Triumph Boni T120 Batterie entleert sich dauernd

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Manxman
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Triumph Boni T120 Batterie entleert sich dauernd

Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

23.Aug.2002 18:44

Hallo Leute!
Seit kurzen hab ich eine Triumph Bonneville T120 Bj.68 mit Boyer Brandson elektronische Zündung!! Nun kenn ich mich mit den modernen Zündanlagen nicht so gut aus,da ich sonst nur Norton mit Lucas Magneten gefahren bin.
Problem:
Meine Batterie entleert sich in regelmäßigen Abständen,trotz neuer Batterie,oder aufgeladener...kann mir mal jemand einen Tip geben?? Help! Was kann es sein???

Heiko
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hab hier vor mir einen Schaltplan von der Boyer liegen. Wenns Dir hilft.....
Du hast kein Problem mit der Zündung, das ist eine Batteriezündung. Dein Problem ist die Ladung.Der Strom, der aus dem Alternator kommt, (das ist die Spulengeschichte im Primärkasten) geht zu einer "Powerbox", und von dort zu Batterie und allen Verbrauchern, wie Zündung, Licht, u.s.w.
Entweder ist die Powerbox hin oder Du hast irgendwo einen zeitweisen Masseschuss, oder ein Sicherungs- oder Batterieanschlussproblem.
Noch was: Verwendest Du eine wartungsfreie oder Gelbatterie? Probier mal eine herkömmliche. Die ersteren vertragen nämlich nur niedere Ladeströme.
Viel Glück.
Wilhelm
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Habe mit Gel-Akkus keinerlei Probleme. Normalerweise geben diese Akkus auch höhere Ströme ab bis nahezu vollständig entladen sind, während herkömmliche(R) Batterien mit fortschreitender Entladung auch immer weniger Strom abgeben.
Ich tippe bei Dir auch auf Kriechströme. D.h., daß irgendwo ein Verbraucher die Batterie leer zieht, obwohl die Zündung ausgeschaltet ist. Besorge Dir doch mal ein Multimeter, mit dem Du sowohl Storm (Ampere) als auch Widerstände (Ohm) messen kann. Schalte die Zündung aus und löse die Sicherung (bei Plus auf Rahmen, wie bei Engländern üblich, sollte die Sicherung direkt an der Batterie im Minus-Kabel angeschlossen sein). Stelle das Multimeter auf Ampere auf den kleinsten Wert für Gleichstrom und halte die Messfühler je in die Kontakte des Sicherungshalters. Das Multimeter darf nichts anzeigen. Wenn es einen Wert anzeigt, fließt bei ausgeschalteter Zündung dieser Kriechstrom und saugt mit der Zeit die Batterie leer.
Es kann noch sein, daß ein Kriechstrom fließt, dieser aber zu klein für das Multimeter ist. Montiere wieder die Sicherung und löse beide Klemmen an der Batterie. An die Kabelenden hälst Du die Messfühler und schaltest das Multimeter auf Widerstand/Ohm auf den kleinsten Wert. Auch hier darf das Multimeter nichts anzeigen. Zeigt einen Widerstand an, hat irgendwo ein Minus-Kabel leichten Kontakt zum Rahmen (z.B. oxidierte Stecker) oder ein Verbraucher (z.B. Lampenfassung) ist defekt. Es kann auch sein, daß das Zündschloß defekt ist.
Es kann aber auch sein, daß die Zündanlage falsch angeschlossen wurde und direkt an der Batterie hängt anstatt hinterm Zündschloß.
Nico
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Heiko,

ich hatte mit meiner Bonnie ähnliche Probleme.
Zu den Tips von Wilhelm und Nico möchte ich auch noch was beitragen. Schau Dir wegen Kriech-strom auch mal deine Lenkerarmaturen von innen an. Bei mir war mal ein Lichtschalter innen so verdreckt, dass es dort einen Kriechstrom gab. Es gibt allerdings auch andere Ursachen, die auch an meinem Moped aufgetreten sind. Es könnte sein, dass die LiMa die Batterie gar nicht richtig nachladen kann, weil z.B. der Rotor am Stator schleift. Die Lucas- LiMa muss nämlich auszentriert werden, damit sie die optimale Leistung bringt und sich nicht selbst frisst. Dazu Primärdeckel ab-nehmen und mit einer Fühlerlehre kontrollieren, ob der Luftspalt zwischen Rotor und Stator überall gleich groß ist und v.a. der Rotor nirgends außen schleift. Den Motor dabei immer wieder durch-drehen um alle Stellungen zu testen. Zum korrigieren die Statorschrauben nur geringfügig lockern (sonst zieht der Rotor den Stator magnetisch an sich) und dann mit einem Gummihammer (zartes Klopfen genügt völlig) den Stator in die richtige Position bringen. Du musst ein bischen spielen, bis es passt und dann die Befestigungsschrauben wieder anziehen. Danach letzte Kontrolle. Bei mir waren außerdem die Steckverbindungen zwischen Gleichrichter/Regler und der LiMa marode. Tri-umph hat hier oft 4- fach - Verbindungshülsen verwendet, die gerne ausleiern. Zieh die einge-steckten Stecker ab, und biege die 4-fach- Verbinderhülsen mit der Zange leicht nach, damit die Stecker wieder guten Kontakt kriegen können. Sollte sich an diesen Verbindungen Korrosion zei-gen, kannst du gleich auch alle Kontaktflächen reinigen. Es könnte natürlich auch sein, dass Dein Regler/Gleichrichter nicht optimal arbeitet (z.B. Ausfall einer od. mehrerer Dioden), was dazu führt, dass der von der LiMa abgegebene Saft nicht voll an das Netz und die Batterie weitergeleitet wird. Da ich aber nicht weiss, welchen Regler/Gleichrichter Du hast, kann ich hierzu nichts sagen. Es war zwar hier nicht gefragt und hat auch mit der Batterieladung nichts zu tun aber da Dein Moped mit der Boyer- Zündung ausgerüstet ist, rate ich Dir dringend, den Zündzeitpunkt unbedingt mit der Stroboskoplampe zu kontrollieren (besonders natürlich die Frühzündung bei hohen Drehzahlen). Der Hersteller selbst rät dazu, denn die Positionslöcher in der Spulenplatte dienen nur als grober Anhaltswert für die Montage. Aus der Praxis weiß ich, dass sich bei späterer Strobo- Kontrolle z.T. erhebliche Abweichungen ergeben. In einem solchen Fall hast Du entweder schlechte Leistung o-der riskierst ein Loch im Kolben. Der Magnetrotor der Boyer- Zündung läuft mit der Auslassno-ckenwelle und dreht sich beim unit- Motor somit im Uhrzeigersinn. Für mehr Frühzündung wird die Platte gegen den Uhrzeigersinn, für mehr Spätzündung im Uhrzeigersinn verdreht.
Stefan
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Um zu testen, ob die LiMa und der Regler die Batterie lädt, muß nicht erst geschraubt werden. Man kann es erstmal mit oben beschriebenem Multimeter nachmessen: Multimeter auf Gleichspannung (Meßbereich 20V) einstellen, Meßfühler an eingebaute Batterie anklemmen. Motor ankicken und langsam hochdrehen lassen. Es muß bei etwas über Leerlaufdrehzahl eine Spannung von 13,5V bis 14,5V anliegen. Liegt eine niedrigere Spannung an, ist der fehler in der LiMa zu suchen. Steigt mit zunehmender Drehzahl auch die Spannung kontinuierlich an und steigt auch über 14,5V an, ist wahrscheinlich der Regler defekt.
Multimeter auf Wechselspannung einstellen, wird auch hier ein Wert angezeigt ist wahrscheinlich der Gleichrichter hinüber.
Wobei ein defekter Gleichrichter das kleinste Übel ist: Gleichrichter gibt es als Standartbauteil in jedem Elektronik-Laden oder z.B. zum Bestellen bei Conrad Elektronik für kleines Geld (conrad.de baut gerade um, aber bei z.B. bei ribu.at Brückengleichrichter 80V 50A für 6 Euro).
Nico
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Hallo Heiko,
mit der T120 kenne ich mich nicht so aus, aber generell kann man sagen, daß die LiMas von alten Mopeds nie so üppig ausgelegt waren. Und eine Zündung frißt ganz ordentlich Strom. Wenn Du dann noch gerne etwas niedertouriger fährst, kommt die LiMa nicht mehr nach.
Weiß der Rotor eigentlich noch eindeutig wo Norden ist? Vielleicht hilft es, ein bißchen Magnetfeld "nachzufüllen".

Hat möglicherweise eine Wicklung einen internen Schluß? Dann wären etliche Windungen totgelegt => Ladespannung erst bei höheren Drehzahlen. Schau mal nach Beschädigungen am Lackdraht.
Am besten, Du klemmst mal die LiMa vom Regler ab, hängst eine 65W-Birne darn und mißt, ab welcher Motorspeed 12V erreicht werden.
Und im Gegenzug miß mal nach, wieviel Strom Licht plus Zündung ziehen; bei stehendem Motor, ex Batterie. Dabei muß die KW natürlich so stehen, daß die Primärspule Saft zieht.
Und miß mal am Pluskabel der Batterie, wieviel Strom fließt, wenn alles abgeschaltet (hoffentlich Null, schon ein paar mA suckeln auf die Dauer die Batterie leer), bzw. wenn nur das Licht eingeschaltet ist. Strom in A mal Spannung in V = Leistung in W. Und die statthaften W kannst Du von den Birnchen ablesen. Wenn da eine Differenz auftaucht, dann stimmt die Hypothese mit dem Kriechstrom.

Gruß
Hans
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