Re: Generationswechsel, oder Geldnot? Oder was passiert hier
Verfasst: Sonntag 23. Juli 2023, 18:10
Hoi Reinhard,bos´n hat geschrieben:...Es gibt die Strömungen wie ...weniger Interessenten,weniger Bastler,wenig Motivierte.....
Ja, auch in UK sind uns eher ältere Menschen auf dem Markt begegnet...
Trotzdem sieht man in Beaulieu, Mannheim und Co auch junge Menschen mit Begeisterung !
Nun, aber inwieweit sich das langfristig auf Preise auswirkt...
...
@Phil : Korrekt , wo bleibt das Engagement der zuständigen Clubs ? Wohlgemerkt, schön das es Leute gibt die
Clubarbeit leisten - aber ohne Mitglieder kann auch keiner Präsi werden...
na, wieder retour aus dem Urlaub?
Die jüngeren Leute, die da auf den Märkten auch mal aufschlagen, deren Interesse an brätischen Möhren scheint eher überschaubar.
Um ehrlich zu sein, am Ende sind doch die Auswirkungen auf die Preise eigentlich schnurz, weil das eh ein Hobby ist, bei dem man eher zubuttert als denn Kohle macht.
Und ob unsere Erben eines fernen Tages einen richtigen Schnitt mit dem Geraffel machen, das wage ich zu bezweifeln.
Es wäre ja schon schön, wenn im Falle meines Ablebens nicht alles unsortiert im Schrottcontainer landen würde... Wobei, mein Problem wäre das ja dann auch nicht mehr...

Na ja, die Clubs.
Ich hatte mal eine kleine Diskussion mit einem der CBBC-Leute, vor 3,5 Jahren oder so. Wohl wissend, dass das eigentlich nur mit dem entsprechenden Engagement von Mitgliedern zu stemmen ist. Von selbst macht sich da niggese.
Ich hatte dabei vorgetragen hatte, was aus meiner Sicht sinnvoll erschiene, um auch jüngere Leute in erster Linie für das Hobby und in zweiter Linie auch für den Verein zu gewinnen.
Das fängt schon mit der Kommunikation bzw. deren Plattform an. Die jungen Leute wollen kaum noch gedruckte Postillen aus Papier lesen, die wollen digitale Angebote.
Selbst so ein Ding wie das Forum hier, das ist hoffnungslos altbacken, jüngere Leute kommunizieren anders.
Es wird auch darauf raus laufen, dass alle miteinander etwas toleranter anderen Marken und Umbauten begegnen, als wir das heute tun. Das inkludiert ausdrücklich auch mich.
Ich glaube, dass die Stammtischkultur, die wohl eher 50- bis 75-jährige Leute anspricht, größtenteils über Bord geworfen werden sollte. Es ist für die Mehrzahl der 20- oder 30-jährigen Leute kaum attraktiv, sich mit den Leuten an einen Tisch zu setzen, Bier zu trinken, gediegenes Essen zu sich zu nehmen und über alte Zeiten zu schwadronieren. Jajajajaja, der Sprit war billig, die Mopeds laut, eh alles besser blablabla
Aus meiner Sicht ist es notwendig, dass jüngeren Leute die Schönheit und Harmonie dieser mechanischen Systeme nahe gebracht wird. Dazu müssen sie die Dinge auch anfassen können.
Aus meiner Sicht ist es notwendig, dass die Freuden der beherrschbaren Mechanik im Gegensatz zu den Vehikeln, wo man ohne Laptop gar nix mehr machen kann, dargestellt, betont und hergezeigt wird.
Aus meiner Sicht ist es notwendig, dass den jungen Leuten die unterschiedlichen Fehlersuch- und Problemlösungsstrategien nahegebracht werden, wie sich einzelne Fehler äußern, wie das zusammenhängt, was es sein kann. Übrigens ist das kognitiv fordernder als eine Menge der ach so beliebten white collar-Jobs.
Aus meiner Sicht ist es notwendig, dass den Leuten mit Rat und Tat und Erfahrung beigestanden wird.
Sie brauchen auch Support, wenn sich einer von den Jungen für ein altes englisches Motorrad interessiert. Der potentielle Käufer würde sich sicher freuen, wenn er gecoacht würde, auf was zu achten ist, wo die Schwachpunkte sind, wieviel Klappern ist noch normal? Warum ihn nicht begleiten zu einem potentiellen Kaufobjekt?
Es sollten Workshops angeboten werden, so eine Art 'betreutes Schrauben'.
Vielleicht mal ein Rad einspeichen, neue Lager gleich mit dazu, einen Dynamo überholen, vielleicht auch einen Magneten. Getriebeüberholung, ein bottom end eines Triumph-Twins oder einer BSA, mal ein top end, am lebenden Objekt zeigen, wie man die unseligen Stößelhüllrohre an einem Triumph-Twins abdichtet, Concentrics oder wahlweise Monoblocs für Anfänger, Zündungen.
Es gibt da viele Bereiche, wo Wissen vorhanden ist, das man weitergeben kann und auch muss. Weil ansonsten geht das verloren. Und die Jungen würden sich auch Lehrgeld ersparen.
Der Bernd Neitzert hatte für bzw. mit dem CBBC vor ziemlich langem mal einen recht gut besuchten Triple-Moder-Montage-Workshop in Mendig veranstaltet. Das war IMHO ein richtig gutes Ding, auch wenn man ggf. mit dem Neitzert seine Malesten haben sollte.
Der BSA OC hatte letztes Jahr irgendwo im Fränkischen einen Workshop bzw. ein Schraubertreffen mit dem Thema 'Messen und Beurteilen von Motoren und Getriebeteilen' angeboten.
Das ist IMHO der richtige Weg, wenn so etwas für Interessierte angeboten würde, wobei man da durchaus auch behutsam sein muss mit dem Anbieten, sonst haste die Hütte einen Tag komplett voll, und am nächsten Tag ist die Werkstatt leer.
Als ich letztes Mal in Mannheim war, war ich vom Infostand des CBBC ziemlich erschüttert, um ehrlich zu sein. Damit zieht man kaum einen hinter dem Ofen vor.
Der BSA OC war seinerzeit auch a weng spooky, um ehrlich zu sein.
Und die lieben Leute haben ja IIRC letztes Jahr die Owners Post-Exemplare auf der Veterama verteilt, einschließlich darin enthaltener persönlicher Daten, als gäbe es keine Bosheit und keine Datenschutzrichtlinien auf der Welt.
Ich war und bin immer noch ziemlich angesäuert, dass die Vögel meine Daten nebst Adresse, Email-Addy und Telephonnummer einfach an Hinz und Kunz raus geben.

Sorry fürs Zulabern....
Beste Grüße
Ph.