BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

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Snoogle
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BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Snoogle »

Ich habe bei meiner Thunderbolt einen kompletten Ölwechsel inkl. Filter gemacht, die Ventile eingestellt und die Kette gespannt.

Das Motorrad lief die ersten Kilometer einwandfrei. Nach ca. 30 km hat jedoch die Zylinderkopfdichtung versagt und es ist relativ viel Öl an der linken Zylinderseite ausgetreten und hat das komplette Motorrad mit Öl überzogen.

Ich habe die Dichtung repariert und das Motorrad danach in einer Waschbox mit Lanze und Bürste gewaschen.

Problem:
Seit dem hat das Motorrad Probleme mit der Beschleunigung und ruckelt stark, nimmt in höheren Gängen kein Gas an, ist im 4. Gang gar nicht fahrbar und baut eher noch Leistung ab. Die Maschine ist wie zugeschnürt (und ja, ich weiß dass der Mikuni nicht ideal ist, hat aber nix mit dem aktuellen Problem zu tun). Je länger ich fahre, desto schlimmer wird es.

Was ich bisher überprüft habe:
- beim alten Öl gab es keine Auffälligkeiten, das Ölsieb im Tank war sauber.
- Vergaser komplett zerlegt und gereinigt
- Zündungs- und Vergasereinstellung passt
- es läuft ausreichend Sprit
- es ist der richtige Sprit im Tank
- alle Kabel und Kontakte sind trocken
- wenn der Motor kalt ist läuft er besser als wenn er warm ist
- wenn ich das Moped kurz abstelle läuft es kurz auch wieder besser
- Motor springt mit nur einem Kick an und läuft im Leerlauf auch in höheren Drehzahlen völlig problemlos.
- gute Zündfunke
- Die Kette ist so gespannt, dass man sie nicht durchhängt und man sie noch 2-3 cm bewegen kann.
- Die Ventile haben bis auf eins gepasst. Ein Auslass war etwas zu stramm

Es gibt quasi keinen Anhaltspunkt, warum die BSA nicht laufen sollte wie vor dem Ölwechsel.

Allerdings ist mir etwas aufgefallen:
- Das Öl im Öltank ist sehr heiß und qualmt und ist dadurch auch sehr flüssig (neues Öl)
- Das gesamte Motorgehäuse ist extrem heiß, heißer als das Öl
- Die Leitung, die unten am Tank weg geht ist aber nur lauwarm. Ebenso die Rücklaufleitung und der externe Ölfilter.

Ich vermute deshalb, dass irgendwas mit dem Ölkreislauf nicht mehr stimmt. Ich kann zwar sehen, dass Öl in den Tank gefördert wird, aber das ist eher wenig. Meiner Meinung nach ist der Motor aber deutlich zu heiß.

Somit vermute ich im Moment das Ruckelproblem eher beim zu heißen Motor durch fehlendes Öl und hoffe, dass noch nichts kaputt ist.

Ich wäre aber wirklich dankbar für einen Tipp.

Ich bin im Endeffekt so vorgegangen:
- Öl über Öltank und unten am Motor abgelassen
- Filter rausgeschraubt

==> keine Auffälligkeiten

- neuen Ölfilter (https://www.ebay.de/itm/175805131497) mit Öl aufgefüllt und eingeschraubt.
- erforderliche Ölmenge in Tank eingefüllt

Kann es sein, dass ich hier was vergessen habe und nun die Ölförderung nicht mehr richtig funktioniert?

Das Problem besteht entweder seit dem Ölwechsel oder seit der Wäsche. Lässt sich leider nicht genau sagen. Vor dem Ölwechsel lief die BSA normal. Beim Ölaustritt durch die Kaputte Dichtung ist der Motor nicht trocken gelaufen.
Zuletzt geändert von Snoogle am Freitag 18. Juli 2025, 18:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Mineiro
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Mineiro »

Zu komplettierung deiner Aufzählung .... welches Öl hast du eingefüllt?
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Snoogle
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Snoogle »

Mineiro hat geschrieben: Freitag 18. Juli 2025, 18:43 Zu komplettierung deiner Aufzählung .... welches Öl hast du eingefüllt?
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Wuselwahnwitz
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Wuselwahnwitz »

Der Motor ruckelt nicht wegen des Öls.
Was mir noch fehlt ist das Kerzenbild und der Kontaktabstand der Kerzen nebst Kerzentyp.
Check nochmal den Zündzeitpunkt, da würde ich das Problem verorten wenn alles andere passt...

Cheers

Wu
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Goldstar »

Gut am Öl wird es nicht liegen und am wasche auch nicht. Du hast aber die kopfdichtung gewechselt. Da könnte der Hund begraben liegen. Die meisten kopfdichtung passen nicht wirklich. Vor dem Einbau ausgeglüht? Sind die Rücklaufbohrungen frei? Fragen über Fragen....
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Snoogle »

Puh. Es war ein Routine-Ölwechsel bzw. Service. Die BSA hat vorher keine Probleme gemacht, es war nichts defekt.

- Neues Öl: 20W 50
- Neue Zündkerzen: NGK B8ES (waren vorher auch drin)
- Kontaktabstand: 0,6mm
- Kerzenbild ist deutlich hell und zu mager bei identischer Vergasereinstellung. Vor dem Ölwechsel war das Kerzenbild helllbraun.
- Neue Zylinderdeckeldichtung
- Der Motor ist deutlich zu heiß, die Ölleitungen nur lauwarm
- Der Motor läuft gut und rund, nur nicht unter Last mit eigekuppeltem Getriebe

Ich würde mal vermuten, dass die Rücklaufbohrumgen frei sind. Bin ja die letzten Wochen viel gefahren.

Kann es sein, dass ich die Ölleitungen noch irgendwie entlüften muss oder irgendwo was vergessen habe?
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Phil
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Phil »

Hoi Marc,

Du hast es nicht leicht mit Deinem Hocker. :shock: :shock:
Snoogle hat geschrieben: Freitag 18. Juli 2025, 18:35 Ich habe bei meiner Thunderbolt einen kompletten Ölwechsel inkl. Filter gemacht, die Ventile eingestellt und die Kette gespannt.

Das Motorrad lief die ersten Kilometer einwandfrei. Nach ca. 30 km hat jedoch die Zylinderkopfdichtung versagt und es ist relativ viel Öl an der linken Zylinderseite ausgetreten und hat das komplette Motorrad mit Öl überzogen.

Ich habe die Dichtung repariert und das Motorrad danach in einer Waschbox mit Lanze und Bürste gewaschen.

Problem:
Seit dem hat das Motorrad Probleme mit der Beschleunigung und ruckelt stark, nimmt in höheren Gängen kein Gas an, ist im 4. Gang gar nicht fahrbar und baut eher noch Leistung ab. Die Maschine ist wie zugeschnürt (und ja, ich weiß dass der Mikuni nicht ideal ist, hat aber nix mit dem aktuellen Problem zu tun). Je länger ich fahre, desto schlimmer wird es.

Was ich bisher überprüft habe:
- beim alten Öl gab es keine Auffälligkeiten, das Ölsieb im Tank war sauber.
- Vergaser komplett zerlegt und gereinigt
- Zündungs- und Vergasereinstellung passt
- es läuft ausreichend Sprit
- es ist der richtige Sprit im Tank
- alle Kabel und Kontakte sind trocken
- wenn der Motor kalt ist läuft er besser als wenn er warm ist
- wenn ich das Moped kurz abstelle läuft es kurz auch wieder besser
- Motor springt mit nur einem Kick an und läuft im Leerlauf auch in höheren Drehzahlen völlig problemlos.
- gute Zündfunke
- Die Kette ist so gespannt, dass man sie nicht durchhängt und man sie noch 2-3 cm bewegen kann.
- Die Ventile haben bis auf eins gepasst. Ein Auslass war etwas zu stramm

Es gibt quasi keinen Anhaltspunkt, warum die BSA nicht laufen sollte wie vor dem Ölwechsel.
Wenn ich mich recht erinnere, dann war das nicht die Kopfdichtung, sondern die Ventildeckeldichtung aka valve cover gasket, die Öl austreten ließ.

Was meine Eimer nicht mögen, das ist Wasser im Vergaser. Zumindest bei den AMALs tritt das relativ leicht in die Vergaser ein beim Waschen. Beim Mikuni mag das anders sein, aber lass' zuerst mal die Schwimmerkammer ab. Selbige hat unten einen Ablassstopfen. Hühner schließen, Stopfen auf, Schwimmerkammer ablassen, Stopfen wieder drauf.

Das wäre das erste Ding, das ich machen würde.

Zündungseinstellung passt? Wann hattest Du zuletzt nachgesehen? Beim Einbau der Zündung oder jetzt gerade?

Wie hast Du die Ventile eingestellt? So, wie es im manual steht?
Also rechtes Auslassventil ganz auf, dann das linke einstellen, danach umgekehrt. Einlassventile analog, also auch wieder eins ganz aufmachen, dann das andere einstellen und vice-versa.

Was Du schreibst, von wegen kalt besser als heiß, bedeutet am ehesten, dass der Eimer viel zu fett läuft. Die Düsen sind alle am richtigen Platz und fest, also nicht lose? Der Nadelclip ist richtig drin?

Die nächste Frage: wenn die Malesten auftreten, ist das Geruckel drehzahlabhängig oder per Gasgriffstellung reproduzierbar? Im ersteren Fall deutet das auf ein elektrisches Problem hin, im letzteren auf ein Vergaserproblem.

Zündschlösser können einen auch in den Wahnsinn treiben. Wenn Du Deine Boyer direkt mit Spannung versorgt per jumper wire von der Batterie her, löppt sie dann?
Snoogle hat geschrieben: Freitag 18. Juli 2025, 18:35 Allerdings ist mir etwas aufgefallen:
- Das Öl im Öltank ist sehr heiß und qualmt und ist dadurch auch sehr flüssig (neues Öl)
- Das gesamte Motorgehäuse ist extrem heiß, heißer als das Öl
- Die Leitung, die unten am Tank weg geht ist aber nur lauwarm. Ebenso die Rücklaufleitung und der externe Ölfilter.

Ich vermute deshalb, dass irgendwas mit dem Ölkreislauf nicht mehr stimmt. Ich kann zwar sehen, dass Öl in den Tank gefördert wird, aber das ist eher wenig. Meiner Meinung nach ist der Motor aber deutlich zu heiß.

Somit vermute ich im Moment das Ruckelproblem eher beim zu heißen Motor durch fehlendes Öl und hoffe, dass noch nichts kaputt ist.
Hast Du den Ölfilter nur gewechselt, oder hast Du eine neue Ölfilterplatte angebaut? Ich frage deshalb, weil die Schlauchführung wichtig ist.
Letztes Jahr hattest Du am oil manifold gefummelt.

Es fängt mit den Leitungen von und zum Öltank an. Wie Du dem manual entnehmen kannst, die Leitungen müssen sich bei den dry frame-A65 kreuzen.

Dementsprechend geht die Zulaufleitung vom Öltank, die da ja außen am Tank sitzt, auf das innere Röhrchen am manifold. Auf dem äußeren Röhrchen des manifolds steckt man den Schlauch, der auf die Grundplatte des Ölfilters geht. Die Platte hat zwei Stutzen, die mit in und out bezeichnet sind. Vom manifold auf den mit in bezeichneten Stutzen an der Platte, dann von der Platte den out-Stutzen einen Schlauch auf den inneren Anschlussstutzen des Öltanks.
Das ist wirklich wichtig.

Es ist schwer, aus der Ferne zu beurteilen, was Du mit heiß meinst. Normalerweise laufen die Eimers relativ kühl vom Öl her, ich bekomme an meiner ollen Lightning vielleicht 80 oder 90° im Öltank, mehr ist das nicht.
Aber Du kannst das ja ggf. mit einem Fleischthermometer oder so messen, wie sich das bei Dir darstellt.

Es ist auch schwer zu beurteilen, wieviel Öl da retour gefördert wird. Eigentlich kommt auf der Sekundärseite immer ein Luft-/Ölgemisch in den Öltank, ein richtiger Ölstrahl ist das nur, wenn das Kurbelhaus voll gelaufen war. Und weil Luft dabei ist, sieht das eher neblig aus oben im Tank, wo das Öl zurück gefördert wird. Wenn es rauchen würde, dann wäre das Öl arg arg heiß, aus dem Bauch raus irgendwas jenseits von 150°.

Ich drück' Dir die Daumen, dass Du den Fehler findest bzw. dass es nichts an der Ölversorgung ist, weil das wird erfahrungsgemäß arg teuer.

Aber wenn was am Öl im Argen läge, hättest Du wahrscheinlich schon Klappergeräusche. Schade, dass man an den 68-iger Modergehäuse kein Manometer anbauen kann.

Good luck und Grüße

Ph.
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Mineiro
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Mineiro »

Wuselwahnwitz hat geschrieben: Freitag 18. Juli 2025, 19:19 Der Motor ruckelt nicht wegen des Öls.
Cheers

Wu
Meine Frage zielte auch nicht in Richtung ruckeln sondern in Richtung Rauchbildung und zu heißem Öl. Ein Öl mit zu niedriger Viskosität oder schlechter Hitzebeständigkeit kann zu sowas führen.
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Snoogle
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Snoogle »

Zur Ergänzung:
- Richtig - Ventildeckeldichtung
- den Vergaser habe ich wegen Wasser-Verdacht ausgebaut, zerlegt, gereinigt und getrocknet
- die Tankentlüftung ist überprüft und in Ordnung
- Es wurde nur der externe Filter gewechselt, keine Leitungen gelöst
- Heiß: Ich hatte heute die Gelegenheit das mit einer anderen BSA zu vergleichen. Meine ist wesentlich heißer. Man hätte definitiv Verbrennungen, wenn man den Motor anfasst.

Ich bin heute Morgen noch mal frisch eine Proberunde gefahren. Das Problem bleibt und nimmt mit zunehmender Wärme zu. Das Problem mit der Ölzirkulation scheint real zu sein. Ich habe außerdem festgestellt, dass die BSA nach sporadisch nicht mehr zündet oder nur einseitig zündet. Auf jeden Fall kann man das auch gut hören, wenn man im Leerlauf langsam hochdreht. Es scheint also ein wechsel zwischen Zündung und Nicht-Zündung zu sein. Könnte also die Zündspule oder die Boyer-Zündung sein.

Ich werde das Moped nun sicherheitshalber in meine Werkstatt bringen und in Ruhe nach den Fehlern suchen.
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von vitaminski »

Bei niedriger Batteriespannung macht die Boyer auch komische Sachen. checken!
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Mineiro
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Mineiro »

Blöde Frage ... Hast du vielleicht mit deiner Reinigungsaktion mit der Hochdrucklanze eventuell Wasser in die Boyer oder Zündspulen gedrückt oder deine Zündkerzen gehimmelt?

An so einer Lanze mit ihrem scharfen Strahl liegen sehr hohe Drücke an. Habe mal versehentlich den Handrücken in den Strahl gebracht. Das war nicht witzig und eine blutige Angelegenheit.

Bevor du das große Besteck auspackst prüfe mal die Zündkerzen und -Stecker. Wenn du eine heiße Zündkerze abrupt mit Wasser runter kühlst ist das nicht gut für die Kerze. Das kann einen Thermoschock verursachen und den keramischen Isolator beschädigen. Es sind Risse oder Abplatzungen möglich. Zudem kann die Abbdichtung rund um die Elektrode durch die abrupte Abkühlung und den Druck des Dampfstrahlers leiden was zu Undichtigkeiten führen kann.

Wenn das nix bring .... kannst du dir nicht eine Ersatzboyer/Zündspulen ausleihen und prüfen ob das Phänomen mit den Zündaussetzern weg ist.

Es ist halt für mich auffällig, dass es erst nach der Waschaktion anfing mit deinen Problemen abgesehen von der Ölinkontinenz.
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Snoogle
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Snoogle »

Hatte die BSA heute auf der Bühne und bin mittlerweile etwas weiter:

1. Öl: Der Ölkreislauf funktioniert. Habe ich überprüft. Es kommt Öl im Tank an und wird auch wieder abgeführt. Ob die Menge stimmt, kann ich nicht beurteilen. Trotzdem bleibt die Frage, warum der Motor so heißt wird.

2. Fahrprobleme:
a.) ich hatte sämtliche Kabelverbindungen der Zündspule und der Zündbox mit Schrumpfschlauch abgedichtet. Das habe ich heute alles wieder entfernt und es hat sich herausgestellt, dass die Steckverbindungen alle nass und/oder ölig waren. Das habe ich nun alle penibel gereinigt und getrocknet.
b.) ich habe die Pick-Up-Platte der Boyer-Zündung gemessen. Liegt im Soll-Bereich. Ebenso habe ich die Zündeinstellung überprüft. Unverändert.
c.) Ich habe die Primärwicklung der Zündspule gemessen. Liegt bei konstant 5,5 Ohm (ist eine 12V Zündspule)
d.) ich habe die Sekundärwicklung der Zündspule gemessen. Da komme ich zwar immer wieder auf den Soll-Wert aber leider wird auch immer wieder OL angezeigt. ==> daraus würde ich nun schließen, dass die Wicklung eine Haarriss hat, der je nach Wärme und Vibration Strom leitet oder eben nicht. Das würde auch zu meinem Problem passen.
e.) ich habe dann den Zündkerzenstecker entfernt und direkt am Kabel gemessen. Gleiches Ergebnis.
f.) Ich habe den Zündkerzenstecker gemessen. Schwankend zwischen 1,2 und 2,5 Ohm.

Somit würde ich jetzt davon ausgehen, dass die Zündspule inkl. Zündkerzenstecker im Eimer ist und das Moped deshalb so fährt. Und da die ja nicht wahnsinnig geschützt ist, ist es nicht so abwegig, dass das beim waschen passiert ist.

Ich würde noch gerne die Zündbox überprüfen. Das was auf der Boyer-Seite dazu gesagt wird, funktioniert. Geht da evtl. noch mehr?

Übrigens: Gestern lief die BSA sehr schlecht - Kerzenbild = weiß, heute bei der Probefahrt lief sie immer noch nicht gut aber deutlich besser. Kerzenbild = Rehbraun. Scheint also irgendwie damit zusammenzuhängen.

Soweit meine Erkenntnisse und Interpretation.
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Mineiro
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Mineiro »

... und spendiere der BSA zwei neue Zündkerzen. Würde ich noch machen wenn ich du wäre ...
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Henrik
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Henrik »

Snoogle hat geschrieben: Samstag 19. Juli 2025, 19:38
Übrigens: Gestern lief die BSA sehr schlecht - Kerzenbild = weiß, heute bei der Probefahrt lief sie immer noch nicht gut aber deutlich besser. Kerzenbild = Rehbraun. Scheint also irgendwie damit
Ich denke über dein weißes Kerzenbild nach….

Hast du an den Vergasern etwas verstellt?
Luftschraube, Bedüsung?

Selbst wenn deine Zündspule defekt ist, sorgst das nicht für ein weßes Kerzenbild.
Kann da gerade keinen Zusammenhang herstellen.

Du weißt bestimmt, dass ein weißes Kerzenbild für eine sehr heiße Verbrennung steht.
Auch wenn es nun rehbraun ist, solltest du die Ursache für die weiße Kerze verstanden haben, bevor es wieder passiert und du dir ein Loch in den Kolben brennst.

Hast du bereits eine Kontrolle hinsichtlich Nebenluft durchgeführt?

Beste Grüße
Henrik
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Phil
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Re: BSA will nicht mehr nach Ölwechsel und Wäsche

Beitrag von Phil »

Hoi Marc,

zuerst mal Glückwunsch, dass Du den Fehler augenscheinlich gefunden zu haben scheinst.

Was Du an unproblematischen Zündspulen nehmen kannst, dass sind japanische Doppelspulen. Der Typ, den Du suchst, heißt KP02, sie sind bei Kawasaki und Honda verbaut. Die sind unproblematisch und haltbar, aber sie liegen an der Untergrenze des spezifizierten Primärwiderstands, und man sie ggf. mit einem Hochlastwiderstand ins Fenster der Boyer bringen.
Die Dinger gibt es für einen Appel und ein Ei bei Kleinanzeigen.

Was das Kerzenbild angeht, ich sehe das wie Henrik. Es erscheint seltsam, dass sich das Kerzenbild Richtung weiß verändert, wenn die Zündspule intermittierend ausfällt.

Kerzen: schau', dass Du Champion-Kerzen bekommst, die funktionieren bei den brätischen Mopeds besser als NGK. Bei einer Thunderbolt gehören eigentlich N4 rein, Deine NGK 8ES entsprechen eigentlich den N3.

Noch was zu den Zündkabeln und den Steckern. Normal nimmt man bei einer Boyer entstörte Stecker mit 5 Kilo-Ohm Widerstand, die Stecker gibt es von NGK bei Louis oder Polo und sind wird gut.
Neue Zündkabel sind sicher kein Fehler, wenn man nicht weiß, wie alt das ganze Zündgeschirr ist.

Weiter gutes Gelingen.

Schöne Grüße

Ph.
Antworten