Neuaufbau BSA M20

Baust Du noch oder fährst Du schon?
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jan
Julio Matchlesias
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von jan »

Prangerst Du das an, weil es nicht original ist und scheiße aussieht - oder gehen damit Qualitätseinbußen und Stabilitätsprobleme einher?
Immerhin wäre es ja ein Weg, das Motorrad als Ganzes wieder zum Laufen zu bringen... oder?
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Tim
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Tim »

jan hat geschrieben:Prangerst Du das an, weil es nicht original ist ..
Nein.
..und scheiße aussieht -
Ja.
oder gehen damit Qualitätseinbußen und Stabilitätsprobleme einher?
Das kommt ganz auf die Ausführung an, und zwar sowohl vom Okinaal als auch von diesen Nachbauten. Stahlguss für die Muffen ist ein völlig legitimes Material, teilweise war das Zeug damals halt geschmiedet, teilweise gegossen. Bei den indischen Nachbauten sind es wohl nur noch Gussteile, und die sind von eher minderer Qualität, weil die Stückzahlen eben nix gescheites hergeben, auch nicht in Indien (die das grundsätzlich inzwischen auch können, nur kostet das dann eben was).
Immerhin wäre es ja ein Weg, das Motorrad als Ganzes wieder zum Laufen zu bringen... oder?
Oder. Er hat doch eine Gabel, die ist nur krumm. Will sagen, da ist ein kompletter Satz Muffen vorhanden. Bevor ich mein Leben an indische Hinterhofdengelei hänge oder achtkantig Schotter für eine unansehnliche Analoggirder ausgeben, würde ich die in Angriff nehmen. Es gibt z.B. in der Reiserad-Szene durchaus einige Rahmenbauer, die heute noch gemuffte Rahmen bauen, für die sollte eine fachgerechte Reparatur keine große Herausforderung sein. Wenn's geht, durch richten, wenn nicht, dann neu löten.


Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
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olofjosefsson
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von olofjosefsson »

Mark Cook, ist wohl dran an dem Thema.
Im WM20 Forum bist du ja auch, denke ich.

http://pub37.bravenet.com/forum/static/ ... 6&cmd=show
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vintagebike
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von vintagebike »

er hier https://www.youtube.com/watch?v=hJ3IxKiWB_I hat so eine indische Gabel mal genauer inspiziert. Kann man selbst entscheiden ob man damit fahren möchte..
Gruß, Rico
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Danke für den Hinweis.
Die Gabel ist inzwischen gerichtet, aber noch nicht eingebaut.
Ich hab mich derweil mit dem Magdyno beschäftigt. Auch dessen Montage bereitet Kopfzerbrechen, ist aber wohl mit viel Geduld und Muße irgendwie hinzubekommen. Das gute Stück hat sich nämlich ziemlich in das Motorgehäuse gearbeitet, genau auf Höhe des Spannbands. Eine einwandfreie Montage ist so nicht mehr möglich, allein schon, weil die axiale Flucht des Antriebsrads nicht mehr stimmt und auch die mittige Ausrichtung zum Wellendichtring nicht mehr gegeben ist. Im letzten Bild sieht man, dass sich auch das Antriebsrad schon in das Gehäuse gearbeitet hat
Mal sehen, wie das in den Griff zu kriegen ist..

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Gruß, Ali
vintagebike
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von vintagebike »

Es gibt shims für das Einstellen der Höhe. Das Zahnflankenspiel muss ja auch stimmen.
Gruß, Rico
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Ja, die Höhenausrichtung ist ein Punkt. Die vier Stifte am Boden des Magdyno haben sich leider aber auch seitlich in das Motorgehäuse eingearbeitet.
Inzwischen habe ich ein Bild gefunden, auf dem zu sehen ist, dass das Motorgehäuse unter dem Magdyno völlig plan und mit vier Schlitzen versehen ist.
Auch ist mir aufgegangen, dass die beiden Spannbänder falsch montiert waren und so der seitliche Druck wohl zu groß war. Mal schauen, ob ich die beiden Bolzen aus dem Motorgehäuse kriege, um die Spannbänder zu tauschen.
Wie auch immer, ich darf mir nun Gedanken machen, wie den Apparat am besten ausgerichtet bekomme.. :gruebel:

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Gruß, Ali
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olofjosefsson
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von olofjosefsson »

Man kann u.a. über Blechstreifen links gegen den Motorblock ausdistanzieren oder 4 exzentrische gewindebolzen verwenden. Je nachdem wie komplex man das machen will.
Gruss
Olof
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Danke für die Anregung für die seitliche Ausrichtung.
Ich hab inzwischen Shims für die Höhenausrichtung beschafft und die eingearbeiteten Stellen auf dem Motorgehäuse mit Flüssigmetall egalisiert. Die beiden Bolzen, mit denen die Spannbänder am Motorblock befestigt sind, habe ich auch raus genommen. Somit können die Spannbänder nun richtig und ohne seitlichen Druck montiert werden. Ob der Flächenausgleich mit Flüssigmetall auf Dauer funktioniert, muss man abwarten. Ein planender Endschliff wird auch noch erfolgen. Sobald ich etwas Zeit finde, geht es weiter..
Magdyno992.jpg
Die leicht unterschiedlichen Brennräume von Gußeisen- und Alukopf habe ich mal ausgelitert, aber sie sind mit jeweils 121 ccm völlig identisch und riesengroß. Das ergibt eine Verdichung von krassen 5:1
Brennraum5.jpg
Brennraum3.jpg
Gruß, Ali
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Uli »

Allin hat geschrieben:Das ergibt eine Verdichung von krassen 5:1
Lassen!
Wenn es in 15 Jahren mal keinen Sprit mehr zu kaufen gibt, kannst du damit immer noch Pinselreiniger, Doppelkorn oder Strohrum fahren.
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Auch wenn beide das gleiche Volumen haben, der Aludeckel sieht wesendlich stömungsgünstiger aus, und führt auch die Hitze besser ab.
Wenn du die Verdichtung etwas anheben willst, dann mach dir eine dünnere Kopfdichtung aus solid Copper. Die sind auch haltbarer als die 1mm dicken Compositdichtungen, die es so zu kaufen gibt.

Wenn du mit deinem Motorgehäuse unzufrieden bist, ich hab noch 2 Stück hier liegen.

Gruß Klaus
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

Montage92.jpg
Ich konnte nicht widerstehen...

Gruß, Ali
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Goldstar
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Goldstar »

Sieht toll aus hier auf der Internationalen BSA Rally in Belgien zwischen Theux und Polleur sind auch einige schöne M20 zu sehen. Gruß Klaus.
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olofjosefsson
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von olofjosefsson »

:top:
M20 das schönste, zuverlässigste, ausgereifteste und entspannendeste Motorrad ever :pfeiffen:
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Allin
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Re: Neuaufbau BSA M20

Beitrag von Allin »

So richtig voran geht das momentan nicht an der M20, immerhin ist jetzt das hintere Schutzblech mal dran.
Die Israelis hatten das hintere Endstück mit einem wackeligen Scharnier am Schutzblech befestigt. Das hab ich mal geändert, wozu eine Blechauflage samt Verstärkungsbügel verschweißt werden musste. An dem Bügel werden auch die Streben verschraubt, die ich aus allen Herren Länder miteinander kombiniert habe. Streben aus England (Draganfly) Indien, Israel, Deutschland (Cornucopia), keine ist wie die andere, und alle unterschiedlich lang.
Ein spaßiges Puzzle..

Schutzblechhinten9.jpg
Ich hab mich übrigens für das alte Schutzblech aus Israel entschieden. Die indischen Bleche sind aus drei Teilen zusammengeschweißt, sind mordsschwer und die Verarbeitung ist mehr als grobschlächtig.
Nur für das vordere Schutzblech muss ich wohl oder übel auf indische Blechkunst zurückgreifen. Das alte Blech aus Israel gehört leider an eine Plunger-Gabel.

Muss eigentlich an ein 80 Jahre altes Moped ein Typenschild? Und Rückstrahler, Bremslicht, brauchts das alles für den TÜV?

Gruß, Ali
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