Ich dachte bisher immer, Paralleltwin würde quasi wie ein Einzylinder funktionieren.
Oh weia ...
Danke für euren Support und es beruhigt mich jetzt auch, dass die "geräuscharmen Nocken" eher den Phantasien des Bucheli-Verlages entsprungen sind.
Oh mein Gott ... sollte die ganze nächtliche Rumrecherchiererei so überflüssig gewesen sein?
Ist das oben so schwer verständlich?
`Geräuscharme Nocken" sind weder den Phantasien des Bucheli-Verlages entsprungen noch von den Schreibern der Triumph-manuals zusammenphantasiert worden...
Nochmal ...
In einem Zylinderkopf-gesteuerten Viertakt- ohv - Motor ist die Form der Nockenwellen für die Gasbeschickung des Brennraums zuständig.
Dazu laufen jeweils Stößel auf den Nocken, diese Stößel übertragen den Öffnungs- und Schließimpuls über Stoßstange und Kipphebel auf das Ventil, die jeweiligen Ventilfedern sorgen dafür, daß das Ganze funktioniert.
Insgesamt funktioniert das Ganze vereinfacht ausgedrückt wie ein Hammerwerk, der Nocken schlägt das jeweilige Ventil auf, die Federn des Ventils lassen es wieder zuschlagen ... oder eben wieder auf den Grundkreis des Nockens hämmern.
Bildlich vereinfacht dargestellt ist so´ne Nockenwelle wie ein spitzwinkliges Dreieck geformt.
Die schmale Seite es Dreiecks stellt den Grundkreis dar. Der ... egal wie geformte ... Stößel fährt jetzt diese Dreieckskonturen ab und `kippt´ zunächst über eine der beiden Kanten auf eine der Längsseiten des Dreiecks. Der Ventiltrieb erzeugt dabei ein schepperndes Geräusch.
Der Stößel öffnet das Ventil, bis der Umkehrpunkt - die Spitze des spitzwinkligen Dreiecks - erreicht ist und der Stößel wieder auf Abwärtsfahrt geht.
Hier findet erneut eine schlagartige Richtungsänderung statt, das Ganze erzeugt wieder Geschepper.
In der Folge zwingen die Ventilfedern die ganze Mimik jetzt die andere Langseite des spitzwinkeligen Dreiecks wieder runter, bis hier unten nun wieder der andere Winkel kommt, über den der Stößel durch den Federdruck drüber klappt und wieder Geschepper verursacht.
Fängt man jetzt an, die Konturen der Nocken dahingehend zu ändern, daß die einzelnen Winkel zusehens weniger Hammerschlageffekt erzeugen(zack Ventil auf - schepper - Ventil wieder zu) indem man sie abrundet, dann werden erstmal die Ventiltriebe nicht mehr so stark belastet und dann wird das Ganze auch deutlich leiser, weil die Stößel die Konturen der Nocken einfach geräuschärmer abfahren ...
Nebeneffekt ist es, daß man mit weniger Ventilfederdruck auskommt, geringere Belastungen des Ventiltriebs hat und leistungsstärkere, drehzahlfestere Ventiltriebe bekommt ...
In diesem Fall bedeutet das bei Triumph
-> laute, spitze
alte Nockenwellen -> 0,25mm Ventilspiel = `eiförmige´ Tourernockenwellen mit guter Füllung im unteren und mittleren Drehzahlbereich
-> runde`quiet ramp cams´-> 0,05 und 0,1mm Ventilspiel -> `ovale´ Sportnockenwellen mit `leiseren´, runderen Nocken, Auf- und Ablauframpen, die den Füllungsgrad im mittleren und oberen Drehzahlbereich steigern
Jetz´ compris?