Neuaufbau BSA M20

Baust Du noch oder fährst Du schon?
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Benni ES2
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Benni ES2 »

Ps: wie Phil immer so sinngemäß nett sagt,
Dein Moped - dein Film, aber ich rate zu nem Luftfilter. [emoji2325][emoji846]
Freue mich auf die baldige Weiterentwicklung meiner Werkstatt, schönes Schrauben im Winter und einen grandiosen Frühling!
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Ich hab nun den Vergaser noch einmal auseinander genommen, alle Bohrungen geprüft, aber alles unauffällig.
Die alte Messing-Luftschraube habe ich gegen eine neue Stahlschraube getauscht, die kurze Feder aber weiter verwendet. Der Konus der beiden Luftschrauben ist minimal anders.
Luftschrauben.jpg
Das Anspringen im kalten Zustand ist immer noch schwierig, gelingt nur mit komplett eingedrehter Luftschraube und geschlossenem Luftschieber und max. Frühzündung. Läuft sie, mag sie es nicht, wenn ich den Luftschieber öffne. Auch nicht nach mehreren Kilometern Fahrt.
Im Standgas reagiert der Motor auf ein Verstellen der Zündung.
Im warmen Zustand springt sie besser an.
Ich glaube immer noch, dem Motor mangelt es an Sprit.
Aber mehr als ganz Reindrehen kann ich die Luftschraube nicht.
Bei jedem anderen Vergaser würde ich jetzt eine größere Leerlaufdüse probieren. Aber hier... :-k :?: :?

Die Lima lädt, eine 21w Lampe an D/F glimmt im Standgas, wird hell, wenn ich am Gas drehe. Das Amperemeter istaber teilnahmslos. Ich hab den mechanischen Regler in Verdacht.
Gibt es irgendwo gute elektronische Regler für die Lucas E3L?

Den Tacho über die Welle mit einem Dremel angetrieben. Die Nadel bewegt sich nicht, der Meilenzähler schon.
Der Tachoantrieb hat auch noch ein Problem. Mit zwei Distanzscheiben dreht er sich nicht, mit einer dreht er sich, ist aber dann schwergängig. Hmm...

Das Spiel im Lenkkopf ist nun jedenfalls mal richtig eingestellt, die Bremse hinten auch nachgestellt.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.., findet aber mmer mehr Nüsse

Gruß, Ali
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vintagebike
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von vintagebike »

Hast du mal den jetblock vom Vergaser ausgebaut ud die Bohrungen kontrolliert?
Gruß, Rico
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

vintagebike hat geschrieben:Hast du mal den jetblock vom Vergaser ausgebaut ud die Bohrungen kontrolliert?
Ja, auch das. Alle Bohrungen frei.
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Hab die M20 inzwischen soweit, dass sie nach 8 Tritten läuft. Man lernt sich kennen.
Zweimal tupfen, Luftschieber zu, Zündung auf früh, minimal Gas, so kommt sie bei kaltem Motor nach einigen beherzten Tritten. Mit heißem Motor hab ich den Bogen noch nicht wirklich raus.
Maximale Frühzündung braucht sie aber immer noch.
Die ersten 80 Meilen hat sie jetzt auf dem Smith Chronometric, der funktioniert also inzwischen auch. Es lag am nicht korrekt ausdistanziertem Tachoantrieb.
Die Bremstrommel vorne muss wohl leider ausgedreht werden. Mal sehen, ob ich jemanden finde, der das machen kann.
Längere Zeit Vollgas mag der Motor überhaupt nicht. Dann säuft er ab und nimmt erst nach mehreren Gedenksekunden wieder Gas an. Warum das so ist, weiß ich noch nicht. Ich habe gesehen, das sich der Gasschieber bei maximal gedrehtem Gasgriff mehr öffnet als nötig. Ich vermutete, dass die Düsennadel dann zu weit aus der Nadeldüse heraus steht, und habe am Gasgriff über ein angebrachtes Gewinde und eingedrehter Madenschraube den Weg des Gasgriffs begrenzt. So öffntet der Gasschieber eigentlich genau richtig, aber das Problem blieb.
Keine Ahnung, was da los ist. Ich hab mir jetzt einmal eine neue Nadel, Nadeldüse und Hauptdüse bestellt.

Aber das Grinsen zwischen den Ohren wird immer breiter.. :mrgreen:

Gruß, Ali
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Uli
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Uli »

Allin hat geschrieben: Zweimal tupfen,....

Gruß, Ali
Hmmm, :-k
Wie sieht das "tupfen" aus?
Tippst du nur mal kurz drauf?
Das bringt nix. Den Stift konstant runterdrücken, bis Sprit aus der Belüftungsöffnung läuft.
Erst dann hast du das Startgemisch genug angefettet.
Das mit der Frühzündung ist mir aber immer noch schleierhaft...
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Uli hat geschrieben: Den Stift konstant runterdrücken, bis Sprit aus der Belüftungsöffnung läuft.
Erst dann hast du das Startgemisch genug angefettet.
Das mit der Frühzündung ist mir aber immer noch schleierhaft...
Werde ich auch noch einmal probieren, danke. Ist momentan sowieso eine Phase des vielen Probierens..
Wenn ich den Tupfer so lange drücke, bis der Sprit rausläuft, tropft es so lange, bis sie angesprungen ist. Daher hatte ich mir das wieder abgewöhnt.

Mit der Zündung bin ich auch noch nicht fertig. Ich warte gerade auf die bestellte 1"-Nuss um die Mutter für die SRM-Gradscheibe montieren zu können.

Was ich noch nicht begreife ist, warum sie bei Vollgas absäuft. Eventuell muss ich den alten Auspuffkrümmer doch noch einmal wieder zusammenschweißen, und das gleich mit einer Gewindebuchse für eine Breitband-Lambdasonde..

Gruß, Ali
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Hallo Ali,

das mit dem Tupfen ist in der Tat oft nicht einfach.
Wenn bei meiner M24 der Vergaser überläuft ist diese definitiv abgesoffen. Ohne tupfen tut sie sich aber auch schwer.
Mein Procedere ist Benzinhahn auf machen und erstmal ne Minute warten, denn dann hat das Benzin seinen normalen Stand erreicht.
Einmal Tupfen, Drücken einundzwanzig sagen und aufhören, dann zieh ich den Dekohehebel und kicker fünfmal kräftig durch mit Gasgeben.
Durchtreten bis der Kolben gegen die Kompression läuft, Deko ziehen und den Kolben kurz nach OT bewegen, dann beherzt durchtrete.

Meine Zündung steht dabei ganz auf früh. Normalerweise springt sie dann fast sofort an, zumindest hustet Sie. Beim zweiten Kick ist Sie dann da.
Aufgefallen ist mir, das ich mit dem Ankicken wenn Sie auf dem Ständer steht wesentlich leichter tue. Man hat einfach mehr Schwung und den braucht man auch, zumindest bei einer Goldstar.

Also bei voll geöffnetem Schieber will deine nicht mehr.
Fahr mal und mach dir ne Markierung an den Gasgriff, dann siehst du bei welcher Schieberstellung sie nicht mehr will.
Das für das letzte 1/4 ist die Hauptdüse zuständig, davor die Nadelstellung.

Übrigens neue Düsen sind oft nicht korrekt in ihrer Bezeichnung.
Das kommt nur auf dem Prüfstand ans Licht, zumindest war das bei mir so, eine neue 360ger war fetter als eine 380ger alte.

Also Vorsicht mit aftermarket Düsen.


Gruß Klaus
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Hallo Klaus,
also deine Zündung steht beim Ankicken auch auf früh. Interessant. Kalt wie warm?
Das Einzylinder-Ankicken kurz nach OT kenn ich eigentlich gut von meiner XT 500 und der 450er Ducati Scrambler. Das waren auch beides Zicken, vor allem mit heißem Motor.
Ja, Ankicken mach ich auch nur auf dem Hauptständer. Der ist sowieso schief und krumm. Ich müsste ihn mal in drei Teile schneiden und wieder gerade zusammenschweißen..
Die M20 läuft bis fast Vollgas einwandfrei, das Problem hat sie also im letzten Viertel der Gasschieberöffnung.
Wenn ich bei etwas höheren Drehzahlen (mit 3/4 Gas) Gas zudrehe, knallt sie im Auspuff. Auch wenn ich die Düsennadel eine Kerbe höher setze. Aber vielleicht ist das so. Mich stört´s nicht.
Danke für den Hinweis für die falschen Hauptdüsen-Werte. Da muss ich dann wohl doch mal Lambda messen. Co messen ist ja schwierig beim Fahren..
Prüfstand wäre auch schön, aber ich hab keinen Moped-Trailer. Und mein Prüfstand-Mann ist 150 km entfernt.

Danke für alle Tipps. Irgendwann wird sie schon laufen, wie sie soll. Gut Ding will Weile haben..

Gruß, Ali
DINF
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von DINF »

Hallo, bevor etwas neues aufmache. Es geht um die Chronometric. Du schreibst du hast Unterlegscheiben benutzt. Kannst du das mal bitte näher beschreiben, vlt. sogar mit Bild.
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Hi Ali,
wenn sie in den Auspuff knallt, dann ist sie oberum zu mager.

Mach mal ne größere Hauptdüse rein, passiert ja nix :mrgreen:

Ja, auch wenn der, Motor warm ist.

Gruß Klaus
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

DINF hat geschrieben:Hallo, bevor etwas neues aufmache. Es geht um die Chronometric. Du schreibst du hast Unterlegscheiben benutzt. Kannst du das mal bitte näher beschreiben, vlt. sogar mit Bild.
Ich hab den Tachoantrieb am Vorderrad unterlegt, weil ich den Nutring, in den der Tachoantrieb greift, mit Schrauben befestigen musste. Dafür musste ich dann natürlich auch die beiden Scheiben 36-3528 (je 3,175 mm) anpassen. Wenn aber dieser Nutring aber original auf der Nabe sitzt, benötigst du nur die Scheibe 66-5524 (2 m dick) zwischen Nabe und Tachoantrieb.
Front hub type 2.jpg
Das Unterlegen hat aber dafür gesorgt, dass der Eingriff des Tachoantriebs eher suboptimal war. Ich hab es dann bei der 2 mm Scheibe belassen, und die Schraubenköpfe abgeschliffen, die du hoffentlich nicht hast..
Tachoantrieb5.jpg
Gruß, Ali
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Phil
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Phil »

Allin hat geschrieben:...Wenn ich bei etwas höheren Drehzahlen (mit 3/4 Gas) Gas zudrehe, knallt sie im Auspuff. Auch wenn ich die Düsennadel eine Kerbe höher setze. Aber vielleicht ist das so. Mich stört´s nicht.
Danke für den Hinweis für die falschen Hauptdüsen-Werte. Da muss ich dann wohl doch mal Lambda messen. Co messen ist ja schwierig beim Fahren..
Prüfstand wäre auch schön, aber ich hab keinen Moped-Trailer. Und mein Prüfstand-Mann ist 150 km entfernt...
Hoi Ali,

nur noch kurz was zu der Vergaser-Chose.

Was Du da beschreibst, dass sie im Schiebebetrieb in den Auspuff knallst, muss nicht zwangsläufig mit einer zu kleinen Hauptdüse zu tun haben.

Schau' Dir mal an, ob der Auspuffkrümmer wirklich dicht im Kopf angeschlossen ist. Wenn der Krümmer nicht dicht ist, dann kann es Dir Luft und damit auch Sauerstoff reinziehen, und ein tendenziell zu fettes Gemisch kann dann sozusagen nachverbrennen im Auspuff, wo es ja auch recht heiß ist.

Ich kenne das von den SR500-Mopeds, die eine Anfettung des Gemischs im Schiebebetrieb haben, wo das zuvor genannte Phänomen auftreten kann bei losem/undichtem Krümmer.

Ggf. klebst Du den Krümmer mit HT-Silikon ein. Das verlinkte Zeug kann was, die Temperaturen am Schädel verträgt es gut. Mit dem Silikon rattert der Krümmer auch nicht die Bohrung im Schädel immer weiter auf.

Good luck und schöne Grüße

Ph.
DINF
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von DINF »

Hallo Ali, danke für die Info. Ich hab ne M21 von 1955 und da wird die Geschwindigkeit von Getriebe genommen.
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Ein wenig ging es wieder voran..

Danke Phil, für den Auspuffkrümmer-Hinweis. Ich hab mir die HT-Dichtmasse besorgt.

Inzwischen hatte ich mir einen elektronischen Regler beschafft, und ihn im originalen Gehäuse untergebracht und verkabelt. Eine Messung ergab eine Abregelung bei ca. 7,3 Volt. Sollte passen..
DVR2-2.jpg
TestDVR-2.jpg
Da der Motor kein Vollgas vertrug und den Dienst dann einstellte, hab ich dem Amal 276 eine neue Nadeldüse, Düsennadel und Hauptdüse einverleibt.
Klaus, du hattest recht, die neue 170er Hauptdüse ist ca. 5/100 mm größer als die alte 170er.
Außerdem habe ich mir die Spritversorgung einmal näher angesehen. Genauer gesagt, ich habe den Durchfluss beider Benzinhähne mit Messbecher und Stoppuhr gemessen. Das Ergebnis waren zwei völlig unterschiedliche Hähne. Der rechte Hahn, bei mir zuletzt meistens in Betrieb, benötigt für einen Liter zwischen 1:46 min und 2:00 min, der linke Hahn zwischen 1:10 min und 1:15 min pro Liter.
Die Messung ergab weiterhin, dass der Tank gar nicht ganz leer läuft. Auch gut zu wissen.

Die Probefahrt mit neu bestücktem Vergaser und Versorgung über den linken Benzinhahn verlief schon wesentlich besser. Beseitigt ist das Problem merkwürdigerweise aber immer noch nicht ganz. Dauergeschwindigkeiten von 70-80 km/h sind aber nun überhaupt kein Problem mehr. Mehrere Minuten Vollgas und Geschwindigkeiten über 80 km/h mag sie aber immer noch nicht. Plötzlich stirbt der Motor ab, erholt sich aber mit zugedrehtem Gas gleich wieder und läuft weiter. Ich kapier´s nicht..
Ich hab mir nun einmal einen 1 1/16" 376er Amal-Monobloc und auch die vermeintlich passende Bestückung besorgt. Mal schauen, ob der Motor damit läuft.
376-283-2.jpg
Heute habe ich die SRM-Mutter und die Gradscheibe montiert umd die Zündung endlich einmal abzublitzen. Nach dem korrektem Ausrichten des Zeigers rutschte leider schon beim Ankicken der Cush-Drive durch. Da reicht nun wohl die Federvorspannung nicht aus. Es könnte alles so einfach sein, isses aber nie.., Mist.
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Gruß, Ali
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