Neuaufbau BSA M20

Baust Du noch oder fährst Du schon?
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Allin hat geschrieben:Ich habe beide Deckel ausgelitert, die Brennraumgröße war bei beiden identisch. Auch wenn die Form unterschiedlich ist..
Brennraum5.jpg

Der Aludeckel hat meiner Ansicht nach das bessere Strömungsverhalten und somit eine günstigere Flammfront.
Da hast du mit Sicherheit ein Pferdchen mehr am Zügel ;-D

Gruß Klaus
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Goldstar hat geschrieben:
Da hast du mit Sicherheit ein Pferdchen mehr am Zügel ;-D

Gruß Klaus
Na, wenn das so ist, schraub ich viellcht doch den Seitenwagen wieder dran.. :D

Gruß, Ali
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Den Sitz hab ich soweit fertig und montiert. Die Sitzfedern unter dem Bezug müssen irgendwann mal neu, die alten taugen nix mehr. Wenn jemand eine Bezugsadresse kennt, immer her damit.
Montage993.jpg
Dann hab ich mal fünf pints SAE 50 in den Öltank gekippt und den Motor mal ordentlich ohne Zündkerze durchgetreten. Ich hatte erwartet, dass irgendwann das Öl wieder aus dem Rücklauf im Öltank raussprudelt. Leider ist dem nicht so. Bin ich da zu läpsch beim Durchkicken oder kann ich mir das so Abschminken?
Ich würde gerne wissen, ob alle Schmierstellen versorgt sind, bevor ich zum ersten Mal den Benzinhahn auf machen und die Kerze rein schraube.
Wie macht ihr das beim ersten Motorstart und Trockensumpf?

Leider hatte ich auch gleich mal zwei Ölflecken unter der BSA:
Zum einen unter der Öltankentlüftung. Ich denke mir, die ist vollgelaufen, als mir die BSA beim Aufbocken mal auf die linke Fußraste gekippt ist. Da muss ich wohl noch üben.. :roll:
Am liebsten wär mir ein Seitenständer..
Zum anderen unter dem Steuerdeckel. Der braucht wohl Dichtmasse, um dicht zu werden..
Steuerdeckel undicht2.jpg
Ali
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Hi Ali,
also bis du Öl zurück in den Tank beförderst mußt du schon ordentlich lange Kicken.....sprich den Wolf.
So wie es auf dem Bild sehe scheit alles ok zu sein.
Lass mal den Seitendeckel ab,so wie du das jetzt auf dem Bild hast. Dann kicker mal , denn dann muß dort Öl aus dem Loch kommen
das über der Schraube bzw Mutter ist. Hinter dieser Schraube ist eine Feder und eine Kugel, natürlich hat die Schraube auch eine Dichtung.
Ist der Motor gemacht worden bzw was ist gemacht worden. Wichtig ist die Reinigung den Big Ends, denn da setzt sich der ganze Schmodder
ab und verhindert bzw minimiert die Ölzufuhr zum Lager.
Wenn sichergestellt ist, das Öl durchs Lager geht kannst du den Motor beruhigt laufen lassen und kontrollieren ob das Öl auch zurückgefördert
wird. Kannst ja mal eine Spritze nehmen einen Zentimeter 4mm Gummischlauch vorne aufstecken oder auch was anderes Passendes und Öl durch die Kurbelwelle drücken. Dann sammelt sich auch Öl im Sumpf was angesaugt werden kann.


Gruß Klaus
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Phil
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Phil »

Eins noch zusätzlich zur Klaus'schen Weisheit, Ali.

Wenn Du 50-iger Öl in den Tank rein kippst, dann dauert das bei den derzeit vorherrschenden Temperaturen eine ganze Weile, bis der Honig durch die Verschlauchung und die Ölbohrungen zur Pumpe durchgesickert ist. Wenn Du zum Beispiel das Öl jetzt da eingefüllt hättest und dann innerhalb der nächsten halben Stunde anfingst, drauf los zu kicken, wäre ich wenig optimistisch, dass da schon was angekommen ist.

Good luck und Grüße

Ph.
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Ach so, natürlich gibt es für den Steuerdeckel auch eine Dichtung.
Bitte keine Dichtpampe, egal welcher Art.
Schau mal nach wie das bei dir aussieht:

https://degroot-bsa.nl/product/timing-c ... spring-en/

Das solltest du unter der Schraube finden.

Das ist die Dichtung:

https://degroot-bsa.nl/product/timing-c ... m20-21-en/

Die sollten auch nicht unbedingt stein hart sein:

https://degroot-bsa.nl/product/timing-c ... bber-2-en/

Gruß Klaus
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Vielen Dank für Eure Anregungen, wie immer sehr hilfreich.

Klaus, der Steuerdeckel war mit neuer Dichtung montiert. Nach genauem Betrachten beider Dichtflächen entdeckte ich genau im Bereich der Ölbohrung hervorstehende Alugrate, die ich vorsichtig egalisiert habe.
Steuerdeckel undicht6.jpg
Die untere Schraube im Steuerdeckel habe ich mit Feder und Kugel entfernt. Die Kugel sah nicht mehr so dolle aus, und ich habe sie durch eine gleich große erstezt. Die Feder ist super weich und sieht ein bißchen aus, wie aus einem Kugelschreiber. Vielleicht ist sie das auch.
Steuerdeckel undicht7.jpg
Den Motor habe ich ohne Steuerdeckel einmal durch getreten, es kam sofort Öl aus der unteren Bohrung
Wie empfohlen, habe ich per Spritze etwas Öl durch die Kurbelwelle gedrückt und den Steuerdeckel wider montiert. Bis jetzt ist er dicht.
Dafür ist jetzt der untere Motordeckel undicht. Den bekomme ich auch noch dicht, neue Dichtungen sind da.

Der Motor wurde übrigens vor ca. 25 Jahren von meinem Vater gemacht. Leider kann ich ihn nicht mehr fragen, was alles gemacht wurde. Ich habe gesehen, dass ein neuer Kolben in der frisch gehonten Bohrung steckt. Die Kurbelwelle hat er sicher neu gelagert, zum big end kann ich nichts sagen.

Ali
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Tim
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Tim »

Allin hat geschrieben:Die Feder ist super weich ...
Muss sie auch sein: Die Feder hat eine niedrigere Federrate und wird stark vorgespannt. Sobald die damit eingestellte Vorspannkraft überschritten wird, wird die Feder weiter komprimiert. Durch die geringe Federrate reicht aber ein sehr geringes Ansteigen der Kraft für eine weiterhin große Auslenkung.

Das ist das gewünschte Verhalten eines Druckbegrenzungsventils (und auch eines Jehovaventils...): Bis zu einem bestimmten Druck passiert nix, dann macht das Ventil aber schnell weit auf und regelt den höheren Druck dann weg.

Nur mal so als Erklärung, ich bin immer wieder erstaunt, wie oft das Spielchen mit Federvorspannung und Federrate mistverstanden wird.


Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
1968 Lotus Elan+2-1997 Lotus Elise S160-1999 Lotus Elise
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Danke für deine Erklärung Tim.
Dann gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass die Feder die richtige ist und auch die Federrate stimmt. :roll:

Ali
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Heute stand eigentlich ein erster Startversuch des Motors auf dem Plan. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man sowieso denkt..

Ich wollte nur kurz prüfen, ob die neuen Benzinhähne dicht sind. Die waren dicht, aber der Sprit kam aus etlichen, stecknadelgroßen Löchlein im Tank. Die Löchlein waren in den Falzen, an den Schweißnähten unterm Tank, aber auch auf der Tankoberfläche. Ich hab also den Nachmittag mit Löchlein-Zuschweißen verbracht..., herrlich.
2019 hatte ich Tank zur Innenentrostung weggeschickt. Die haben es wohl etwas zu gut gemeint. Oder vielleicht sind auch 81 Jahre alte Benzintanks schon mal etwas porös..

Dann mach ich mir so meine Gedanken über den doch ziemlich schwachen Zündfunken. Keine Ahnung, ob der Motor damit anspringt. Ich werde es versuchen. Falls nicht, wer überholt denn Lucas Magnetzünder? Gibt es in D-Land jemand,der das macht?

Gruß, Ali
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Moin Ali,

Das mit dem Benzintank ist ärgerlich, ich geh mal davon aus das Blech ist dann auch schon recht dünn.
Auch wenn du ihn wirklich dicht bekommst würde ich mich nach einem Ersatz umsehen. Von der Form her sieht der auch eher wie ein B Tank aus.
Für solche Probeläufe stecke ich eine 100 ml Spritze auf den Benzinschlauch den ich durch die Tankbefestigungsöse am Rahmen gesteckt habe.
Das geht super leicht und ist so aufwändig und reicht zum Testen alle mal.

Schwacher Funke....hmmm die Kontakte mal mit einem gefalteten Streifen 600ter Schleifpapier durchziehen, ist aber keine Garantie ob er dann stärker ist. Normal muß ein Magnet einen knallenden Funken produzieren, wenn du ihn von Hand eine halbe Umdrehung über den Kontakt drehst.

De Groot bietet die Magnetos für 350 Euro im Tausch mit 2 Jahren Garantie an. Wenn du deinen irgendwo hin schickst zum Wickeln wird das auch nicht unbedingt billiger und mache Wickler sind nicht zu empfehlen.

Gruß Klaus
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Moin Klaus,

ich denke, ich werde den Tank schon dicht kriegen. Und so dünn ist das Blech eigentlich gar nicht. Halt nur ziemlich porös. Mal sehen..

Die Kontakte am Magneto hab ich schon erneuert. De Groot hat leider nur noch Magnetos mit dem Pickup auf der falschen Seite.

Aber danke für den Tipp!

Gruß, Ali
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Den Tank habe ich schließlich dicht schweißen können.

Den Magnetzünder habe ich ausgebaut und war kurz davor, ihn nach Österreich zu Histo-Tech zu schicken. Ich hab dann doch selbst noch einmal nach dem Rechten geschaut, alle Bürsten, Schleifringe und Kontakte gereinigt und siehe da, das Ding hat wieder einen stabilen Zündfunken. Der reißt zwar bei einem Masseabstand von mehr als 5 mm ab, aber vielleicht springt der Motor ja so an..

Dann habe ich mich dem Seitenständerbau gewidmet. Der serienmäßige Hauptständer unter dem Hinterrad ist mal so gar nicht nach meinem Geschmack. Ich musste zweimal den Winkel verändern, bis die BSA in allen Vorderrad-Positionen stabil stand. Aber nun ist auch ein schnelles Abstellen möglich.
Seitenständerhalterung.jpg
Seitenständer992~1.jpg
Seitenständer993~1.jpg
Seitenständer994~1.jpg
Da der Auspufffkrümmer aus England noch auf sich warten lässt, hab ich inzwischen damit begonnen, selber einen Krümmer anzufertigen. Mal sehen welcher früher an der BSA ist.
Dann muss der Magnetzünder wieder rein und die Zündung wieder eingestellt werden. Hoffentlich funkts...

Gruß, Ali
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edwardturner
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von edwardturner »

Allin hat geschrieben: Dann habe ich mich dem Seitenständerbau gewidmet.
ist der an die verlängerte Motorhalteplatte geschraubt? Und woher ist der Arm - auch selbstgemacht?
Allin hat geschrieben: Da der Auspufffkrümmer aus England noch auf sich warten lässt, hab ich inzwischen damit begonnen, selber einen Krümmer anzufertigen.
unbedingt Bilder vom Bau machen und zeigen!

Weiter so!
Gruß, Eddie
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

edwardturner hat geschrieben:
ist der an die verlängerte Motorhalteplatte geschraubt? Und woher ist der Arm - auch selbstgemacht?
Fast. Die Motorhalteplatte ist geblieben, wie sie ist. Der Arm ist aus einem Seitenständer-Kit von Southern Division. Dieser Kit wurde in Stücke gesägt, inkl. Arm, und passend zusammengeschweißt zusammen mit dem unteren Bolzen versschraubt, der das vordere Rahmenrohr, Motorhalteplatte und Rahmenheck miteinander verbindet. Zwei auf die Seitenständer-Befestigung aufgeschweißte Flacheisen verhindern ein Verdrehen des Ganzen (Bild oben).
Der Seitenständer lässt sich also in Minuten rückstandsfrei entfernen.
Allin hat geschrieben: Da der Auspufffkrümmer aus England noch auf sich warten lässt, hab ich inzwischen damit begonnen, selber einen Krümmer anzufertigen.
edwardturner hat geschrieben:unbedingt Bilder vom Bau machen und zeigen!


Gruß, Eddie
Mit dem alten, nicht passenden Auspuffkrümmer wird genauso verfahren: in Stück gesägt und die abgelängten Stücke wieder im richtigen Winkel verschweißt. Das soll nicht schön werden, der neue Krümmer ist ja unterwegs.
Ich würde nur zu gerne wissen, ob der Motor läuft. Bevor ich das ganze Moped wieder auseinander reiße und mit den Lackiervorbereitungen beginne.

Gruß, Ali
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