Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

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Klaus Monning
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Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo Zusammen,
seit einiger Zeit hat meine Drehe den Geist aufgegeben.
Mal abgesehen von der Hauptspindel, die unter Belastung (drehen von Stahl) angefangen hat zu vibrieren, hat nun auch noch die Elektrik verrückt gespielt. Das mit der Spindel hab ich als Mechaniker ja noch hinbekommen (glaube ich). Sie hat 2 Kegelrollenlager, die etwas vorgespannt werden mussten.
Nun aber das Problem mit der Elektrik:
Rückwärts läuft sie einwandfrei, vorwärts nicht. Da bleibt sie stehen und brummt. Ich denke, da fehlt eine Phase von den dreien.
Ausrüstung:
P1070962_kleiner.JPG
P1070961_kleiner.JPG
P1070960_kleiner.JPG
Kann mir ein Elektriker helfen? Ich brauche die Maschine dringend, da ich einige Zylinderköpfe überholen muss. Auch mein eigener Motor muss einige Sachen gefertigt bekommen.
Wäre schön wenn sich das mal ein Kenner aus meiner Nähe ansehen könnte.
Gruß
Klaus
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Ludwig
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Ludwig »

Das kann eigentlich nur am Wendeschalter liegen. Vertausch doch mal direkt am Motor 2(!) Drähte dann müsste sie vorwärts laufen. Wenn eine Phase vor oder hinter dem Schalter weg wäre, ginge gar nichts.
Viel Erfolg, Ludwig
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Klaus Monning
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Klaus Monning »

Ludwig hat geschrieben:Das kann eigentlich nur am Wendeschalter liegen. Vertausch doch mal direkt am Motor 2(!) Drähte dann müsste sie vorwärts laufen. Wenn eine Phase vor oder hinter dem Schalter weg wäre, ginge gar nichts.
Viel Erfolg, Ludwig
Danke Ludwig für die schnelle Antwort,
den Wendeschalter habe ich schon gegen einen neuen getauscht mit dem gleichen Phänomen wie vorher. Welche 2 Drähte soll ich denn tauschen? Probieren kann ich's ja mal.
Mal was anderes: Man sieht, dass vom Klemmbrett aus 2 Anschlusskabel in die Wicklung(en???) des Motors führen. Kann es sein, dass der Motor über 2 Wicklungen verfügt, die je nach Bedarf (Rechts- oder Linkslauf) vom Wendeschalter aus mit Strom beaufschlagt werden? Könnte es sein, dass eines der beiden Kabel unterbrochen ist oder gar eine der beiden möglicherweise vorhandenen Wicklungen im Motor kaputt ist?
P1070960.JPG
Was muss ich messen um das feststellen zu können?
Gruß
Klaus
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Ludwig
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Ludwig »

Hallo Klaus, es gibt Drehstrommotoren die die von Dir beschriebene Technik mit 2 Spulen je für eine Laufrichtung haben. So einer ist in meiner Säulenbohrmaschine verbaut, was den Umbau auf eine Umschaltung der Laufrichtung erschwert hat. Falls Du auch einen von der Sorte hast, ist der wohl hinüber, wenn eine Wicklung unterbrochen ist. Nach den Fotos scheint das aber bei Deinem Motor nicht der Fall zu sein, ich sehe da insgesamt 6 Drähte, von denen 3 als Sternpunkt zusammengeschaltet sind und die anderen drei angeschlossen sind. Also ein ganz normaler Drehstrommotor.
Zwischen den drei Anschlüssen müsstest Du jeweils den gleichen Widerstand messen, zum Sternpunkt hin auch jeweils den gleichen, aber etwas weniger. Und welche 2 von den 3 Anschlüssen Du vertauschst ist egal. Der Motor müsste dann bei gleicher Schalterstellung andersrum laufen.
Wenn er das nicht tut, ist es wohl doch so ein sondergewickeltes Exemplar.
Gruß Ludwig
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Leftie
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Leftie »

Hallo Klaus,
bin wirklich kein Elektrolurch, aber das obere Kasbel rechts am Wendeschalter sieht auf dem Foto aus, als wenn es kaum Kontakt bekäme. Und die blauen Quetsch-Kabelschuhe stehen ja auch immer etwas unter Generalverdacht.
Fiel mir nur auf, will Dich damit nicht ärgern.

Gruß, Ralph
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von AHO »

Leftie hat geschrieben:... die blauen Quetsch-Kabelschuhe stehen ja auch immer etwas unter Generalverdacht...
Das ist doch "nur" der Schutzleiter, der wäre doch "nur" sicherheits-, und nicht funktionsrelevant... :pfeiffen:

Andreas
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Leftie
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Leftie »

Hi,
ich meinte die 3 Kabel, die auf Bild Nr. 1 zu sehen sind, meines Erachtens keine Schutzleiter.

Gruß, Ralph
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Heiko
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Heiko »

Hi,

wenn diese isolierten Quetschkabelschuhe von einem renommierten Hersteller wie Cimco oder ähnlichem sind und eine vernünftige Quetschzange verwendet wurde, ist da nichts gegen einzuwenden.


Gruß Heiko
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Klaus Monning
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Klaus Monning »

Ludwig hat geschrieben:Hallo Klaus, es gibt Drehstrommotoren die die von Dir beschriebene Technik mit 2 Spulen je für eine Laufrichtung haben. So einer ist in meiner Säulenbohrmaschine verbaut, was den Umbau auf eine Umschaltung der Laufrichtung erschwert hat. Falls Du auch einen von der Sorte hast, ist der wohl hinüber, wenn eine Wicklung unterbrochen ist. Nach den Fotos scheint das aber bei Deinem Motor nicht der Fall zu sein, ich sehe da insgesamt 6 Drähte, von denen 3 als Sternpunkt zusammengeschaltet sind und die anderen drei angeschlossen sind. Also ein ganz normaler Drehstrommotor.
Zwischen den drei Anschlüssen müsstest Du jeweils den gleichen Widerstand messen, zum Sternpunkt hin auch jeweils den gleichen, aber etwas weniger. Und welche 2 von den 3 Anschlüssen Du vertauschst ist egal. Der Motor müsste dann bei gleicher Schalterstellung andersrum laufen.
Wenn er das nicht tut, ist es wohl doch so ein sondergewickeltes Exemplar.
Gruß Ludwig
Hallo Ludwig und alle, die mir hier helfen wollen,
klar, das ist eine "Billig"- Maschine von RC- Machines in Luxemburg und deswegen nicht gerade hochwertig. Sie hat aber ihren Dienst in den in den letzten 20 Jahren recht zuverlässig verrichtet. Die Elektrik habe ich mir dabei gar nicht genauer angesehen.
Rein konstruktiv ist das Ganze auch nicht gerade der große Wurf. Die Werkstückaufnahme (das Futter) sollte idealerweise so dicht wie möglich am vorderen Lager der Werkstückspindel sein. Ist es aber bei mir nicht. Nein, das ist sicher nicht der große Meisterwurf. Dennoch, ich bin damit ganz gut klar gekommen.
Jetzt aber zurück zum Thema: Ich hab mir mal die ganze Elektrik ausgebaut und wie in der Maschine ursprünglich angeschlossen mit allen Sicherheitsschaltern (gibt ja nur 2), die ich überbrückt habe.
Also Widerstand der einzelnen Phasen untereinander ca. 30 Ohm. Widerstand zum MP 15, (irgendwas) ohm.
Danach habe ich die Phasen an die 3 Phasen des Wendeschalters angeschlossen. Von Phase zu Phase hab ich je ca. 400V gemessen. Zum MP dann ca. 220V, ich glaube, so soll es sein.
Dann habe ich angeschaltet. Und wieder, eine Richtung perfekt, die andere brummt, dreht kurzzeitig vorwärts und rückwärts und läuft dann ganz langsam in eine Richtung an. Ich fürchte Ludwig, Du hast recht da ist ne Wicklung kaputt. Aber warum messe ich dann zwischen allen Phasen Widerstand? Bei mir geht das nicht so einfach, die Maschine nur in einer Richtung laufen lassen. Beim Drehen braucht man den Rückwärtslauf nun mal, zum Beispiel zum Gewinde drehen. Das kann man zwar mittels Getriebe- Zwischenrad lösen, ist bei mir aber zu aufwändig.
P1070966_kleiner.JPG
Jetzt brauch ich nur noch einen Elektriker vor Ort, der mir bestätigt: "Der Motor ist hin."
Gruß
Klaus
P.S Draht endhülsen? Watt is datt denn?
Bei mir sind die Enden nur verlötet. Ich werd' mir für die Zukunft wohl Endhülsen montieren.
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Ludwig
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Ludwig »

Kannst Du mal direkt am Klemmbrett des Motors den schwarzen und den blauen tauschen, wobei die Stellung des Schalters in der "guten" Position ist. Wenn sie dann vernünftig andersrum läuft, lohnt es sich weiterzusuchen. Möglicherweise ist ja auch ein Schluss zum Schutzleiter da das würde die guten Messwerte erklären. Allerdings würde dann der FI gleich fliegen - wenn einer da ist.
Tut mir leid dass ich da auch am Ende bin - Grüße Ludwig
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Klaus Monning
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo Ludwig und Alle, die versucht haben mir zu helfen,
zunächst vielen Dank an Euch. Die Drehe funktioniert wieder. Wenn ich schon dabei war, habe ich auch gleich noch schnell mal die beiden Kegel- Rollenlager der Hauptspindel nachgezogen. Die Spindel fing beim Drehen von Stahl doch ganz schön an zu vibrieren.
Letztendlich war wohl doch eine der beiden Wicklungen des Motors kaputt. Ich hab mir in der Bucht einen neuen besorgt. Hat inkl. TZransport so um die 120,00€ gekostet. Dafür wird man den alten Motor nicht repariert bekommen (https://www.ebay.de/itm/175054032941). Nachdem ich alles nach bestem Wissen und Gewissen angeschlossen hatte, habe ich noch einen befreundeten Nachbarn (seines Zeichens Elektroingenieur) drüberschauen lassen. Er gab mir die Freigabe: Lass mal laufen, sollte eigentlich funktionieren. Er hatte recht, alles funzte wie gewünscht.
So der nächste Zylinderkopf ist schon da, ist aus Frankreich und ein RH4. Er soll 41/36mm Ventile erhalten. Dafür muss ich dann 4 Einsätze drehen, in die dann die neuen die Führungsbohrungen mit den neuen Winkeln gebohrt werden.
Also denn...
Gruß und nochmal Dank an Alle.
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Knolle
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Knolle »

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Öko
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Öko »

Feine Sache Klaus...eine Maschine verdient nur Geld wenn diese arbeitet... Hut ab bei deinen Fähigkeiten und maschnellen Möglichkeiten.
28. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 9.-11. August 2024 28 jähriges Bestehen :laola: :yau:
Ludwig
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Re: Elektrischer Defekt an meiner Drehmaschine

Beitrag von Ludwig »

Danke für die Info und viel Erfolg!
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