Towner hat geschrieben:Die Idee der Gelenk-Variante ist ja, dass die Vibrationen des Motors aufgrund des Balancefaktors der Kurbelwelle eine Drehbewegung in Längsrichtung vollziehen.

Neeee, sorry, das kann ich so nicht stehen lassen.....
Das Schwingungsverhalten des Motors wird durch die sich überlagernden Massenkräfte bestimmt. Das sind zunächst mal die Kolben, die eine von ihrer Beschleunigung abhängige Kraft erfahren, d.h. die sind zweimal pro Umdrehung kraftfrei, nämlich dann, wenn der Kolben seine maximale Geschwindigkeit hat, also jeweils in der Hubmitte, zweimal pro Umdrehung sind sie maximal, jeweils am OT, wenn der Kolben eine Richtungsumkehr erfährt.
Die Pleuel sind noch etwas spezieller, weil die eine überlagerte Schwenk und -Hubbewegung ausführen.
Wäre die Welle auf 100% rotatorisch und 0% oszillierend gewuchtet, würde der Motor (wenn man die Pleuel mal ignoriert oder im Maschisprech als masselos annimmt), nur parallel zur Zylinderachse vibrieren. Bei 100% für beide Werte entsprechend senkrecht zur Zylinderachse, weil die Kolbenkräfte bei 90deg KWwinkel auf null gehen (Beschleunigung ist null!) und die Ausgleichskräfte an der Welle aber umlaufen.
Der Motor macht insofern keine Drehbewgung, das ist flasch ausgedrückt. Der Wuchtfaktor zwischen 0% und 100% (der oszillierenden Masse!) bestimmt, in welcher vorherrschenden Richtung die Vibrationen auftreten. Die Wirklinien der Kolben und der Ausgleichskräfte gehen immer durch die Kurbelachse. Ist alles etwas vereinfacht, aber für die Betrachtung hier reicht es.
Das aber nur am Rande, sorry, aber mich hat die Umschreibung gestört....
Kinematisch ist die Idee abgesehen davon auch dieselbe: Die Isos haben (theoretisch) parallele Gleichfächen, jede einzelne Iso nimmt drei von sechs Freiheitsgraden: Es sind zwei axiale Freiheitsgrade und ein rotatorischer noch frei, die Isos unterbinden die beiden Drehungen senkrecht zur Achse und die Verschiebung längs dazu. Zwei Isos parallel nehmen dann auch noch den rotatorischen Freiheitsgrad: Ab zwei Isos kann das System dann nur noch in zwei Richtungen (d.h in einer Ebene) sich gegen die Gummis frei bewegen.
Jede weitere Isolastic ändert daran absolut gar nicht, weil nur noch identische Freiheitsgrade existieren.
Der Grund für drei Isos ist schlicht die reale Welt, weil die weit auseinanderliegenden parallelen Führungsflächen sich gegenseitig unterstützen, das System bekommt schlicht eine größere Basis. Statt ein Linie von der vorderen zur hinteren spannen drei Isos sozusagen ein Dreieck auf.
Im Prinzip kommt hier zweimal die Idee eines ebenen Freiheitsgrades zum Tragen: Einmal was die kinematischen Eigenschaften eines Isolastic-Gelenks an sich angeht, einmal was die Tragfähigkeit des Verbundes angeht.
Wenn die Länge der Gelenkstange optimal auf die Rotation abegestimmt ist.
Sind sie aber nicht, dazu sind die Dinger zu kurz. Im Optimalfall sind die Teile gleich lang und parallel, dann verhalten sie sich wie eine unendlich lange Schwingen - deren Drehpunkt allerdings nicht fix relativ zum Rahmen ist, sondern heftig auswandert. Die Relativbewegung von Cradle und Rahmen ist dann wie gesagt auf einer Kugeloberfläche, bei jeder durch die Vibrationen angeregten Bewegung bewegen sich die beiden Teilsysteme minimal seitlich zueinander - das ist der Unterschied zu den parallelen Isos.
Wie gesagt, es funktioniert, wenn man beides mixt, weil die erforderlichen Toleranzen Größenordnungen über den Relativbewegungen liegen, eine gute Lösung aus Inschenörssicht ist das aber eben nicht.
Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
1968 Lotus Elan+2-1997 Lotus Elise S160-1999 Lotus Elise
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