Sooo, ich bin heute etwas weiter gekommen. Ich hatte nun die Senkschrauben besorgt, um die Deckels des center wieder montieren zu können. Natürlich sind die zu groß im Durchmesser, dass man die reindrehen könnte...
Ich kann mir mittlerweile echt nicht mehr vorstellen, wie das früher ohne Drehe ging...
Also hab' ich dann die trusty old Myford angeworfen und die Senkköpfe im Durchmesser reduziert. Die Probemontage ohne die Gummis verlief sehr zufriedenstellend, die Helicoils sitzen gut, die Chose lässt sich so zusammen bauen, dass auch nichts übersteht und irgendwo schrappt.
Danach hatte ich dann mal den Kopp außer Kiste gezogen. Die Story des Flo'schen Moders ist die folgende:
Der war in einem Teilehaufen enthalten, den ich letzten Herbst zu einem überschaubaren Kurs gekauft hatte. Was ich mir damals en détail angeschaut hatte, war das Barrel. Das ist zwar auf +.060" gebohrt gewesen und zart korrodiert an den Laufflächen, aber beim Messen kam raus, dass die das auf 7/100 mm Laufspiel gebohrt und gehont hatten. Das wäre IME vielleicht 15 km gut gegangen. Also ist das jetzt auf das richtige Laufspiel und mit 9:1-ratio-Kolben nachgehont. Im Haufen dabei waren 7,5:1-ratio von den alten Hepolite-Vögeln.
Der Rest von dem Moder sah eigentlich ganz gut beieinander aus, klaro überholungsbedürftig, aber nicht schlecht.
Ich also heute den Kopp aus der Schachtel. Angeschaut hatte ich den nie, nur beim Einladen festgestellt, dass ein Kopp in einer Schachtel lag,
Na ja ein Stehbolzen für die Vergaser fehlt, und die Stehbolzen des Ventildeckels hätte ich wohl besser bei den Teilen, die ich vorletzte Woche zum Verzinken gegeben hatte, gleich mit dazu gepackt.
Und gestrahlte Köppe mag ich nicht, die sind so empfindlich, also wird der Flo den Kopp tüchtig mit Ako-Pads und WD 40 abschubbern müssen, damit das was gleich sieht und auch schauen, dass kein Strahlgut mehr drin hängt irgendwo.
Dann drehe ich das Ding um, und was sehen meine entzündeten Augen?
Alle Rippen dran, die Gewinde für die Kerzen gut, planiert Isser auch.
Hä, das sieht doch nach neuen Ventilen aus?
Der Teilehaufen war wohl leicht feucht gelagert, es gibt auch Korrosion an den brünierten Ventiltellern oben, den Ventilsitzringen, und die Federn sind auch angegammelt. Aber alles kein Problem.
Nach den Erfahrungen mit dem Moder von Jakobs Scrambler, wo ein Honk gebrauchte Ventile schnieke poliert und die in alte ausgeschlagene Führungen gesteckt hatte, bin ich da vorsichtig. Also Ventile raus, und die Führungen sind auch neu. Da sind Abstreifer drauf gewesen, die man eigentlich da nicht braucht, aber so sei es eben. Die Führungen sind vielleicht einen Hauch weiter, als ich das sonst mag, aber sie sind nicht ausgeschlagen und kippeln längs und quer gleich wenig. Sogar die Ventile sehen anständig aus.
Jetzt hatte ich bereits einen hier gut bekannten und wohlgelittenen Mit-Foristo angehauen, ob der den Kopp machen könnte, aber da ist nichts zu machen, außer die Korrosion auf den Ventiltellern oben, die Korrosion auf den Sitzringen weg zu rubbeln und die Ventile nochmal gaaaaaaaaaaaanz leicht nachzuschleifen, dass das dicht ist hinterher.
Vor dem Zerlegen hatte ich das mit Bremsenreiniger ausprobiert, da lief aber nicht mal was durch.
Kurz: da haste echt Dusel, Flo. Das ist überschaubar. Ich schick' Dir was zum Putzen, damit Dir abends nicht langweilig wird.
Dann hab' ich noch die Getriebewellen ausgebaut, damit ich zu gegebener Zeit mal bei bei Se Nü auflaufen und die Radels umpressen kann. Bei den A65-Getrieben, zumindest bei den späteren so ab 1966, ist das echt schnieke, obwohl wahrscheinlich nicht von den BSA-Mädels intendiert. Die Radels für den 2. und 3. Gang auf main und lay shaft korrespondieren miteinander. Und wenn die dogs abgerundet sind, presst man die Radels vom main shaft auf den lay shaft and vice-versa. Et voilà haste wieder scharfe Kanten, und die Gänge bleiben auch bei viel Last und Drehzahl sicher drin. Aber wahrscheinlich hatte ich das schonmal an Euch hin gelabert.
Jetzt hab' ich die ganzen Kameraden für die Aktion auf der Se Nü'schen Presse noch beschriftet, damit ich da nichts durcheinanderbringe.
Schöne Grüße
Ph.