Bsa A65 L verunsichert

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AndreasHeinz
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Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von AndreasHeinz »

Hallo
ich konnte günstig eine A65 L Baujahr 1967 erstehen und möchte sie nächstes Frühjahr auf die Straße bringen.
Jetzt hab ich mich in die A65-Thematik etwas eingearbeitet, habe nun aber noch einige Fragen.

Bei dem Motor wurde das Kurbelwellengleitlager fachgerecht ersetzt, nachdem es bei voller Fahrt zerstört wurde.
Außer dem Gleitlager ging am Motor nichts kaputt. (Motor läuft gut, nix klappert oder schepert)
Nun habe ich schon einiges über schlechte Bsa-Ölpumpen gelesen und wollte fragen ob das die Ursache für das kaputte Lager sein wird und deshalb das neue Lager auch nicht lange halten wird?
Wie kann ich den Zustand meiner Ölpumpe feststellen?

Ich habe auch schon von anderen Pleul gehört; sind die orginal Pleul nicht ausreichend?

Abschließend möchte ich euch noch fragen, was der A65-Motor sonst noch für Schwachstellen hat oder haben kann.
Ich will mit der Bsa sicher keine Rennen fahren oder sonstiges. Nur gemütlich bis leicht sportlich über die Landstraßen fegen.

Gruß Andreas
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Phil
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Phil »

Hallo Andreas,

grundsätzlich sind die A 65 Motoren ganz brauchbar.
Problem kann die Mischlagerung sein, aber i.d.R. das passt schon. Die Pumpen sind halt aus irgendeinem Zink-Alu-Käse-Guss und mörtelalt, und das heißt, dass die nicht zwangsläufig gut laufen müssen. Neue gibt's für mucho Knete von SRM, die tauchen was. Von den MCA-Dingern würde ich eher abraten. Ich kenne von vernünftigen Leuten 2 Stück, die im Betrieb einfach so stehen geblieben sind, meine MCA allerdings funzt prima.

Ich weiss ad hoc nicht, ob die 67-er schon einen Abgang für den Öldruckmesser-Warnlampen-Schnickschnack hatte. Falls ja, ist das easy, einen Öldruckmesser zu montieren, um sicherzustellen, dass die Pumpe-Buchsen-Kombi gut ist. Bei warmen bzw. heißen Motor willst Du ca. 10 psi Druck im Leerlauf, bei 4000 rpm sollten das mind. 40 psi sein, so über den Daumen. Sonst hält das aller Voraussicht nach nicht allzu lange,
Die Pleuel sind okay, sind halt 40 Jahre alte Alu-Schmiedeteile. Bei einer großen Motorrevision würde ich sie rausschmeißen, nur auf Verdacht eher nicht.

Fehler? Grundsätzlich ist der Motor gut, schön zu beschrauben, recht modern... Und kurzhubig. Das heißt, lieber etwas Drehzahl, statt untertourig rumzuprötteln.
Unter 3000 rpm ist das gar nix, am besten läuft so eine Möhre zwischen 3500 und 5500 rpm, ist halt nur saulaut dabei. Aber die Pumpe dreht sich und Du hast Öldruck... :mrgreen:

Die Getriebe sind halt auch relativ alt, aber das geht auch in Schuss zu halten.
Alles in Allem ein schönes Moped!

Ergo: Wenn billig/günstig, nicht allzu verbastelt und halbwegs original: kaufen!
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jan
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von jan »

Hallo Phil,

er hat nicht geschrieben: er könnte sie erstehen... sondern: er konnte sie erstehen.
So, wie ich das lese, steht die Mühle schon vor Ort!

Also, Andreas: Good luck!! (Übrigens - was heißt hier eigentlich "Inter rulez"?! Du weißt: Wenn Du Deine Beeza durch eine ungerechtfertigte, heimliche Norton-Vorliebe dem Verrat preisgibst, wird sie Dich bitter bestrafen!!)
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Martin
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Martin »

jan hat geschrieben: Du weißt: Wenn Du Deine Beeza durch eine ungerechtfertigte, heimliche Norton-Vorliebe dem Verrat preisgibst, wird sie Dich bitter bestrafen!!)
Ich kann das aus eigener leidiger Erfahrung nur bestätigen!
Mögen Dir die Götter der Birmingham Small Arms gewogen sein. Verärgere sie nicht :twisted:

Ansonsten Herzlichen Glückwunsch. Die pre OiF A65er sind schon schön (auch wenn ich eine Triumph immer bevorzugen würde.. :shock: Mist... schon wieder hinreißen lassen. Verzeiht mir... [-o< ) :wink:
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Craig Vetter
AndreasHeinz
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von AndreasHeinz »

Hallo
Danke erstmal, wo muss ich denn den Öldruck-Abgang suchen? Wie viel Druck liegt in der Rücklaufleitung an?

Ja, die Bsa steht schon daheim und zwar neben der Inter. Die Vertragen sich übrigens prächtig.
Allerdings hat die Bsa noch nen zu verhaltenen Sound.
Da hat meine CB250 K4 noch'n besseres Standgeräusch (undduckundwech). Aber das lässt sich richten.
Hat die Siamesische Auspuffanlage dran, ist aber leider keine Clubman; noch nicht :twisted:

Bezüglich dem Tuning bin ich jetzt erstmal beruhigt. Werde mich dann mal ums Öldruck messen kümmern.

Gruß Andreas
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Phil
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Phil »

Hallo Andreas,

also.....

Die BSA-Jungs hatten erst ab 69 den Öldruckmesser verbaut, also hast Du keinen und kannst daher auch den Öldruck nicht direkt messen. Man kann ein altes Überdruckventil zur Messung modifizieren, das ist aber nur zu Diagnosezwecken zu nutzen. Also hoffe einfach, dass es so passt. :mrgreen: :mrgreen:
Falls Du aber ein neueres Gehäuse haben solltest, der Abgang ist rechts vorne am Motor, unmittelbar neben dem Überdruckventil. Da hättest Du dann im Bereich des rechten Rahmenunterzugs den berühmt-berüchtigten Smith'schen Öldruckschalter sitzen.
Der Rücklauf ist annähernd drucklos, es reicht zurück in den Öltank und um einen Ölfilter zu durchströmen. Nur den Öldruck, den Du gerne messen würdest, der ist auf der Primärseite, nicht sekundärseitig.
Aber Krach machen die A 65 eigentlich alle genügend, da bin ich doch erstaunt, dass die Deinige Dir zu leise erscheint.
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Martin
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Martin »

Phil hat geschrieben:da bin ich doch erstaunt, dass die Deinige Dir zu leise erscheint.
Warte mal bis er den Motor anmacht :mrgreen:
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Craig Vetter
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von AndreasHeinz »

Hallo
Also die Bsa lief schon und der Lärm ist mir einfach noch zu leise.
Im Standgas hört man sie kaum. Das muss besser werden.

Es ist wohl ein Tauschmotor verbaut, die Nummer beginnt mit C 15 der Rest ist praktisch nicht mehr erkennbar.
Daher kenn ich das Motorbaujahr nicht.
Werde mich mal auf die Suche nach dem vielleicht vorhanden Öldruckmesser machen.

Mein Problem ist halt, dass das KW-Lager flöten ging und ich nicht weiß warum, Ölpumpe?

Gruß Andreas
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Martin
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Martin »

AndreasHeinz hat geschrieben: Es ist wohl ein Tauschmotor verbaut, die Nummer beginnt mit C 15 der Rest ist praktisch nicht mehr erkennbar.
Daher kenn ich das Motorbaujahr nicht.
Aber Du bist sicher, dass es sich um einen Zweizylinder handelt... :twisted: :wink:

C15 ist ja eigentlich ein 250cc Einzylinder...

In meiner Liste gibt es A65LC xxxxx

Ich geh mal davon aus, dass das wohl in die richtige Richtung geht
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Craig Vetter
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Phil
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Phil »

AndreasHeinz hat geschrieben:
Mein Problem ist halt, dass das KW-Lager flöten ging und ich nicht weiß warum, Ölpumpe?
Vielleicht war das Lager halt einfach alt und ausgelaufen. Der Motor ist mehr als 40 Jahre alt, vergiss das nicht.
Wobei, wie ich schon mal schieb, grundsätzlich keine schlechte Idee ist, eine gute Pumpe zu verbauen, vorzugsweise von SRM.
Wenn die Pumpe richtig schlecht ist, ist das Hauptlager kein allzu typisches Schadensbild.
Im Wesentlichen geht das folgendermaßen vonstatten:
Zuerst stirbt die Hauptlagerbuchse, das merkst Du im Fahrbetrieb nicht und hören tuts Du es auch kaum/nicht. Was Du aber sehr wohl im Fahrbetrieb merkst, ist das Sterben des linken Pleuellagers. Wenn Du Dusel hast, hörst Du das im Leerlauf oder wenn der Motor ohne Last nur vor sich hindreht. Meistens hörst Du es nicht, und wenn es dann krepiert, geht das oft mit Pleuelabriss links einher.
Wenn Du unsicher bist, bau eine andere Pumpe ein. Falls Du das nicht willst, bau einen Ölfilter in den Rücklauf, schau halt auf Späne im Sumpf beim Ölwechsel, höre auf teure Geräusche und schau, dass Du brauchbaren Rücklauf in den Tank hast.

Und vor allem: Fahre das Teil!
The bike has to be used as the makers intended! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von AndreasHeinz »

Hallo Phil
du traust mir aber viel zu :mrgreen:
Ist schon ein ordentlicher A65 Motor drin, mit zwei Concentric-Versager.
Bis jetzt läuft der Motor ruhig und es kommt ein voller 3mm Strahl aus dem Rücklaufröhrchen (im Standgas).
Wenn dieser Strahl dann bei Betriebstemperatur auch da ist ists gut, oder?

Gruß Andreas
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JeffB
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von JeffB »

Na jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben: also wenn die schön ruhig läuft und nicht rumpelt würde ich sie halt fahren.
Ein Öldruckmesser macht m.E. nur nervös. Du glaubst gar nicht wie lange die A65 Öldruckdiskussionen in diversen Foren sind.
Keine Anzeige, kein Problem. Das hört sich zwar etwas zu kurz gedacht an, aber wenn Du damit anfängts, machts Du lieber den Motor komplett neu mit dem
Rollenlager Umbau (SRM und in DE machens glaube ich auch welche). Die Pleuel sollste dann auch gleich polieren oder gegen Carillo austauschen.
Kolben entweder Hepolite und Konsorten mit Wurfpassung oder Teuer aber Qualität sprich Wahl-Kolben.
Und dann noch (ganz wichtig) die KW dynamisch wuchten. Ich würde einfach fahren, und immer schön das Öl wechseln. Wenn dann Späne im Sieb sind kannst Du Dir ja mal Gedanken machen. Ich finde die wirkliche Schwachstelle ist die Kupplung und (bei mir das Getriebe :( ) die sollte immer tip top sein. Tipp: Aludruckplatte mit Lager für die Druckstange von SRM. Ansonsten geht nix kaputt. Mir ist einmal ein Kipphebel gebrochen sonst hatte ich nie (nicht selbstverschuldete) Probleme.
Ich habe übrigens auch ne 67er (Hornet)- macht unendlich Spaß.

Grüße
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Volker Koch
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Volker Koch »

Moin,
jetzt erdreiste ich mich auch nochmal dazu, ´nen Kommentar zu dem Thema hier abzugeben.
Die größte Schwachstelle der Motoren ist ein fehlender Fein-/Feinstpartikelfilter. Ein zylindrischer Hohlraum in der Kurbelwelle soll als Schleuderfilter Schwebstoffe aus dem Öl filtern, bevor es die Pleuel erreicht. Dies hat zur Folge, dass je nach Pflege früher oder später durch die ständig im Bewegung befindlichen Abriebpartikel als erstes die rechte KW-Lagerbuchse einläuft. Da das KW-Innenleben und die Pleuellager durch den Überdruck in dieser Lagerbuchse mit Öl versorgt werden, sinkt mit zunehmend verschleißender Buchse der Öldruck in der KW. Gleichzeitig setzt sich durch die zunehmenden Abriebpartikel die Kurbelwelle zunehmend stärker zu - nachdem die Welle innen sauber zu machen etwas Aufriss bedeutet, wird dies oft bei einer Überholung großzügig übergangen - was zu guter Letzt in dem besagten Totaldisaster eines abgerissenen Pleuels mit explodiertem Motor endet.
Wenn Deine Kiste ´nen weitestgehend durchgängig 3mm starken Ölstrahl zurück fördert, dann sollte zumindest(vor dem Hintergrund mangelnder Motorgeräusche) eigentlich alles noch in bester Ordnung sein. Kauf Dir einen Feinstölfilteradapter für Norton Commandos nebst Feinstölfilter von der 2CV-Zitrone - auch Ente genannt - bau das Teil in den Ölrückstrom und mit ´nem Stück 4-5mm Blech an die Karre, fahre die Karre nie untertourig, genieß den herrlichen Sound bei 5.000-6.000 Touren, mach´öfter ´mal ´n Ölwechsel, vergiss den Filter dabei nicht und dann vergiss den ganzen Kram.
Yours
Volker
AndreasHeinz
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von AndreasHeinz »

Hallo,
dann werd ich mich mal um nen Filter kümmern.
Welches Öl ist dann mit Filter zu empfehlen?

Gruß Andreas
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Re: Bsa A65 L verunsichert

Beitrag von Martin »

AndreasHeinz hat geschrieben:Hallo,
dann werd ich mich mal um nen Filter kümmern.
Welches Öl ist dann mit Filter zu empfehlen?

Gruß Andreas
Man könnte sagen, dass eher ein Filter für heutiges Öl empfohlen wird statt ander herum ;-)
Nimm normales 20W50. Ich nehme Liqui Moly Touring Hightec.
Aber wenn Du es grausig magst benutze die Suchfunktion und tippe ein "Öl" und auch "Ölfilter"
Tasse Tee dabei und viel Spaß :mrgreen:
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Craig Vetter
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