Re: Kolben aus Stahl
Verfasst: Sonntag 15. Oktober 2017, 12:20
Towner hat geschrieben:Glaubst Du, dass wir es noch erleben werden, dass Commando-Zylinderköpfe mit 3D-Druckern gefertigt werden ?
Tim
Towner hat geschrieben:Glaubst Du, dass wir es noch erleben werden, dass Commando-Zylinderköpfe mit 3D-Druckern gefertigt werden ?
Der Fullauto-Kopf ist ja relativ teuer. So wie ich das verstanden habe, ist der Kopf gegossen. Ich meinte aber damit, ob man sich vorstellen kann, dass das man in absehbarer Zeit in der Lage ist mit dem 3D-Verfahren gerade so spezielle und komplexe Teile wie den Commando-Kopf in relativ geringen Stückzahlen kostengünstig herzustellen. Kann gerade diese Anforderung - komplexe Teile in kleinen Stückzahlen - ein Vorteil des 3D-Verfahrens sein ? Das wäre doch für unser Hobby der Durchbruch.Tim hat geschrieben:Warum speziell Commando-Köpfe? Oder anders gefragt, warum sollte ein Commando-Kopf nicht gedruckt werden können, wenn es mit ähnlich komplexen Köpfen doch schon gemacht wird? Der Aufwand, den zu scannen und nachzukonstruieren ist wohl - neben dem Kosten - das größte Hindernis. Keine Ahnung, ob Fullauto-Ken seine Köpfe klassisch in Handarbeit hat modellieren lassen, aber evtl. hat er das Ding ja schon digitalisiert. Von da zum 3D-druck wär's nur ein kleiner Schritt.
Tim
Das ist einer der beiden Vorteile, der andere ist die deutlich größere Gestaltungsfreiheit (wobei die Baurichtung und Stützgeometrien wieder andere Einschränkungen bedeuten).Towner hat geschrieben:Kann gerade diese Anforderung - komplexe Teile in kleinen Stückzahlen - ein Vorteil des 3D-Verfahrens sein ?
Naja, Dir steht jetzt schon frei, Dir eine Gießerei und einen Modellbauer zu suchen, wesentlich billiger als ein Guss-Rohling wird ein Additive-Manufacturing-Rohling erstmal nicht. Und das wird ja eher in überschaubarem Umfang getan. Grundsätzlich stimmt es, aber eigentlich spart man sich nur den Modellbauer und die damit verbundene Zeit, wenn man bestehende Gussteile als AM-Teile nachbaut. Den konstruktiven Aufwand, das Teil zu erfassen, in CAD aufzusetzen, ggf. die Funktionsflächen nachzuvollziehen, Bearbeitungsaufmaße zuzugeben etc. hat man in jedem Fall. Der Drucker muss dann noch genau wie der Gießer das Teil etwas skalieren und ggf. sogar leicht verzerren, um Schwund zu berücksichtigen, da gehört auch wieder viel Erfahrung zu. Deswegen ja der Kommentar, dass viele wieder abspringen vom Zug, man produziert leicht teuren Ausschuss. Und ab niedrigen zweistelligen Stückzahlen lohnt sich schon der Einsatz von Formwerkzeugen und konventioneller Guss.Das wäre doch für unser Hobby der Durchbruch.
Danke für die Info !Tim hat geschrieben:... Den konstruktiven Aufwand, das Teil zu erfassen, in CAD aufzusetzen, ggf. die Funktionsflächen nachzuvollziehen, Bearbeitungsaufmaße zuzugeben etc. hat man in jedem Fall. Der Drucker muss dann noch genau wie der Gießer das Teil etwas skalieren und ggf. sogar leicht verzerren, um Schwund zu berücksichtigen, da gehört auch wieder viel Erfahrung zu. Deswegen ja der Kommentar, dass viele wieder abspringen vom Zug, man produziert leicht teuren Ausschuss. Und ab niedrigen zweistelligen Stückzahlen lohnt sich schon der Einsatz von Formwerkzeugen und konventioneller Guss....
Jein!Towner hat geschrieben:Danke für die Info !Tim hat geschrieben:... Den konstruktiven Aufwand, das Teil zu erfassen, in CAD aufzusetzen, ggf. die Funktionsflächen nachzuvollziehen, Bearbeitungsaufmaße zuzugeben etc. hat man in jedem Fall. Der Drucker muss dann noch genau wie der Gießer das Teil etwas skalieren und ggf. sogar leicht verzerren, um Schwund zu berücksichtigen, da gehört auch wieder viel Erfahrung zu. Deswegen ja der Kommentar, dass viele wieder abspringen vom Zug, man produziert leicht teuren Ausschuss. Und ab niedrigen zweistelligen Stückzahlen lohnt sich schon der Einsatz von Formwerkzeugen und konventioneller Guss....
Ich würde daraus folgendes Fazit ziehen:
Der Vorteil der 3D-Technoligie besteht aktuell eher darin, dass man Dinge damit realisieren kann, die mit der Gusstechnik nicht oder nur sehr schwer möglich sind. Gerade so alte Konstruktion, die damals mit der komnverntionellen Technik hergestellt wurden, sind auch weiterhin auf diesem Weg leichter und somit günstiger zu realisieren.
Richtig ?