Verbindungsschlauch Manifolds - yes or no?

[Youngster]

Nabend!

Ich werde meine Triumph T140V im nahenden "Winter" einem größeren Umbau unterziehen.
Neben einem Trommel- statt Scheibenbremsvorderrad, samt Gabel, soll sie auch verrippte Manifolds bekommen.

Ich habe nach fleißiger Suche im Netz zwei Stück erstanden. Bei denen fehlt allerdings jeweils der Anschluss für den Verbindungsluftschlauch (tolles Wort ) zwischen den Vergasern.
Würde ich große Probleme beim Synchronisieren oder späteren Motorlauf bekommen, wenn ich den Schlauch weglasse oder sollte ich mir die Mühe machen und neue Flansche für den Schlauch setzen?

Beste Grüße

Clemens

[bosn]

Ja.
Mach dir die Mühe.
Ein entspannterer Leerlauf wird es dir danken.

[speedtwin]

Voodoo ...

[holsteiner]

Die Verbindung unterstützt die Synchronisation eher nicht, dafür ist der Schlauch zu dünn und zu lang. Besser als mit Unterdruckuhren synchronisiere ich die Norton nach Gehör. Wenn Dir das Gespür dafür fehlt geht es mit Uhren natürlich besser.

[Tim]

Besser als mit Unterdruckuhren synchronisiere ich die Norton nach Gehör.

Ich hab früher erst mit Uhren synchronisiert und dann nach ein paar 100m nochmal gecheckt. Wie formuliere ich's positiv? Hm, Gehör reicht föllich ....


Tim

[Youngster]

Ja.
Mach dir die Mühe.
Ein entspannterer Leerlauf wird es dir danken.

Danke! Dann werde ich es wohl machen.

Habe sie bis jetzt auch immer ohne Uhren synchronisiert. Kerzenbild hat gepasst.
Aber mit Uhren lassen sich da vielleicht noch ein, zwei PS rausholen

[holsteiner]

Kerzenbild hat gepasst.
Aber mit Uhren lassen sich da vielleicht noch ein, zwei PS rausholen

Nö, ganz sicher nicht.
Die Synchronisation wirkt sich vor allem im Leerlauf und im unteren Teillastbereich aus, hat also nix mit Kerzenbild oder Leistung zu tun.
Es sei denn ich verstelle die Züge massiv, dann läuft die Karre wie eine Einzylinder.

[Towner]

Hallo,

die Verbindung an den Ansaugstutzen ist ein wichtiger Bestandteil der Gemischaufbereitung im Standgas. Da die Zylinder abwechselnd ansaugen, bekommt der jeweils ansaugende Zylinder zusätzlich Gemisch von der anderen Seite. Daher laufen die auch so schlecht im Stand, wenn man für das Synchronisieren den Verbindungsschlauch entfernen muss. Wahrscheinlich muss man ohne Schlauch das Gemisch fetter stellen.

Ralf

[Youngster]

Danke für eure Erklärungen!
Also wirkt der Schlauch nur bei Standgas und durch ihn wird das Gemisch fetter, weil durch ihn vom jeweils anderen Vergaser Gemisch angesogen wird.

Wird durch das fettere Gemisch dann eine bessere Kühlung des Zylinders im Stand erwartet?
Ein anderes Argument für den Schlauch sehe ich sonst erstmal nicht

[Knolle]

Der Schlauch wirkt besonders deshalb im Standgasbereich, weil der Durchlass im Verhältnis zu Halbgas oder Vollgas relativ klein ist. Nein, das Gemisch wird wohl nicht fetter, allenfalls steht mehr Gemisch zu Verfügung. Durch den Unterdruck zieht sich der Motor da das Gemisch, wo er es bekommt, also durch den Schieberquerschnitt des entsprechenden Vergasers und durch den Verbindungsschlauch, mithin vom anderen Vergaser.
Gruß von Knolle aus dem Wendland

[Dietzen]

Nachdem ich beim Synchronisieren mit Uhren gemerkt habe, dass nach dem Entfernen des Verbindungschlauches das Standgas im Eimer war und das Synchronisieren sich schwierig gestaltete, habe ich mir die Mühe gemacht und zusätzliche Anschlüsse für die Uhren gemacht, die jetzt dauerhaft montiert sind. Man sollte sie aber ordentlich festziehen (hierzu habe ich zwei Flächen an die Stutzen gefeilt um einen kleinen Schraubenschlüssel an setzen zu können) und zusätzlich kleben. Die Dinger werden ziemlich heiß und deshalb reicht es auch nicht, einfach ein Gummikäppchen über zu stülpen, die schmoren weg. Ich habe ein kleines Gewinde in die Öffnung geschnitten und mit einem Schräubchen verschlossen.
Das Synchronisieren ist nun ein Kinderspiel und das im Leerlauf und darüber.
Gruß Dietzen

[Tim]

Ich habe ein kleines Gewinde in die Öffnung geschnitten und mit einem Schräubchen verschlossen.

Ich hätt' ja getz' erstma'n zweiten Schlauch ausprobiert....


Tim

[Towner]

Hallo,

die gesamte Bestückung der Vergaser ist auf den Verbindungsschlauch ausgelegt. Wenn man den entfernt hat man Probleme ein vernünftiges Standgas einzustellen. Man muss dann das Standgas höher stellen, dann kommt mehr Luft und man muss mit der Gemischschraube nachregulieren. Mit dem Schlauch erreicht man bei gleicher Schieberstellung eine höhere Drehzahl. Ohne Schlauch muss die Schieberstellung im Standgas gegenüber dem Standard verändert werden und dann muss man prüfen, ob der Schieberausschnitt, Nadelstellung, Düse etc. noch passt.

Ralf

[Youngster]

Klingt nach Erfahrung.
Ich werde trotzdem, wenn es denn mal soweit ist, die Manifolds erstmal ohne Verbindungsschlauch verbauen und dann meine Erkenntnisse hier teilen.

[holsteiner]

Dat Dingen ist ganz einfach: Wenn die Verbindung vorhanden ist, bekommt der Motor im Leerlauf etwas Gemisch von der jeweils anderen Seite. Das erfordert logischerweise eine etwas andere Einstellung als wenn die Verbindung nicht da ist. Laufen tut der Motor aber in beiden Fällen, mit Verbindungsschlauch ist der Leerlauf halt etwas höher.
Wenn Du Anschlussstutzen in den Manifolds hast und die Vergaser mit Uhren einstellst, musst Du hinterher den Leerlauf etwas runter drehen wenn der Verbinder wieder drauf ist. Damit veränderst Du logischerweise auch wieder die vorher vorgenommene Einstellung. Wenn Du den Schlauch durch Verschlussstopfen, wie sie bei BMW oder den Japanern vorgesehen sind, verschließt ändert sich nix.
Jeder kann das so halten, wie er es mag. Da ich generell die Gleichläufer nach Gehör einstelle ist mir das egal ob ich Schlauch oder Stopfen drauf habe.
Ich stelle mittlerer weile auch die Dreizylinder nach Gehör ein, ist genauer als nach Uhren. Nur bei den 90° V-Motoren der Guzzi z.B. schaffe ich das nicht.