Na, wird Zeit, das sich mal jemand hier zu Wort meldet, der so was hat..
Also, ich teile mal in zwei Teile:
Eine T150V ist die Trident, die am ehesten zu bekommen ist, da es eine RELATIV hohe Auflage gab. Also ist die Aussage des Verkäufers, dass sie kaum zu bekommen sei der typische Versuch, Stress und Sammlerinstinkt hervorzurufen. Es gibt in der Tat eine recht große Szene, in Relation zur Gesamtauflage der alten Dreizylinder von insgesamt etwas über 35000 Stück. Realistische Preise auszugeben ist natürlich sehr schwierig, aber 6690,- Euro liegt schon sehr hoch. Zumal es eben "nur" ne 74er T150V ist. Selten ist eine frühe T150T und eine Rocket 3.
Auf den Fotos sieht sie recht gut aus, das muss ich sagen. Bis auf die meiner Meinung nach falschen Hupen ist alles dran, was dran gehört. Aus USA kommen die meisten, dementsprechend ist das weder ein Argument dafür oder dagegen. Lange Zeit galten Tridents als billig und waren recht ungeliebt. Das lag im Großen und Ganzen daran, dass viele fürchterliche Menschen Hand an diese sensiblen Maschinen gelegt haben.
Der Zustand der Trident auf dem Foto ist gut, sieht aber eher aus, als wäre das Ding "schön" gemacht worden. Der Tank sieht aber so was von neu lackiert aus, auf den Fotos sieht es auch aus, als wäre es nicht Originalelack der Scallops. Kann aber auch an der Fotoqualität liegen.
Ein Motorrad, das aber in USA so viel gelaufen hat, sieht DEFINITIV anders aus.
Ist aber auch nicht prinzipiell schlecht.
Zum beurteilen der Technik bedarf es einiger Erfahrung und auch Glück. Triumphe hören sich in der Regel mechanisch fürchterlich an, wenn man die heutzutage gültigen Vorstellungen hat. Der Steuertrieb alleine veranstaltet ein Orchester, dass ein moderner Japanertreiber nicht mehr trauen würde, den Motor zu starten.
Du bist bisher eine langhubige Twin Triumoh gefahren und eine langhubige Commando. Sei dir im Klaren, dass eine Trident GANZ anders fährt. Manche Twinfahrer sind regelrecht enttäuscht, man muss es halt mal versuchen.
Das mit dem Fahrwerk ist nicht wie Rüdi es sagt. Entweder hatte er keine Luft im Reifen, ein nicht intaktes Gabel/Steuerlagersystem oder einfach nur schlechte Straßen. ICH bin mit meinem Fahrwerk ganz zufrieden, auch wenn es sicher bessere gibt. Dafür aber auch viele schlechtere.
Die Technik ist wirklich komplex. Wenn Du den Motor machst, dann kostet es richtig Geld. Teile sind eigentlich im Prinzip verfügbar, die Preise ziehen hier aber auch deutlich an. Du kannst die Trident laufen lassen und Glück haben, dass alles lange fährt. Aber der Gegenteilige Fall bringt Dich, wenn alles schlecht läuft, an Deine finanzielle Grenze (wenn du im Normalverdienerbereich bist). Musst Du Dein Bauchgefühl entscheiden lassen.
Sei aber gewiss, dass Du das Ding nicht wie eine Commando oder Triumph Twin zwischen Tür und Angel in einer unbeleuchteten Garage schrauben kannst.
Unterlagen dafür habe ich genug, darfst Du gerne haben.
Im Ruhrgebiet kann ich Dir auch Adressen geben, die so etwas haben und Dir sicher helfen können (und werden). Habe da Essen und Duisburg im Angebot.
So, und jetzt Dein absolutes Superglück: Die Maschine steht in Sittensen. Das ist meinem Routenplaner nach nur 9 km von unserem Herzchen Ralph G.Wilhelm entfernt. Der hat zwar riesige Hände wie Rohrzangen, ein sensibles Gemüt einer Schiffsschraube und Zeit wie die Schallmauer, dafür aber gut laufende Dreizylinder und viiiiel Erfahrung und Elan.
Der Mann wird sich hier sowieso noch zu Wort melden und Du solltest nett zu ihm sein und mit ihm zusammen die Triumph ansehen...
Beste Grüße, Martin
PS: Sie sollte deutlich unter 5000,- Euro landen.... Andererseits versucht schon länger ein Händler eine Vergaseranlage für ne Trident für 699 Euro zu verhökern... Erfolglos natürlich
PPS: Kannst ja mal in meine Gallerie gucken. T150V, Bj. 74... Nicht original, da Dunstall Rohre, 850cc, Carrillos etc... Ach ja, und ne Bremse, die FUNKTIONIERT! (im Gegensatz zur originalen Scheibe)
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