Maulwurf hat geschrieben:Moin Jungs,
herzlichen Dank für die mitfühlenden Worte und Genesungswünsche. Jou - Eddie hat Recht, das war ein klassisch überbremstes Vorderrad und ich bin schon recht hart aufgeschlagen. Bin aber ziemlich sicher, dass keine Rippen gebrochen sind, weil ich überhaupt keinen Schmerz beim draufdrücken habe und bei dem was man so hört, ist eine Rippenprellung ähnlich schmerzhaft wie ein Bruch. Wird schon wieder.
Tja, was ist passiert...wir waren mit einer Gruppe unterwegs und ich war an zweiter Position. Der Guide ist jemand, mit dem ich schon viele Kilometer zusammen gefahren bin und in den ich volles Vertrauen habe. Allerdings wurden wir davon überrascht, dass diese Kurve in einer Kreuzung endete (kann man auf Bild 1 erkennen). Auf dem vorher sehr flüssigen Streckenabschnitt war kein Hinweis darauf, wie das sonst so üblich ist - absolut erstaunlich im Schilderwald Deutschland, wo ja sonst mit bunten Hinweistafeln eher nicht gegeizt wird. Auch auf dem Navi des Kollegen wurde kein Abbiegehinweis angezeigt, sondern der Verlauf einfach als eine sich am Ende etwas zuziehende Kurve dargestellt. Die Wirklichkeit konnte man aber erst ganz kurz vor dem Einlenken sehen und da war unser Kurveneingangsspeed eben nicht ganz passend dafür, in ein paar Metern anzuhalten. Ich habe im Augenwinkel gesehen, dass der Kollege hart gebremst hat und habe die Entscheidung getroffen, etwas nach innen zu ziehen, um mir erst noch mal eine Gerade zum Verzögern zu schaffen und den Rest der Geschwindigkeit moderat in Schräglage abzubauen. Und das war dann der Punkt, an dem die wie Phil zu sagen pflegt "mörtelalten" Metzeler den Haftungsverzicht unterschrieben haben. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass jeder Reifen, wenn er denn nur neuer gewesen wäre, dass mitgemacht hätte - die Roadmaster, die ich auf der Commando gefahren habe, definitiv.
Wir waren vorher schon über 100 Kilometer gefahren und da war auch viel Nässe und nasses Laub dabei. Ihr könnt euch vorstellen, wie behutsam ich den Eimer da um die Ecken getragen habe und wie heilfroh ich war, dass die letzten 20 Kilometer endlich mal vernünftig trocken waren. Und so lange man nicht bremsen muss, geht so ein altes Holzrad im Trockenen noch erstaunlich gut.
Das Ganze geht voll auf meine Kappe - wer sich mit solchen Pellen in solche Situationen begibt, darf sehr dankbar sein, wenn er die Zeche dafür nur in Form von Arbeit und Teilen löhnen muss. Und das bin ich definitv!
Ich habe noch keine Lust gehabt, mir das Desaster detailliert anzuschauen. Das Motorrad ist auf die (starre) Raste und das Ochsenauge gefallen, den Stummel hat's dabei so nach innen gedreht, dass die Bremsleitung abgerissen ist. Der Bremsflüssigkeitsbehälter ist aus dem Gehäuse gerissen, Krümmer ist angeschliffen, der Heckrahmen hat eine kleine Schleifspur. Sah auf den ersten Blick alles machbar aus - ich hoffe mal, dass Heckrahmen und Gabelbrücken nicht krumm sind. Bis sie wieder brummt, erfreue ich mich einfach an einem Bildchen, bei dem ich das Kätzchen nach einer kleinen Feierabendrunde vor zwei Wochen mal mit güldener Oktoberabendsonne übergossen habe:
Gruß,
Markus
Schön, dass du glimpflich davon gekommen bist! Gute Besserung und (trotzdem) viel Spass beim basteln.....
Gruss aus HH, Thorsten