Benni ES2 hat geschrieben: Donnerstag 6. November 2025, 23:18
Hierzu hatte ich heute ein interessantes Gespräch:
hat ein Motor einen Kurbellenlagerschaden oder auch einen Pleuellagerschaden erhöhen sich im Betrieb die Biegemomente auf den Schwunggewichtbolzen um ein Vielfaches der Auslegung. Dann reißen die an den Gewindeansätzen....
Hoi Benni,
das ist dem Grunde nach nicht falsch, aber meiner Meinung nach ist das hier bei der A65 nicht zutreffend, und das hat was mit der Konstruktion der BSA-Welle zu tun.
Schau', so sieht das bei den Nortons aus.
Der Schwung wird bei den Nortons augenscheinlich mit Bolzen parallel zur Drehachse der Welle verschraubt. So ein Bolzen kann in der Tat Biegemomente sehen, weniger durch eine Unwucht bei einem Lagerschaden, als denn mehr durch ausgeschlagene Bohrungen oder fehlende Vorspannung der Verschraubung. Dann wird die Schraube auf Scherung, die Bohrungen auf Lochleibung beansprucht.
Und schau' hier, so sieht das an einer BSA A65 und auch bei den big journal-Wellen der A10 aus.
Das ist grundsätzlich anders, bei den alten BSA-Wellen mit den small journals scheint das wie bei Norton gelöst gewesen zu sein. Zumindest glaube ich mich zu erinnern, dass good old Goldstar-Klaus das mal geschrieben hatte.
Der Schwung wird mit den Radialbolzen auf die eigentliche Welle eben radial aufgeschraubt. Diese Bolzen halten den Schwung auf der Welle via Vorspannung.
Biegemomente sähen die Bolzen nur, wenn der Schwung lose und damit die Vorspannung dahin wäre, wenn ich das richtig verstehe.
Der Schwung sitzt relativ stramm auf der eigentlichen Welle drauf, er wird eine Übergangspassung oder vielleicht 1/100 mm Luft, vielleicht auch 1/100 mm Überdeckung haben. Montieren kann man den Schwung eh nur warm.
Klaro, immer wenn Kräfte vorhanden sind, hast Du auch Verformungen, was in dem Falle bedeutet, dass die Zentrifugalkraft den Schwung nach außen bewegen will, und dabei wird die Längskraft in den Bolzen etwas größer. Aber so richtig groß wird der Effekt kaum sein.
Und nebenbei bemerkt, die Lager an der Tobi'schen A65 sind vollkommen in Ordnung. Die Hauptlagerbuchse ist einwandfrei, die Pleuellager auch genauso wie das Rollenlager links.
Heute hatte ich die Welle auch bei einem Freund auf der Drehbank mit einer Messuhr dran. Die Welle hat auch keinen Schlag, sie ist comme il faut.
Nach wie vor bin ich geneigt, den Defekt an dem Radialbolzen Materialermüdung zuzuschreiben, aber wirklich wissen tue ich es nicht.
Öko hat geschrieben: Freitag 7. November 2025, 05:36
... Du hast es ja auch kurz gehabt , das die Bohrer kurz verkanntet haben. Das passiert wenn wann in Stufen bohrt oder sich der Bolzenrest bewegt oder gar verkanntet.
Ich bohre harte Stehbolzen wiex auch abgerissene Schraubenreste ( Inrrktorschrauben) seid vielen Jahren nur noch mit einem Akkuschrauber aus, weil dort der Anker wenigef Masse hat und bei Bedarf( verkannteter Bohrer) schnell zum stehen kommt und so die Chance besteht, das der Bohrer nicht im Bohrloch abbricht.. .mit weiteren Arbeitsaufwand.
Oioioioi, an einen abgerissenen Bohrer hatte ich gar nicht gedacht.

Das wäre eine muntere Pleite geworden...
Ich hatte das auch mit dem Akkuschrauber gebohrt, und wie vermutet war das Losbrechmoment des abgerissenen Radialbolzen wirklich sehr klein. Das Gewinde war ja durch den fehlenden Schraubenkopf frei und ohne Verspannung.
Schöne Grüße
Ph.