...was ich hiermit denn mal tue, ich denke, dass zu dem Thema ein bisschen Gehirnstürm recht interessant ist.Lupo hat geschrieben: in diesem Posting: "Vielleicht sollten wir doch einen eigenen Pleuel Thread aufmachen... ]
Das sehe ich etwas differenzierter - die Serienpleuel sind zumindest bei Norton (und ich vermute auch bei den anderen größeren Herstellern) eines der wenigen Bauteile, bei denen man fertigungstechnisch nicht mehr wahnsinnig viel rausholt. Meine Kritik an den aus dem Vollen gefrästen Teilen ist denke ich klar geworden - Schmiedeteile sind vom Kraftfluss her besser.M.E. sind Serien-Pleuel (es gibt ja auch die orig. Schmiedepleuel noch neu zu kaufen), oder eben die Billet Teile a la MAP die einzigen sinnvollen Alternativen.
Wenn dann würde ich auf Alternativ-Pleuel gehen, wenn damit das Kolbenstangenverhältnis besser wird - das geht ja auch zwangsläufig einher mit insgesamt kürzerer Kolbenshaftlänge und geringerer Kompressionshöhe, ergo leichteren Kolben. Da ist einiges mit überschaubaren Aufwand rauszuholen, was damals technisch auch einfach nicht machbar war. Da die Atlas ein übler Vibrator ist, finde ich es schon angebracht, solche Maßnahmen zu nutzen.
Das gilt aber gleichermaßen auch für die langen MAPs - eigentlich müsste man sich mehrere Satz Kolben hinlegen, um da auf der sicheren Seite zu sein. Selbstverständlich zerlegt's dann das Pleuel, bevor der erste Satz "durch" ist, Murphy ist ja nicht doof .....Solche Sonderlösungen wie Jim Schmitt sie anbietet halte ich für problematisch, spätestens wenn mal wieder Kolben fällig sind. Und das kann schnell gehen, wie man weiss.
Stimmt schon, aber IMHO ist das noch grundlegendere Grundproblem, wenn man richtig Leistung rausholen will, ist das fehlende Mittellager - nur bin ich wie schon mehrfach gesagt inzwischen der Ansicht, dass der gesamte Motor vorsätzlich eher weich konstruiert wurde, um einen Teil der Vibrationen schon zu schlucken und entsprechende Reserven hat. Dumm nur, wenn man diese "Vibrations-Reserven" dann nutzt, um Leistung rauszuholen. Ich vermute aber, dass ein 750er-Norton-Motor mit Mittellager und sonst keiner Änderung alles kurz und klein schlägt - die Streichholzlosen mit ihrem Mittellager sollen ja wesentlich bösere Vibratoren sein als die vom Hubraum her gleichen Konkurrenten.Das Grundproblem des Norton-Twins ist m.E. die verschraubte Kurbelwelle, zusammen mit den Fertigungstoleranzen.
Eigentlich braucht der Motor ein komplett neu gestaltetes Bottom-End, damit der an sich gute Zylinderkopf mal alles ausspielen kann. Eigentlich .... andererseits ist man dann irgendwann an einem Punkt, bei der Aufwand gigantisch wird.
Ich denke mal, dass ich bei meinem noch in der Planung befindlichen Motor einen Mittelweg gehen werde: Schwermetall-Wuchtung in den äußeren Kurbelwangen, ein bisschen mehr Aufwand beim Auspindeln der Lagersitze etc., lange Pleuel (ob nun MAPs oder Carrillos oder vielleicht noch was anderes, weiss ich noch nicht), um quasi das klassische (überholte) Rezept en detail zu verbessern.
Aber erstmal ist eh ein gaaanz serienmäßiger Motor dran, das Kurbelgehäuse ist frisch geputzt und harrt der Dinge, die da kommen mögen.
Tim