der dicke Onkel hat geschrieben:...Meines Wissens letztens im Gespräch: Führerscheininhaber über 70 Lenze sollen alle 5 Jahre eine Überprüfung ihrer Fähigkeit zur Teinahme am öffentl. Strassenverkehr nachweisen um ihre Fahrerlaubnis zu behalten.
Begründung: Ältere Fahrzeugführer sollen aufgrund mangelnder Flexibilität sich auf Situationen im Strassenverkehr einzustellen überproportional an Unfällen beteiligt sein...
Na ja, so blöde finde ich die
angedachten bzw. im EU-Parlament in Diskussion befindlichen Regelungen nicht, um ehrlich zu sein.
Auch wenn der Wissing (Btw., wo kommen eigentlich all diese seltsamen Verkehrsminister wie Dobrindt, Scheuer und Konsorten her?) das
rundweg ablehnt, so grundlos ist das nicht. Wenn man sich die Unfallzahlen pro gefahrenen Kilometer anschaut, dann sind ältere Verkehrsteilnehmer signifikant in den Zahlen. Lies mal
hier, interessant ist auch, was der Siegfried Brockmann sagt.
Klaro kachelt der in dem Artikel betrachtete Senior seltenst mit >200 km/h über die Autobahn, aber die Häufung bei Vorfahrtsvergehen, Abbiegefehler etc. spricht für sich.
Was ist daran schlimm, wenn daran gedacht wird, die Teilnahme am motorisierten Individualverkehr an gesundheitliche Eignung hierfür zu knüpfen?
Schau', ich mache einen Sehtest beim Führerscheinerwerb, damit ist klar, dass ich leidlich genug gucken kann, um ein Fahrzeug zu führen. Wenn jetzt ca. 50 Jahre nach diesem Datum das nochmal gecheckt werden soll, ist das doch nachvollziehbar. Das Sehvermögen ändert sich mit den Jahren, meist zum Schlechten hin, es gibt Nachtblindheit, grauen Star und sicher noch andere Sachen mehr.
Medikamente und Fahrtauglichkeit ist auch ein Thema.
Das würde es auch vielen Familien leichter machen, weil es dann eine Vorschrift gäbe, die eben einzuhalten ist. Der zuvor genannte Wissing will aber genau das Gegenteil, dass sich eben die Familien damit auseinandersetzen.
Mein Väterchen ist jetzt fast 14 Jahre verstorben, aber um ehrlich zu sein, wir als seine Kinderschar hatten so ab 75 Jahren ernsthafte Bedenken, was seine Fahrtüchtigkeit anging.
Er hatte relativ schlecht gesehen, und seine Bewegungsfähigkeit war teilweise so eingeschränkt, dass meine Mutter schauen musste, ob ein Auto von rechts kommt, weil er den Kopf nicht drehen konnte.
Jedwede Diskussionen in diesem Bereich hatten ihn mucho auf die Palme gebracht. Den Deckel abzugeben wäre für ihn wohl einer Kastration gleich gekommen.
Aber der Wissing hält das ja für besser, wenn das nicht offiziell geregelt wird. Die Verantwortung des Umfelds blablabla....
Es gibt in meiner Familie und im näheren Bekanntenkreis durchaus angejahrte Leute, bei denen ich nicht einsteige bzw. auf dem Beifahrersitz Platz nehmen mag.
der dicke Onkel hat geschrieben:Ich musste letztens meinen Lappen gegen das aktuelle Euro-Dokument tauschen (Umtauschpflicht) ......... dabei haben sie mir die FS-Klasse 2 (allgem. für LKW über 7,5 T ) gestrichen - weil ich die ab 50 Jahren geltenden Schulungen nicht gemacht habe bzw. nicht nachweisen konnte.
Fazit: Lappen FS Klasse 2 weg ............ hat mich ja damals nur 3000 DM gekostet (selber bezahlt - nix Bundeswehr oder vom Arbeitgeber finanziert).
Das ist schade, Arvid, dass Du den Lappen für die Klasse 2 nicht mehr hast.
Allerdings glaube ich mich zu erinnern, dass die Verlängerung der Fahrerlaubnis über das 50. Lebensjahr hinaus an die gesundheitliche Eignung geknüpft war/ist. Sprich: Du musstest (jährlich?) einen Sehtest und ein Attest vom Arzt anschleppen, dass Du fahrtauglich bist. Die Atteste muss man tatsächlich selber ablatzen, wenn nicht der Arbeitgeber eines Kraftfahrers das übernimmt.
Ich meine, es gab eine Karenzzeit für Nicht-Berufskraftfahrer bis 53, um die Tauglichkeit nachzuweisen.
Die Regelungen wurden aber auch diskutiert, als das eingeführt worden ist.
Aus ähnlichen Gründen wie oben erläutert finde ich das nicht mal doof, wenn ein Hängerzug mit 40 to wie jeder andere LKW auch von einem Fahrer gesteuert wird, dessen Gesundheit und Sehvermögen das zulässt.
Im europäischen Ausland gibt es solche Vorschriften schon seit ewigen Zeiten, ich meine bei den Froggies haben dies das schon vor > 30 Jahren so gemacht.
der dicke Onkel hat geschrieben:Naja - egal ........... bin mal gespannt, auf welche Fürze die EU noch so alles kommt. Am besten, ich kauf`mir schon mal ein bequemes Kissen ....... für`s Fensterbrett - weil, wenn ich zukünftig sowieso nix mehr darf...
Noch etwas EU-Bashing zum Abschluss? So wie bei den Bräten, wo die EU an allem Schuld war und durch den gloriosen Brexit die Bevormundung durch Brüssel abgeschüttelt wurde und nun alles besser ist?
Ich zitiere mal, was ich gestern schrub als Antwort auf Alexander, das passt hier genauso.
Phil hat geschrieben:Na ja, die Welt hat sich weiter gedreht in den letzten Jahren und wird es auch weiter tun. Mach' Dir nix draus, wir haben alle mehr oder minder große Vorbehalte gegen Veränderungen, das liegt in der Natur des Menschen...
Schöne Grüße
Ph.