Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

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schnalzer
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Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von schnalzer »

Hallo,

da mich an meiner Commando das Gesiffe im Bereich der Schwingenlager nervt, suche ich diesbezüglich Abhilfe.
Nun könnte ich versuchen das Ganze mit X-Ringen und peniblem axialem Ausdistanzieren in den Griff zu bekommen, habe aber die wage Vermutung, dass das auch nicht von dauerhaftem Erfolg sein wird.
Im Ami-Norton-Forum wurde positiv über das Jewell Amber Oil berichtet. Eine Art Fließfett was wohl perfekt für Sinterbronzebuchsen geeignet sein und auch sehr gut in Tachoantrieben funktionieren soll. Hat damit evtl. schon jemand Erfahrungen sammeln können?

Gruß
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Tim
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Tim »

schnalzer hat geschrieben:Im Ami-Norton-Forum wurde positiv über das Jewell Amber Oil berichtet. Eine Art Fließfett ...
Schau mal in die tschechischen Daten. 2.8% Lithiumseife ist an der Untergrenze für Fließfette und die Viskosität ist mit 680cSt@40degC auch sehr nahe an manchen SAE140 dran (Das hier ist sogar mit 730cSt angegeben). Ich fahr Rowe SAE 140 mit 350cSt in der Schwinge (hab extra nochmal auf der Packung nachgeguckt, was ich damals reingekippt habe), so dramatisch ist das Gesiffe damit nicht. Ich vermute eher Leckage aus Getriebe und Primär, wenn sich da was sammelt. Ich würde insgesamt bei diesem "Geschmeide-Bernstein-Schlangenöl" auch keine Wunderdinge erwarten.


Tim
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schnalzer
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von schnalzer »

Nene, es kommt eindeutig vom linken Schwingenlager. Nach der Winterpause sieht man da schön das Rinnsal.
Ich hab aktuell das Castrol D 140 drin (mit 418cST@40°C) und damit hab ich ca. alle 3 Tage nen Tropfen unterm Hobel.
Da das Jewell in der Kartusche kommt, hab ich da offen gestanden gar nicht auf die Viskosität geachtet. Aber ich frag mal einen der Amis, wie sich das so bei Umgebungstemperatur verhält.
Aber Danke für den Tipp bzgl Millers beim KSD, vielleicht ists damit ja auch schon getan bzw. erträglicher.
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Tim
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Tim »

schnalzer hat geschrieben:Nene, es kommt eindeutig vom linken Schwingenlager.
:-k Hm, getz' wo Du's nochmal erwähnst.... Ich meine mich dumpf daran zu entsinnen, dass ich bei der Commando die vier O-Ringe satt mit entsprechendem O-Ring-Fett (irgendso'n fieses Silikonzeug) eingesetzt habe. Das wirkt dann quasi als Zusatzdichtung. Nur so'ne Idee....


Tim
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Alexander
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Alexander »

Ich hatte mich an der Sache auch erst kürzlich wieder geärgert , als ich das Krad von unterwärts geputzt hatte .
Ehedem hatte ich die Schwinge auch mit Stahlausgleichscheiben geshimmt . Da geht auf jedenfall insgesamt ca. 4zehntel dazwischen .
Muss man schauen , wie sorgsam man dort im Bereich der Lagerkragen die Farbe weggenommen hat . Dann ist das auch gar nicht so einfach zu montieren .
Jedenfalls tropft bei mir das Rowe 140er trotz oder grade wegen der Shims ?
Fass mal die inneren großen Abdeckkappen der O-Ringe bei den Lager-Kragen an , ob die noch festen Sitz haben ? Bei meiner kann ich die mit den Fingern drehen .
Ich lass es eher noch solange tropfen , bis ich wegen irgendwas , da sowieso alles Abbauen muss . Der ganze innere Primärkasten muss ab .
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Rüdi
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Rüdi »

gab es da nicht auch eine Lösung indem man auf MK3 Endkappen umrüstet (zu sehen u.a. Mighty Garage)
https://m.youtube.com/watch?v=ZaF9-XxQb ... d&index=14
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Chris Zet
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Chris Zet »

Hab letztens Wochenende meine Schwinge von meiner 72er Commando serviert. Die inneren Schwingen O-Ringe sind in Haltebleche. Nehme an dass das bei Dir auch so ist. Die Dichtung der Schwinge mit den losen O-Ringen finde ich nicht gut und hab gegen die Schwingen Dichtungen [06.5227] der MK3er getauscht. Die kosten zwar das 3-fache, aber ich denke es lohnt sich. Alles schön mit Silikonfett eingeschmiert. Die Schwinge ging dann straffer auf das cradle und "fühlt" sich für mich jetzt besser an...die Schwinge vollgepumpt mit 140er Öl: bis jetzt verliert die Schwinge noch keinen Tropfen Öl.
Häng da 2 Fotos ran ....da sieht man die MK3er Dichtscheiben:
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schnalzer
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von schnalzer »

Seit ich auf das Millers Öl gewechselt habe, ists schon viel besser geworden, aber leider nocht nicht trocken.

Der Verkäufer des Jewell Amber Oil hat leider nicht auf meine Anfragen reagiert und eine Bestellung nach D konnte ich auch nicht tätigen. Nach Rücksprache mit User rvich aus dem AccesNorton-Forum ist das Zeugs aber mehr pastös denn flüssig und würde super funktionieren (auch in Tachoantrieben). Bringt aber halt nicht viel, wenn man es eh nicht bestellen kann...

@Chris: Ich hab die 'alte' Variante mit den losen Ringen. Hast Du nur die Dichtungen 06.5227 getauscht und der Rest ist alter Stand? Oder brauchts da auch die Mk3-Buchsen?
Wie ich sehe, hast Du auch einen 'Daueröler' mit Reservoir?
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Chris Zet
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Chris Zet »

Guten Morgen schnalzer, man kann die losen Schalen und O-Ringe einfach gegen die MK3er Dichtungen tauschen. ist auf jeden Fall ne Verbesserung. Norman White empfiehlt das auch in seinem Buch als Verbesserungsvorschlag. Ja, die Beölung über die Zentralschraube (1/4 28tpi UNF Entlüfterschraube) ist auf jeden sinnvoll....Öl einfüllen geht einfacher, man hat n bisschen Reserve und ne gute Sichtkontrolle über den Ölstand/Verlust
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Wilfried »

Da auch meine MKIII schwingenlagerung leicht inkontinent ist, wollte ich dickeres Öl versuchen ‚ z.B 250er von Wagner.
Hat jemand erfahrung damit?

https://parts4care.de/schmieroele/getri ... gJiPfD_BwE

Wilfried
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Gerd »

Moin!
Da ich keine Ahnung von den Commando Schwingen habe, wieso muß da eigentlich Öl rein. Andere Motorräder brauchen das doch auch nicht. Wenn ich mir allerdings die geringe Breite der Schwingenaufnahme ansehe, :facepalm2:
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Tim
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Tim »

Wilfried hat geschrieben:Da auch meine MKIII schwingenlagerung leicht inkontinent ist, wollte ich dickeres Öl versuchen ‚ z.B 250er von Wagner.
Schau mal in die technischen Daten, die SAE-Klassen sind nicht soooo hilfreich. Das Wagner SAE250 ist mit 663cst@40degC angegeben, das Millers SAE140 von KSD, das ich oben verlinkt habe, mit 731cSt@40degC.


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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Tim »

Gerd hat geschrieben:Da ich keine Ahnung von den Commando Schwingen habe, wieso muß da eigentlich Öl rein.
Weil die in Sintermetallbuchsen gelagert ist, was auch immer der Konstrukteur sich dabei gedacht hat.


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Gerd
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Gerd »

Tim hat geschrieben:
Gerd hat geschrieben:Da ich keine Ahnung von den Commando Schwingen habe, wieso muß da eigentlich Öl rein.
Weil die in Sintermetallbuchsen gelagert ist, was auch immer der Konstrukteur sich dabei gedacht hat.


Tim
Sintermetall mag nicht so gerne wenig Schmierung stimmt. Wir haben früher uns damit beholfen, die Buchsen in ein Glas mit Öl und unter eine Vakuumglocke gestellt. Das hat ewig lange gedauert, bis es aufhörte zu blubbern. Das hieß, die ganze Luft war aus den Buchsen raus, dafür das Öl drin. Vielleicht hilft das ja auch bei den Schwingenbuchsen.
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Tim
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Re: Schwingenlager Commando - die ewige Leckage...

Beitrag von Tim »

Gerd hat geschrieben:Vielleicht hilft das ja auch bei den Schwingenbuchsen.
Das tut es und sollte man auch so machen vorm Einbau, ändert aber nix an der Leckage an der Stelle. Nachölen muss man trotzdem irgendwann und ihr Öl verlieren die Dinger auch langsam. Die Konstruktion mit den O-Ringen ist nicht komplett durchdacht, die Shims werden nicht mit abgedichtet. Irgendwann kommt es da raus.


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