Die ersten Probefahrten von 2 Jahren, als ich die Maschine von dem älteren Herrn aus der Nähe von Hildesheim übernommen hatte, verliefen recht positiv, von leichten Unregelmäßigkeiten im Leerlauf mal abgesehen.
Da der Vergaser neu war, war ein Problem auf der Seite auszuschließen.
Also habe ich mir von Helotronik eine elektronische Zündverstärkerbox beschafft, also so ein Ding, welches den Kondensator überflüssig macht und den Kontaktabbrand am Zündkontakt eliminiert.
Sofort lief der Motor im Leerlauf wie gemeißelt.
Das nächste Problem zeigte sich auf einer 70km Tour nach Nordfriesland, ein heißer Tag und auf dem Nachhauseweg lief die Maschine recht ruckelig. Ich hatte dann vermutet, dass es im Vergaser zu Dampfblasen kommt und diesen dann mit neuen Isolierscheiben besser vom Motor entkoppelt.
Die Probefahrt lief ok, aber auf der nächsten längeren Tour blieb ich ca 60km von zuhause nach zunächst leichtem ruckeln immer schlechter, bis der Motor schließlich abstarb und nicht mehr zu starten war.
Tank runter und dann sah ich schon, dass die Vergussmasse der Helotronik ausgetreten war und somit diese Box als defekt zu deklarieren war. Eine Weiterfahrt ohne Helotronik war nicht möglich, da ich keinen Kondensator dabei hatte.
Alsdann meinen Nachbarn bemüht, auf dass er mich samt Motorrad dort abholte.
Zuhause einen Kondensator eingebaut und sofort lief der Motor wieder, allerdings mit den anfangs beschriebenen Unregelmäßigkeiten im Leerlauf.
Freundlicherweise hat Helotronik mir kurzfristig eine neue Box gebaut, so dass ich die Maschine bald wieder normal fahren konnte, bis, ja bis vor ein paar Wochen.
Vor einigen Wochen dann eine Tour (mit Knolle) durchs Wendland, allerdings mit vielen Pausen. Diesmal kamen die Aussetzer erst auf der Rückfahrt und hörten dann, es wurde kühl am Abend, auch wieder auf.
Wieder stand eine etwas längere Tour auf dem Plan, aber diesmal dauerte es nicht mehr 70 oder 60km bis zum einsetzen des bekannten Ruckelns, es ging schon nach 25km los.
Dieses Mal war ich aber darauf vorbereitet und so konnte ich schnell die Helotronik abkoppeln und einen Kondensator dazwischen schalten.
Das ganze ging fix am Straßenrand, so dass ich nach kurzer zeit wieder starten konnte, aber der Fehler war nicht verschwunden.
Zum Glück lief der Motor aber noch, wenn auch mit zunehmenden Aussetzern, so dass ich aber noch nach Hause gekommen bin.
Am nächsten Tag dann erstmal in die Werkstatt, Motor gestartet, und: Alles ok. Die Helotronik hatte es diesmal auch überlebt, was konnte es also noch sein?
Die Zündspule ohmsch durchgemessen, alles ok. Auch äußerlich war diese Lucas 6 Volt Spule aus den 70er Jahren einwandfrei, nicht mal Korrosion am Gehäuse.
Trotzdem habe ich die Spule dann prophylaktisch getauscht, zum Glück hatte ich mir zwischenzeitlich Ersatz beschafft.
Gestern stand dann die erste größere Tour auf dem Zettel, zweimal 140km sollten es sein. Sicherheitshalber den Trailer an die Dose gehängt, so dass mein Lieblingsweibchen mich ggf unterwegs aufsammeln könnte.
Die Maschine lief allerdings wie ein Uhrwerk und hat mich trotz hoher Temperaturen problemlos über den Tag und wieder nach Hause gebracht.
Es war also ganz offensichtlich ein thermisches Problem der alten Zündspule. Abkühlphasen bzw kühle Abendluft genügten, sie wieder zu normaler Arbeit zu überreden.
Noch ein Nebeneffekt: Während die Domi sich vorher immer ungebührliche 7 Liter /100km feinsten Superkraftstoffs genehmigt hatte, waren es gestern nur noch 4,5l/100km. Und irgendwie ist ein Teil der Leistungsschwäche, über den ich berichtet hatte, auch verschwunden.
Was freu ich mich....

Achja: Zum nächsten Forentreffen werde ich dann mit der alten Dame anreisen!
