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Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 23:44
von Phil
Mineiro hat geschrieben:... ja ich stimme Euch zu das die Aussage sehr vage ist. Aber was soll den der arme Mensch beim momentanen Kenntnisstand anderes sagen. Kenne ich auch so von unseren Vetriebsleuten ... nur keine klare Aussagen auf die der Kunde uns nachher festnageln kann. Wenn Hr. Witti sagt "ich garantiere dat hält" hat er ein Problem wenn es nicht so ist.
Hallo? Geht's noch?

Ich habe durchaus Verständnis für die kaufmännischen Zwänge des lieben Herrn Witti, aber so geht das mal nicht... [-X
Wenn er es denn nicht weiß, dann soll er die Pfoten davon lassen oder ausdrücklich darauf hin weisen, dass seine Beschichtung nicht zwangsläufig E 10-tauglich sein muss. Aber das Geeier ist ja wohl ziemlich frech.
Und mir als Kunde ist es definitiv lieber, wenn er ein Gewährleistungsproblem hat, anstatt dass ich am Ende auf der Knete sitzen und noch viel schlimmer eine sich auflösende Beschichtung im Tank habe. Das ist ja das große Problem bei den Beschichtungen, einmal drin, wie (restlos) wieder raus?
Wir reden hier wirklich nicht von Altbeschichtungen, die er in der Prä-E 10-Ära vertickt hatte, sondern von aktuellen Dienstleistungen im Hier und Jetzt.

Wie ich das zu tun gedenke mit dem E 10? Ganz einfach, ich fahre mal weiter Super+, und wenn das aus ist, fahre ich halt E 10 und kümmere mich dann um das Problem, so es denn eins wird. Allerdings habe ich einen Blechtank.

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 00:16
von pug
Angeblich soll es auch das Super weiterhin in E5 geben.
Also die Tankstellen, die E10 anbieten müssen auch E5 anbieten.
Auf adac.de nachzulesen
Trotz E10: E5-Sprit bleibt erhalten

In Deutschland sind die Kraftstoffanbieter per Verordnung verpflichtet, E5-Sprit weiterhin anzubieten und zwar zeitlich unbefristet. Diese Pflicht könnte nur durch eine Änderung der Verordnung zurückgenommen werden, was aber nicht geplant ist. Damit geht Deutschland über die EU-Vorgaben hinaus: Die EU verlangt nur ein verpflichtendes Anbieten bis 2013.

Quelle: Bundesumweltminister Röttgen in der ADAC Motorwelt 12/2010

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 16:38
von Öko
POR15 soll E10 beständig sein und wird seit 21 Jahren schon in den Staaten ohne Probleme verwendet.

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 17:57
von Martin
Öko hat geschrieben:POR15 soll E10 beständig sein und wird seit 21 Jahren schon in den Staaten ohne Probleme verwendet.
Gibt´s denn in den USA auch schon seit 21 Jahren E10.. :?:

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 19:42
von Öko
Martin hat geschrieben:
Öko hat geschrieben:POR15 soll E10 beständig sein und wird seit 21 Jahren schon in den Staaten ohne Probleme verwendet.
Gibt´s denn in den USA auch schon seit 21 Jahren E10.. :?:
So die Info vom Exclusivlieferanten http://www.hoeseler-por15.de/Shop/catal ... c4046859d6

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:30
von Tim
Martin hat geschrieben:
Öko hat geschrieben:POR15 soll E10 beständig sein und wird seit 21 Jahren schon in den Staaten ohne Probleme verwendet.
Gibt´s denn in den USA auch schon seit 21 Jahren E10.. :?:
Ja, als Gasohol schon seit 1973, direkt nacht der Ölkrise - aber nur als Zusatzangebot. Es gibt auch E85, auch seit Jahrzehnten - und Brasilien fährt ja eh Ethanol mit ein bisschen Wasser. Das ist alles kein Problem - wenn denn die richtigen Materialien verwendet werden, was z.B. in Brasilien zwangsweise der Fall ist. Nur sind Dichtungen und Beschichtungen mit Äthanolbetsändigkeit teurer, deswegen vermeidet man sie für die Märkte, in denen das kein Thema war.

Und POR15 hat eine sehr genau Arbeitseinweisung, die einzuhalten ist, was bei Tanks recht schwierig ist - und ausdrücklich beinhaltet, dass es z.B. in GFK-Tanks nicht anzuwenden ist. Die meisten Probleme gibt es mit Beschichtungen, die fehlerhaft aufgebracht wurden bzw. vorbereitet werden. Wer es sich mal richtig dreckig geben will, kann sich mal die Bibel übers Kleben - den Habenicht - besorgen, wie Kunststoff-Verklebungen (nix anderes ist POR15 auf GFK) zu handhaben sind. Bei den -Tankversiegelungs-Profis würde ich mir was das angeht keine Sorgen machen, die Doku auf der Witti-Homepage sieht sehr korrekt aus. Nach all dem, was ich bisher weiss, sind aber selbst gegen andere Alkohole sehr beständige Epoxidharze nicht gegen Äthanol wirklich dauerhaft beständig, daher meine Zweifel. Ein Beispiel, das POR15 keine Garantie ist, gibt's im Ami-Norton-Forum. IMHO ein unvermeidbarer Anwendungsfehler, wenn man das mit Hausmitteln versucht.


Tim

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:31
von Martin
Da hat euch Norton mit den GFK Tanks aber auch keinen wirklichen Gefallen getan, gelle :?:

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:34
von Öko
Na dann kann ich doch mit Resten aus der Dose ein Langzeittest starten. :mrgreen: nur wo bekomme ich eine Pfütze voll E10.
ich werde jedenfalls so lange wie möglich mit allen Fahrzeugen weiter das E5 fahren.

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:34
von Tim
Martin hat geschrieben:Da hat euch Norton mit den GFK Tanks aber auch keinen wirklichen Gefallen getan, gelle :?:
Klar, ich hab jetzt eine Urform für meinen Selbstlaminierten mit Innenblase .... :mrgreen:



Tim

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:40
von speedtwin
Atlas750 hat geschrieben:nd Brasilien fährt ja eh Ethanol mit ein bisschen Wasser. Das ist alles kein Problem - wenn denn die richtigen Materialien verwendet werden, was z.B. in Brasilien zwangsweise der Fall ist. Nur sind Dichtungen und Beschichtungen mit Äthanolbetsändigkeit teurer, deswegen vermeidet man sie für die Märkte, in denen das kein Thema war.

Tim
Vielleicht bin ich mal wieder ein bißchen langsam im Kopf, aber heisst das, dass in Brasilien die teuren Dichtungen und Schläuche etc. völlig normal sind, aber hier zu teuer sind... :gruebel: Das wäre ja vielleicht ein Riesengeschäft... :roll: :mrgreen:

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:44
von Tim
speedtwin hat geschrieben:Vielleicht bin ich mal wieder ein bißchen langsam im Kopf, aber heisst das, das in Brasilien die teuren Dichtungen und Schläuche etc. völlig normal sind, aber hier zu teuer sind... :gruebel: Das wäre ja vielleicht ein Riesengeschäft... :roll: :mrgreen:
Bei den beständigen Materialien dominiert der Materialpreis den Stückpreis, die werden mit der Stückzahl nicht sonderlich billiger. Wenn man also für 90% der Stückzahl mit den billigeren Dichtungen durchkommt, weil es den "bösen Sprit" in dem Markt nicht gibt, nimmt man das teure Zeug nur für den kleineren Markt und spart in der Gesamtsumme dann wieder über die Stückzahl. AFAIK sind brasilianische Dichtungen teilweise anders als im Rest der Welt.


Tim

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:47
von pug
Tim - eine Frage an Dich
Angeblich sollen ja 5%Ethanol total unproblematisch sein - für alle Fahrzeuge.
Sind die anderen 5% - also nun 10% wirklich soooo schlimm? Es gibt seitenlange Tabellen wo E10 getankt werden darf und wo nicht. Ist das wirklich so agressiv?

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 20:51
von speedtwin
Atlas750 hat geschrieben:
speedtwin hat geschrieben:Vielleicht bin ich mal wieder ein bißchen langsam im Kopf, aber heisst das, das in Brasilien die teuren Dichtungen und Schläuche etc. völlig normal sind, aber hier zu teuer sind... :gruebel: Das wäre ja vielleicht ein Riesengeschäft... :roll: :mrgreen:
Bei den beständigen Materialien dominiert der Materialpreis den Stückpreis, die werden mit der Stückzahl nicht sonderlich billiger. Wenn man also für 90% der Stückzahl mit den billigeren Dichtungen durchkommt, weil es den "bösen Sprit" in dem Markt nicht gibt, nimmt man das teure Zeug nur für den kleineren Markt und spart in der Gesamtsumme dann wieder über die Stückzahl. AFAIK sind brasilianische Dichtungen teilweise anders als im Rest der Welt.


Tim
Hm, ja, das leuchtet ein, aber ich denke, das müsste man mal genauer eruieren.. :pfeiffen: \:D/ grad mal nachgeguckt: der kleinere Markt hat immerhin ca. 190 Mio Einwohner...

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Mittwoch 2. Februar 2011, 22:55
von Tim
pug hat geschrieben:Tim - eine Frage an Dich
Überschätz' mich nicht, ich hab da auch nur eine kleinen Bereich mitbekommen, weil wir in der F1 irgendwann die Umstellung von E5 auf E10 hatten (oder haben sollten - alles schon verdrängt ....) und mein Kollege am Nachbartisch für den Tank zuständig war.
Angeblich sollen ja 5%Ethanol total unproblematisch sein - für alle Fahrzeuge.
Sind die anderen 5% - also nun 10% wirklich soooo schlimm? Es gibt seitenlange Tabellen wo E10 getankt werden darf und wo nicht. Ist das wirklich so agressiv?
Anscheinend ist das schlicht eine kritische Schwelle, die überschritten wird, und Ethanol ist ziemlich aggressiv, ja. GFK-Tanks und Dichtungen sind ein Problem, aber Ethanol greift halt auch einige Metalle an, bei Aluminium besteht das grundsätzliche Problem, dass IIRC das Ethanol mit der Oxidschicht reagiert, die dann entstehenden Ethanolate werden weggespült, das im Sprit gelöste Wasser gibt reagiert mit dem blanken Alu zur Oxidschicht, das wiederrum vom Ethanol aufgelöst wird - aber ich bin absolut kein Chemiker, kann sein, dass ich das flasch in Erinnerung habe.

Anscheinend schreiben die Amis für E85 vor, dass Teile, auf denen Sprit steht, aus Edelstahl sein müssen, siehe Texas:"Corrosion: because the alcohol in ethanol corrodes aluminum, FFV components are made of stainless steel and E85 pumps must be modified or manufactured with stainless steel to prevent corrosion. Repeated exposure to E85 also corrodes the metal and rubber parts in older engines (pre-1988) designed primarily for gasoline."

Klar, je niedriger der Gehalt einer Komponente, desto weniger Berührungspunkte gibt es. Wahrscheinlich sind all die Effekte auch in E5 zu finden, nur halb so oft, also dauert es vereinfacht auch doppelt so lange, bis was zu sehen ist.


Tim

Re: Tankinnensanierung

Verfasst: Donnerstag 3. Februar 2011, 08:49
von Öko
Dann hat man also mit einem unbeschichtetem Alutank arge Korrosionsprobleme zu erwarten.