guzzimk hat geschrieben:Mein B-Kadett war 15 Jahre alt als ich ihn kaufte, ...
Meiner war Baujahr `69 oder `70, stand 15 cm voll mit Wasser und kostete 100 Mark. "Das Schiebedach ist undicht", so die Verkäuferin. Deswegen pappte auch rundum fettes Tesaband auf der Schiebedach-Einfassung. Ich habe dann nicht nur die 4 Ablaufschläuche in den A- und C-Säulen mit Druckluft durchgepustet, sondern sie auch gleich mit identischen Schläuchen verlängert und durch 4 kleine Löcher (12 mm) durch den Wagenboden ins Freie geführt. Der TÜV-Prüfer hat zwar etwas blöd geschaut, hatte aber letztlich keine Einwände. Danach war das Frischluft- und Openair-Erlebnis wieder phänomenal - meine erste Karre mit Dachluke.
Weitere Kosmetik bekam dem Wagen ebenfalls gut: Bei zwei nichtverschuldeten Auffahrunfällen gab es jedes Mal um die 3.000 Mark Schadenersatz (zwei Totalschäden, jedes Mal natürlich von mir liebevoll instandgesetzt), nach 3 Jahren und 70.000 Kilometern ging er dann für 1.000 Mark an den nächsten glücklichen Eigentümer.
Mit keinem Auto habe ich jemals einen höheren Netto-Erlös erzielt.
Die 1100er-Maschine mit 45 PS wurde von mir natürlich (trotz völliger Anspruchlosigkeit der Mechanik) penibelst gepflegt (regelmäßige Öl-, Kerzen- und Kontaktwechsel sowie Ventilspieljustage waren Pflicht). Sie dankte es mir mit nähmaschinenartigem Lauf, der oberhalb 5.500, 6.000 Umdrehungen immer leiser und turbinenartiger wurde... Einmal, auf der A 3, stand der Tacho bergab jenseits der 180 km/h am Nadelanschlag, das Auto wurde immer noch schneller... gehalten hat die Karre trotzdem.
Das B-Kadett-Getriebe war auch das erste Getriebe, dass ich eigenhändig zerlegt, instandgesetzt und wieder zusammengebaut habe. Erfolgreich.
Und der passende "Korp" dazu steht immer noch im Regal.
Herrliche Erinnerungen!
B-Kadett_Korp.jpg
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