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Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Montag 27. Juni 2016, 11:53
von Martin
14/100 sind nicht prima ;-)
Aber läuft.
Rostspuren sind so ne Sache. Hat er Öl verbraucht?
Unrund ist üblich und schlecht.

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Montag 27. Juni 2016, 12:33
von Alfred
Martin hat geschrieben:14/100 sind nicht prima ;-)
Aber läuft.
Rostspuren sind so ne Sache. Hat er Öl verbraucht?
Unrund ist üblich und schlecht.
Hab ich in der letzten Zeit mal protokolliert. So 0,7l / 1000km.
Geraucht hat´s nicht. Aber Ölkohle gab´s.

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Montag 27. Juni 2016, 14:58
von Volker Koch
Ja, da waren sogar fühlbare Rostspuren im Zylinder. Martin hatte ja Details.
Die fühlbaren Spuren waren dann irgendwann weg.
Ob der Vorbesitzer oder der Vorvorbesitzer zu lange hat stehen lassen ist
auch wurscht. Da sind die Aussagen von Vorbesitzern oft auch nicht konsistent
... und die Ursachen oft auch zeitlich stark voneinander abweichend.
Ich kann mich an einen Zylinder entsinnen, der über einen Winter schon Kontaktkorrosion mit den Ringen angefangen hatte, während eine andere von mir sehr geschätzte Marke auch nach 14 Jahren auf ´nem Hinterhof nichts hatte ...
Offenbar spielt es doch eine Rolle, ob die Karre mit offenen Ventilen und altem Öl in einem feuchten Schuppen rumsteht oder ob man ihr vor der Stilllegung nochmal ´n Schluck sauberes Motoröl in die Brennräume kippt ...
Hab ich in der letzten Zeit mal protokolliert. So 0,7l / 1000km.
Geraucht hat´s nicht. Aber Ölkohle gab´s.
Über 0,7l/1000km sollte man sich eigentlich freuen, das ist für die Praxis - wie gesagt ... nicht für den Theoretiker - ein sehr brauchbarer Wert, gleiches gilt für das Kolbenspiel von 14/100stel. Wenn man heutzutage schon mit 12/100stel Einbaumaß an die Sache rangeht, dann sind 14/100stel immernoch nicht ganz eingefahren.
Ölkohlerückstände sind nach meinen Erfahrungen eher das Ergebnis von suboptimalen Verbrennungen durch etwas zu fettes Gemisch und/oder etwas zu wenig Frühzündung.
Sagt mal, die Dinger sollten doch "tapered" sein. Kann man die Schräge eigentlich
sehen oder vernünftig messen? Auf den Ringen ist übrigens nirgends ein "top" vermerkt,
wohl aber die Größe (020), wenn auch ziemlich blass.
... Wie drück ich mich aus?
Du schnappst Dir ´nen ordentlichen Spiegel, legst den irgendwo schön grade flach hin und ...
ha! -> nich, was Du denkst!
... stellst jeden Kolbenring einzeln mit der am Kolben anliegenden Kante auf diesen Spiegel. Die Schrägen sin nur ein paar Grad, aber wenn Du ein Geo-Dreieck daneben hältst, dann siehst Du, ob sie getapered/angeschrägt sind. Übrigens meine ich mich zu entsinnen, daß sie nicht immer und alle konisch waren ... und daß die Aufschriften generell oben drauf waren.
Wenn jeweils zwei konisch sind, dann gehören die quadratischen nach oben und die konischen mit ihrer breiteren Seite nach unten in die Mitte ... und dann die Ölabstreifringe unten drunter ...
Generell ist das Kolbenlaufspiel eher ... na sagen wir mal flapsig ... von sekundärem Interesse, wesentlich wichtiger sind die Kolbenringe, wenn Du insofern also noch was machen willst, ohne gleich den ganz großen Kavallerieangriff zu reiten, dann orderst Du Dir einen Satz +.030" Kolbenringe, läßt den Zylinder indeed nochmal gaaaaanz vorsichtig durchhonen und feilst die +0.030" Ringe auf ein etwas großzügigeres Mindeststoßspiel(zu wenig ist meist auch wieder tödlich, weil einem dann schnell schonmal die Ringe wegknacken, wenn es ihnen zu bunt wird), schraubst alles wieder zusammen, fährst alles nochmal ein- bis zweitausend km ein und ignorierst die etwas größere Geräuschkulisse schlicht ...
Da war ich gestern in der Eile wohl zu verkantet unterwegs, sorry.
Hm ... heißt das nicht verkatert???

Na wie auch immer, viel Erfolg!
Volker

PS: Hast Du eigentlich gar keine Unterlagen?

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2016, 19:47
von Alfred
Um den Thread einmal fertigzumachen:
Der Motorenbauer hat einmal drübergehont. Hat für die Rostspuren nicht gereicht.
Deshalb: Ein Urlaub, zwei Bestellvorgänge und einiges an Schrauberei später ist alles wieder zusammen.
Bohren, honen und zwei neue 040-Kolben mit Laufspiel 12/100mm. So gut ich das sehen konnte, hat
der Motorenbauer sich auch daran gehalten: 0,10er Führerlehre konnte ich mit etwas Druck, wg, der
Krümmung reinschieben, 015er nicht mehr. Da der Kopf schon ziemlich runtergeplant war (nein,
war ich nicht), habe ich auch eine dicke Kopfdichtung verwendet.
Ich bin heute die ersten 32 Einfahr-km auch schon gefahren. Das Gerät ist gleich angesprungen,
nichts gequalmt.
Und jetzt ein wenig fahren. Wenn ich mir die Englisch-sprachigen Foren so angucke, dann ist das
dort wohl deutlich von althergebrachten Riten geprägt als hier. Ich werde einfach mal bei niedrigen
Drehzahlen oberhalb von 2,5 TRpm anfangen und mich dann steigern, dabei die Drehzahlen immer rundrum
variieren.

Grüße

Alfred

Re: Fischeingeweide oder Hühnerknochen

Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2016, 20:28
von Volker Koch
Als man im Werk in Meriden noch gearbeitet hat, da wurden die Kolben mit 8/100 bis 1/10tel mm verbaut und man fuhr so´ne Karre dann 5.000km ein, ich kann Dir insofern aus eigener Erfahrung nur dringend empfehlen, möglichst lange - 2.000-3.000 km - sehr zurückhaltend mit der Gashand umzugehen. Du hast hinterher deutlich mehr davon ... sieh mal hier auf Seite 13:
http://www.classicbike.biz/Triumph/Owne ... ndbook.pdf