziemlich mit altem Öl verbabbt, aber auf den ersten Blick haben sie keine großen Macken. Mal sehen, wie sich das darstellt, wenn die ausgebaut und inspizierbar auf der Werkbank liegen.
Das war es fürs Erste.
Schöne Grüße
Ph.
der englische Patient ist ja am Freitag abgeholt worden, sprich: in der Werkstatt ist ein wenig Platz.
Beim Bastard stünden in erster Linie jetzt Blecharbeiten, Probemontagen der Blechteile und dann das Lackieren lassen an.
Leider wird das Gelacke wohl eher teuer werden, ich muss erst eine Bank überfallen.
Und außerdem hab' ich an meiner ollen Lightning was am Moder zu machen. Das alte Mädel säuft unbotmäßig Öl, da muss ich was machen. Damit sich die Fahrerei zum Instandsetzer mehr lohnt, hatte ich nach dem Forentreff bei Ralph seinen A50-Moder mit eingeladen, damit da mal was los geht.
Ihr mögt Euch erinnern, die A50 war mir vor 2,5 oder 3 Jahren zugelaufen, weil mich ein Typie wegen des BSA-Aufklebers an meinem Bussel angequatscht hatte. Er hätte auch eine BSA, die schon lange stünde, und die sollte weg. Das Moped hat sich als eine A50 heraus gestellt, ziemlich rott vom langen Stehen, aber mit drehendem Moder, deutschen Papieren, nummerngleich, der kleine Chromtank in gutem Zustand, die 8" tls-Bremse etc. pp. Und sie war so günstig, man konnte die wirklich nicht stehen lassen.
Good old Ralph war sehr an dem Moped interessiert, also hat er sie dann bekommen. Ich hätte das Mädel eh nur geschlachtet und die Teile vertickt.
Heute dann mal angefangen an dem Ding.
Der Moder ist im Oktober 1969 vom Band im Small Heath gelaufen.
So sah der sackschwere Klotz aus auf der Billich-Workmate.
Die ganzen Schrauben der Deckel sind noch die originalen Kreuzschlitzschrauben, die sich sogar haben los drehen lassen, nur bei zweien musste der mechanische Schraubschrauber ran.
Interessant ist, dass sowohl der Kopp als auch das barrel Verstärkungen zwischen den Rippen haben, um das Schwirren derselben zu vermeiden. Wie der Crawford ja schrieb, hatten die BSA-Leute spätestens Ende der 60-iger Jahre Schwierigkeiten mit dem Lärm ihrer Möhren, da ist das schonmal ein Schritt, um das Lärmniveau zu senken.
Es sieht so aus, als seien die Stege am Kopp mit angegossen, am barrel haben sie schräg Bolzen rein verschraubt. Leider ist an der linken Seite die obere Rippe da ausgebrochen. Nicht super schön, aber vergleichsweise leicht zu reparieren, da kommt man ganz gut ran. Und ein passendes 500-er barrel zu bekommen, das wäre eh richtig schwierig, weil die 70-iger A50 auch die 3/8"-Stehbolzen mit geänderten Positionen am Kurbelhaus hat, und das gab es halt nur ein Jahr, dann fiel die A50 aus dem Programm.
Dann ist fast ein Malheur passiert, weil ein Brett der Billich-Workmate gebrochen ist. Zum Glück ist der Moder nicht runter geknallt. Jetzt muss ich alt eine andere Suchen oder die reparieren, weil das Ding aber eh ziemlich ausgemergelt ist, wird es wohl auf eine Neuanschaffung raus laufen. Mal sehen, was die I-Bäh-Kleinanzeigen hergeben.
Dann hab' ich den Klotz auffe normale Werkbank gestellt vorerst.
Der Primärdeckel ist ab, und es ist ein antiker Rotor zu sehen.
Die Primärkette hat es auch hinter sich, ansonsten sieht das ganz manierlich aus.
Den Kopp ab und mal rein gesehen, jede Menge Dreck in den Zylindern.
Die Kolben sehen nicht mal schlecht aus, es sind +.040". Die sind nicht angerieben, nur ziemlich verdreckt.
Aus gibt es auf den ersten Blick keine Korrosionsringe in den Buchsen. Ich messe die Garnitur nach einer gründlichen Säuberung mal durch, ob es sich ggf. nur mit Durchhonen und neuen Ringen ausgehen könnte. Wobei auch +.060"-Kolben gibt es für die A50 ohne Muh und Mäh zu kaufen.
Auch am Kopp sieht man, dass die Chose wohl lange feucht gelagert wurde.
Nochmal das Detail mit den Stegen am Kopp.
Und der Kopp von innen. Ganz okay, nur versifft halt. Auch die rocker nebst shafts sind gut, es waren nur zwei falsche Anlaufscheiben montiert.
Was die Jungs aber gemacht hatten, die da zuletzt dran waren, sie haben statt der dicken U-Scheiben an der Kopfverschraubung fast überall normale dünne U-Scheiben genommen. Diese wiederum schüsseln doch deutlich, also muss das anders werden beim Zusammenbau.
Die Pleuel sind ziemlich mit altem Öl verbabbt, aber auf den ersten Blick haben sie keine großen Macken. Mal sehen, wie sich das darstellt, wenn die ausgebaut und inspizierbar auf der Werkbank liegen.
Das war es fürs Erste.
Schöne Grüße
Ph.
- Goldstar
- SCHRÄGLAGENKÖNIG!
- Beiträge: 5097
- Registriert: Montag 8. Januar 2007, 08:00
- Wohnort: Gießen
Re: A50 Moder
Hi Phil,
sicher wird das wieder ein total interessanter Bericht mit vielen Bildern und Infos von dir.
Zu den eingeschraubten Stegen, die habe ich auch bei der M24, es ist also schon vor dem Krieg eine inovative Sache von BSA gewesen.
Ich denke aber die Jungs haben da in erster Linie daran gedacht die Alurippen wegen Bruch zu sichern.
Gruß Klaus
sicher wird das wieder ein total interessanter Bericht mit vielen Bildern und Infos von dir.
Zu den eingeschraubten Stegen, die habe ich auch bei der M24, es ist also schon vor dem Krieg eine inovative Sache von BSA gewesen.
Ich denke aber die Jungs haben da in erster Linie daran gedacht die Alurippen wegen Bruch zu sichern.
Gruß Klaus
If you think, everything is under control, you are not fast enought.
- edwardturner
- Manxman
- Beiträge: 438
- Registriert: Freitag 1. November 2013, 23:02
- Wohnort: Süden
Re: A50 Moder
Hmmmmm , ich frage mich wie das dann gegossen wurde?Phil hat geschrieben: Es sieht so aus, als seien die Stege am Kopp mit angegossen...
Im Gußmodell können die Stege jedenfalls nicht schon drin gewesen sein sonst hätte mans nicht mehr entformen können.
Also erst abgeformt, dann das Modell wieder raus und danach in die Sandform Löcher gebohrt?
Sind die Köppe überhaupt sandgegossen, weiß man das?
Gruß
Eddie
- woody63
- Manxman
- Beiträge: 915
- Registriert: Freitag 14. April 2017, 22:48
- Wohnort: ganz im Süden
Re: A50 Moder
Die Stege sehen auch so aus als wäre da eine Art Gewinde dran. vielleicht doch nachträglich eingedreht?
"It´s better to burn out than it is to rust" Neil Young
Alteisenquäler: https://www.youtube.com/watch?v=ETHaPBJC5so&t=20s
Triumph TR6 Trophy `71 "Pride & Joy"
Triumph Daytona ´72 "Double Trouble"
Alteisenquäler: https://www.youtube.com/watch?v=ETHaPBJC5so&t=20s
Triumph TR6 Trophy `71 "Pride & Joy"
Triumph Daytona ´72 "Double Trouble"
- Leftie
- Manxman
- Beiträge: 922
- Registriert: Montag 29. Juni 2015, 13:26
- Wohnort: Westfälische Provinzhauptstadt
Re: A50 Moder
Scheint ohnehin eher ein knappes Verfahren zu sein - die 2. Rippe unter der abgebrochenen ist auch schon eingerissen, neben dem Schweisspunkt.
Aber schön, das wir wieder live dabei sein können .
Gruß, Ralph
Aber schön, das wir wieder live dabei sein können .
Gruß, Ralph
1973er Commando, 1991er BMW R80
- Goldstar
- SCHRÄGLAGENKÖNIG!
- Beiträge: 5097
- Registriert: Montag 8. Januar 2007, 08:00
- Wohnort: Gießen
Re: A50 Moder
Leftie hat geschrieben:Scheint ohnehin eher ein knappes Verfahren zu sein - die 2. Rippe unter der abgebrochenen ist auch schon eingerissen, neben dem Schweisspunkt.
Aber schön, das wir wieder live dabei sein können .
Gruß, Ralph
Hi Ralph,
das sind keine Schweißpunkte, das ist von der Trennfuge des Models.
Diese Gewindestifte sind nachträglich verbaut worden.
Ist aber echt interessant, ich habe mir gerade die 3 M24 Köpfe genauer angeschaut. Der 1938 hat keine Stifte, die 1939 haben diese,sogar oben Quer unter der Rockerbox. Bei Einem sind diese einfach so reingdreht, bei dem anderen noch zusätzlich mit Körnerpunkten gesichert.
Gruß Klaus
If you think, everything is under control, you are not fast enought.
- Phil
- SuFu Fetischist
- Beiträge: 7126
- Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
- Wohnort: Celle
Re: A50 Moder
Soooo, ich hab' noch ein Phoddos gemacht von dem Kopp und den Stegen. Wie gesagt, ich hatte das bis dato noch nie so gesehen. Klaro ist die Kalotte bei A50 kleiner als bei der A 65 und deshalb sind die Rippen länger, vielleicht hatten sie das halt spät so gemacht.
Ich hab' mal den ollen Bacon und den Crawford geflöht, die schreiben beide, die Köppe seien die cast, sprich: Druckguss.
Ich hab' aber echt keinen Plan, wie sowas gefertigt wird. Am ehesten in einer Form mit zusätzlichen Sandkernen? Der geneigte Fertigungstechniker kann uns alle vielleicht erhellen.
Es könnte schon sein, dass die Stifte nachträglich eingebracht (eingeschraubt?) wurden, aber die Jungs haben das gut gemacht. Man sieht was von unten, an der Sichtseite der Rippen ist nix zu sehen...
Dann hab' ich noch weiter zerpflückt. Der Moder als solcher sieht nicht mal so schlecht aus, auch wenn er schon mit Ölschlamm versaut ist. Das geht noch, das kann man abwaschen.
Ha, die neue Workmate ist auch da, deutlich stabiler als der olle Billich-Kram.
Mal schauen, vielleicht schreib' ich heute noch was zum Getriebe....
Schöne Grüße
Ph.
Ich hab' mal den ollen Bacon und den Crawford geflöht, die schreiben beide, die Köppe seien die cast, sprich: Druckguss.
Ich hab' aber echt keinen Plan, wie sowas gefertigt wird. Am ehesten in einer Form mit zusätzlichen Sandkernen? Der geneigte Fertigungstechniker kann uns alle vielleicht erhellen.
Es könnte schon sein, dass die Stifte nachträglich eingebracht (eingeschraubt?) wurden, aber die Jungs haben das gut gemacht. Man sieht was von unten, an der Sichtseite der Rippen ist nix zu sehen...
Dann hab' ich noch weiter zerpflückt. Der Moder als solcher sieht nicht mal so schlecht aus, auch wenn er schon mit Ölschlamm versaut ist. Das geht noch, das kann man abwaschen.
Ha, die neue Workmate ist auch da, deutlich stabiler als der olle Billich-Kram.
Mal schauen, vielleicht schreib' ich heute noch was zum Getriebe....
Schöne Grüße
Ph.
- Phil
- SuFu Fetischist
- Beiträge: 7126
- Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
- Wohnort: Celle
Re: A50 Moder
Alsoooo....
Wie vorhin angedroht, jetzt gibbet noch ein Update zu dem Moder bzw. zum Getriebe.
Der outer timing cover hatte sich ziemlich gewehrt, schlicht weil der letzte Mensch da einen Nagel whatsoever hat drin liegen lassen, wahrscheinlich zum Kupplungszug einhängen an der windigen ball ramp-Mimik. Der hatte das tüchtig vor sich hin korrodiert.
Da sieht man den Übeltäter.
Nach dem Kampf mit den Kreuzschlitzschrauben, dem Fliehkraftversteller und der Kickerfeder den inner timing cover ab, und das Elend ward in all seiner nicht vorhandenen Pracht und Herrlichkeit zu sehen. Schon beim Getriebeöl ablassen kam nur ein Schluck Wasser, aber halt kein Öl.
Auf der Moderseite isses soweit okay, nur die Buchse für den idler pinion ist lose, kann man aber einkleben, pas de problème.
Im gesamten Getriebeabteil sieht es furchtbar aus. Da ist eine schier unbeschreibliche Schlonze drin, wahrscheinlich halt im Öl emulgiertes Wasser. Die Zahnräder sehen auch nicht schön aus, auf den ersten Blick sind einige Radels halt angerostet. Ich muss das aber zuerst richtig sauber machen.
Et voilà, weitere Impressionen des Dramas...
Selbstredend haben es alle Getriebelager hinter sich. Mal schauen, wie sich das nach dem Putzen darstellt, wahrscheinlich müssen da teilweise andere Radels verbaut werden. Ich hoffe ja, dass das nicht allzu viele werden.
Neu zu kaufen gibt es da AFAIK niggese mehr, aber ich sollte genügend Teile im Fundus haben.
Es ist halt nur jammerschade, weil die A50-Getriebe die gleichen wie vonner A65 sind. Das hat den Vorteil, dass die üblicherweise besser beieinander sind, weil sie deutlich weniger Drehmoment sehen.
Egal, das wird schon werden...
Schöne Grüße
Ph.
Wie vorhin angedroht, jetzt gibbet noch ein Update zu dem Moder bzw. zum Getriebe.
Der outer timing cover hatte sich ziemlich gewehrt, schlicht weil der letzte Mensch da einen Nagel whatsoever hat drin liegen lassen, wahrscheinlich zum Kupplungszug einhängen an der windigen ball ramp-Mimik. Der hatte das tüchtig vor sich hin korrodiert.
Da sieht man den Übeltäter.
Nach dem Kampf mit den Kreuzschlitzschrauben, dem Fliehkraftversteller und der Kickerfeder den inner timing cover ab, und das Elend ward in all seiner nicht vorhandenen Pracht und Herrlichkeit zu sehen. Schon beim Getriebeöl ablassen kam nur ein Schluck Wasser, aber halt kein Öl.
Auf der Moderseite isses soweit okay, nur die Buchse für den idler pinion ist lose, kann man aber einkleben, pas de problème.
Im gesamten Getriebeabteil sieht es furchtbar aus. Da ist eine schier unbeschreibliche Schlonze drin, wahrscheinlich halt im Öl emulgiertes Wasser. Die Zahnräder sehen auch nicht schön aus, auf den ersten Blick sind einige Radels halt angerostet. Ich muss das aber zuerst richtig sauber machen.
Et voilà, weitere Impressionen des Dramas...
Selbstredend haben es alle Getriebelager hinter sich. Mal schauen, wie sich das nach dem Putzen darstellt, wahrscheinlich müssen da teilweise andere Radels verbaut werden. Ich hoffe ja, dass das nicht allzu viele werden.
Neu zu kaufen gibt es da AFAIK niggese mehr, aber ich sollte genügend Teile im Fundus haben.
Es ist halt nur jammerschade, weil die A50-Getriebe die gleichen wie vonner A65 sind. Das hat den Vorteil, dass die üblicherweise besser beieinander sind, weil sie deutlich weniger Drehmoment sehen.
Egal, das wird schon werden...
Schöne Grüße
Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Dienstag 18. Oktober 2022, 21:25, insgesamt 2-mal geändert.
- woody63
- Manxman
- Beiträge: 915
- Registriert: Freitag 14. April 2017, 22:48
- Wohnort: ganz im Süden
Re: A50 Moder
omg....sieht aus wie Jauche.... nicht schön
"It´s better to burn out than it is to rust" Neil Young
Alteisenquäler: https://www.youtube.com/watch?v=ETHaPBJC5so&t=20s
Triumph TR6 Trophy `71 "Pride & Joy"
Triumph Daytona ´72 "Double Trouble"
Alteisenquäler: https://www.youtube.com/watch?v=ETHaPBJC5so&t=20s
Triumph TR6 Trophy `71 "Pride & Joy"
Triumph Daytona ´72 "Double Trouble"
- Phil
- SuFu Fetischist
- Beiträge: 7126
- Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
- Wohnort: Celle
Re: A50 Moder
Die Schlonze riecht auch nur unwesentlich besser...woody63 hat geschrieben:...sieht aus wie Jauche....
- T140-Oli
- Manxman
- Beiträge: 1038
- Registriert: Freitag 10. März 2017, 14:52
- Wohnort: Friedberg (Hessen)
Re: A50 Moder
Heiligsblechle, wie sieht das denn aus? Ich drücke die Daumen, dass die Substanz besser ist als es den ersten Anschein hat...
Grüße
Oli
Grüße
Oli
T140E (1978), TR6C (1967), Warmduscher
- Mucks
- Manxman
- Beiträge: 582
- Registriert: Sonntag 7. Juni 2015, 16:46
- Wohnort: Suderburg
Re: A50 Moder
Bin gestern mit dem Auto bei dir vorbeigefahren...zum Glück habe ich nicht angehaltenPhil hat geschrieben:Die Schlonze riecht auch nur unwesentlich besser...
Beim nächsten Mal kommst du aber nicht drumherum!
Viel Erfolg und bis baldo!
Grüße,
Marijan
Marijan
- Mateo
- CHANTALLE!
- Beiträge: 1167
- Registriert: Freitag 1. September 2006, 12:44
- Wohnort: Rodgau
Re: A50 Moder
Muärgs... ich kann das bis hierher riechen.... dui pfeufel.....
aber du machst das schon, poste mal weiter!
M.
aber du machst das schon, poste mal weiter!
M.
T140V und 955i Tiger
Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist !!!
Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist !!!
- Phil
- SuFu Fetischist
- Beiträge: 7126
- Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
- Wohnort: Celle
Re: A50 Moder
Soooooo, weiter ging es heute.
Gestern hatte ich das Ölpumpengedöns runter gemacht, alles soweit ganz gut. Es ist eine D-Ölpumpe verbaut, wohl aus dem halblebigen-Zind-was-weiß-ich-Guss, aber schon mit einem dowel, der den Hals am Körper positioniert.
Rein kommen tut in den Moder, so der Ralph das haben will, eine späte Stahlgusspumpe. Ich hab' deren zwei im Fundus liegen...
Erstmal das Nockenradel runter gezogen, ein Hoch auf den Abziehbalken! Damit geht das wunderbar, früher hab' ich mir da einen abgebrochen mit Klauenabziehern, die nicht richtig dahinter gehen.
Mit dem Balken isses total easy, erst recht weil die BSA-Mädels in ihrer unendlichen Weisheit zwei 1/4" BSCyc.-Gewinde in das Radel gemacht hatten.
Das Kurbelhaus hat sich aber recht leicht trennen lassen.
Die Welle mit den beiden Körnerschlägen, ich kenne das zwar nur mit einem, aber es sieht schonmal nicht schlecht aus. Es gibt auch grausamst verdorbene Schlitze.
Das Kurbelhaus ist halt verschlammt, aber das war ja schon am Sieb zu sehen.
Die Pleuel sind ab, es gibt an denen nur mindere kleine Macken, nichts das nervös machen sollte.
Die Hubzapfen und auch der Hauptlagerzapfen rechts in der Buchse sehen vom Laufbild her ganz nett aus.
Irghendwie haben jungfräulich Motoren gerade Säsongggg, sowohl der Hauptlagerzapfen als auch die Hubzapfen sind noch im Standardmaß.
Leider sind alle drei untermaßig, die Hubzapfen um die 1,5/100 mm, der Zapfen rechts ist auch a wenig konisch, den Messereien/Schätzungen mit der Bügelmessschraube nach.
Die Buchse im Kurbelhaus rechts ist eigentlich auch ein ganz brauchbarer Verschleißindikator. Man sieht aber einer bestimmten Laufleistung der Buchse an, wo der Zapfen trägt und wo nur Öl fließt.
In dem Ralph'schen A50 Moder-Fall isses so, dass man die sichtbare Stufe auch deutlich mit dem Fingernagel spürt beim Drüberwischen... Sprich: neu machen.
Der Stopfen der Schlammhülse ging auch ganz gut raus. Es war erstaunlich wenig drin, vielleicht ein Füllstand von 20% oder so...
Heute hatte ich keinen Bock mehr.
Ich muss halt den Kram mal sortieren, und dann schleppe ich das Kurbelhaus mal nach einer Vorreinigung zur SB-Autowaschanlage, um den ganzen Schlamm da raus zu bekommen. In der Zwischenzeit kann sich good old Ralph einen Kopp machen, wie das weiter gehen soll mit dem bottom end.
Der Kopp muss noch zerlegt werden, damit man weiß, wo man da dran ist.
Das barrel ist ja auf dem 2. Übermaß, ich muss mal messen, vielleicht geht es sich ja aus mit Durchhonen und neuen Ringen. Auf den ersten Blick sind die Kolben am oberen Rand des spezifizierten Laufspiels, die Frage ist halt, wieviel muss da raus, damit die zarten Korrosionsringe in der Buchse verschwinden...
Das war es vorerst mal...
Schöne Grüße
Ph.
Gestern hatte ich das Ölpumpengedöns runter gemacht, alles soweit ganz gut. Es ist eine D-Ölpumpe verbaut, wohl aus dem halblebigen-Zind-was-weiß-ich-Guss, aber schon mit einem dowel, der den Hals am Körper positioniert.
Rein kommen tut in den Moder, so der Ralph das haben will, eine späte Stahlgusspumpe. Ich hab' deren zwei im Fundus liegen...
Erstmal das Nockenradel runter gezogen, ein Hoch auf den Abziehbalken! Damit geht das wunderbar, früher hab' ich mir da einen abgebrochen mit Klauenabziehern, die nicht richtig dahinter gehen.
Mit dem Balken isses total easy, erst recht weil die BSA-Mädels in ihrer unendlichen Weisheit zwei 1/4" BSCyc.-Gewinde in das Radel gemacht hatten.
Das Kurbelhaus hat sich aber recht leicht trennen lassen.
Die Welle mit den beiden Körnerschlägen, ich kenne das zwar nur mit einem, aber es sieht schonmal nicht schlecht aus. Es gibt auch grausamst verdorbene Schlitze.
Das Kurbelhaus ist halt verschlammt, aber das war ja schon am Sieb zu sehen.
Die Pleuel sind ab, es gibt an denen nur mindere kleine Macken, nichts das nervös machen sollte.
Die Hubzapfen und auch der Hauptlagerzapfen rechts in der Buchse sehen vom Laufbild her ganz nett aus.
Irghendwie haben jungfräulich Motoren gerade Säsongggg, sowohl der Hauptlagerzapfen als auch die Hubzapfen sind noch im Standardmaß.
Leider sind alle drei untermaßig, die Hubzapfen um die 1,5/100 mm, der Zapfen rechts ist auch a wenig konisch, den Messereien/Schätzungen mit der Bügelmessschraube nach.
Die Buchse im Kurbelhaus rechts ist eigentlich auch ein ganz brauchbarer Verschleißindikator. Man sieht aber einer bestimmten Laufleistung der Buchse an, wo der Zapfen trägt und wo nur Öl fließt.
In dem Ralph'schen A50 Moder-Fall isses so, dass man die sichtbare Stufe auch deutlich mit dem Fingernagel spürt beim Drüberwischen... Sprich: neu machen.
Der Stopfen der Schlammhülse ging auch ganz gut raus. Es war erstaunlich wenig drin, vielleicht ein Füllstand von 20% oder so...
Heute hatte ich keinen Bock mehr.
Ich muss halt den Kram mal sortieren, und dann schleppe ich das Kurbelhaus mal nach einer Vorreinigung zur SB-Autowaschanlage, um den ganzen Schlamm da raus zu bekommen. In der Zwischenzeit kann sich good old Ralph einen Kopp machen, wie das weiter gehen soll mit dem bottom end.
Der Kopp muss noch zerlegt werden, damit man weiß, wo man da dran ist.
Das barrel ist ja auf dem 2. Übermaß, ich muss mal messen, vielleicht geht es sich ja aus mit Durchhonen und neuen Ringen. Auf den ersten Blick sind die Kolben am oberen Rand des spezifizierten Laufspiels, die Frage ist halt, wieviel muss da raus, damit die zarten Korrosionsringe in der Buchse verschwinden...
Das war es vorerst mal...
Schöne Grüße
Ph.
- Phil
- SuFu Fetischist
- Beiträge: 7126
- Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
- Wohnort: Celle
Re: A50 Moder
Sooooo, zum Abrunden der ganzen Zerlege-Show und nachdem Se Ralph Moppedmessi die Chose ja nun im Marktplatz feil geboten hat, anbei noch die Messerei des Laufspiels.
Ich komme auf ca. 11/100 mm Laufspiel, sprich: da ist das nächste Übermaß fällig.
Ventile und Führungen müssen auch neu.
Schöne Grüße
Ph.
Ich komme auf ca. 11/100 mm Laufspiel, sprich: da ist das nächste Übermaß fällig.
Ventile und Führungen müssen auch neu.
Schöne Grüße
Ph.