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Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Samstag 10. September 2016, 22:22
von Phil
Max_Power hat geschrieben:...ich glaub irgendjemand hat ganz entspannt 3 Löcher ins Gehäuse gebohrt, siehe zweites Foto (Limaseite)...
Die Löcher stören nicht und sind auch nicht eklig... Die Bohrungen hat jemand gesetzt, weil er den Lagerring des Rollenlagers nicht rausbekommen hat. Über die Löcher hat er dann mit einem Stift oder Splintentreiber den Lagerring nach innen rausgetrieben. Vielleicht war der Ring eingeklebt, vielleicht hatte der Reparateur keinen anständigen Ofen inner Werkstatt, vielleicht ist das Pressmaß auch a weng zu hoch, who knows.

Die Bohrungen sind insofern unkritisch, weil sie vom Lagerring des Hauptlagers abgedeckt werden sollten. Entfette sie sorgfältig (Bremsenreiniger und Aceton sind Deine Verbündeten hierbei :pfeiffen: ), dann kannst Du die Bohrungen je nach Gusto mit Flüssigmetall-Epoxy-Zeuch oder besser noch mit HT-Silikon zuschmieren. Dann siehst Du sie nicht mehr. :mrgreen:

Gruß

Ph.

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Samstag 10. September 2016, 22:29
von Martin
Ja. So wird es gewesen sein. Aber macht das eigentlich Sinn? Bei meiner Tri ist da ja nur der Ring des geteilten Rollenlagers, das innere Teil bleibt auf der Welle. Da ist die Demontage ohne Wärme problematisch, die Bohrungen helfen da schon (wenn auch ich sie nicht für notwendig halte)
Bei der BSA ist da was für ein Lager verbaut?

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Samstag 10. September 2016, 22:59
von Phil
Martin hat geschrieben:...Bei meiner Tri ist da ja nur der Ring des geteilten Rollenlagers, das innere Teil bleibt auf der Welle. Da ist die Demontage ohne Wärme problematisch, die Bohrungen helfen da schon (wenn auch ich sie nicht für notwendig halte)
Bei der BSA ist da was für ein Lager verbaut?
Ich glaube mich zu erinnern, dass die Lager bei den Triumphen die gleichen wie anner A 65 sind, zumindest bei den späten 650-igern. Es ist ein MRJA 1 1/8 C3. Manchmal gehen die Ringe gut raus, manchmal eben nicht. Der Lagerring vom mgc-Frank fiel nach 10 min bei 150° Umluft einfach raus, good old Nüppi-Stefans Gehäuse haben wir eine halbe Stunde bei > 180° gebacken, und selbst dann ging er recht schlecht raus.

Wärme hilft sicher und ist auch gut fürs Gehäuse, aber wenn ein Hirnie den Ring geklebt hat, mag das nicht reichen. Die Lagersitze sind manchmal echt knapp an den A 65, deshalb viel Pressmaß, und schon geht es auch nicht recht. Da sind die Bohrungen dann vielleicht notwendig und eine vernünftige Lösung, wobei es zwei Löcher auch tun sollten...

Schöne Grüße

Ph.

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Sonntag 11. September 2016, 15:43
von Martin
Aber die BSA hat doch das Gleitlager als Loslager. Also müsste doch gegenüber ein Kugellager sein, kein geteiltes Rollenlager. Das Kugellager dürfte man auch ohne Bohrungen leicht austreiben können. Oder denke ich falsch?

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Sonntag 11. September 2016, 16:25
von Phil
Martin hat geschrieben:.... Oder denke ich falsch?
Jepp, Du bist schief gewickelt. Die BSA-Mädels haben in ihrer unendlichen Weisheit den späten A 65-Moder de facto mit 2 Loslagern konstruiert. Einmal links das benannte Rollenlager MRJA 1 1.8 und rechts die Buchse. Die Kurbelwelle schwimmt da hin und her gegen einen thrust washer oder die Schulter der Buchse, deshalb muss sie auch via shim unter dem Rollenlager ziemlich knapp (.001" bis max .003") ausdistanziert werden.
Die allerersten A 65 hatten noch ein Festlager über ein Rillenkugellager, aber das haben sie später mit dem Rollendings ersetzt.

Gruß

Ph.

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Sonntag 11. September 2016, 23:31
von Max_Power
so, heute gings der anderen Seite an den Kragen...sieht insgesamt ganz gut aus, ich kann keine groben Fouls erkennen...

weiter vortasten möchte ich mich nicht. Nach Austausch bereits genannter Teile und einiger Kleinteile wird sich zeigen was noch in dem Motor steckt. Im Stand ist er ja schon mal super gelaufen mit sehr direkter Gasannahme...

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Montag 12. September 2016, 08:06
von Phil
Die kicker ratchet-Mimik darf keine verformten Zähne haben, ich seh' das nicht richtig auf dem pic.

Wackle mal am rechten Kurbelwellenstumpf, ob Du Radialspiel der Buchse fühlen kannst.
Und, sobald der Lima-Rotor wieder drauf und die Rotormutter auf das korrekte Drehmoment von 60 lbs.ft. aka 83 Nm angezogen und mit Loctite mittelfest gesichert ist, mach' die Ölsumpfplatte und das Sieb ab, dann miss das Axialspiel der Kurbelwelle. Den Sollwert hatte ich weiter vorn geschrieben. Durch die Sumpfplatte kannst Du das Schwungrad hin- und herschieben.

Gruß

Ph.

Tante Edit sind noch 3 Sachen auf- bzw. eingefallen:
Du hast das alte OPRV verbaut hast. Sie an Deiner Stelle würde eins ab Baujahr 70 mit dem plunger statt der windigen Kugel verbauen, die regeln störungsärmer.
Noch was zu dem Radialspiel. Fühlen solltest Du nichts, ggf. siehst Du nur wie sich der Ringspalt optisch verändert.
Wie Du den idler pinion montierst und die Steuerzeiten richtig einstellst, kannst Du in dem Motor der Freude-Fred nachlesen.

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Donnerstag 22. September 2016, 20:29
von Max_Power
Danke für die Tips Phil. Inzwischen ist die 4LS Bremse aus Amerika angekommen 8) . Die Reibflächen der Trommel werden noch auf der Drehbank geplant. Habe die Teile schon mal vorab gereinigt, um Sie im Nachgang mit 1000er Nassschleifpapier für das polieren vorzubereiten. Hat jemand von euch Erfahrung wie man zwischen den Kühlrippen der Nabe am besten poliert ???

Die Federgabelstandrohre der Suzi messen 35 mm im Durchmesser, hier werde ich wohl die Gabelbrücke einer GT750 verbauen, damit das dann alles schön zusammenpasst. Die Gabel wird in nächster Zeit zerlegt...

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Donnerstag 29. September 2016, 22:26
von Max_Power
...so die Trommel ist mittlerweile poliert und die Belagflächen abgedreht

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Donnerstag 29. September 2016, 22:41
von jan
Aha, da kann einer was! :wink:
Sehr schön! :top:

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Donnerstag 29. September 2016, 23:14
von Phil
Max_Power hat geschrieben:...und die Belagflächen abgedreht
Die Durchmesservorgabe von 200,7 mm haste eingehalten bei der Dreherei? :pfeiffen: :pfeiffen: :pfeiffen:

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Donnerstag 29. September 2016, 23:33
von mgc
Phil hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:...Bei meiner Tri ist da ja nur der Ring des geteilten Rollenlagers, das innere Teil bleibt auf der Welle. Da ist die Demontage ohne Wärme problematisch, die Bohrungen helfen da schon (wenn auch ich sie nicht für notwendig halte)
Bei der BSA ist da was für ein Lager verbaut?
Manchmal gehen die Ringe gut raus, manchmal eben nicht. Der Lagerring vom mgc-Frank fiel nach 10 min bei 150° Umluft einfach raus.

Ph.
Sorry noch mal fürs rumgestinke.... [emoji3]

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Donnerstag 29. September 2016, 23:36
von Martin
mgc hat geschrieben:
Phil hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:...Bei meiner Tri ist da ja nur der Ring des geteilten Rollenlagers, das innere Teil bleibt auf der Welle. Da ist die Demontage ohne Wärme problematisch, die Bohrungen helfen da schon (wenn auch ich sie nicht für notwendig halte)
Bei der BSA ist da was für ein Lager verbaut?
Manchmal gehen die Ringe gut raus, manchmal eben nicht. Der Lagerring vom mgc-Frank fiel nach 10 min bei 150° Umluft einfach raus.

Ph.
Sorry noch mal fürs rumgestinke.... [emoji3]
Kenn ich alles. Habe aber mittlerweile einen Ofen in der Werkstatt

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Freitag 30. September 2016, 08:31
von Goldstar
Wenn ich mal eine Bremstrommel ausgedreht habe,dann hab ich die immer über die Achse gespannt. Natürlich mit einem Mitnehmer, dann ist auch sicher das man parallel dazu auch die Trommel ausdreht.

Re: Restauration A65 - Vorstellung

Verfasst: Freitag 30. September 2016, 09:12
von Tim
Goldstar hat geschrieben:Wenn ich mal eine Bremstrommel ausgedreht habe,dann hab ich die immer über die Achse gespannt. Natürlich mit einem Mitnehmer, dann ist auch sicher das man parallel dazu auch die Trommel ausdreht.
Kuhl, und dann kann man bei den Vollnaben auch ganz sicher sein, dass die Trommel garantiert nicht mehr parallel ist, wenn die Speichenspannung anliegt... :mrgreen:


Tim