Ich bin da völlig bei Dir. Deshalb habe ich ja auch explizit die Tricksereien der Industrie benannt und das Durchwinken der Politik.AHO hat geschrieben: Langfristig muss man die zulassungsrelevanten Vorschriften für das Fahrgeräusch anpassen, indem man nicht nur punktuell wenige Fahrzustände abfragt, sondern über einen breiten Geschwindigkeitsbereich Grenzwerte festlegt und prüft.
Das Standgeräusch ist da wirklich nicht geeignet, weil es nur den Auspuff misst, nicht die mechanischen Motor- und Abrollgeräusche sowie die Windgeräusche, das tut nur die Fahrgeräuschprüfung.
Dazu gibt es klare Aussagen:
"Durch die Standgeräuschmessung können auffällig laute motorisierte Zweiräder festgestellt werden. Allerdings lässt diese Messung, aufgrund der begrenzten Korrelation von Stand- und Fahrgeräusch, nur bedingt Rückschlüsse auf andere relevante Betriebszustände zu. Daher wäre es wünschenswert, eine Fahrgeräuschprüfung entsprechend der Richtlinie 97/24/EG im Rahmen von Verkehrskontrollen durchzuführen. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit scheint die vereinfachte Fahrgeräuschprüfung "light" eine Möglichkeit zu bieten, in Kombination mit der Standgeräuschmessung, motorisierte Zweiräder im Rahmen von Verkehrskontrollen umfassender zu überprüfen. Durch diese Messung kann prinzipiell mit relativ geringem Aufwand neben dem Standgeräusch ein weiterer Betriebszustand des Fahrzeuges erfasst und somit die Aussagekraft der Prüfung erhöht werden. Die Geräuschmessung im Verkehr und bei der wiederkehrenden Fahrzeugüberwachung sollte vermehrt auch in internationalen Gremien diskutiert werden."
Quelle:
https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Publik ... 0/f48.html
Wenn das Standgeräusch also bei halber Nenndrehzahl gemessen wird, und die Klappen nur bei höheren Drehzahlen aufgehen (natürlich nur für das sportliche Drehmoment, im Leben nicht als Sounddesign), hilft der Standgeräuschwert auch nicht weiter.
Kurzfristig würden da automatische Lärmanzeigen (zumindest bei den Fahrern, denen es nicht "am Arsch vorbei geht") und Kontrollen helfen, dann würden die "Schwarzen Schafe" (wer von uns ist eigentlich ein ganz weißes Schaf?) vielleicht die Lust verlieren.
Irgendeinen Blödsinn zu machen, anstatt sinnvolle Maßnahmen zu treffen, hilft weder den Anwohnern noch den Motorradfahrern.
Gruß
Andreas
Manipulierte laute Anlagen könnte man natürlich rausfiltern, wenn man wollte. Aber auch dazu hatte ich ja geschrieben, dass die Überwachungsbehörden da kein gesteigertes Interesse gezeigt und eh zu viel zu tun haben...
Ein Weg aus der Lärmkrise ist das so leider nicht.