Motorradimport aus UK nach Brexit

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MadEarl
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Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von MadEarl »

Nachdem ich auf eine Auktion aufmerksam gemacht wurde, bei der ein Sunbeam-Scheunenfund unter den Hammer kommt, habe ich versucht herauszufinden, was es denn kosten würde, nach einem Zuschlag das Mopped zu mir nach Hause zu bekommen. Die Zahlen sind vielleicht auch für Andere interessant.

Die meisten Transporteure winken derzeit ab. Ein Angebot habe ich bekommen, das seriös wirkt.

Kosten für den Transport Birmingham/München mit Terminvereinbarung beim Auktionshaus, fachgerechter Verschnürung und Transport vor meine Garage liegen bei 1550 Euro (habe überall die Steuer mit eingerechnet).

Dazu kommt die Verzollung. Wie ich die Faktenlage interpretiere, würde bei einem mehr als 30 Jahre alten Motorrad der Zoll entfallen und theoretisch auch nur eine ermäßigte Einfuhrumsatzsteuer von 7% anfallen. Offenbar ist das aber mindestens zum Teil auch Ermessenssache der Zollbeamten und könnte bei einem Restaurationsobjekt auch anders aussehen. Wenn alles gut geht, wäre das nicht so wild, aber die Abfertigung seitens des Transporteurs schlägt dann nochmal mit gut 1000 Euro zu Buche und kann je nach Wartezeit auf dem Zollamt noch kräftig steigen.

Damit dürften die meisten potentiellen Schnäppchen sich nicht mehr rechnen, und dann kommt noch der Katze-im-Sack-Faktor dazu.
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Wuselwahnwitz
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von Wuselwahnwitz »

Moin
Einer ermäßigte Einfuhrumsatzsteuer und der Zoll entfällt ebenfalls nicht, nach meinem Kenntnisstand.
In der Regel kannst Du 25-30% auf den Einkaufspreis (MIT Versand!!) draufrechnen.

Es gibt aber ein Handelsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Dies Betrifft Waren die in Großbritannien hergestellt werden. Auf Produkte, die in Großbritannien hergestellt und nach Deutschland oder in ein anderes EU-Land geliefert werden, fallen keine Zollgebühren an.
Da würde ich nicht unbedingt wetten das das Moped dann zollfrei wäre, aaaaaber es könnte durchaus sein
Screenshot 2021-07-19 142930.jpg
Quelle: Zoll online
https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/P ... _node.html

Apropos draufrechnen: 1550 Euro Transportkosten? HÜSTEL!

Cheers

Wu
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jan
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von jan »

Ich glaube mich erinnern zu können, dass Sqariel-Markus letztes Jahr für den Transport eines Motorrads von GB nach D um die 400 oder 450 GBP bezahlt hat. Ein ehemaliger Motorradrennfahrer (Kel Carruthers? Chas Mortimer?) macht das hochprofessionell.

Die Abwicklung von Zoll und Einfuhr-USt. hätte der wohl optional auch übernommen.

Vielleicht lohnen sich Googlen und eine Anfrage... :wink:
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jan
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von jan »

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MadEarl
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von MadEarl »

Danke Jan und Wu, Anfrage an Chas Mortimer läuft.
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Wuselwahnwitz
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von Wuselwahnwitz »

Im Grunde braucht man nur jemanden der den Vorlauf (Zollvoranmeldung) regelt, das macht, gegen Geld, auch jede internationale Spedition. Auch das packen erledigen die....

Der Versand ist an sich nicht teuer.
Und für 1.5k kann man auch selber fahren, Corona hin oder her....
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von vintagebike »

Also meine Erfahrungen mit Chas Mortimer sind katastrophal. Allen Ernstes, ich hab noch nie so etwas unprofessionelles erlebt wie bei dieser Firma. Ich dachte auch immer das sei eine seriöse Firma, aber vielleicht war das ja mal.. Nach mehreren Wochen erfolglosem Hin und Herschreiben mit C.M. wobei die Antwort auf eine mail gern auch mal eine Woche dauern konnte, habe ich letztlich shiply bemüht und den Transport eines Rahmens mit Motor für 600€ bekommen. Ohne Zoll oder sonstiges. Aussage des Transportunternehmers war, keine Verzollung bei gebrauchten Sachen von privat zu privat. Bei C.M. hätte es das doppelte gekostet. Bei der anderen Fa. war das Zeug innerhalb 4 Tagen von Auftrag bei shiply an einstellen bei mir. Fa. nannte sich Point Picker.
Gruß, Rico
roy field
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von roy field »

Hallo habe
vor und nachdem Brexit ein Motorrad aus Uk eingeführt,

jedesmal über Chas Mortimer. Kann ich nur empfehlen super. Preis Leistung unschlagbar. Günstigste deutsche Anbieter wäre unter Umständen mit zusätzlichem Kunden aus 1300 Euro gekommen.
Vor dem Brexit hat der Transport um die 450 Pfund gekostet nach dem Brexit hat der Transport ungefähr 300 Euro mehr gekostet (Ein und Ausfuhrmodalitäten. Chas wickelt den Transport über eine Niederländische Firma ab, soll wohl am günstigsten wegen Zollgebühren sein. Der Transport erfolgte allerdings über Chas.
Aber! Sobald das Motorrad in Deutschland angemeldet wird meldet sich nochmal der Zoll. Das Motorrad das ich vor dem Brexit gekauft hatte konnte ich erst dieses Jahr anmelden (siehe; neulich bei der Anmeldestelle). Darauf hin hat sich der Zoll gemeldet und wollte Unterlagen über Kaufpreis und Einfuhr. Da ich das Motorrad vor dem Brexit gekauft habe hat sich der Zoll bis jetzt nicht gemeldet von daher kann ich über die weiteren anfallenden Kosten leider, bzw. zum Glück keine weiteren Angaben machen.
Gruß Frank
MadEarl
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Re: Motorradimport aus UK nach Brexit

Beitrag von MadEarl »

Das Ding ging für kranke 5200 Pfund weg. Da kommt noch ein Viertel obendrauf für den Auktionator, Steuer, Zoll, Transport, und dann wäre man bei 9000 Euro, bis es hier ist. Für ne Mühle, die einmal komplett durchrestauriert werden muss, mit Rost auf jedem Chromteil.. :facepalm2:

Ich *hätte* den Transport mit Chas Mortimer gemacht, die haben das beste Angebot abgegeben, sowohl von der Planung und Logistik als auch vom Preis her. Über Shiply gab es auch brauchbare Angebote, aber alle teurer oder mit ungeklärten Fragen.

Grüße
Wolfgang
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