Britbikeforum.de

Martin hat geschrieben:Ich bin ja ein guter Mensch.

Das ist sehr liep von Dir. Aber meinst Du nicht, dass sich der Kollege, dessen Namen Du mir ja beharrlich verschweigst, leichter täte mit dem Lackieren, wenn erstmal der Lacksatz vollständig da ist? Ich mein, ich kenn das Konzept, dass man die Flakes und den Lack von innen in den Gelcoat lackiert - aber nicht, solange der noch in der Dose ist. Mein ja nur.

Und es heißt Motorspochtinschenör. Nicht Motorsportinschenör. Tu Panauße!


Tim

Ach Süßer.. Ich werde Dir NIEMALS den Namen von Michael Kuhlenbeck und die Adresse Gewerbepark 5 in Bad Rothenfelde nennen. Geschweige denn die Telefonnummer 05424 293888 Die behalte ich schööön für mich...!

So, kurzes Update, so langsam geht's an den Motor. Es sind noch ein paar Sachen vor der Montage zu erledigen. Der Kopf ist schon ein paar Tage zurück vom Motorenbauer, da waren aber noch ein paar Problemgewinde dran. Der vermaledeite HonK von DPO hat ja wie gesagt an der Ölversorgung irgendwas rumgepfuscht, in beiden Zuleitungs-Gewinden waren Madenschrauben drin. Die linke ging mit Wärme und gutem Zureden raus, rechts war aber leider kein Sechskant mehr vorhanden. Außerdem sind drei der acht Gewinde der Rocker-spindle-Halteplatten vermurkst. Ich hab mir mal die sechs Köpfe in meinem Fundus angesehen und festgestellt, dass da noch einige mehr niO sind.

D.h., dass ich diesen Job dann noch ein paarmal machen muss, da kann man dann etwas Hirnschmalz aufwenden, wie man sich das Leben einfacher macht: Man baut sich eine Vorrichtung. Erstmal aus vorhandenen MDF-Platten als Prototyp, was so ziemlich die beste Idee seit langem war - über Blödheiten in Holz ärgert man sich weit weniger als über Blödheiten in Alu....
Die senkrechte Platte ist so gebohrt, dass sie den Kopf einmal in 25deg für die Bearbeitung der Rocker-Spindles aufnehmen kann und einmal in 40deg für die Auspuffgewinde. Da der Kopf symmetrisch ist, kann man ihn einmal innen und einmal außen anschrauben und erschlägt damit alle vier Winkel. Mir sind ein paar kleine Fehler unterlaufen, die wie gesagt in Alu ärgerlich gewesen wären, aber so als "Proof-of-concept" und für die leichte Bearbeitung war das schon okay. Die Alu-Version werde ich irgendwann mal angehen, da sind dann einige Verbesserungen schon eingeplant, z.B. den Kopf so niedrig wie möglich zum Bett zu bekommen - dann bekäme man den Kernlochbohrer auch raus, ohne die Koordinate verlassen zu müssen - und eine Positionierung über drei Einstellgewinde, um die Bearbeitungsebene schneller ausrichten zu können.

Also: Madenschraube angebohrt, Torx-Bit reingehauen, alles etwas warm gemacht:
Zack, war er raus. Einmal mit dem Gewindebohrer vorsichtig saubergemacht, ordentlich WD40 zum "Vorreinigen" durchgejagt und das Gewinde war gerettet, da musste ich den frisch erworbenen 5/16-BSF-Helicoil-Satz noch nicht benutzen.

Anders bei den 1/4-BSW-Gewinden, auf der Seite war eins hinüber. Ich habe mir V-coils besorgt. Ob die nun schlechter oder besser sind als das Okinaal, keine Ahnung. Tut es jedenfalls. Von der Aktion gibt es allerdings keine Fotos mehr.... Donnerstag ist die andere Seite dran, da sind wie gesagt noch zwei Gewinde zu setzen, dann ist der Kopf fertig zur Montage.


Tim

tommy hat geschrieben:Und das von dir, so hätt ich nicht gedacht!!

Ich find Madenschrauber einfach den passenderen Begriff als Gewindestift. Letzteres hört sich eher an wie der Lehrling vom Schraubenhändler.


Tim

Martin hat geschrieben:Ich werde Dir NIEMALS den Namen von Michael Kuhlenbeck und die Adresse Gewerbepark 5 in Bad Rothenfelde nennen. Geschweige denn die Telefonnummer 05424 293888

Du KRASSER Geheimniskrämer!! - von Dir kriegt man ja noch nicht mal `ne Postleitzahl!!

Was ist denn der Lippenstift?

Ein Medizinstudent?

Moppedmessi hat geschrieben:Was ist denn der Lippenstift?

Das ist der Azubi von Gyn....chripüh....chripüh....


Tim

Dann bleibt da noch der Filzstift

Moin!

Mal ein kleines Update vom heiteren Motorenschrauben, der Zylinderkopf war dran.

Die Gewinde habe ich mit besagten V-Coil-Einsätzen repariert, das ist halt das, was Tante Tracy im Angebot hatte, da habe ich mich mal mit 1/4" bis 1/2"- Gewinde-Werchzeuch in BSW, BSF und BSC eingedeckt. Und wo wird das Zeug hergestellt? Remscheid ....

Egal, es tat wie geheißen, die Gewinde sind also alle wieder i.O., also Montage: Erstmal "Opferbrett" für den angewärmten Kopf hinlegen und Teile sortieren...
Der alte Ofen entwickelt sich wie zu erwarten zu meinem Lieblingsaccessoire....
130-140deg sollten bei der Legierung dicke reichen, ab 150deg kommt man so langsam in den Bereich, in dem schon Prozesse ablaufen, die das Gefüge beeinflussen, muss ja nicht sein. Also nicht Ofen auf 200deg und dann drei Stunden später dran arbeiten (ja, okay, außer man will dran shwycen...)

Dann die Kipphebel, Achsen und Kleinteile montiert, dabei hab ich immer zwei Achsen montiert und dann das ganze wieder für ein paar Minuten in den Ofen gesteckt. Direkt nach der letzten Achse hatte der Kopf dann auch schon 40deg "verloren":
Nach dem Abkühlen habe ich dann noch das seitliche Dichtungs- und Plattengedöns montiert. IMHO eine Verwirrdichtung, das arme Öl findet einfach keinen Leckagepfad ....

Morgen montiere ich den Rest des Ventiltriebs und die Stehbolten, Dichtungen und Deckel (letztere nur handfest, klar), dann ist der Kopf erledigt.

Und meine Holde ist begeistert, ich wär immer so tiefenentspannt, wenn ich aus den Katakomben wieder hochklettere ....

Tim

.... gleich weiter mit dem Bottom end:

Ich hatte vor der Montage der Pleuel fein die Kurbelwelle ins Kurbelgehäuse gehievt, um das Seitenspiel zu messen. War für meinen Geschmack mit fünf Hundersteln schon eher am unteren Ende, also nix mehr shimmen. Hm. Da die Kurbelwelle aus der Bitsa ist, hab ich mich da mal auf die Gaußglocke und die Toleranzkette verlassen.

Bei der Demontage war mir dann so, als wäre da noch ein Hauch von einem Spalt zwischen dem einen Lager-Innenring und der Wellenschulter, also hab ich dem Biest noch einen mit dem passenden Rohrstück verpasst.... und nicht mehr nachgemessen.

Tja, dann habe ich mal brav die Pleuel montiert, das Ganze in die Timing-side-Hälfte geworfen, den Flansch mit Dichtmittel versehen - konkret Hylomar M, eigentlich wollte ich Loctite 5910 nehmen, aber das war in der geschlossenen Tube ausgehärtet, warum auch immer ...... Mistzeuch - und die Kurbelgehäuse-Hälften montiert. Dann noch das Bottom end in den frisch gebastelten Ständer geworfen, soweit so gut....
Also nächster Schritt: Nockentrieb montieren.
Und zack:
Kükenspiel....

Die Tiefenentspannung bekam dann allerdings einen kleinen Dämpfer, weil ich dann doch nochmal an der Kurbelwelle rumgerüttelt habe. Der o.g. Hauch von einem Lichtspalt war wohl doch nicht so klein ....


Tim

Machs nicht so spannend. Weiter, bitte!

.... also nochmal genau messen, diesmal aber richtig (ich hatte vorher die Messuhr mit einem flexiblen Arm gehalten, das geht ganz gut auf der Fräse, aber für den Zweck war das nix): Alte Stativstange abgedreht, dass sie in die hintere Motorhalterung passt und Messuhr an die Sonne:
Welle auf den rechten Anschlag und so halbwegs nullen, mit dem letzten µ müh ich mich dann nicht ab...
Linker Anschlag.....


Also doch noch Passscheiben besorgen und nochmal die Drive side ziehen..... Naja, der Zylinder ist ja auch noch nicht gestrahlt und lackiert, das passt schon.

Ergo wieder das alte Mantra von meinem Ex-Chef murmeln: Check, check, double-check.


Tim

Da kann ich mir das grinsen nicht verkneifen...feiner Bericht.

Tim, mach mal nich so schnell! Ich will mir den Spaß doch noch vor Ort mal anschauen. Ich hoffe das ich das Anfang des neuen Jahres zeitlich einrichten kann... Außerdem wollt ich ja mal deine Bierauswahl testen [SMILING FACE WITH OPEN MOUTH]

Grüße aus dem Harz

...ohne worte...