Neuaufbau BSA M20

Baust Du noch oder fährst Du schon?
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Öko
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Öko »

Fa aköster richtet an mehreren deutschen Standpunkten Motorradrahmen mit Zertifikat.
Hatte eine Girdergabel letztes Jahr gen Süden verkauft...die Werkstatt hat sich auch auf Richtarbeiten bei Vorkriegsfahrzeugen etwas mehr spezialisiert.
29. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 8.-10.. August 2025 29 jähriges Bestehen :laola:
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Hab nochmal darüber nachgedacht, und bleiben wir doch mal auf dem Boden der Tatsachen :halloatall:
Ich glaube nicht das die Gabel verzogen ist, sondern nach 80 Jahre Leben und harten Gebrauch einfach nur
Verschleiß zeigt. Ich hab mir nochmal die Bilder angesehen und man sieht deutlich oben und unten wie sich
die Links in die Gabel eingearbeitet haben, was ja auch bei der Konstruktion ganz normal ist. Verhindert hätten
das die Axiallager die ich Ali ans Herz gelegt habe. Die Links werden durch lange Schrauben in den Gabelscheiden
gehalten. Dort liegt dann Metall auf Metall, das sich dann mit den Jahren einarbeitet. Wenn man das immer schön
nachspannt ist ein massiver Verschleiß dort vorprogrammiert. Alle Gabeln die ich gesehen habe sind dort verschlissen.
Wenn man es absolut korrekt, und genau machen wollte, müßte man genau diesen Verschleiß mit Zapfensenkern
plan machen und dann parallel beide Seiten auch zu oben ausgleichen.

Ali mach mal die Links alle locker, also ohne die Schrauben beizuziehen und montier die Gabel mal zusammen ohne Feder.
Dann wird dir die Gabel zeigen wo sie hin will wenn du sie Bewegst. Die entstehenden Differenzen gleichst du einfach mit
Passcheiben aus.

Also nicht verrückt machen deine M20 läuft nur 80 km/h :mrgreen: :mrgreen:


Gruß Klaus
If you think, everything is under control, you are not fast enought.
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Benni ES2 hat geschrieben: Montag 17. Februar 2025, 21:30 Mal interessehalber: Wie genau haben die damals eigentlich gefertig?
Hat dzu jemand ne Idee?

Hi Benni,
Die Gabelteile wurden alle auf einer Lehre zusammendesteckt und dann verstiftet.
Dann wurden sie in der Esse auf Themperatur gebracht und verlötet.
Genau so hat man das mit den Rahmen gemacht.
Es ging ja darum eine ungeheure Masse zu produzieren.
In Hochzeiten der M20 sind die im Minutentakt vom Band gelaufen.
Selbst als das Werk teilweise in Trümmern lag hat die Produktion nie richtig aufgehört.

Gruß Klaus
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Klaus,
die Achsen der Gabelbuchsen stehen auf jeden Fall nicht mehr parallel zueinander. Ob die Gabel verzogen ist oder die Bohrungen der Lagerbuchsen schief ausgenudelt sind, weiß ich nicht. Ich hab zuletzt alle Lagerbuchsen mit einem Führungsdorn eingezogen und mit einer langen Hunger-Reibahle mit Führungskonus auf Maß der nagelneuen Gabellinks gerieben.
Die Gabellinks lassen sich alle zusammenstecken, aber das Lenkrohr steht dann halt 2-3mm neben der Klemmbohrung. Wenn ich das so mit Gewalt zusammenstecke, ist alles völlig verspannt. Das kann man so nicht lassen.
Klar fährt das Ding nur 80 km/h, aber das Ding ist hinten schon starr. Vorne sollte sie wenigstens ein bißchen federn..,sonst muss ich mir Dämpfer in die Sitzfedern bauen..

Ja, du hast recht, die Gabel muss an den Kontaktflächen zu den Links oder Gabelscheiden, oder wie immer die Dinger auch heißen, konstruktionsbedingt verschleißen. Und das ist sie auch gewaltig. Aber das könnte man ja mit Passscheiben ausgleichen, Axialllager sind noch besser. Aber der Verschleiß an der Stelle ist doch nicht der Grund, warum die Buchsenachsen nich mehr parallel zueinander stehen. Und eine Girder ist nun mal eine Parallelogrammgabel..

Die Firma Köster kenne ich. Hab den völlig krummen Rahmen dort richten lassen.

Ob ich die Girder zum Richten bringe (wer macht und kann sowas heute noch?) oder ob ich mich selber daran im Schraubstock versuche, werde ich dann sehen.
Moment fehlt mir leider Zeit und Ruhe dafür.
Ich hab gerade einen neuen Motor für die Rennkarre fertig, und nach dem Umbau auf gerade verzahnte Gangräder lässt sich der Rückwärtsgang nun nicht mehr schalten. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Und immer eins nach dem anderen..
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Gruß, Ali
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Benni ES2
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Benni ES2 »

Nicht Schraubstock.
Ich rate:
Bau dir einen soliden Hilfsrahmen, auf dem du festspannen, zu dem du messen und später kontrolliert per Hebel, Gewindestangen, Zwingen oder Stempel ziehen und drücken kannst.
Richtplatte beim Schmied/Metallbauer?
Verlängere dir vielleicht die zu messenden Achsen 1:2 oder 1:3 oder noch länger und miss dir darüber extrapoliert die Positionen. Angespitzte Gewindestange geht ganz gut.
Ich habe auf die Art mehrere Holzbearbeitungsmaschinen nach Reparatur vermessen und in sich ausgerichtet. Das hat gut geklappt.
Natürlich geht das mit super fancy high tec noch wesentlich genauer und bestimmt besser, aber dann muss man erstmal haben und die Frage stellen, was so eine Gabel können soll. Schraubstock ist mAn auf jeden Fall eher die robuste Methode mit Gefühl fürs echte Leben. Aber mit nem Schluck Glück, geht das sicher auch.
LG!
B
Möge es Nachts regnen, die Maschine gut laufen und uns tagsüber nix dazwischen kommen…
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Besten Dank für eure Tipps und Ratschläge.
Sobald ich den Kopf wieder für BSA-Gabeln frei habe, geht es an der Girder weiter..

Gruß, Ali
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